Hohes Haus (Schwäbisch Hall)

Datenbank Bauforschung/Restaurierung

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Wohnhaus

ID: 146120249611  /  Datum: 09.07.2012
Datenbestand: Bauforschung
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Objektdaten

Straße: Bickenstraße
Hausnummer: 5
Postleitzahl: 78050
Stadt-Teilort: Villingen

Regierungsbezirk: Freiburg
Kreis: Schwarzwald-Baar-Kreis (Landkreis)
Wohnplatzschlüssel: 8326074020
Flurstücknummer: keine
Historischer Straßenname: keiner
Historische Gebäudenummer: keine
Lage des Wohnplatzes: Lage des Wohnplatzes

Kartenansicht (OpenStreetMaps)

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Objektbeziehungen

keine

Umbauzuordnung

keine

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Bauphasen

Kurzbeschreibung der Bau-/Objektgeschichte bzw. Baugestaltungs- und Restaurierungsphasen:

Ältester Bestand ist ein dreieckiges Giebelprofil mit rückwärtigem Eckverband im straßenseitigen Abschnitt der westlichen Brandwand. Es ist Bestandteil des angrenzenden Gebäudes Nr. 3, dessen nördliche Ausdehnung noch heute mit der Giebelbreite identisch ist. Die Giebelscheibe steht vor der Flucht der westlichen Brandwand und es blieben auf der rückwärtigen Ortgangneigung noch Reste der alten Ziegeleindeckung erhalten.
An die alte, mit Eckverband abschließende Giebelwand ist ein östlich angrenzendes Gebäude (Vorgängerbau des jetzigen Hauses Nr. 5) zu vermuten, wobei dessen Ausdehnung zum jetzigen Zeitpunkt nicht näher bestimmbar ist. Das im Giebeldreieck vorhandene Balkenloch mit Putzabdruck ist möglicherweise der Rest der zugehörigen Dachkonstruktion.

In einer folgenden Bauphase wird die westliche Brandwand in nördlicher Richtung verlängert, wobei sie als Rückwand für ein auf dem westlichen Grundstück stehenden Hofgebäude dient. Auf ihm wurde ein nach Westen abfallendes Pultdach abgezimmert.
Da die Brandwand nicht verputzt ist und sich im rückwärtigen Dachbereich eine zur rückwärtigen Traufe geneigte Putzbraue abzeichnet, ist davon auszugehen, dass sich zeitgleich mit der Brandwandverlängerung auch auf der untersuchten Parzelle ein älterer Bau weit nach Norden entwickelte. Dabei ist es sehr wahrscheinlich, dass es sich bei dem nach Norden überstehenden Rest der Brandmauer um die alte Ausdehnung dieses Gebäudes handelte. Die Ausbruchspuren der zugehörigen Traufwand sind im Erdgeschoss ablesbar.

Auch in der gegenüberliegenden Brandwand haben sich Befunde für einen älteren Vorgängerbau auf dem Grundstück von Haus Nr. 5 erhalten. Bei diesen Belegen handelt es sich um eingemauerte Rähmreste, die im 1. Dachstock des bestehenden Daches erhalten sind und neben dem Abdruck des ehemaligen Kehlbalkens auch die zugehörige Dachneigung erkennen lassen.

Auf dieses östliche Giebelprofil wird im Zusammenhang mit einer neuen Dachabzimmerung auf der Nachbarparzelle aufgemauert. Dieser Vorgang ist im 2. Dachgeschoss gut erkennbar.

Mit der Abzimmerung des angetroffenen Dachwerkes um das Jahr 1706 orientiert sich dieses an der rückwärtigen Dachschräge des östlichen Nachbarn.


1. Bauphase:
(1705 - 1706)
Abzimmerung des Dachwerkes. (d)
Betroffene Gebäudeteile:
Betroffene Gebäudeteile
  • Dachgeschoss(e)

Besitzer:in

keine Angaben

Fotos

Abbildungsnachweis
Wohnhaus in 78050 Villingen (28.03.2012 - lohrum)

Zugeordnete Dokumentationen

  • Bauhistorische Kurzdokumentation

Beschreibung

Umgebung, Lage:
keine Angaben
Lagedetail:
  • Siedlung
    • Stadt
Bauwerkstyp:
  • Wohnbauten
    • Wohnhaus
Baukörper/Objektform (Kurzbeschreibung):
Unterkellerter, viergeschossiger Massivbau mit Satteldach steht traufständig zur Bickenstraße.
Innerer Aufbau/Grundriss/
Zonierung:
keine Angaben
Vorgefundener Zustand (z.B. Schäden, Vorzustand):
keine Angaben
Bestand/Ausstattung:
keine Angaben

