Alte Aula (Tübingen)

Datenbank Bauforschung/Restaurierung

Datenbank Bauforschung/Restaurierung

Wohnhaus

ID: 145073492112  /  Datum: 17.05.2024
Datenbestand: Bauforschung
Als PDF herunterladen:
Alle Inhalte dieser Seite: /

Objektdaten

Straße: Bismarckstraße
Hausnummer: 16
Postleitzahl: 71116
Stadt-Teilort: Gärtringen

Regierungsbezirk: Stuttgart
Kreis: Böblingen (Landkreis)
Wohnplatzschlüssel: 8115015001
Flurstücknummer: keine
Historischer Straßenname: keiner
Historische Gebäudenummer: keine
Lage des Wohnplatzes: Lage des Wohnplatzes

Kartenansicht (OpenStreetMaps)

Durch Ihre Cookie-Auswahl haben Sie die Kartenansicht deaktiviert, die eigentlich hier angezeigt werden würde. Wenn Sie die Kartenansicht nutzen möchten, passen Sie bitte Ihre Cookie-Einstellungen unter Impressum & Datenschutzerklärung an.

Objektbeziehungen

keine

Umbauzuordnung

keine

Weitere Objekte an diesem Wohnplatz

Wohngebäude (71116 Gärtringen, Bismarckstraße 26)
Wohnhaus, Kirchstraße 20 (71116 Gärtringen)
Scheuer aus Gärtringen, Schmiedstraße 14a (71116 Gärtringen)
Wohnhaus, Schmiedstrasse 7 (71116 Gärtringen)

Bauphasen

Kurzbeschreibung der Bau-/Objektgeschichte bzw. Baugestaltungs- und Restaurierungsphasen:

Das Gebäude Bismarckstraße 16 in Gärtringen wurde um das Jahr 1555 neu erbaut. Aus dieser Zeit hat sich noch ein Teilbestand der Primärkonstruktion, insbesondere im Erdgeschoss, erhalten. Trotz der zahlreichen Veränderungen, die das Gebäude im Laufe seines Bestehens erfahren hat, zeigt sich hier ein im Kern aus dem Jahr 1555 stammendes Wohnhaus, welches in seiner Grundrissgliederung noch erstaunlich gut ablesbar ist. Die baulichen Veränderungen aus dem Jahr 1802 (Mansarddach) prägen bis heute das Erscheinungsbild des Hauses.


1. Bauphase:
(1555)
Erbauung des Gebäudes
Betroffene Gebäudeteile:
Betroffene Gebäudeteile
  • Erdgeschoss
  • Obergeschoss(e)
  • Dachgeschoss(e)
  • Untergeschoss(e)
Lagedetail:
  • Siedlung
    • Dorf
Bauwerkstyp:
  • Wohnbauten
    • Wohnhaus

2. Bauphase:
(1686)
bislang erste urkundliche Erwähnung
Betroffene Gebäudeteile:
Betroffene Gebäudeteile
  • Erdgeschoss
  • Obergeschoss(e)
  • Dachgeschoss(e)
  • Untergeschoss(e)
Lagedetail:
  • Siedlung
    • Dorf
Bauwerkstyp:
  • Wohnbauten
    • Wohnhaus

3. Bauphase:
(1748)
Im Eintrag des Güterbuchs zu Conrad Barth findet sich nun erstmals auch die Erwähnung von zwei Wohnungen im Haus:
Betroffene Gebäudeteile:
keine
Lagedetail:
  • Siedlung
    • Dorf
Bauwerkstyp:
  • Wohnbauten
    • Wohnhaus

4. Bauphase:
(1794)
Im Jahr 1794 wurde die zugehörige Scheune erneuert.
Betroffene Gebäudeteile:
keine
Lagedetail:
  • Siedlung
    • Dorf
Bauwerkstyp:
  • Ländl./ landwirtschaftl. Bauten/ städtische Nebengeb.
    • Scheune

5. Bauphase:
(1801 - 1802)
Das Wohnhaus wurde umgebaut und modernisiert, wobei das heute noch vorhandene Mansarddach aufgerichtet wurde.
Betroffene Gebäudeteile:
Betroffene Gebäudeteile
  • Dachgeschoss(e)
Lagedetail:
  • Siedlung
    • Dorf
Konstruktionsdetail:
  • Dachform
    • Mansarddach/-helm

6. Bauphase:
(1866)
Somit war das Anwesen ab 1847 in drei Eigentumsanteile untergliedert.
Ab 1861 wurde die Hälfte des Johann Michael Köhler auf seine beiden Kinder, Gottfried Köhler und Maria Agnes Köhler aufgeteilt, so dass das Anwesen nun vier Eigentümer hatte. Aus dem Gebäudeeinschätzungsprotokoll von 1866 werden die damaligen Besitzverhältnisse deutlich.
Betroffene Gebäudeteile:
Betroffene Gebäudeteile
  • Erdgeschoss
  • Obergeschoss(e)
  • Dachgeschoss(e)
  • Untergeschoss(e)
  • Anbau
Lagedetail:
  • Siedlung
    • Dorf
Bauwerkstyp:
  • Wohnbauten
    • Wohnhaus

