Wohnhaus, Brunnenstraße 26
ID:
133315586713
/
Datum:
15.02.2011
Datenbestand: Bauforschung
Datenbestand: Bauforschung
Objektdaten
Straße: | Brunnenstraße |
Hausnummer: | 26 |
Postleitzahl: | 78050 |
Stadt-Teilort: | Villingen |
|
|
Regierungsbezirk: | Freiburg |
Kreis: | Schwarzwald-Baar-Kreis (Landkreis) |
Wohnplatzschlüssel: | 8326074020 |
Flurstücknummer: | keine |
Historischer Straßenname: | keiner |
Historische Gebäudenummer: | keine |
Lage des Wohnplatzes: |
Kartenansicht (OpenStreetMaps)
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Wohnhaus, Bickenstraße 5 (78050 Villingen)
Wohn- und Geschäftshaus, Brunnenstraße 7 (78050 Villingen)
Wohnhaus, Brunnenstraße 34 (78050 Villingen)
Wohnhaus, Färberstraße 54 (78050 Villingen)
Wohnhaus, Gerberstraße 78 (78050 Villingen)
Wohnhaus, Gerberstraße 55 (78050 Villingen)
Wohnhäuser, Gerberstraße 56-60 (78050 Villingen)
Wohnhaus, Gerberstraße 56 (78050 Villingen)
Wohnhaus, Gerberstraße 57 (78050 Villingen)
Wohnhaus, Gerberstraße 58 (78050 Villingen)
Wohnhaus, Gerberstraße 60 (78050 Villingen)
Wohnhaus, Gerberstraße 68 (78050 Villingen)
Wohnhaus, Gerberstraße 76 (78050 Villingen)
Wohnhaus, Hans-Kraut-Gasse 3 (78050 Villingen)
Rabenscheuer, Kanzleigasse 2 (78050 Villingen)
Wohnhaus, Kanzleigasse 8 (78050 Villingen)
Ehem. Hofanlage; Wohn- und Geschäftshaus, Obere Straße 4 (78050 Villingen)
Rietgasse 5 (78050 Villingen, Rietgasse 5)
Wohn- und Lagerhaus, Rosengasse 22 (78050 Villingen)
Wohnhaus, Zinsergasse 14 (78050 Villingen)
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Rabenscheuer, Kanzleigasse 2 (78050 Villingen)
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Ehem. Hofanlage; Wohn- und Geschäftshaus, Obere Straße 4 (78050 Villingen)
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Wohn- und Lagerhaus, Rosengasse 22 (78050 Villingen)
Wohnhaus, Zinsergasse 14 (78050 Villingen)
Bauphasen
Kurzbeschreibung der Bau-/Objektgeschichte bzw. Baugestaltungs- und Restaurierungsphasen:
Das untersuchte Gebäude gehört zu den in seinen Ausmaßen größten Bauten der Brunnenstraße. Es weist keine Nebengäube an der rückwärtigen Webergasse auf, wie die Nachbargebäude. Im Vergleich zu den westlichen Nachbarn ist es ebenfalls dreigeschossig, doch zeigt sich die vertikale Höhenentwicklung weitaus großzügiger. Angemerkt sei, dass die angrenzenden Nachbarbauten vor einigen Jahren grundlegend erneuert wurden und wohl nur die Straßentraufe erhalten blieb. Die großzügige Höhenentwicklung ist auf einen weitgehenden Totalumbau in den Jahren um 1506/07 (d) zurückzuführen. Aus dieser Zeit stammt das Gebälk über dem 1. und 2. Obergeschoss sowie das Dachwerk.
1. Bauphase:
(1506 - 1507)
(1506 - 1507)
Totalumbau (d)
Betroffene Gebäudeteile:
keine
2. Bauphase:
(1875)
(1875)
Im Jahre 1875 wird die Straßentraufe erneuert und ein zweigeschossiger Erker angebracht. Dies bedingte im 2. Obergeschoss den schrägen Einbau der Bretterwand, im 1. Obergeschoss eine teilweise Reduzierung der entsprechenden Massivwand sowie den Einbau von Konsolen.
Betroffene Gebäudeteile:
keine
Zugeordnete Dokumentationen
- Bauhistorische Kurzanalyse des 2. Obergeschosses
Beschreibung
Umgebung, Lage:
liegt in der Nähe des Zentrums
Lagedetail:
- Siedlung
- Stadt
Bauwerkstyp:
- Wohnbauten
- Wohnhaus
- Ländl./ landwirtschaftl. Bauten/ städtische Nebengeb.
- Speicher
Baukörper/Objektform (Kurzbeschreibung):
dreigeschossiger Massivbau; zählt bzgl. der Ausmaße zu den größten Bauten der Brunnenstraße; keine Nebengäube an der rückwärtigen Webergasse, wie im Fall der Nachbargebäude
Innerer Aufbau/Grundriss/
Zonierung:
Zonierung:
viereckiger, länglicher Baukörper
Vorgefundener Zustand (z.B. Schäden, Vorzustand):
An den Traufen ist das Dachgebälk stark abgängig und wurde in der Vergangenheit mehrfach ausgewechselt und erneuert, bzw. im Auflagerbereich neu unterfangen.
