"Haus zur roten Schär"
Datenbestand: Bauforschung und Restaurierung
Objektdaten
Straße: | Münsterplatz |
Hausnummer: | 28 |
Postleitzahl: | 79098 |
Stadt-Teilort: | Freiburg |
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Regierungsbezirk: | Freiburg |
Kreis: | Freiburg im Breisgau (Stadtkreis) |
Wohnplatzschlüssel: | 8311000001 |
Flurstücknummer: | keine |
Historischer Straßenname: | keiner |
Historische Gebäudenummer: | keine |
Lage des Wohnplatzes: |
Kartenansicht (OpenStreetMaps)
Ehem. Adelhauser Klosterkirche, kath. Filialkirche Mariä Verkündigung (Dachwerke), Adelhauser Straße 33 (79098 Freiburg)
Alte Universität, Brunnenstraße 1 (79098 Freiburg)
"Sankt Antoni - Haus", Herrenstraße/Salzstraße 62/51 (79098 Freiburg)
Häuser „Zum Bischof“ und „Zum Dreispitz“, Herrenstraße 14/16 (79098 Freiburg)
Alte Münsterbauhütte, Herrenstraße 30 (79098 Freiburg)
Erzb. Ordinariat, Herrenstraße 35 (79098 Freiburg)
Wohnhaus, Herrenstraße 41 (79098 Freiburg)
Straßenfassaden und Giebelmauern, Kaiser-Joseph-Straße 219-237 (79098 Freiburg)
„Zum grünen Klee“, Kaiser-Joseph-Straße 223 (79098 Freiburg)
Geschäftshaus, Kaiser-Joseph-Straße 250 (79098 Freiburg)
Martinstor, Kaiser-Joseph-Straße 254 (79098 Freiburg)
"Haus zum schwarzen Rad", Konviktstraße 20 (79098 Freiburg)
Kaufhaus (79098 Freiburg, Münsterplatz 24)
Wohnhaus, Münsterplatz 42 (79098 Freiburg)
Schwabentor, Schlossbergring 2 (79098 Freiburg)
Historisches Kaufhaus, Schusterstraße 19 (79098 Freiburg)
Wohn- und Geschäftshaus, "zu den drei goldenen Schwanen", Schusterstraße 33 (79098 Freiburg)
BVH Quartier Unterlinden ehem. Bakola, Unterlinden 11 (79098 Freiburg)
Bauphasen
Nachdem an der Stelle des untersuchten Gebäudes sich in mittelalterlicher Zeit zunächst ein Hofraum oder ein Hintergebäude befunden hatte, wurde erst in der ersten Hälfte des 14. Jh. mit der Schaffung der Buttergasse die Voraussetzungen für eine Bebauung mit einem eigenständigen Haus geschaffen. Urkundlich ist es erstmals 1364 als Haus "zum Tutenkolben" fassbar. Mit der damals einsetzenden Aufwertung des Münsterplatzes als Ort öffentlichen Geschehens kam den hier stehenden Häusern zunehmend repräsentative Bedeutung zu.
Im 18. Jh. wurden die beiden freistehenden Außenwände des Hauses von Grund auf neu errichtet. Unklar blieb, ob damals ein vollständiger Neubau zwischen älteren Haustrennwänden vorgenommen wurde, oder ob ältere Innenwände und Decken bestehen blieben. Die Geschosshöhen würden dem nicht widersprechen, wogegen das 18. Jh. durchaus etwas mehr Raumhöhe erwarten ließe. Für die Datierung der Baumaßnahme kann die Jahreszahl 1753 an der Unterseite der Eckkonsole herangezogen werden, welche auch ein Wappen mit den Initialen des Erbauers, des Kaufmanns Maximilian Schlosser, trägt. Dass dieser auf eine prestigeträchtige Außenerscheinung Wert legte, das zeigen die Buckelquader an den Ecken, die Konsole für eine Heiligenfigur, die beiden Wappen und die anfängliche turmartige Überhöhung auf der Seite zum Münsterplatz. Die turmartige Überhöhung des Hauses ging mit der Aufstockung des Nachbarhauses am Münsterplatz verloren, in dessen Folge ein Dach mit zwei über Eck liegenden Dachflächen abgezimmert wurde. Auch die vorstehenden Buckel der Eckquaderung wurden irgendwann abgearbeitet, um glatten Wandputz bis an die Ecke zu führen und der klobigen Konsole wurde ein anmutig geformter Sockel aufgesetzt. Wann diese Maßnahmen erfolgten, ist nicht bekannt, vermutlich aber erst sehr viel später. Dennoch verliehen sie dem Haus erst das gewohnte barockzeitliche Erscheinungsbild.
Bis 2018 wurde das Dach instandgesetzt und die Fassade renoviert.
(1753)
- Siedlung
- Stadt
(2018)
- Erdgeschoss
- Obergeschoss(e)
- Dachgeschoss(e)
Zugeordnete Dokumentationen
- Dokumentation und Kartierung Fassade und Dach
- Bauhistorische Kurzanalyse
Beschreibung
- Siedlung
- Stadt
- Wohnbauten
- Wohn- und Geschäftshaus
Zonierung:
Den beiden freien Seiten entsprechend weist das Dach zwei Flächen gegen Platz und Gasse auf, die gegen die höherreichenden Trennwände zu den Nachbarhäusern laufen.
Konstruktionen
Den ältesten Bestand bilden die Dachbalkenlage und die Stuhlschwellen. Die Dachbalken sind in Ost- West- Richtung gespannt. Auf der Nordseite zum Münsterplatz sind kurze Stichbalken und ein diagonaler Gratstich an der Nordostecke angeordnet, die in den ersten Dachbalken gezapft und vernagelt sind. Die Balken sind in der Mehrzahl stark dimensioniert, die in der Breite von 20 bis 36 cm variieren. Die Dachbalken enden an den Fassadenseiten mit einem Schrägschnitt, dem vermutlich ein Brett zur Bildung eines Traufkastens aufgenagelt war. Das Dachgebälk lagert auf zwei parallel verlegten Mauerschwellen, die unmittelbar auf den Fenstergewänden des 2. Obergeschosses verlaufen.
Seitlich tragen die Balken Nuten zur Aufnahme eines Streifbodens. Unterseitig ist eine Putzdecke angebracht, von der die mit Strohlehm verstrichene Oberseite sichtbar ist. Nur gelegentlich schauen auch die darin eingebetteten, untergenagelten Holzleisten heraus. Die Putzdecke findet sich über die gesamte Grundfläche in gleicher Form, auch über der Küche. Die Unterseiten der Balken haben teilweise breite Waldkanten und an den Seitenflächen sind keinerlei Farbspuren oder Rußreste zu finden, wonach bereits zur Bauzeit eine Putzdecke angebracht worden war, vermutlich jene, die heute noch besteht. Stattdessen finden sich häufig regellose Aufträge an den Balkenseiten, bei denen es sich um Lehm handelt, der bei der Herstellung der Decke verschmiert worden war.