Fachwerkhaus
ID:
133944677519
/
Datum:
13.05.2013
Datenbestand: Bauforschung
Datenbestand: Bauforschung
Objektdaten
Straße: | Kirchenburggasse |
Hausnummer: | 14 |
Postleitzahl: | 75417 |
Stadt-Teilort: | Lienzingen |
|
|
Regierungsbezirk: | Karlsruhe |
Kreis: | Enzkreis (Landkreis) |
Wohnplatzschlüssel: | 8236040007 |
Flurstücknummer: | keine |
Historischer Straßenname: | keiner |
Historische Gebäudenummer: | keine |
Lage des Wohnplatzes: |
Kartenansicht (OpenStreetMaps)
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Wohnhaus, Friedenstraße 3 (75417 Lienzingen)
Fachwerkhaus, Herzenbühlstraße 3 (75417 Lienzingen)
Wohnhaus, Herzenbühlstraße 18 (75417 Lienzingen)
Fachwerkhaus, Kirchenburggasse 20 (75417 Lienzingen)
Wohnhaus, Knittlinger Straße 4 (75417 Lienzingen)
Fachwerkhaus, Knittlinger Straße 4 (75417 Lienzingen)
Fachwerkhaus, Spindelgasse 8 (75417 Lienzingen)
Wohnhaus, Spindelgasse 4 (75417 Lienzingen)
Fachwerkhaus, Spindelgasse 6 (75417 Lienzingen)
Zehntscheuer (75417 Mühlacker-Lienzingen, Herzenbühlstraße 27)
Fachwerkhaus, Herzenbühlstraße 3 (75417 Lienzingen)
Wohnhaus, Herzenbühlstraße 18 (75417 Lienzingen)
Fachwerkhaus, Kirchenburggasse 20 (75417 Lienzingen)
Wohnhaus, Knittlinger Straße 4 (75417 Lienzingen)
Fachwerkhaus, Knittlinger Straße 4 (75417 Lienzingen)
Fachwerkhaus, Spindelgasse 8 (75417 Lienzingen)
Wohnhaus, Spindelgasse 4 (75417 Lienzingen)
Fachwerkhaus, Spindelgasse 6 (75417 Lienzingen)
Zehntscheuer (75417 Mühlacker-Lienzingen, Herzenbühlstraße 27)
Bauphasen
Kurzbeschreibung der Bau-/Objektgeschichte bzw. Baugestaltungs- und Restaurierungsphasen:
Herrschaftliches, zweigeschossiges Fachwerkgebäude. Die separaten Zugänge der Stockwerke lassen eine öffentliche Nutzung schließen; der direkt erschlossene Oberstock könnte als abgeschlossener Wohnraum für einen Verwalter gedient haben.
An den Südgiebel des "Kernbau", der um 1560 (d) errichtet wurde, wurde im 18. Jahrhundert angebaut.
1. Bauphase:
(1560)
(1560)
Errichtung des Kernbaus. (d)
Betroffene Gebäudeteile:
keine
Zugeordnete Dokumentationen
- Bauhistorische Kurzdokumentation
Beschreibung
Umgebung, Lage:
Der untersuchte Bau steht am nördlichen Zugang zur Kirchenburg, östlich der über den Graben führenden Brücke. Zu deren Verlauf ist er traufständig ausgerichtet, wobei der Nordgiebel die an dieser Stelle gewinkelte Kirchenburggasse beherrscht; der ehemals freistehende Südgiebel ist zur Kirche ausgerichtet.
Lagedetail:
- Siedlung
- Dorf
Bauwerkstyp:
keine Angaben
Baukörper/Objektform (Kurzbeschreibung):
Zweigeschossiges Fachwerkgebäude mit Satteldach. Mit einem eingeschossigen Erd- und Oberstock überbaut das Gebäude einen kleinen Balkenkeller. Der Oberstock kragt im Norden, Westen und Süden aus. Das zweigeschossige Satteldach mit beidseitigem Steilgiebel ist in ein auskragendes Dachgeschoss und einen ebenfalls auskragenden Spitzboden unterteilt.
