Wohnhaus
ID:
149518249115
/
Datum:
16.01.2012
Datenbestand: Bauforschung
Datenbestand: Bauforschung
Objektdaten
Straße: | Salmannweilergasse |
Hausnummer: | 32 |
Postleitzahl: | 78462 |
Stadt-Teilort: | Konstanz |
|
|
Regierungsbezirk: | Freiburg |
Kreis: | Konstanz (Landkreis) |
Wohnplatzschlüssel: | 8335043012 |
Flurstücknummer: | keine |
Historischer Straßenname: | keiner |
Historische Gebäudenummer: | keine |
Lage des Wohnplatzes: |
Kartenansicht (OpenStreetMaps)
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Wohnhaus, Fischenzstraße 26 (78462 Konstanz)
Wohnhaus, Hohenhausgasse 7 (78426 Konstanz)
Wohn- und Geschäftshaus, Hussenstraße 3 (78462 Konstanz)
Wohnhaus, Hussenstraße 14 (78426 Konstanz)
Wohnhaus (78426 Konstanz, Marktstätte 20)
ehem. Spital, Marktstätte 4 (78642 Konstanz)
Ehem. Heiliggeistspital, ehem. Gasthaus Krone (78642 Konstanz, Marktstätte 6)
Wohnhaus, Münzgasse 11 (78426 Konstanz)
Wohnhaus, Münzgasse 6 (78462 Konstanz)
Wohnhaus, Neugasse 15 (78426 Konstanz)
Wohnhaus, Neugasse 22 (78426 Konstanz)
Wohnhaus, Neugasse 25 (78462 Konstanz)
Wohnhaus Neugasse 3/5 (Konstanz, Neugasse 3/5)
Wohnhaus, Rosgartenstraße 19 (78462 Konstanz)
Wohnhaus, Salmannsweilergasse 10 (78462 Konstanz)
Wohnhaus, Salmannsweilergasse 15 (78462 Konstanz)
Wohnhaus, Sankt-Johann-Gasse 1 (78642 Konstanz)
Industriedenkmal Rieterwerke (78467 Konstanz, Schneckenburgstraße 11)
Gebäude "Hotel und Gasthaus Anker", Sigismundstraße 8 (78462 Konstanz)
Wohnhaus, Zollernstraße 9 (78462 Konstanz)
Wohnhaus, Hohenhausgasse 7 (78426 Konstanz)
Wohn- und Geschäftshaus, Hussenstraße 3 (78462 Konstanz)
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Wohnhaus, Münzgasse 11 (78426 Konstanz)
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Industriedenkmal Rieterwerke (78467 Konstanz, Schneckenburgstraße 11)
Gebäude "Hotel und Gasthaus Anker", Sigismundstraße 8 (78462 Konstanz)
Wohnhaus, Zollernstraße 9 (78462 Konstanz)
Bauphasen
Kurzbeschreibung der Bau-/Objektgeschichte bzw. Baugestaltungs- und Restaurierungsphasen:
Dem in der 1. Hälfte des 13. Jahrhunderts an der Gasse errichteten Hauptbau wird spätestens um das Jahr 1284 (d) ein rückwärtiger, am Ehegraben erbauter Steinspeicher zugeordnet. Beide, durch einen Hofraum getrennte Gebäude erhalten spätestens um 1326 (d), nach internen Aus- und Umbauten, ein gemeinsames Dachwerk, das um 1360 (d) leicht modifiziert wird. Zugleich wird der um das Jahr 1304 (d) in Fachwerkbauweise erhöhte Speicherbau in seiner Höhenerstreckung reduziert.
1. Bauphase:
(1200 - 1250)
(1200 - 1250)
Errichtung des Gebäudes (gk).
Betroffene Gebäudeteile:
keine
2. Bauphase:
(1284)
(1284)
Terminus ante quem für die Zuordnung eines Steinspeichers zum Bestand. (a)
Betroffene Gebäudeteile:
keine
Bauwerkstyp:
- Ländl./ landwirtschaftl. Bauten/ städtische Nebengeb.
- Speicher
3. Bauphase:
(1304)
(1304)
Erhöhung des Speicherbaus in Fachwerkbauweise. (d)
Betroffene Gebäudeteile:
- Obergeschoss(e)
4. Bauphase:
(1326)
(1326)
Bau eines gemeinsames Dachwerks über das Gebäude und den Speicher. (d)
Betroffene Gebäudeteile:
- Dachgeschoss(e)
5. Bauphase:
(1424)
(1424)
Erste urkundliche Erwähnung des Gebäudes. (a)
Betroffene Gebäudeteile:
keine
Zugeordnete Dokumentationen
- Bauhistorische Kurzanalyse
Beschreibung
Umgebung, Lage:
keine Angaben
Lagedetail:
- Siedlung
- Stadt
Bauwerkstyp:
- Wohnbauten
- Wohnhaus
Baukörper/Objektform (Kurzbeschreibung):
Dreigeschossiger, giebelständige Baukörper: Das Gebäude ist mit der Südfassade zur Salmannsweilergasse ausgerichtet. Die im 19. Jahrhundert gegliederte Gassenseite zeigt über dem Keller drei relativ hohe Nutzungsebenen und einen ausgebauten, durch Gauben belichteten 1. Dachstock.
