Komtureiturm
ID:
146698092816
/
Datum:
17.10.2016
Datenbestand: Bauforschung und Restaurierung
Datenbestand: Bauforschung und Restaurierung
Objektdaten
Straße: | keine |
Hausnummer: | keine |
Postleitzahl: | 78465 |
Stadt-Teilort: | Konstanz-Litzelstetten |
|
|
Regierungsbezirk: | Freiburg |
Kreis: | Konstanz (Landkreis) |
Wohnplatzschlüssel: | 8335043010 |
Flurstücknummer: | keine |
Historischer Straßenname: | keiner |
Historische Gebäudenummer: | keine |
Lage des Wohnplatzes: | |
Geo-Koordinaten: | 47,7051° nördliche Breite, 9,2005° östliche Länge |
Kartenansicht (OpenStreetMaps)
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Nördliche Torbogenmauer (78465 Konstanz-Litzelstetten)
Schlosskirche St. Marien (78465 Konstanz-Litzelstetten)
Südliche Torbogen-Stützmauer (78465 Konstanz-Litzelstetten)
Schloss Mainau, Mainau 1 (78465 Konstanz-Litzelstetten)
Traufgesims am Schloss Mainau, Mainau 1 (78465 Konstanz-Litzelstetten)
Schlosskirche St. Marien (78465 Konstanz-Litzelstetten)
Südliche Torbogen-Stützmauer (78465 Konstanz-Litzelstetten)
Schloss Mainau, Mainau 1 (78465 Konstanz-Litzelstetten)
Traufgesims am Schloss Mainau, Mainau 1 (78465 Konstanz-Litzelstetten)
Bauphasen
Kurzbeschreibung der Bau-/Objektgeschichte bzw. Baugestaltungs- und Restaurierungsphasen:
Der Komtureiturm wurde als Teil der mittelalterlich-frühneuzeitlichen Festungsmauer errichtet. Er diente als Wehrturm unterhalb der Burg auf dem Schlossberg, zur Sicherung des unmittelbar östlich angrenzenden Hafens. Zwischen 1647-1799 fanden bauliche Veränderungen am Turm statt. 1853 wurde das Dach des Turmes entfernt und mit einer Plattform versehen. 1971-73 erfolgte der Umbau zum Restaurant, 2007/ 08 die Außensanierung.
1. Bauphase:
(1250 - 1500)
(1250 - 1500)
Der Komtureiturm wurde im Spätmittelalter als Wehrturm unterhalb der Burg auf dem Schlossberg errichtet und diente zur Sicherung des unmittelbar östlich angrenzenden Hafens.
Betroffene Gebäudeteile:
keine
Lagedetail:
- Burganlage
- allgemein
Bauwerkstyp:
- Befestigungs- und Verteidigungsanlagen
- Turm
2. Bauphase:
(1647 - 1799)
(1647 - 1799)
Ersetzung des Staffelgiebels mit Satteldach und Dreiecksgiebel; die rechte Fensterreihe der Nordseite wurden zu Türen vergrößert; Einbau eines Tonnengewölbes; Nutzung des Turmes zu Lagerzwecken
Betroffene Gebäudeteile:
- Erdgeschoss
- Obergeschoss(e)
- Dachgeschoss(e)
Bauwerkstyp:
- Ländl./ landwirtschaftl. Bauten/ städtische Nebengeb.
- Lagergebäude
3. Bauphase:
(1732 - 1746)
(1732 - 1746)
Zwischen 1732-46 erfolgt der Bau von Kirche, Schloss und Pferdestall durch Ordensbaumeister Bagnato.
Betroffene Gebäudeteile:
keine
Lagedetail:
- Schlossanlage
- allgemein
Bauwerkstyp:
- Ländl./ landwirtschaftl. Bauten/ städtische Nebengeb.
- Stallgebäude
- Residenz- und Hofhaltungsbauten
- Schloss
- Sakralbauten
- Kirche, allgemein
4. Bauphase:
(1853)
(1853)
Vor 1853 wird am „viereckigen Turm an der Schlosshalde“ (Komtureiturm) das Dach entfernt und eine Plattform errichtet.