Innerer Aufbau/Grundriss/
Zonierung:
Zonierung:
keine Angaben
Vorgefundener Zustand (z.B. Schäden, Vorzustand):
keine Angaben
Bestand/Ausstattung:
keine Angaben
Konstruktionen
Konstruktionsdetail:
- Wandfüllung/-verschalung/-verkleidung
- Lehmwickel
- Decken
- Balken-Bretter-Decke
- Dachform
- Satteldach
- Gestaltungselemente
- Zierglieder im Holzbau
Konstruktion/Material:
Dachwerk:
Der umfangreichste Bestand bauzeitlicher Bausubstanz konnte im Dach aufgenommen werden.
Die mit einem verzapften Kehlbalken verstärkten Sparrendreiecke entlasten sich über die Kehlbalken auf zwei firstparallel verlaufenden Rähmhölzern. Diese sind Bestandteil zusätzlicher Unterstützungskonstruktionen, welche sich im 1. Dachgeschoss aus stehenden Querbünden in den Giebelscheiben, abgesprengten Querbünden in den beiden inneren Querachsen und zwei geneigten Längsbünden unter den Dachflächen zusammensetzen. In der Kombination der abgesprengten Querbünde mit den geneigten Längsbünden bildet sich im Inneren des Daches ein zweifach liegendes, auf zwei Querbünde begrenztes Stuhlgerüst aus. Dessen Querbünde wurden zu einem späteren Zeitpunkt in geschlossene Wandausbildungen eingebunden. Letztere gliedern den Dachraum in drei Längszonen, wobei in der mittigen Zone der ehemalige Dachzugang zu vermuten ist.
Eine Besonderheit bilden die Sparrenfußpunkte innerhalb der südlichen Dachzone. Bedingt durch die in diesem Bereich verbauten Längsbalken über dem Oberstock, zapfen die Sparren als längs eingebundene Sparrenpaare in Sparrenschwellen, welche zu ihrer Lagesicherung in die beiden Bunddachbalken zapfen.
In den Spitzboden sind keine Unterstützungskonstruktionen eingestellt.
Die Dachkonstruktion besteht nahezu ausschließlich aus rauchschwarzen Eichenhölzern
Oberstock:
Die im Dachraum angetroffene Zonenaufteilung kann als Vorgabe für die ursprüngliche Grundrissgliederung im Oberstock angesehen werden. Dies bestätigen zumindest die zimmerungstechnischen Befunde. (gk) Danach spiegelten die drei Zonen des Oberstockgrundrisses auch die im Dachraum vorgegebenen Breiten wieder. Unter diesen Vorgaben war die nördliche Zone in zwei Raumeinheiten unterteilt. Die mittige wie auch die südliche Zone waren über die gesamte Hausbreite ungeteilt. Während es sich bei der mittigen Zone wohl um einen Querflur handelte, wurde die nördliche Zone als Großraum genutzt. Besondere Beachtung verdient der ehemalige Großraum im Süden: Er besitzt die größten Ausmaße und auch mit seinem Längsgebälk setzt er sich deutlich von den anderen Raumeinheiten ab. In Anlehnung an diese Aussagen, und kombiniert mit dem ehemals freien Giebel, ist der Großraum wohl als eine Art Stube anzusprechen.
Die angetroffenen Unterteilungen der beiden südlichen Zonen sind das Ergebnis späterer Unterteilungen. So wurde die alte Stube in einen Wohnraum mit angrenzender Küche unterteilt, bevor nach dem südlichen Giebelanbau das repräsentative Wohnen, zusammen mit einer partiellen Verschiebung der Küche, beziehungsweise Feuerstelle in den Flur nach Norden umorientiert wurde.
Bemerkenswert ist die Vertikalerschließung vom Erdstock in den Oberstock. Nach den am Gebälk über dem Erdstock aufgenommenen Befunden befand sich auch die bauzeitliche Treppe an dieser ungewöhnlichen Stelle.
