Haalstraße 5/7 (Schwäbisch Hall)

Datenbank Bauforschung/Restaurierung

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Kasernenhof, Werkstattgebäude

ID: 141221359385  /  Datum: 27.01.2006
Datenbestand: Bauforschung und Restaurierung
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Objektdaten

Straße: Kasernenhof
Hausnummer: 14
Postleitzahl: 72074
Stadt-Teilort: Tübingen-Bebenhausen

Regierungsbezirk: Tübingen
Kreis: Tübingen (Landkreis)
Wohnplatzschlüssel: 8416041002
Flurstücknummer: keine
Historischer Straßenname: keiner
Historische Gebäudenummer: keine
Lage des Wohnplatzes: Lage des Wohnplatzes

Kartenansicht (OpenStreetMaps)

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Objektbeziehungen

Ist Gebäudeteil von:
1. Gebäudeteil: Klosteranlage (ehemalige Zisterzienserabtei)

Besteht aus folgenden Gebäudeteilen:
keine Angabe

Umbauzuordnung

keine

Weitere Objekte an diesem Wohnplatz

Ehem. Zisterziensterabtei Bebenhausen, Ostflügel, Im Schloss 1 (72074 Bebenhausen)
Klosteranlage (ehemalige Zisterzienserabtei) (72074 Tübingen-Bebenhausen, Beim Schloss)
Westflügel mit Winter- und Laienrefektorium (72074 Tübingen-Bebenhausen, Beim Schloss 1)
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Kasernenhof, Scheune, Kasernenhof 6, 8 (72074 Tübingen-Bebenhausen)

Bauphasen

Kurzbeschreibung der Bau-/Objektgeschichte bzw. Baugestaltungs- und Restaurierungsphasen:

Wie die bauhistorische Untersuchung ergeben hat, enthält das Gebäude Kasernenhof 14 im Klosterhof zwei wichtige mittelalterliche Bauphasen: eine erste, dendrochronologisch auf 1314/15 datierte Phase, der das Deckengebälk über dem Erdgeschoss samt Mittelunterzug, Mauerlatten und Teilen der Erdgeschossausenwände angehört, und eine zweite Phase, die dendrochronologisch auf 1422/23 datiert werden konnte, und der das Kerngerüst des Obergeschosses sowie das gut erhaltene Dachwerk angehören. Während der Bau der ersten Phase somit nur noch sehr fragmentarisch auf unsere Zeit gekommen ist und Aussagen zu seiner Nutzung sowie zum Aussehen der höhergehenden Bauteile nicht möglich sind, ist der Oberbau des 15. Jahrhunderts in seiner Konstruktion zumindest soweit erhalten, daß sich eine Wohnnutzung für das Obergeschoss unschwer erkennen lässt. Die hierzu gehörende Bohlenstube in der Nordostecke hat sich noch in umfangreichen Resten erhalten, während im Restbereich zur einstigen Innengliederung kaum eindeutige Aussagen möglich sind. Zur seinerzeitigen Nutzung des zu jenem Zeitpunkt allenfalls spärlich unterteilten Ergeschosses liegen aufgrund des Fehlens nutzungsspezifischer Ausstattungsreste keine Anhaltspunkte vor. Spätestens für das 17. Jahrhundert kann dann hier eine Werkstattnutzung angenommen werden, die sich mit der Benennung des Gebäudes als Klosterschmiede in Einklang bringen lässt, aber gut auch anderen Handwerkszwecken gedient haben könnte. Die Ausrichtung der Bohlenstube des Obergeschosses gegen Nordosten wie auch die ursprüngliche Krüppelwalmausbildung an der Ostseite weisen darauf hin, dass die östliche Anschlussbebauung im frühen 15. Jahrhundert noch nicht bis an das Gebäude heranreichte. Erst später wurde die Ostseite vollständig verbaut, und auch die mächtige südliche Außenmauer, auf der der Fachwerkoberbau aufsitzt, gehört in der heutigen Form ebenso zu den nachträglichen Veränderungen wie die Innenwände des Erdgeschosses und des ersten Dachgeschosses sowie ein Großteil der Innenwände des Obergeschosses.