Betroffene Gebäudeteile:
- Dachgeschoss(e)
Lagedetail:
- Schlossanlage
- allgemein
Bauwerkstyp:
- Residenz- und Hofhaltungsbauten
- Schloss
5. Bauphase:
(1854)
(1854)
1854: Wiederverwendung des Schutts rechts und links vom Turm am Hafen (vermutl. ehem. Land-Commenthurey Keller) zum Wegebau (Parkpflegewerk 1992, 29) im Zuge der Umbaumaßnahmen unter Prinz Friedrich von Baden (späterer Großherzog Friedrich I., Eigentümer 1853-1907).
Betroffene Gebäudeteile:
keine
6. Bauphase:
(1950 - 2000)
(1950 - 2000)
Die Mauerkrone wird erneuert und ein Terrassengeländer angebracht.
Betroffene Gebäudeteile:
keine
7. Bauphase:
(1971 - 1973)
(1971 - 1973)
Zwischen 1971-73 wird der Torkelturm (Waschtrockenturm/Komtureiturm) zur Gastwirtschaft „Comtureykeller“ mit Gartenterrasse umgebaut und erweitert (Betonanbauten), der Treppenaufgang wird abgerissen und der „Lämmerpfad“ geschlossen. Stattdessen entsteht eine Treppe am Osthang.
Betroffene Gebäudeteile:
- Erdgeschoss
- Anbau
Bauwerkstyp:
- Anlagen für Handel und Wirtschaft
- Gasthof, -haus
8. Bauphase:
(2007 - 2008)
(2007 - 2008)
Zwischen 2007-08 erfolgt die denkmalgerechte Außensanierung des Turms. Dabei werden die Sandsteingewände der schmalen, hochrechteckigen Fenster erneuert.
Betroffene Gebäudeteile:
keine
Zugeordnete Dokumentationen
- Bauhistorische Untersuchung
- Literaturnachweise
- Bauarchäologische Untersuchung
- Bauhistorische Stellungnahme Brücke
- Befunderhebung Keller
- Restauratorische Untersuchung Brücke
- Dokumentation Brücke
Beschreibung
Umgebung, Lage:
Der sog. Komtureiturm befindet sich auf der Ostseite der Insel Mainau, zwischen dem Schloss auf dem Molassefelsen und dem Hafen.
Lagedetail:
- Schlossanlage
- allgemein
Bauwerkstyp:
- Befestigungs- und Verteidigungsanlagen
- Turm
Baukörper/Objektform (Kurzbeschreibung):
Der unterhalb der Burg errichtete Komtureiturm wird auch "Alter Turm", "Torkelturm", "Waschtrockenturm" oder "Waschturm" genannt. Die Bezeichnungen spiegeln seine wechselnden Funktionen im Laufe der Zeit wider. Er wurde im Spätmittelalter als Wehrturm unterhalb der Burg auf dem Schlossberg errichtet und diente zur Sicherung des unmittelbar östlich angrenzenden Hafens.
Innerer Aufbau/Grundriss/
Zonierung:
Zonierung:
Der über einer Grundfläche von ca. 12 x 14 m errichtete Komtureiturm weist vier Geschosse auf, deren Balkenlagen im Inneren weitgehend entfernt wurden.
Vorgefundener Zustand (z.B. Schäden, Vorzustand):
keine Angaben
Bestand/Ausstattung:
keine Angaben
Konstruktionen
Konstruktionsdetail:
- Steinbau Mauerwerk
- Bruchstein
- Quader
- Wacken/Kiesel
Konstruktion/Material:
Der über einer Grundfläche von ca. 12 x 14 m errichtete Komtureiturm weist vier Geschosse auf, deren Balkenlagen im Inneren weitgehend entfernt worden sind. Je Obergeschoss finden sich ein bis drei Öffnungen. Der Turm ist im unteren Teil gegen den Molassefelsen des Burg-/Schlossbergs gesetzt worden. Erst ab halber Höhe des ersten Obergeschosses ist auch im Westen eine Außenmauer ausgebildet. Sie sitzt auf mehreren, übereinander angeordneten Bögen in Turmbreite.