Erdstock:
Analog zur oberen Nutzungsebene liegt auch im Erdstock eine differenzierte, auf drei Zonen verteilte Nutzungsgliederung vor.
Erschlossen war diese Ebene über die gassenseitige Traufe. Der Zugang führte in die mittige, über die gesamte Hausbreite offene Zone und von hier aus weiter in die benachbarten Zonen.
Das Zentrum des Erdstocks bildete der südlich angrenzende und über die gesamte Grundrissfläche unterkellerte Großraum. Wie im Oberstock besitzt er eine Längsbalkenlage. Bei einigen der erhaltenen Balken handelt es sich um den Restbestand einer Bretter-Balkendecke, die ursprünglich über die gesamte Hausbreite ausgeführt war. Sowohl die Auflagervertiefungen für das Gebälk wie auch die rechtwinklig gestalteten Nuten für den ehemaligen Bretteinschub sind erhalten. Zimmerungstechnisch sind mit dem Längsgebälk einige bemerkenswerte Details verbunden. So kragte jeder zweite Balken am Südgiebel aus, weshalb sie wohl am Gegenende in den Querbalken gezapft wurden. Kurios ist auch die Auskragung entlang der gassenseitigen Traufe gestaltet. Bedingt durch das Längsgebälk erfolgt sie im Bereich der südlichen Zone über Stichbalken, während ansonsten ein Quergebälk den Überstand bildet. Ein Grund warum entlang der Straßentraufe die alte Bretter-Balken-Decke erhalten blieb.
Die Bretter-Balken-Decke gehörte zu einem zur Kirche ausgerichteten Großraum, welcher spätestens nach dem Giebelanbau neben seiner ehemaligen Nutzung auch seine Ausstattung verlor. In diesem Zusammenhang ist dann neben der Unterteilung des Großraumes auch die Neugestaltung der Decke mit eingenuteten Lehmwickeln und die Verbretterung der benachbarten Kammerdecke im abgetrennten Flur zu sehen.
Merkwürdig ist die Lage der in den Oberstock führenden Treppe; sauffällig weit vom gassenseitigen Eingang entfernt, wird man für den direkten Aufgang in den Oberstock wohl einen zweiten, in diesem Fall giebelseitigen Hauszugang vermuten müssen.
Der umfangreichste Bestand bauzeitlicher Bausubstanz konnte im Dach aufgenommen werden.
Die mit einem verzapften Kehlbalken verstärkten Sparrendreiecke entlasten sich über die Kehlbalken auf zwei firstparallel verlaufenden Rähmhölzern. Diese sind Bestandteil zusätzlicher Unterstützungskonstruktionen, welche sich im 1. Dachgeschoss aus stehenden Querbünden in den Giebelscheiben, abgesprengten Querbünden in den beiden inneren Querachsen und zwei geneigten Längsbünden unter den Dachflächen zusammensetzen. In der Kombination der abgesprengten Querbünde mit den geneigten Längsbünden bildet sich im Inneren des Daches ein zweifach liegendes, auf zwei Querbünde begrenztes Stuhlgerüst aus. Dessen Querbünde wurden zu einem späteren Zeitpunkt in geschlossene Wandausbildungen eingebunden. Letztere gliedern den Dachraum in drei Längszonen, wobei in der mittigen Zone der ehemalige Dachzugang zu vermuten ist.
Eine Besonderheit bilden die Sparrenfußpunkte innerhalb der südlichen Dachzone. Bedingt durch die in diesem Bereich verbauten Längsbalken über dem Oberstock, zapfen die Sparren als längs eingebundene Sparrenpaare in Sparrenschwellen, welche zu ihrer Lagesicherung in die beiden Bunddachbalken zapfen.
In den Spitzboden sind keine Unterstützungskonstruktionen eingestellt.
