Kloster Bebenhausen (ehem. Holz- und Chaisenremise)

Datenbank Bauforschung/Restaurierung

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Wohnhaus (Laubengang)

ID: 131987514316  /  Datum: 17.10.2016
Datenbestand: Bauforschung und Restaurierung
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Objektdaten

Straße: Kreuzlingerstraße
Hausnummer: 11
Postleitzahl: 78464
Stadt-Teilort: Konstanz

Regierungsbezirk: Freiburg
Kreis: Konstanz (Landkreis)
Wohnplatzschlüssel: 8335043012
Flurstücknummer: keine
Historischer Straßenname: keiner
Historische Gebäudenummer: keine
Lage des Wohnplatzes: Lage des Wohnplatzes

Kartenansicht (OpenStreetMaps)

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Objektbeziehungen

keine

Umbauzuordnung

keine

Bauphasen

Kurzbeschreibung der Bau-/Objektgeschichte bzw. Baugestaltungs- und Restaurierungsphasen:

Im 18. Jahrhundert wurde dem älteren Vorderhaus hofseitig ein zweigeschossiger Laubengang mit offenem oberen Stockwerk angefügt. Die Gestaltung des Erdgeschosses ist zur Zeit noch unklar. Möglicherweise ist die massive Mauer im mittleren Bereich ursprünglich und dient als Auflager von Rähm und Schwelle. Ob es sich bei dem durch Zierformen (Zierbügen und Brettbaluster) ausgezeichneten Laubengang lediglich um einen Austritt handelt oder ob am Ende des Gangs ein Abtritt war (Wandnische und abgesackter EG-Boden), kann zur Zeit noch nicht beantwortet werden.

1934 wird die Wohnung im 1.Obergeschoss des Vorderhauses mit einem Bad in der ehemaligen Küche versehen, so dass die Küche in den Laubengang verlegt wurde.


1. Bauphase:
(1281)
vor 1281(u): Errichtung der rezenten Stadtmauer zwischen Bodan- und Neugasse.
Betroffene Gebäudeteile:
keine

2. Bauphase:
(1398)
1398 bricht in Stadelhofen in der Nacht vom 5./6. Januar ein Brand aus, der weite Teile der Vorstadt und der südlichen Altstadt bis zur Marktstätte verheert.

Nach 1398 erfolgt wohl der Neubau des Vorderhauses (?).
Betroffene Gebäudeteile:
Betroffene Gebäudeteile
  • Erdgeschoss
  • Obergeschoss(e)
  • Dachgeschoss(e)
Lagedetail:
  • Siedlung
    • Stadt
Bauwerkstyp:
  • Wohnbauten
    • Wohnhaus

3. Bauphase:
(1500 - 1600)
Im 16.Jahrhundert werden die Sichtfachwerkwände mit Begleitstrich auf Gefachen im 1.Obergeschoss des Vorderhauses errichtet.
Betroffene Gebäudeteile:
Betroffene Gebäudeteile
  • Obergeschoss(e)

4. Bauphase:
(1894)
Im Jahr 1894 erfolgt der Umbau des Vorderhauses Kreuzlinger Straße 11 für den Waisenrichter Adolf Rolle: es entsteht eine neue Raumaufteilung im Erdgeschoss und aufwärts dem 2. Obergeschoss sowie die Aufstockung um ein Geschoss (Stadtarchiv Konstanz, Bauakte S XX/1895).
Betroffene Gebäudeteile:
Betroffene Gebäudeteile
  • Erdgeschoss
  • Obergeschoss(e)

5. Bauphase:
(1934)
1934 wird das Vorderhaus umgebaut und eine Küche im oberen Geschoss des Laubengangs eingebaut (Stadtarchiv Konstanz, Bauakte S XX/1895).
Betroffene Gebäudeteile:
Betroffene Gebäudeteile
  • Obergeschoss(e)

Besitzer:in

keine Angaben

Fotos

Abbildungsnachweis
Wohnhaus (Laubengang) in 78464 Konstanz (17.10.2016 - Löbbecke)
Abbildungsnachweis
Wohnhaus (Laubengang) in 78464 Konstanz (17.10.2016 - Löbbecke)
Abbildungsnachweis
Wohnhaus (Laubengang) in 78464 Konstanz (17.10.2016 - Löbbecke)
Abbildungsnachweis
Wohnhaus (Laubengang) in 78464 Konstanz (17.10.2016 - Löbbecke)