Das zweischalige Mauerwerk besteht aus Quadern, Bruchsteinen (zum Teil hammerrecht) und Geröllen (Wacken, bis 40 x 65 cm). An den Ecken wurden Bossenquader verwendet. Die Werk- und Bruchsteine bestehen überwiegend aus sog. „Rorschacher“ Sandstein. Die Mauern sind im Aufgehenden zwei Meter breit (EG), das Fundament ist mindestens 2,70 m breit und an den Ecken durch weit vorspringende, große Gerölle verstärkt.
Die Verwendung von Wacken, Bruchsteinen und Quadern für das Mauerwerk bzw. das Fehlen von Backsteinen als auch die Schlitzfenster und die Bossenquader sprechen für eine Entstehung des Turms im Spätmittelalter (13.-14. Jh.). Möglicherweise lässt sich das Alter des Turms durch die dendrochronologische Datierung der Balken im Inneren noch weiter eingrenzen.
Das einzige original erhaltene Fenster ist ein Schlitzfenster an der Südseite des 2.OG. Die übrigen Öffnungen in den Obergeschossen dürften ursprünglich genauso gestaltet gewesen sein und belegen damit deutlich den Wehrcharakter des Turmes. Das unregelmäßige Mauerwerk und die grob abgespitzten Eckquader im EG-Bereich deuten darauf hin, dass dieser Teil ursprünglich nicht sichtbar war, wie es auch auf der ältesten Ansicht des Turmes von 1647 dargestellt ist. Noch im 20. Jahrhundert verdeckte der Hang große Bereiche der erdgeschossigen Wände im Norden und Süden.
In der frühen Neuzeit (nach 1647, vermutlich im 18. Jahrhundert) wurde der Staffelgiebel zu einem Dreiecksgiebel unter Satteldach umgebaut. Auf der Nordseite des Turms wurden die rechten Fenster zu Türen vergrößert. Hier dürfte auch ein Lastenaufzug zum Transport der Waren vorhanden gewesen sein. Der Turm scheint damals für Lagerzwecken umgebaut worden zu sein. Wohl gleichzeitig wurde das Tonnengewölbe im Turm eingebaut und in den Fels hinein erweitert. Erschlossen wurde das EG nun durch ein großes Tor zum Hafen (Ostseite). Seitliche Fenster und ein kleines Oberlicht belüften und belichten den Raum.
Dem Komtureiturm war im 18. Jahrhundert hafenseitig ein Lagerhaus in der Breite des Turms angefügt worden („Landkomtureikeller“). Nördlich des „Alten Turms“ konnte das zum Teil noch aufgehende Mauerwerk eines zweiten Speichergebäudes, des sogenannten „Seekellers“ oder „Langen Kellers“, freigelegt werden. Er dürfte bereits im Spätmittelalter errichtet worden sein und wurde in der frühen Neuzeit erweitert.
Im zweiten Viertel des 19. Jahrhunderts werden die beiden Lagerhäuser abgerissen und der Komtureiturm umgebaut. Er verliert sein Satteldach und erhält eine Aussichts-Plattform. Dazu schreibt Lucian Reich 1856: „Bei Musterung der noch vorhandenen Befestigungswerke müssen wir dem viereckigen Thurm an der Schlosshalde das höchste Alter zuerkennen. Sein Dach wurde unter dem vorigen Besitzer [vermutlich Graf Douglas] abgetragen und zur Plattform hergerichtet. Es mochte der massive Bau, mit der einst um zwanzig Fuß [ca. 6 m] höheren Ringmauer, dem alten Schlosse zur Vertheidigung gedient haben. …Zwischen dem Hafen und dem viereckigen Thurme, an letzteren angebaut, stand, in der Richtung gegen das Häuslein am Hafen, der große Landkomturskeller, dessen oberer Theil zur Fruchtschütte diente. Ein zweiter, der sog. Seekeller, fand sich etwas entfernt nördlich vom Thurme. … Weiter nördlich hart am Ufer hatten die Kiefer [Küfer] ihre Werkstatt, sie hieß das Bindhaus. Und dass nichts fehlte, was zu einem wohlgeordneten Gemeinhaushalt gehört, war am südlichen flachen Ufer, unten am Rebberg, ein Platz und großer Schopf für die Zimmerleute.“
