Bandhaus (Schloß Presteneck)

Datenbank Bauforschung/Restaurierung

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Wohn- und Geschäftshaus

ID: 132482223610  /  Datum: 01.06.2015
Datenbestand: Bauforschung und Restaurierung
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Objektdaten

Straße: Küferstraße
Hausnummer: 30
Postleitzahl: 73728
Stadt-Teilort: Esslingen

Regierungsbezirk: Stuttgart
Kreis: Esslingen (Landkreis)
Wohnplatzschlüssel: 8116019003
Flurstücknummer: keine
Historischer Straßenname: keiner
Historische Gebäudenummer: keine
Lage des Wohnplatzes: Lage des Wohnplatzes

Kartenansicht (OpenStreetMaps)

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Objektbeziehungen

keine

Umbauzuordnung

keine

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Bauphasen

Kurzbeschreibung der Bau-/Objektgeschichte bzw. Baugestaltungs- und Restaurierungsphasen:

Errichtung des Gebäudes um 1483 (d).


1. Bauphase:
(1482 - 1483)
Errichtung des Gebäudes (d)
Betroffene Gebäudeteile:
Betroffene Gebäudeteile
  • Erdgeschoss
  • Obergeschoss(e)
  • Dachgeschoss(e)

Besitzer:in

keine Angaben

Fotos

keine

Zugeordnete Dokumentationen

  • Bauhistorische Kurzanalyse und Dendrochronologische Datierung

Beschreibung

Umgebung, Lage:
Das untersuchte Gebäude steht innerhalb des historischen Stadtkerns von Esslingen in der südlichen Häuserzeile und etwa mittig im Verlauf der Küferstraße.
Lagedetail:
  • Siedlung
    • Stadt
Bauwerkstyp:
  • Wohnbauten
    • Wohn- und Geschäftshaus
Baukörper/Objektform (Kurzbeschreibung):
Das Gebäude ist dreigeschossig und giebelständig angeordnet. Die verputzte Fassade kragt mehrere Male vor. Nach hinten sind verschiedene Anbauten angefügt.
Innerer Aufbau/Grundriss/
Zonierung:
Das Erdgeschoss wird im vorderen Teil als Laden, im hinteren Teil, vom Nachbarhaus her zugänglich, als Lager genutzt. In den Obergeschossen liegen Wohn- und Lagerräume. Im Dachraum sind einige Kammern eingebaut, doch der größte Teil des Dachwerkes liegt offen.
Vorgefundener Zustand (z.B. Schäden, Vorzustand):
Die offensichtlichsten Schäden innerhalb der Hauskonstruktion sind die starken Setzungen, die hauptsächlich durch den schweren, zentral im Grundriss gelegenen Kamin hervorgerufen werden. Die massive Unterfangung innerhalb des Erdgeschosses erfolgte offenbar recht spät oder erfüllt ihren Zweck nur unzureichend.
Die wieder und wieder veränderte Inneneinteilung und Nutzung des Erdgeschosses führte zu einem Flickwerk an unterschiedlichsten Bauteilen, dessen Lastenabtragung nicht mehr nachvollziehbar ist.
Nach einem Bombentreffer im Zweiten Weltkrieg auf das Nachbarhaus wurde auch die östliche Traufwand in Mitleidenschaft gezogen und in der Folge massiv ersetzt. Hier können unzureichende Anschlüsse zur Holzkonstruktion erwartet werden.
Bestand/Ausstattung:
keine Angaben

Konstruktionen

Konstruktionsdetail:
keine Angaben
Konstruktion/Material:
Dach
Drei liegende Binder zwischen den Giebeln gliedern das Dach in vier Zonen. Die beiden innenliegenden Zonen sind breiter ausgebildet als die äußeren. Die Gefügehölzer, zumindest der innenliegenden, sichtbaren Konstruktion, sind mittels Verblattungen angebracht. Die beiden Giebelscheiben sind unterschiedlich ausgebildet: Hinten sind liegende Stuhlständer in die Giebelwand mit eingebunden, vorne ruhen die Pfetten auf Ständern als Teil eines vermutlich repräsentativen Fachwerkes mit Ladeöffnungen und ursprünglich einem kleinen Krüppelwalm. Dieser war mittels eines Hahnbalkens konstruiert, wodurch ein kleines, dreieckiges sogenanntes "Rauchloch" entstand. Der Bezugsachsenschnittpunkt, das heißt der Beginn der Abbundzeichenfolge, befindet sich in der Ecke zwischen Rückgiebel und östlicher Traufe.

Obergeschosse
Aus bestehenden Wandachsen, Unterzügen, wenigen Teilen sichtbarer Originalsubstanz und Hinweisen, wie leichter Verformungen in der Decke, lässt sich eine zweischiffige und dreizonige Grundrissgliederung für die Obergeschosse rekonstruieren. Das östliche Schiff und die straßenseitige Zone sind die jeweils breiteren, sodass der größte Raum in der östlichen straßenseitigen Ecke zu liegen kommt. Zusammen mit der Bundseitenausrichtung der Mittellängswand zum westlichen Schiff hin und dem im Dach festgestellten Bezugsachsenschnittpunkt an der östlichen Traufe ist in diesem größten Raum zweifelsohne die ursprüngliche Stube zu suchen - nur im ersten oder auch in den beiden Obergeschossen.
Der schwere Kamin etwa im Zentrum der Grundfläche deutet auf die Lage der ursprünglichen Küche hin, auch wenn diese wuchtige Ausbildung mit einer Backküche zusammenhängen kann, die sich früher im Haus befunden haben soll. Die starken Setzungen, die innerhalb der Obergeschosse auftreten, haben alle ihr Gefälle zu diesem Kamin hin.
Neben Stube, Küche und zwei Eckräumen bleibt ein großer Flurbereich mit Treppen übrig, der sich bis heute in dieser Form erhalten hat und nur durch dünne Trennwände verkleidet wurde.
Im Bereich der Südostecke lassen einige Teile der ursprünglichen Fachwerkkonstruktion deren Aufbau erkennen. Es handelt sich hier, wie schon die vielen Auskragungen der Straßenfassade andeuten, um einen Stockwerksbau. Die Gefügehölzer sind als Kopf- und Fußbänder angeordnet und die Dielung läuft zwischen Rähm und Schwelle bis zur Fachwerkaußenfläche durch.
Der Anbau ist, soweit erkennbar, erheblich jüngeren Datums. Möglicherweise wurde darin im 2. Obergeschoß ein großer Wohnraum eingerichtet, offenbar mit einem eigenen kleinen Feuerungsraum für einen Kachelofen.

Erdgeschoss
Anders als in den Obergeschossen verläuft das Deckengebälk über dem Erdgeschoss in die Haustiefe. Zur Innengliederung konnten keinerlei Hinweise erkannt werden. Innerhalb der bestehenden Innenwände sind wohl keine Reste originaler Bausubstanz mehr zu erwarten. Die einzige sich abzeichnende Querachse kann im Laufe der Zeit durch statische Notwendigkeiten entstanden sein. Inwieweit die Konsolen, welche die straßenseitige Vorkragung des Obergeschosses stützen, eine ursprüngliche konstruktive oder auch räumliche Längsgliederung spiegeln, muss im Augenblick dahingestellt bleiben. Auch die Zeitstellung der gemauerten Wand zur Straße bleibt offen. Im dicken Mauerwerk, das sich an den zentralen Kamin westlich anschließt, könnte sich noch die Backstube abzeichnen.

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