Bestand/Ausstattung:
Abbundzeichen (röm. Zählweise) im Dachwerk; Spolien aus dem 14. Jh. (s)
Konstruktionen
Konstruktionsdetail:
- Detail (Ausstattung)
- Fenstererker
Konstruktion/Material:
Das Dachwerk ist umfassend als Wohnraum ausgebaut, dennoch aber sind einige Aussagen durch Befunde am freigelegten Dachgebälk zur Tragkonstruktion möglich:
Vor den massiven Giebelscheiben und in den Drittelspunkten waren insg. vier Binderquerachsen abgezimmert. Diese waren als stehende Stuhlkonstruktionen ausgeführt, wobei die äußeren Stuhlständer durch quer zum First verlaufende Steigbänder ausgesteift waren. Die Fußpunkte der Stuhlständer wie auch die leeren Blattsassen an den Binderbalken waren sichtbar. Das zugehörige Dachgebälk besteht aus Kiefernholz. Einige der mit den Dachbalken verzapften Sparren blieben erhalten, die, beginnend im Osten, römischen Zahlzeichen aufweisen. An den Traufen ist das Dachgebälk stark abgängig und wurde in der Vergangenheit mehrfach ausgewechselt und erneuert, bzw. im Auflagerbereich neu unterfangen.
Im gesamten Gebälkbereich kann nur eine ursprüngliche Auswechslung nachgewiesen werden, wobei es sich mit großer Sicherheit um ein altes Aufzugsloch handelt, das in funktionaler Abstimmung zu der im Erdgeschoss angelegten Einfahrt angelegt wurde. In Anlehnung daran ist das alte Treppenloch in den Dachraum gelegt. Im Gegensatz zu diesen alten Öffnungen erscheinen die Öffnungen am Gegengiebel alle nachträglich, bzw. als Einschnitte in einen ehemlas durchlaufenden "Binderbalken".
Die Zusammenfassung dieser Befundlage macht es sehr wahrscheinlich, dass es sich bei dem unetrsuchten Gebäude um einen ehemaligen Speicherbau handelt. Dafür spricht die Größe des Gebäudes, die enge Binderstellung im Dach, das Aufschlagen der Binder vor den Giebelscheiben, das Fehlen einer im Gebälk ausgewechselten Kaminaussparung, die Einfahrt mit dem bis in das Dach reichende Aufzugsloch sowie der in Anlehnung an das Aufzugsloch angelegte Treppenaufgang. Es ist anzunehmen, dass die Nutzung als Speicheraum auch auf die Vorgängersituation zutrifft. Spuren, die eine ältere Bebauungsituation andeuten, sind am Ostgiebel erhalten. Hier lassen sich Auflagernester einer älteren Balkenlage nachweisen. Ober- und unterhalb dieser ehemaligen Deckenbalken ist der Abdruck einer aufgelegten bzw. untergenagelten Dielung erkennbar. Die Oberkannte der ehemals untergenagelten Dielung liegt zwischen 95-106cm unter dem heutigen Dachgebälk und fällt zur Straße hin ab. Dieser Befund ist nach dem Einbinden des ersten inneren Unterzuges nicht mehr erkennbar. Am Gegengiebel sind durch spätere Aufschlitzungen und der Vermauerung von senkrechten, auf die heutige Geschosshöhe bezogene Hölzer alle eventuellen Spuren überlagert. Auf einen älteren Vorgängerbau verweisen ferner einige Spolien (Fenstergewände des 14. Jh.s) in der vollständig erneuerten Straßenwand. Zusätzlich sind es aber auch wiederverwendete Sparren eines älteren Dachwerkes, welche dendrochronologisch allerdings nicht datierbar waren. Bemerkenswert waren in diesem Zusammenhang zwei aufgenagelte Dachschindeln, die in die zweite Hälfte des 14. Jh.s datiert werden konnten.
Aufschlussreich für den westlichen Nachbarbau ist die im Kaminbereich erhaltene Mauerfuge. Hierbei handelt es sich um den Eckverband des westlichen Nachbargebäudes und daran ansetztend die Verlängerung von Haus Nr. 26.
Ähnliches gilt wohl auch für den Gegengiebel. Augenfällig wird dies durch den Knick in der Mauerflucht und die Tatsache, dass der Nachbarbau an eben dieser Stelle endet.
Im Jahre 1875 wird die Straßentraufe erneuert und ein zweigeschossiger Erker angebracht. Er wurde annähernd mittig platziert. Dies bedingte im 2. Obergeschoss den schrägen Einbau der Bretterwand, im 1. Obergeschoss eine teilweise Reduzierung der entsprechenden Massivwand sowie den Einbau von Konsolen. Diese Massivwand gehört zu einem straßenseitigen orientierten Raum, der vom Erdgeschoss bis in das 2. Obergeschoss massiv ausgeführt war. Im 1. Obergeschoss befindet sich in diesem Raum die Stube mit benachbarter Kammer über der Durchfahrt. Das Alter dieser Wohneinheit ist unbestimmt. Letztlich kann sie bis in das 14. Jh. zurückreichen. Zu diesem Zeitpunkt könnte dieser massive Kern als feuersicherer Trakt oder Kontor eines Speichers gedient haben, der später, nach 1506, zu Wohnzwecken genutzt wurde.