7. Bauphase:
(1950 - 1990)
2. Hälfte 20. Jahrhundert Umbaumaßnahmen
Ab der Mitte des 20. Jahrhunderts wurde das Gebäude umfangreich modernisiert. Dabei wurden zahlreiche Innenwände und teilweise auch Außenwände erneuert und mit Leichtbetonsteinen aufgemauert. Sämtliche Fenster sowie die Treppenläufe stammen aus der 2. Hälfte des 20. Jahrhunderts. Über der Hauseingangstüre haben sich die Initialen von Erich Kiefer in einem geschnitzten Türsturz erhalten.
Betroffene Gebäudeteile:
Betroffene Gebäudeteile
  • Erdgeschoss
  • Obergeschoss(e)
  • Dachgeschoss(e)
  • Untergeschoss(e)
  • Anbau
Lagedetail:
  • Siedlung
    • Dorf
Bauwerkstyp:
  • Wohnbauten
    • Wohnhaus

Besitzer:in

1. Besitzer:in:
(1686 - 1712)
Zinßer, Witwe
Bemerkung Familie:
Bemerkung Besitz:
besitzt bis 1712 das Anwesen; Beginn des Besitzes unbekannt.
Beschreibung:
Beruf / Amt / Titel:
keiner
Betroffene Gebäudeteile:
keine

2. Besitzer:in:
(1712)
Kümmerle, Georg
Bemerkung Familie:
Bemerkung Besitz:
erwirbt zunächst die 1. Hälfte des Gebäudes.
Beschreibung:
Beruf / Amt / Titel:
keiner
Betroffene Gebäudeteile:
keine

3. Besitzer:in:
(1716)
Kümmerle, Georg
Bemerkung Familie:
Bemerkung Besitz:
erwirbt auch die 2. Hälfte des Gebäudes.
Beschreibung:
Beruf / Amt / Titel:
keiner
Betroffene Gebäudeteile:
keine

4. Besitzer:in:
(1748)
Barth, Conrad
Bemerkung Familie:
Bemerkung Besitz:
besitzt die 2. Hälfte des Anwesen; Beginn des Besitzes nicht bekannt.
Beschreibung:
Beruf / Amt / Titel:
keiner
Betroffene Gebäudeteile:
keine

5. Besitzer:in:
(1748)
Kümmerlen, Hans Jerg
Bemerkung Familie:
Sohn von Georg Kümmerle
Bemerkung Besitz:
erbt eine Hälfte des Anwesens; die zweite Hälfte besaß zu dieser Zeit Conrad Barth.
Beschreibung:
Im Güterbuch werden erstmals auch zwei Wohnungen im Haus erwähnt.
Beruf / Amt / Titel:
keiner
Betroffene Gebäudeteile:
keine

6. Besitzer:in:
(1787)
Kümmerlen, Hans Jerg (Söhne)
Bemerkung Familie:
Bemerkung Besitz:
erben je zur Hälfte das Anwesen.
Beschreibung:
Beruf / Amt / Titel:
keiner
Betroffene Gebäudeteile:
keine

7. Besitzer:in:
(1801)
unbekannt
Bemerkung Familie:
Erben des Vorbesitzers
Bemerkung Besitz:
erben
Beschreibung:
Lassen das Wohnhaus offenbar umbauen und modernisieren; das heute noch vorhandene Mansarddach wird aufgerichtet.
Beruf / Amt / Titel:
keiner
Betroffene Gebäudeteile:
keine

8. Besitzer:in:
(1819)
Köhler, Gottfried
Bemerkung Familie:
Bemerkung Besitz:
erwirbt die Hälfte des Anwesens.
Beschreibung:
Beruf / Amt / Titel:
keiner
Betroffene Gebäudeteile:
keine

9. Besitzer:in:
(1820 - 1861)
Köhler, Johann Michael
Bemerkung Familie:
Sohn von Gottfried Köhler
Bemerkung Besitz:
erhält die Hälfte des Anwesens.
Beschreibung:
Beruf / Amt / Titel:
keiner
Betroffene Gebäudeteile:
keine

10. Besitzer:in:
(1847)
Kümerle, Michael
Bemerkung Familie:
Bemerkung Besitz:
besitzt laut Gebäudekataster von 1847 1/4 des Anwesens.
Beschreibung:
Beruf / Amt / Titel:
  • Schuhmacher
Betroffene Gebäudeteile:
keine

11. Besitzer:in:
(1847)
Jäger, Johannes
Bemerkung Familie:
Bemerkung Besitz:
besitzt laut Gebäudekataster von 1847 1/4 des Anwesens.
Beschreibung:
Beruf / Amt / Titel:
keiner
Betroffene Gebäudeteile:
keine

