abgegangenes Wohn- und Geschäftshaus (Vorder- Hinterhaus) (A 167/ Münsterplatz 40)
Datenbestand: Bauforschung
Objektdaten
Straße: | Neue Straße |
Hausnummer: | keine |
Postleitzahl: | 89073 |
Stadt-Teilort: | Ulm |
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Regierungsbezirk: | Tübingen |
Kreis: | Ulm (Stadtkreis) |
Wohnplatzschlüssel: | 8421000028 |
Flurstücknummer: | keine |
Historischer Straßenname: | Münsterplatz |
Historische Gebäudenummer: | 40; A 167 |
Lage des Wohnplatzes: |
Kartenansicht (OpenStreetMaps)
Objektbeziehungen
Ist Gebäudeteil von: | |
keine Angabe | |
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Besteht aus folgenden Gebäudeteilen: | |
1. Beinhaltet Bauteil: | Ehemalige Bebauung auf dem Gebiet der Neuen Straße in Ulm |
Bauphasen
Die Erwähnung eines Spruchbriefs von 1143 bezüglich der Dohle im Hof macht ein Gebäude an dieser Stelle (A 167) sehr wahrscheinlich. Das Datum stellt somit einen terminus ante quem für ein Gebäude dar. Das bis in die 1940er Jahre dort zu sehende Gebäude könnte im Kern aus dem Mittelalter stammen. Der obere Bereich wurde 1702 offenbar weitgehend umgebaut und die Fassade später gänzlich neugestaltet.
Im Jahr 1702 wurde berichtet, dass der obere Teil im Frühjahr abgebrochen und neu aufgeführt wurde.
1735 wurde ein Spruchbrief aus dem Jahre 1543 genannt, der es dem Nachbarn Hocheisen (A 169) erlaube, das Regenwasser von seinem Hof durch das Höflein von A 168 in die Dohle im Hof von A 167 zu leiten, 1543 gab es zumindest schon die dortige gemeinschaftliche Dohle, wohl auch ein zugehöriges Gebäude A 167.
1767 wurde die Dohle sowohl von den beiden Besitzern von A 167, als auch den Nachbarn A 168 und A 169 gebraucht, während 1659 nur A 167 und A 168 genannt wurden.
1874 wurde ein Baugesuch zur Erstellung eines Hintergebäudes für ein Laboratorium gestellt. Es handelt sich dabei nicht um A 167a, denn dieses Gebäude wurde schon 1857 im Gebäudeschätzungsprotokoll aufgeführt.
Im Zweiten Weltkrieg wurde das Gebäude zerstört.
(1143)
- Siedlung
- Stadt
(1702)
(1939 - 1944)
Besitzer:in
(1857 - 1877)
Angaben laut Gebäudeschätzungsprotokoll von 1857, Ergänzungsband von 1858 bis 1877; Beginn und Ende der Besitzphase damit nicht belegt.
Zugeordnete Dokumentationen
- Kurzbeschreibung
Beschreibung
- Siedlung
- Stadt
- Wohnbauten
- Wohn- und Geschäftshaus
Auszug aus dem Gebäudeschätzungsprotokoll 1857, Ergänzungsband von 1858 bis 1877:
A 167:
Beschreibung: ein zwischen 166 und 168 eingebautes und an 2 Seiten freistehendes dreistokiges massives und geriegeltes Wohnhaus am oberen Münsterplatz mit 28,5' hohem Plattendach
Maße: 53,5' lang, 30/39' breit, 34' hoch
A 167a:
Beschreibung: ein an No. 140 angebautes an 3 Seiten freistehendes, dreistokig. massives Hintergebäude mit 25' hohem Plattendach
Maße: 37' Iang, 43' breit, 27' hoch
Zonierung:
A 167:
Räume: 8 heizbare Zmmer, 2 unheizbare Zimmer u. geypste Kammern, 2 Küchen, 2 gewölbte Keller, 2 Laden, 1 Speiskammer.
Im Dach: 2 heizbare Zimmer, 2 unheizbare Zimmer u. geypste Kammen, 2 gewöhnliche Kammern
A 167a:
Räume: 1 heizbares Zimmer [mit Bleistift durchgestrichen und 2 darüberyeschrieben], 1 unheizbares Zimmer oder geypste Kammer [mit Bleistift hinzugefügt], 6 gewöhnliche Kammern [mit Bleistift gestrichen und ,,5" bzw. ,,4" (beide Zahlen ineinander) darübergeschrieben, 1 geipstes Magazin, 1 Holzlege [beides mit Bleistift gestrichen], und 1 Waschküche.
Konstruktionen
- Steinbau Mauerwerk
- allgemein
- Holzgerüstbau
- allgemein
Das zumindest Mitte des 19. Jh. zu A167 gehörende dreigeschossige Hinterhaus A 167a stand hinten an A 140 (Köpfingergasse 7) angrenzend, gänzlich ohne räumliche Bezüge zum Vorderhaus. In den Kaufbüchern wurde es zudem nicht ausdrücklich erwähnt. Interessant ist allerdings der Umstand, dass es sich um ein gänzlich massives Gebäude gehandelt haben muss. Allerdings wurde 1857 die Wand gegen A 140 nicht als eigene Wand angesehen.
Aus den Kaufbüchern und den Bau- und Feuergeschworenen- Amtsprotokollen geht hervor, dass das Haus (sehr wahrscheinlich ist jeweils das Vorderhaus gemeint) in einen oberen und einen unteren Bereich zweigeteilt war. Zum oberen Teil gehörte jeweils ein als ,,vorderer" bezeichneter Keller, zum unteren Teil gehörte jeweils das ,,Höflein".
Keller
Unter dem Vorderhaus wurden im Gebäudeschätzungsprotokoll zwei gewölbte Keller genannt.
Auszug aus dem Gebäudeschätzungsprotokoll 1857, Ergänzungsband von 1858 bis 1877:
A 167
Dachdeckung: Platten
Umfassungs- und Giebelwände: massiv u. geriegelt mit gerieg. Giebeln. an 168 gemeinschaftl.
Keine feuergefährlichen Einrichtungen
Als unzerstörbar angesehen: die Keller und die Fundation
Ergänzungsband S. 37/ 38:
Das Wohnhaus wurde verbessert und der Anschlag wurde daher erhöht.
"Zubehörden: die Gasbeleuchtung mit 8 Flammen samt Gasometer zusammen 200f (...) neu dazu"
Als unzerstörbar angesehen: Fundation und Keller
A 167a
Dachdeckung: Platten
Umfassungs- und Giebelwände: mit 3 eig. mass. Seiten, und 1 dto. Gbl. - gegen 140 keine Wand
Keine feuergefährlichen Einrichtungen
Als unzerstörbar angesehen: Fundation, Pflaster u. eiserner Wasserkasten