Und neun Jahre später schreibt der Konstanzer Chronist Johann Marmor: „Gegen Osten befindet sich in ungefährer Mitte des Schlosses ein viereckiger fester Thurm, der in neuerer Zeit, weil er zum Waschaufhängen Verwendung fand, der Waschthurm genannt wurde, durch welchen man auf Stiegen zum Hafen gelangen konnte. Der obere Theil desselben wurde in neuerer Zeit abgetragen, und in ein Treibhaus verwandelt, das unterm Grafen Douglas nach Süden verlegt wurde. Jetzt bildet es eine hübsche Terrasse, mit herrlicher Aussicht auf den See. Von diesem Thurme nach Osten streckte sich der an ihn angebaute große Landkomthurskeller, dessen oberer Theil als Fruchtschütte diente. Ein zweiter, der sog. Seekeller, stand etwas nördlich von demselbigen entfernt.“
Wohl noch im 19. Jahrhundert wurde das Gewände des EG-Tores zum Hafen (Ostseite) teilweise mit granitischem Sandstein (St. Margrethener) erneuert. Dieser Umbau dürfte mit der Erneuerung schadhafter Sandsteine im Sockelbereich der Tür zusammenhängen. Außerdem wurden damals neue Angeln für die Tür gesetzt. Der wohl ältere Türverschluss erhielt damals neue Eisenbänder.
In der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts wurde die Mauerkrone erneuert und das Geländer der Terrasse angebracht. 1971 umbaute man das EG des Turms mit dem Restaurant „Komtureikeller“. Aus dieser Zeit stammen die EG-Durchbrüche im Norden und Süden, die Betonanbauten und die Bitumenschicht des Dachansatzes. Dabei wurde der Hangfuß zu beiden Seiten des Turms abgetragen. Außerdem wurde das Bodenniveau im Inneren des Turms erhöht und der Türverschluss entsprechend angepasst. In den Jahren 2007 und 2008 wurden die oberen Teile des Turms durch die Firma Findeisen denkmalgerecht saniert und die Sandsteingewände der schmalen hochrechteckigen Fenster weitgehend erneuert.
Das zweischalige Mauerwerk besteht aus Quadern, Bruchsteinen (zum Teil hammerrecht) und Geröllen (Wacken, bis 40 x 65 cm). An den Ecken wurden Bossenquader verwendet. Die Werk- und Bruchsteine bestehen überwiegend aus sog. „Rorschacher“ Sandstein. Die Mauern sind im Aufgehenden zwei Meter breit (EG), das Fundament ist mindestens 2,70 m breit und an den Ecken durch weit vorspringende, große Gerölle verstärkt.
Die Verwendung von Wacken, Bruchsteinen und Quadern für das Mauerwerk bzw. das Fehlen von Backsteinen als auch die Schlitzfenster und die Bossenquader sprechen für eine Entstehung des Turms im Spätmittelalter (13.-14. Jh.). Möglicherweise lässt sich das Alter des Turms durch die dendrochronologische Datierung der Balken im Inneren noch weiter eingrenzen.
Das einzige original erhaltene Fenster ist ein Schlitzfenster an der Südseite des 2.OG. Die übrigen Öffnungen in den Obergeschossen dürften ursprünglich genauso gestaltet gewesen sein und belegen damit deutlich den Wehrcharakter des Turmes. Das unregelmäßige Mauerwerk und die grob abgespitzten Eckquader im EG-Bereich deuten darauf hin, dass dieser Teil ursprünglich nicht sichtbar war, wie es auch auf der ältesten Ansicht des Turmes von 1647 dargestellt ist. Noch im 20. Jahrhundert verdeckte der Hang große Bereiche der erdgeschossigen Wände im Norden und Süden.
In der frühen Neuzeit (nach 1647, vermutlich im 18. Jahrhundert) wurde der Staffelgiebel zu einem Dreiecksgiebel unter Satteldach umgebaut. Auf der Nordseite des Turms wurden die rechten Fenster zu Türen vergrößert. Hier dürfte auch ein Lastenaufzug zum Transport der Waren vorhanden gewesen sein. Der Turm scheint damals für Lagerzwecken umgebaut worden zu sein. Wohl gleichzeitig wurde das Tonnengewölbe im Turm eingebaut und in den Fels hinein erweitert. Erschlossen wurde das EG nun durch ein großes Tor zum Hafen (Ostseite). Seitliche Fenster und ein kleines Oberlicht belüften und belichten den Raum.