12. Besitzer:in:
(1861)
Köhler, Gottfried
Bemerkung Familie:
Sohn von Johann Michael Köhler.
Bemerkung Besitz:
erhält gemeinsam mit seiner Schwester Maria Agnes Köhler die Hälfte des gesamten Anwesens.
Beschreibung:
Beruf / Amt / Titel:
keiner
Betroffene Gebäudeteile:
keine

13. Besitzer:in:
(1861)
Köhler, Maria Agnes
Bemerkung Familie:
Bemerkung Besitz:
erhält gemeinsam mit ihrem Bruder Gottfried Agnes Köhler die Hälfte des gesamten Anwesens.
Beschreibung:
Beruf / Amt / Titel:
keiner
Betroffene Gebäudeteile:
keine

Fotos

Abbildungsnachweis
Ansicht des Gebäudes von Südosten / Wohnhaus in 71116 Gärtringen (27.06.2017 - Markus Numberger)

Zugeordnete Dokumentationen

  • Bauhistorische Kurzuntersuchung

Beschreibung

Umgebung, Lage:
Das Gebäude Bismarckstraße 16 steht am nördlichen Rand des historischen Ortskerns von Gärtringen. Die Bismarckstraße bildet die wesentliche Hauptdurchgangsstraße von Ost nach West, welche den Schönbuch mit dem Schwarzwald verbindet. Vom 17. Jahrhundert bis ins frühe 20. Jahrhundert wurde die heutige Bismarckstraße als Gaißgasse bezeichnet.
Lagedetail:
  • Siedlung
    • Dorf
Bauwerkstyp:
  • Wohnbauten
    • Wohnhaus
Baukörper/Objektform (Kurzbeschreibung):
Bei dem Gebäude handelt es sich um ein zweigeschossiges, giebelständiges Wohnhaus, welches nachträglich mit einem Mansarddach versehen wurde. Über einem massiv aus Bruchsteinen gemauerten Sockelfundament erheben sich zwei stockwerksweise
abgezimmerte, unverputzte Fachwerkgeschosse. Nach oben schließt das Gebäude mit zwei Dachgeschossebenen und Spitzboden unter einem Mansarddach ab.
Innerer Aufbau/Grundriss/
Zonierung:
Das Gebäude ist nicht unterkellert.
In allen Geschossen lässt sich - trotz größeren Veränderungen im Innern - die historische Grundrissgliederung mit zwei Längszonen und drei Querzonen noch gut ablesen. Die mittige Querzone nahm dabei schon immer die Erschließungszone mit Flur und Treppenhaus auf.
Das Erdgeschoss diente möglicherweise schon ursprünglich als Wohngeschoss mit Stube und Küche. Zumindest ab dem 17. Jahrhundert wird berichtet, dass in dem Haus zwei Parteien lebten und ab dem 18. Jahrhundert werden zwei Wohnungen im Haus erwähnt. Das Obergeschoss diente sicherlich schon immer als Wohngeschoss mit Stube, Küche und Kammern. Das 1. Dachgeschoss (bzw. Mansardgeschoss) entstand in seiner heutigen Form erst um 1802 und wurde wohl zur Einrichtung weiterer Wohnräume aufgebaut. Das 2. Dachgeschoss war weitestgehend unausgebaut und diente zu Lagerzwecken.
Vorgefundener Zustand (z.B. Schäden, Vorzustand):
keine Angaben
Bestand/Ausstattung:
keine Angaben

Konstruktionen

Konstruktionsdetail:
  • Decken
    • Balkendecke
  • Holzgerüstbau
    • Geschossgerüst
  • Dachform
    • Mansardgiebeldach
  • Dachgerüst Grundsystem
    • Sparrendach, q. geb. mit liegendem Stuhl
    • Sparrendach, q. geb. mit stehendem Stuhl
Konstruktion/Material:
Das Gebäude wurde komplett in Fachwerkbauweise errichtet, wobei das Erdgeschoss-Fachwerk auf einem massiv gemauerten Bruchsteinsockel aufsitzt. Die bauzeitliche Fachwerkkonstruktion der Zeit um 1555 bestand offenbar weitestgehend aus Eichenholz und wurde - wie an den Ständern im 2. Dachgeschoss noch ersichtlich - durch verblattete Holzverbindungen zusammengefügt.
Im 1. Dachgeschoss (bzw. Mansardgeschoss) befindet sich in der Sparrenebene eine zweifach liegende Stuhlkonstruktion, die die Stuhlrähme trägt. Mittig des 1. Dachgeschosses verläuft ein Mittellängsunterzug mit einfach stehendem Stuhl. Im 2. Dachgeschoss befindet sich eine zweifach stehende Stuhlkonstruktion, die noch weitestgehend aus den bauzeitlichen Ständern des 16. Jahrhunderts besteht, welche einst wohl über Steigbänder die Längsaussteifung des Daches gewährleisteten.

Quick-Response-Code

qrCode