Ottilienkapelle (Eppingen)

Datenbank Bauforschung/Restaurierung

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Wohnhaus

ID: 145401605916  /  Datum: 18.06.2015
Datenbestand: Bauforschung
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Objektdaten

Straße: Landolinsgasse
Hausnummer: 8/1
Postleitzahl: 73728
Stadt-Teilort: Esslingen am Neckar

Regierungsbezirk: Stuttgart
Kreis: Esslingen (Landkreis)
Wohnplatzschlüssel: 8116019003
Flurstücknummer: keine
Historischer Straßenname: keiner
Historische Gebäudenummer: keine
Lage des Wohnplatzes: Lage des Wohnplatzes

Kartenansicht (OpenStreetMaps)

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Objektbeziehungen

keine

Umbauzuordnung

keine

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Bauphasen

Kurzbeschreibung der Bau-/Objektgeschichte bzw. Baugestaltungs- und Restaurierungsphasen:

Wann das Gebäude genau errichtet wurde, ist nicht bekannt. Während die Bauhölzer der an der Heugasse stehenden Haushälfte im Winter 1364/65 (d) gefällt wurden, sind jene des südlichen Bauteiles einer zweiten Fällzeit, dem Winter 1369/70 (d) zuzuordnen. Nach Auswertung aller Befunde stellt wohl der nördliche Bauteil den Kernbau dar, der in einem zweiten, geplanten Bauabschnitt durch einen Anbau erweitert wurde. Die Hälfte des Anbaus ist heute nördlicher Bestandteil des im Süden angrenzenden Nachbarhauses Nr. 8. Innerhalb des Nachbarhauses ist bis auf wenige Ausnahmen kein mittelalterlicher Bestand mehr erhalten.


1. Bauphase:
(1364 - 1370)
Errichtung des Gebäudes. (d)
Betroffene Gebäudeteile:
keine

Besitzer:in

keine Angaben

Fotos

keine

Zugeordnete Dokumentationen

  • Dendrochronologische Datierung

Beschreibung

Umgebung, Lage:
Im Altstadtzentrum Ecke Heugasse.
Lagedetail:
  • Siedlung
    • Stadt
Bauwerkstyp:
  • Wohnbauten
    • Wohnhaus
Baukörper/Objektform (Kurzbeschreibung):
Verputztes Wohnhaus in Ecklage mit massivem Unterbau, Fachwerkobergeschossen und Satteldach.
Innerer Aufbau/Grundriss/
Zonierung:
keine Angaben
Vorgefundener Zustand (z.B. Schäden, Vorzustand):
keine Angaben
Bestand/Ausstattung:
keine Angaben

Konstruktionen

Konstruktionsdetail:
  • Mischbau
    • Holzbau mit Gebäudeteil aus Stein
  • Dachgerüst Grundsystem
    • Sparrendach, q. geb. mit stehendem Stuhl
Konstruktion/Material:
Der erst zu einem späteren Zeitpunkt mit einem flachen Gewölbe versehene Kernbau besitzt in seinem Unterbau drei Nutzungsebenen. Entlang den Gassen war der Unterstock in Fachwerk ausgeführt; die restlichen Umfassungswände sind massiv. Über dem heute völlig entkernten Unterstock ist ein zweigeschossiges Fachwerkgerüst abgezimmert. Es kragt über ein Quergebälk an der Landolinsgasse und mittels einem diagonal ansetzenden Stichgebälk an der Heugasse aus. Das Gerüst ist zweischiffig und zweizonig gegliedert. Das Wohnzentrum in Gestalt einer verbohlten Stube befand sich im 1. OG, im Winkel der beiden Gassen. In der benachbarten Zone ist die an der Landolinsgasse liegende Küche zu vermuten. Den restlichen Grundriss im 1. OG nahmen die Schlafkammern neben der Stube und das Treppenhaus hinter der Küche ein. Weitere Nutzungszuordnungen sind sowohl im EG wie auch im 2. OG nicht möglich.
Das als Sparrendach abgezimmerte Dachwerk besaß einen zweifach stehenden Stuhl und einen zur Heugasse vorspringenden, mit Krüppelwalm ausgestatteten Giebel.
An diesen Kernbau wird wenige Jahre später ein Anbau mit annähernd gleichem Bauvolumen angefügt. Dieser ist nicht unterkellert und lehnt sich im Unterstock an die im Osten verlaufende und in diesem Bauzusammenhang aufgemauerte Grundstücksmauer an. Analog zu der Unterstockhöhe des Kernbaus wird der gesamte Unterstock auch hier massiv ausgeführt. Entlang der Landolinsgasse und nach dem Anbau setzt sich die Massivwand als niedrigere Hofmauer fort; sie ist heute noch innerhalb des Nachbargebäudes erhalten und endet mit dessen südlichem Abschluss.
Im Steinteil impliziert eine zentral aufgestellte und aufwendig geformte Säule mit Sattelholz einen repräsentativen Verkaufs- oder Lagerraum, der infolge seiner feuersicheren Ausführung auch als komfortabler Speicher eines wohlhabenden Kaufmannes gedeutet werden kann. Im Gegensatz zur Weichholzdielung des Kernbaus bestand der Bodenbelag des 1. OG aus eichenen Spalthölzern, auf denen ein kräftiger Kalkestrich aufgebracht war. Über diesem so geschützten "Tresor" wurde ein Fachwerkbau mit einem ungeteilten Grundriss im 1. OG und vier Kammern im 2. OG abgezimmert.
Wie schon angedeutet, ist der als Speicherbau zu bezeichnende Anbau nur noch hälftig erhalten. Vom dazugehörigen Dach liegen nur noch über der nördlichen Hälfte die alten Dachbalken.
Gegen Ende des 15. Jh. wurden beide Fassaden neu belichtet. Dabei wurden in den Kammerräumen große Doppelfenster und im Stubenbereich ein Fenstererker eingebaut. Das Giebeldreieck mit Ladeluke stammt aus dem 17. Jh. Eine farblich gefasste Putzfassade entlang der Landolinsgasse überdeckt das mittelalterliche Fachwerkgefüge.

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