Zugeordnete Dokumentationen

  • Bauhistorische Voruntersuchung des hofseitigen Laubengangs

Beschreibung

Umgebung, Lage:
Das Grundstück Kreuzlingerstraße 11 liegt in der südlichen, mittelalterlichen Vorstadt Stadelhofen zwischen Altstadt und Schweizer Grenze. Zudem befindet es sich nahe der Kreuzung von Ensisheimer und Kreuzlinger Straße, die nach Südwesten bzw. Südosten führen. Es dürfte sich um alte Wegachsen handeln, die sich in Stadelhofen zur Konstanzer Hauptstraße vereinigen und im Altstadtbereich (Hussen-/Wessenbergstraße) weiter zum Rheinübergang ziehen. Im Kreuzungsbereich von Ensisheimer und Kreuzlinger Straße wird der frühmittelalterliche Fronhof Stadelhofen des Konstanzer Bischofs vermutet, aus dem im Hoch- und Spätmittelalter die Vorstadt Stadelhofen hervorging. Neben der Wegführung spricht auch die Lage der Stadelhofer Leutkirche St. Jodokus für diese Annahme.
Lagedetail:
  • Siedlung
    • Stadt
Bauwerkstyp:
  • Wohnbauten
    • Wohnhaus
Baukörper/Objektform (Kurzbeschreibung):
Das straßenseitige Viertel des lang gestreckten Grundstückes Kreuzlingerstraße 11 wird von dem viergeschossigen, traufenständigen Vorderhaus mit einem schmalen, seitlichen Anbau eingenommen. Rückseitig schließt sich ein zweigeschossiger Laubengang entlang der nördlichen Parzellengrenze an. Seine Rückwand und Teile des Erdgeschosses sind massiv aufgemauert, ansonsten weist er ein Holzgerüst auf. Fünf Ständer und ein Brettbalustergeländer sind im Obergeschoss erkennbar, diese werde jedoch heute teilweise durch Leichtbauwände verdeckt (Kücheneinbau 1934).
Innerer Aufbau/Grundriss/
Zonierung:
Der zweigeschossige Laubengang ist 10,7 m lang und 3,15 m breit (Außenmaße). Die südliche Längsseite und der Ostgiebel stehen frei. Die nördliche Parzellenmauer bildet die Rückwand. Ein zum Hof geneigtes Pultdach überdeckt den Laubengang.
Das Obergeschoss wird vom nordöstlichen Raum im 1.Obergeschoss des Vorderhauses und von einer Treppe am Ostende des Ganges erschlossen. Die Ständerkonstruktion weist Schwelle, Rähm, Boden-und Dachbalken sowie Rofen auf. Rähm und die darüber liegende Schwelle des oberen Stocks sind mit Blech verkleidet.
Im Erdgeschoss werden im mittleren Bereich ein Raum mit Massivwänden und im Osten ein weiterer Raum sowie die Treppe durch Bretterwände abgetrennt. Im Obergeschoss ist ein über die gesamte Länge durchlaufendes und auch im Ostgiebel vorhandenes Brettbalustergeländer sichtbar. An den Ständern sind teilweise noch profilierte Zierbretter und Kopfbänder vorhanden. Die westliche Hälfte des oberen Geschosses wird heute durch einen Raum mit Leichtbauwänden eingenommen. Am östlichen Ende des Ganges findet sich in der Rückwand eine 0,25 m tiefe und 1,60 m breite, geschosshohe Wandnische.
Die südöstliche Ecke des Laubengangs ist deutlich abgesackt. Die Sockelschwelle scheint hier weitgehend zerstört zu sein. Der Eckständer hat keine Verbindung mehr zur Schwelle. Das Rähm im Ostgiebel senkt sich um bis zu 15 cm zur Ecke nach Süden hin. Auch die Schwelle und die Ständer der Holztreppe erfüllen ihren Dienst nur noch eingeschränkt. Der mit Brettern abgedeckte und zumindest teilweise auch mit Backsteinen gepflasterte Boden des Erdgeschosses im Osten des Ganges ist mit starker Neigung nach Westen eingesunken.
Vorgefundener Zustand (z.B. Schäden, Vorzustand):
Der barocke Laubengang aus dem 18. Jahrhundert ist vor allem im Obergeschoss noch in großen Teilen erhalten. Schäden weist vor allem die Schwelle im Ostgiebel auf.
Beschädigt ist auch die Stützkonstruktion der nachträglich eingebauten Treppe. Die gestemmte Treppe und ihre Holzverkleidung sind qualitätsvoll ausgeführt, allerdings durch die Neigung des Bauwerks nach Südosten (hofseitige Ecke) leicht verzogen.
Bestand/Ausstattung:
keine Angaben

Konstruktionen

Konstruktionsdetail:
  • Holzgerüstbau
    • Hochständergerüst
  • Steinbau Mauerwerk
    • Backstein
    • Bruchstein
  • Dachform
    • Pultdach
Konstruktion/Material:
Der zweigeschossige Laubengang ist als Ständerkonstruktion errichtet worden. Das Erdgeschoss-Rähm und die Schwelle des oberen Stocks ruhen heute auf der massiven Außenwand des mittleren Erdgeschoss-Raumes und dem südöstlichen Eckständer. Im Westen sind sie nachträglich in die Hoffassade des Vorderhauses eingelassen. Möglicherweise war im Erdgeschoss von Anfang an eine Mauer vorhanden. Das Mischmauerwerk der Wand (Wacken, Bruchsteine, Ziegel) könnte im 18. Jahrhundert entstanden sein. Die im Obergeschoss sichtbaren Ständer laufen nicht durch. Am östlichen Ende des Ganges findet sich im oberen Stockwerk eine Wandnische in der Rückwand.
Zwischen den fünf Ständern der Längsseite ist im Obergeschoss ein über die gesamte Länge durchlaufendes Brettbalustergeländer mit profiliertem Handlauf vorhanden. Es findet sich auch im Ostgiebel. An den freistehenden, drei östlichen Ständern sind profilierte Zierbretter (Bügen) zum Rähm und gebogene Kopfbänder zu den Dachbalken angebracht. Die Dachbalken liegen in der Flucht der Ständer und sind auf das Rähm und einen Streichbalken an der Rückwand aufgekämmt. Ähnlich verfuhr man mit den Rofen des Pultdachs. Die Dachhaut ist rezent.

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