Dem Komtureiturm war im 18. Jahrhundert hafenseitig ein Lagerhaus in der Breite des Turms angefügt worden („Landkomtureikeller“). Nördlich des „Alten Turms“ konnte das zum Teil noch aufgehende Mauerwerk eines zweiten Speichergebäudes, des sogenannten „Seekellers“ oder „Langen Kellers“, freigelegt werden. Er dürfte bereits im Spätmittelalter errichtet worden sein und wurde in der frühen Neuzeit erweitert.
Im zweiten Viertel des 19. Jahrhunderts werden die beiden Lagerhäuser abgerissen und der Komtureiturm umgebaut. Er verliert sein Satteldach und erhält eine Aussichts-Plattform. Dazu schreibt Lucian Reich 1856: „Bei Musterung der noch vorhandenen Befestigungswerke müssen wir dem viereckigen Thurm an der Schlosshalde das höchste Alter zuerkennen. Sein Dach wurde unter dem vorigen Besitzer [vermutlich Graf Douglas] abgetragen und zur Plattform hergerichtet. Es mochte der massive Bau, mit der einst um zwanzig Fuß [ca. 6 m] höheren Ringmauer, dem alten Schlosse zur Vertheidigung gedient haben. …Zwischen dem Hafen und dem viereckigen Thurme, an letzteren angebaut, stand, in der Richtung gegen das Häuslein am Hafen, der große Landkomturskeller, dessen oberer Theil zur Fruchtschütte diente. Ein zweiter, der sog. Seekeller, fand sich etwas entfernt nördlich vom Thurme. … Weiter nördlich hart am Ufer hatten die Kiefer [Küfer] ihre Werkstatt, sie hieß das Bindhaus. Und dass nichts fehlte, was zu einem wohlgeordneten Gemeinhaushalt gehört, war am südlichen flachen Ufer, unten am Rebberg, ein Platz und großer Schopf für die Zimmerleute.“
Und neun Jahre später schreibt der Konstanzer Chronist Johann Marmor: „Gegen Osten befindet sich in ungefährer Mitte des Schlosses ein viereckiger fester Thurm, der in neuerer Zeit, weil er zum Waschaufhängen Verwendung fand, der Waschthurm genannt wurde, durch welchen man auf Stiegen zum Hafen gelangen konnte. Der obere Theil desselben wurde in neuerer Zeit abgetragen, und in ein Treibhaus verwandelt, das unterm Grafen Douglas nach Süden verlegt wurde. Jetzt bildet es eine hübsche Terrasse, mit herrlicher Aussicht auf den See. Von diesem Thurme nach Osten streckte sich der an ihn angebaute große Landkomthurskeller, dessen oberer Theil als Fruchtschütte diente. Ein zweiter, der sog. Seekeller, stand etwas nördlich von demselbigen entfernt.“
Wohl noch im 19. Jahrhundert wurde das Gewände des EG-Tores zum Hafen (Ostseite) teilweise mit granitischem Sandstein (St. Margrethener) erneuert. Dieser Umbau dürfte mit der Erneuerung schadhafter Sandsteine im Sockelbereich der Tür zusammenhängen. Außerdem wurden damals neue Angeln für die Tür gesetzt. Der wohl ältere Türverschluss erhielt damals neue Eisenbänder.
In der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts wurde die Mauerkrone erneuert und das Geländer der Terrasse angebracht. 1971 umbaute man das EG des Turms mit dem Restaurant „Komtureikeller“. Aus dieser Zeit stammen die EG-Durchbrüche im Norden und Süden, die Betonanbauten und die Bitumenschicht des Dachansatzes. Dabei wurde der Hangfuß zu beiden Seiten des Turms abgetragen. Außerdem wurde das Bodenniveau im Inneren des Turms erhöht und der Türverschluss entsprechend angepasst. In den Jahren 2007 und 2008 wurden die oberen Teile des Turms durch die Firma Findeisen denkmalgerecht saniert und die Sandsteingewände der schmalen hochrechteckigen Fenster weitgehend erneuert.