Vor den massiven Giebelscheiben und in den Drittelspunkten waren insg. vier Binderquerachsen abgezimmert. Diese waren als stehende Stuhlkonstruktionen ausgeführt, wobei die äußeren Stuhlständer durch quer zum First verlaufende Steigbänder ausgesteift waren. Die Fußpunkte der Stuhlständer wie auch die leeren Blattsassen an den Binderbalken waren sichtbar. Das zugehörige Dachgebälk besteht aus Kiefernholz. Einige der mit den Dachbalken verzapften Sparren blieben erhalten, die, beginnend im Osten, römischen Zahlzeichen aufweisen. An den Traufen ist das Dachgebälk stark abgängig und wurde in der Vergangenheit mehrfach ausgewechselt und erneuert, bzw. im Auflagerbereich neu unterfangen.
Im gesamten Gebälkbereich kann nur eine ursprüngliche Auswechslung nachgewiesen werden, wobei es sich mit großer Sicherheit um ein altes Aufzugsloch handelt, das in funktionaler Abstimmung zu der im Erdgeschoss angelegten Einfahrt angelegt wurde. In Anlehnung daran ist das alte Treppenloch in den Dachraum gelegt. Im Gegensatz zu diesen alten Öffnungen erscheinen die Öffnungen am Gegengiebel alle nachträglich, bzw. als Einschnitte in einen ehemlas durchlaufenden "Binderbalken".
Die Zusammenfassung dieser Befundlage macht es sehr wahrscheinlich, dass es sich bei dem unetrsuchten Gebäude um einen ehemaligen Speicherbau handelt. Dafür spricht die Größe des Gebäudes, die enge Binderstellung im Dach, das Aufschlagen der Binder vor den Giebelscheiben, das Fehlen einer im Gebälk ausgewechselten Kaminaussparung, die Einfahrt mit dem bis in das Dach reichende Aufzugsloch sowie der in Anlehnung an das Aufzugsloch angelegte Treppenaufgang. Es ist anzunehmen, dass die Nutzung als Speicheraum auch auf die Vorgängersituation zutrifft. Spuren, die eine ältere Bebauungsituation andeuten, sind am Ostgiebel erhalten. Hier lassen sich Auflagernester einer älteren Balkenlage nachweisen. Ober- und unterhalb dieser ehemaligen Deckenbalken ist der Abdruck einer aufgelegten bzw. untergenagelten Dielung erkennbar. Die Oberkannte der ehemals untergenagelten Dielung liegt zwischen 95-106cm unter dem heutigen Dachgebälk und fällt zur Straße hin ab. Dieser Befund ist nach dem Einbinden des ersten inneren Unterzuges nicht mehr erkennbar. Am Gegengiebel sind durch spätere Aufschlitzungen und der Vermauerung von senkrechten, auf die heutige Geschosshöhe bezogene Hölzer alle eventuellen Spuren überlagert. Auf einen älteren Vorgängerbau verweisen ferner einige Spolien (Fenstergewände des 14. Jh.s) in der vollständig erneuerten Straßenwand. Zusätzlich sind es aber auch wiederverwendete Sparren eines älteren Dachwerkes, welche dendrochronologisch allerdings nicht datierbar waren. Bemerkenswert waren in diesem Zusammenhang zwei aufgenagelte Dachschindeln, die in die zweite Hälfte des 14. Jh.s datiert werden konnten.
Aufschlussreich für den westlichen Nachbarbau ist die im Kaminbereich erhaltene Mauerfuge. Hierbei handelt es sich um den Eckverband des westlichen Nachbargebäudes und daran ansetztend die Verlängerung von Haus Nr. 26.
Ähnliches gilt wohl auch für den Gegengiebel. Augenfällig wird dies durch den Knick in der Mauerflucht und die Tatsache, dass der Nachbarbau an eben dieser Stelle endet.
Im Jahre 1875 wird die Straßentraufe erneuert und ein zweigeschossiger Erker angebracht. Er wurde annähernd mittig platziert. Dies bedingte im 2. Obergeschoss den schrägen Einbau der Bretterwand, im 1. Obergeschoss eine teilweise Reduzierung der entsprechenden Massivwand sowie den Einbau von Konsolen. Diese Massivwand gehört zu einem straßenseitigen orientierten Raum, der vom Erdgeschoss bis in das 2. Obergeschoss massiv ausgeführt war. Im 1. Obergeschoss befindet sich in diesem Raum die Stube mit benachbarter Kammer über der Durchfahrt. Das Alter dieser Wohneinheit ist unbestimmt. Letztlich kann sie bis in das 14. Jh. zurückreichen. Zu diesem Zeitpunkt könnte dieser massive Kern als feuersicherer Trakt oder Kontor eines Speichers gedient haben, der später, nach 1506, zu Wohnzwecken genutzt wurde.