Konstruktionen

Konstruktionsdetail:
  • Gewölbe
    • Tonnengewölbe
  • Verwendete Materialien
    • Stein
  • Dachform
    • Satteldach
  • Dachgerüst Grundsystem
    • Sparrendach, q. geb. mit stehendem Stuhl
Konstruktion/Material:
Die Innenstruktur im EG

Im Bereich des straßenseitigen Kernbaus besteht das Deckengebälk aus firstparallel verbauten Balken. Diese sind seitlich gefast, wobei die Fasen kurz vor den massiven Auflagern auslaufen.
Quer zum Gebälk ist eine, den Hausflur abtrennende Fachwerkwand verbaut. Die Fasen des Gebälks überziehen die Trennwand. Das Gebälk ist frei gespannt, zwischen Balken und Wandrähm besteht eine deutliche Lücke.
Ehemals ungeteilt, wird der Einbau der Wand in das 19.Jahrhundert datiert.

Eine weitere, auf den Treppenlauf reagierende Fachwerkwand befindet sich außerhalb des massiven Kernbaus im rückwärtigen Hausgrundriss. Auch hier besteht zwischen dem Gebälk und dem Wandrähm eine deutliche Lücke. Die nicht als ursprünglich zu bezeichnende Wand wird in die das frühe 19.Jahrhundert datiert.

Der gleichen Zeitebene ist der rückwärtige Hofausgang zuzuordnen, wobei die Massivwand in die Modernisierungsphase der Jahre um 1706 zu datieren ist.

Die Innenstruktur im 1.OG

Der als ehemalige Stube zu bezeichnende Massivbaugrundriss besitzt keine internen Unterteilungen. Der ehemals abgetrennte Stiegenkasten, wie auch die spätere Warmluftöffnung deuten im 2.Obergeschoss einen ehemaligen Schlafraum an.
Im rückwärtigen Hausgrundriss sind mehrere Abschnitte von leichten Trennwänden ausgeführt. Sie bestehen aus stehenden Brettern, befestigt über eine behelfsmäßig eingestellte Kantholzkonstruktion. Hinsichtlich ihres Alters gibt die Wand- und Deckengestaltung im Bereich des ehemaligen Rauchfanges aufschlussreiche Hinweise. Die erhaltene Auswechslung des Rauchabzuges im Deckengebälk, wie auch das benachbarte Gebälk ist rauchschwarz und deutet mit der später erneuerten Deckendielung die erste Raumfassung an. Eine zweite, darauf folgende Deckenfassung besteht aus untergenagelten Leisten als Putzträger für die heutige Decke. Die Lattung ist auf den Verlauf der unverrußten Brettertrennwände abgestimmt und datiert in das späte 19.Jahrhundert.

Die Innenstruktur im 2.OG

Der ehemalige Treppenaufstieg in den Bereich des straßenseitigen Massivteiles ist auf dieser Ebene nicht mehr nachvollziehbar.
Wann dieser Bereich seine eigene Heizquelle erhielt ist ungeklärt. Spätestens zu diesem Zeitpunkt werden die Brettabtrennungen im mittigen Hausgrundriss sinnvoll. Älter als die Bretter ist die Raumabtrennung des an der Rücktraufe angelegten Raumes. Seitlich des Zuganges befinden sich zwei zwischenzeitlich verschlossene Fenster. Sie hatten die Aufgabe den mittigen Grundrissbereich zu belichten. Im angetroffenen Zustand werden sie von der Brettwand überlagert, sind also funktionslos.
Die Trennwand wird in das 19.Jahrhundert datiert, die weitere Abtrennung durch die Bretterwände ist wohl dem frühen 20.Jahrhundert zuzuordnen.

Die Innenstruktur im 3.OG

Wie im 2.OG ist auch auf dieser Ebene eine rückwärtige Kammer angelegt. Die Abtrennung besteht aus einer Fachwerkwand mit Backsteinfüllungen. Diese halten sich jedoch im Rahmen, da in die Wand zwei Fensteröffnungen integriert sind. Wie im 2.OG wird auch diese Wand in das 19.Jahrhundert datiert. Bei den sonstigen Abtrennungen handelt es sich im Kern um Treppenlochverkleidungen des 19.-20. Jahrhunderts.

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