Die Dachkonstruktion besteht nahezu ausschließlich aus rauchschwarzen Eichenhölzern
Oberstock:
Die im Dachraum angetroffene Zonenaufteilung kann als Vorgabe für die ursprüngliche Grundrissgliederung im Oberstock angesehen werden. Dies bestätigen zumindest die zimmerungstechnischen Befunde. (gk) Danach spiegelten die drei Zonen des Oberstockgrundrisses auch die im Dachraum vorgegebenen Breiten wieder. Unter diesen Vorgaben war die nördliche Zone in zwei Raumeinheiten unterteilt. Die mittige wie auch die südliche Zone waren über die gesamte Hausbreite ungeteilt. Während es sich bei der mittigen Zone wohl um einen Querflur handelte, wurde die nördliche Zone als Großraum genutzt. Besondere Beachtung verdient der ehemalige Großraum im Süden: Er besitzt die größten Ausmaße und auch mit seinem Längsgebälk setzt er sich deutlich von den anderen Raumeinheiten ab. In Anlehnung an diese Aussagen, und kombiniert mit dem ehemals freien Giebel, ist der Großraum wohl als eine Art Stube anzusprechen.
Die angetroffenen Unterteilungen der beiden südlichen Zonen sind das Ergebnis späterer Unterteilungen. So wurde die alte Stube in einen Wohnraum mit angrenzender Küche unterteilt, bevor nach dem südlichen Giebelanbau das repräsentative Wohnen, zusammen mit einer partiellen Verschiebung der Küche, beziehungsweise Feuerstelle in den Flur nach Norden umorientiert wurde.
Bemerkenswert ist die Vertikalerschließung vom Erdstock in den Oberstock. Nach den am Gebälk über dem Erdstock aufgenommenen Befunden befand sich auch die bauzeitliche Treppe an dieser ungewöhnlichen Stelle.
Erdstock:
Analog zur oberen Nutzungsebene liegt auch im Erdstock eine differenzierte, auf drei Zonen verteilte Nutzungsgliederung vor.
Erschlossen war diese Ebene über die gassenseitige Traufe. Der Zugang führte in die mittige, über die gesamte Hausbreite offene Zone und von hier aus weiter in die benachbarten Zonen.
Das Zentrum des Erdstocks bildete der südlich angrenzende und über die gesamte Grundrissfläche unterkellerte Großraum. Wie im Oberstock besitzt er eine Längsbalkenlage. Bei einigen der erhaltenen Balken handelt es sich um den Restbestand einer Bretter-Balkendecke, die ursprünglich über die gesamte Hausbreite ausgeführt war. Sowohl die Auflagervertiefungen für das Gebälk wie auch die rechtwinklig gestalteten Nuten für den ehemaligen Bretteinschub sind erhalten. Zimmerungstechnisch sind mit dem Längsgebälk einige bemerkenswerte Details verbunden. So kragte jeder zweite Balken am Südgiebel aus, weshalb sie wohl am Gegenende in den Querbalken gezapft wurden. Kurios ist auch die Auskragung entlang der gassenseitigen Traufe gestaltet. Bedingt durch das Längsgebälk erfolgt sie im Bereich der südlichen Zone über Stichbalken, während ansonsten ein Quergebälk den Überstand bildet. Ein Grund warum entlang der Straßentraufe die alte Bretter-Balken-Decke erhalten blieb.
Die Bretter-Balken-Decke gehörte zu einem zur Kirche ausgerichteten Großraum, welcher spätestens nach dem Giebelanbau neben seiner ehemaligen Nutzung auch seine Ausstattung verlor. In diesem Zusammenhang ist dann neben der Unterteilung des Großraumes auch die Neugestaltung der Decke mit eingenuteten Lehmwickeln und die Verbretterung der benachbarten Kammerdecke im abgetrennten Flur zu sehen.
Merkwürdig ist die Lage der in den Oberstock führenden Treppe; sauffällig weit vom gassenseitigen Eingang entfernt, wird man für den direkten Aufgang in den Oberstock wohl einen zweiten, in diesem Fall giebelseitigen Hauszugang vermuten müssen.