1. Bauphase:
(1314 - 1315)
Errichtung des Gebäudes um 1314/15 (d). Bauteile dieser Zeit haben sich vor allem im Ergeschoss erhalten.
Betroffene Gebäudeteile:
keine

2. Bauphase:
(1422 - 1423)
Erneuerung des Obergeschosse und des Dachwerkes um 1422/23 (d)
Betroffene Gebäudeteile:
keine

3. Bauphase:
(1600 - 1700)
vermutlich Einrichtung der Klosterschmiede in dem Gebäude, die Räumlichkeiten könnten aber auch anderen Handwerkszwecken gedient haben.
Betroffene Gebäudeteile:
keine
Bauwerkstyp:
  • Gewerbe- und Industriebauten
    • Schmiede

Besitzer:in

keine Angaben

Fotos

Kloster Bebenhausen: Lageplan nach dem Urkataster von 1825 / Kasernenhof, Werkstattgebäude in 72074 Tübingen-Bebenhausen
Ansicht von Westen / Kasernenhof, Werkstattgebäude in 72074 Tübingen-Bebenhausen

Zugeordnete Dokumentationen

  • Bauhistorische Untersuchung bestehend aus Bauaufnahme, Bauforschung und dendrochronologische Untersuchung
  • Putz- und Farbschichtenuntersuchung an den Aussenfassaden und in der nördlichen Stube im Obergeschoss

Beschreibung

Umgebung, Lage:
Das Gebäude bildet den westlichen Abschluss der südlichen Bebauung des Bebenhauser Kasernenhofs.
Lagedetail:
  • Klosteranlage
    • allgemein
  • Siedlung
    • Dorf
Bauwerkstyp:
  • Wohnbauten
    • Wohnhaus
  • Sakralbauten
    • Wirtschaftsbauten
Baukörper/Objektform (Kurzbeschreibung):
Auf längsrechteckiger Grundfläche steht ein zweigeschossiger Baukörper mit Satteldach und Krüppelwalmdach an der Westseite, an der Ostseite schließt das Gebäude stirnseitig an das Nachbargebäude an.
Innerer Aufbau/Grundriss/
Zonierung:
Zweischiffige Gliederung im Erdgeschoss, Obergeschoss ebenfalls zweischiffig mit ursprünglich dreizoniger Unterteilung mit Mittelflur, durch Umbauten jetzt aber leicht verändert.

Vorgefundener Zustand (z.B. Schäden, Vorzustand):
Trotz größerer nachmittelalterlicher Eingriffe hat sich die zweiphasige mittelalterliche Bausubstanz in hohem Maße bewahrt, so dass der Aufbau zumindest des spätmittelalterlichen Gebäudes nachvollzogen werden kann. Die Bretterbalkendecke mit herabgezogenen Seitenbrettern und breit gefastem bzw. gekehltem, mittig mit einer geschnitzten Rosette verzierten Bälkchen, der Stube ist noch erhalten.
Bestand/Ausstattung:
Durch Bohlennuten lässt sich eine Bohlenstube nachweisen, es sind aber keine Reste mehr vorhanden. Reste der barocken Stubenausstattung in Form einer schrankartigen Ladenkonstruktionm (evtl Alkofen) erhalten.

Konstruktionen

Konstruktionsdetail:
  • Mischbau
    • Unterbau aus Stein (gestelzt)
  • Holzgerüstbau
    • Unterbaugerüst
  • Decken
    • Balken-Bretter-Decke
  • Dachgerüst Grundsystem
    • Sparrendach, q. geb. mit stehendem Stuhl
  • Wandfüllung/-verschalung/-verkleidung
    • Flechtwerk
  • Dachform
    • Satteldach mit Schopfwalm (Krüppelwalm)
Konstruktion/Material:
Das Erdgeschoss besteht aus mit Bruchstein errichteten Umfassungsmauern mit Innenwänden aus Backstein. Das Obergeschoss ist in Fachwerkbauweise ausgeführt. Das Dachwerk besteht aus einem dreigeschossigen Sparrendach mit doppelt stehendem Stuhl.

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