Innerer Aufbau/Grundriss/
Zonierung:
Zonierung:
keine Angaben
Vorgefundener Zustand (z.B. Schäden, Vorzustand):
keine Angaben
Bestand/Ausstattung:
keine Angaben
Konstruktionen
Konstruktionsdetail:
keine Angaben
Konstruktion/Material:
Das traufständig ausgerichtete Dachwerk reicht in seiner Tiefenentwicklung nicht bis zum rückwärtigen Gebäudeabschluss. Dieser liegt mit einem zweiten Keller entlang eines in West-Ost-Richtung verlaufenden Ehegrabens. Mit Abschluss des Erdgeschosses springt das Gebäude mit einem Flachdach zurück, um dann nach ca. 3,40 m durch die eigentliche, bis zum Dachansatz reichende Traufwand begrenzt zu werden. Dies gilt nicht für den westlichen Hausbereich. Hier reicht ein parallel zur Giebelwand laufender Abtrittgang bis zum Ehegraben. Das so in der Tiefe reduzierte Dachprofil stammt wie die Gassenseite aus dem 19./20. Jahrhundert und ist mehrheitlich mit wiederverwendeten Hölzern abgezimmert. Innerhalb dieses Dachprofils ist eine ältere Dachkonstruktion erhalten. Erkennbar wird sie durch eine über die gesamte Hauslänge reichende Firstpfette. Sie liegt ca. 1,30 m unterhalb des heutigen Firstes und ist zu diesem um ca. 2,00 m zur rückwärtigen Traufe zurückgesetzt.
Die historische Firstpfette wurde von vier Ständern unterstützt. Drei Ständer sind noch heute vorhanden. Sie stehen auf einer Längsschwelle, wobei die beiden inneren Ständer durch angeblattete Steigbänder ausgesteift wurden. Auf der Firstpfette lagern noch drei Altsparren. Am Firstende besitzt sie ein Blatt für die Verbindung mit den ehemals bis zur Gassentraufe reichenden Gegensparren. Die erhaltenen Sparren sind offensichtlich gekürzt. Sie enden über der rückwärtigen Pfette des 1. Dachstocks, welche wie die Firstpfette über die gesamte Hauslänge reicht. Die Pfette selbst bildet das rückwärtige Auflager für eine nur noch teilweise erhaltene Kehlbalkenlage, die das obere Firstständergerüst trägt. Dieses Gebälk ist nicht mehr in voller Länge erhalten. Denn um den gassenseitigen Dachräumen die notwendige Raumhöhe zu geben, wurden sie entlang der Firtslinie abgesägt.
Das so zumindest in Ansätzen rekonstruierbare Dachwerk stammt aus den Jahren um 1360 (d). Während die gassenseitige Dachtraufe mit dem heutigen Dachabschluss weitgehend identisch war, ist der ehemals rückwärtige Dachabschluss, infolge der versetzten Rückwand nicht mehr vorhanden.
Dass das Dachwerk aus der zweiten Hälfte des 14. Jhs. zumindest ein Vorgängerdach hatte, stützt sich auf ein Dachprofil aus den Jahren um 1326 (d). Nach den vorliegenden Befunden handelt es sich um die älteste, die gesamte Haustiefe überstreckende Dachkonstruktion. Zu diesem Profil gehört offenbar die Unterkante der um 1360 (d) in Backstein erfolgten Giebelaufmauerung. Die dazugehörige Firstspitze ist wohl in dem unregelmäßigen Ausbruch südlich der mittelalterlichen Firstständerachse zu sehen.
Die zur Gasse geneigte Dachschräge besitzt eine Neigung von ca. 26°, und endet, wie das Vorgängerdach, im heutigen Traufpunkt. Zur rückwärtigen Dachfläche zählt wohl die zum Ehegraben abfallende Putzbraue. Sie bezieht sich ebenfalls auf den oben erwähnten Firstpunkt und fand ihren ursprünglichen Fußpunkt im Schnittpunkt mit der rückwärtigen Dachverlängerung über dem 2. OG. Im vertikalen Bezug mit der nördlichsten Gebäudeflucht fixiert sie zum ersten Mal den rückwärtigen Dachabschluss in der Flucht des Ehegrabens. Zu dem beschriebenen Dachprofil gehören wohl alle Gebälklagen über der südlichen Haushälfte. Sowohl über dem Erdgeschoss als auch über dem 1. OG lagern die nördlichen Auflagerenden in einer firstparallelen Massivwand. Über dem 2. OG bildet eine Riegelfolge das nördliche Auflager der in das jahr 1326 (d) zu datierenden Decke. Die Riegel sind in hohe, über zwei Geschosse reichende Ständer eingezapft. Die Ständer stehen auf einer Längsschwelle und tragen kopfzonig, über ein aufgezapftes Längsholz, das oben erwähnte und in die Jahre um 1360 (d) datierende "Kehl"- Gebälk. Schwellholz, Ständer und Längsholz waren sowohl quer als auch längs durch kurze beidseitig verblattet Kopf- und Fußbänder ausgesteift. Bei der ergo in Resten erhaltenen Längswand handelt es sich um die südliche Traufwand eines um das Jahr 1304 (d) abgezimmerte Fachwerkgerüst. Der in der Südwand mittig erhaltene Ständer und eine ehemals an seinem Fußpunkt in die Längsschwelle eingezapfte Querschwelle gliederten das Gerüst in zwei Zonen. Bemerkenswert ist dabei das nach Norden aufsteigende Kopfband. Es belegt einen ehemaligen Dachbalken, wobei die Form des darauf aufgeschlagenen Dachwerkes heute wohl nicht mehr nachvollziehbar ist. Eines ist jedoch hinreichend belegbar. Nämlich dass das Dach über einem eigenständigen, den Ehegraben begrenzenden, und um das besagte Fachwerkgerüst erhöhten Baukörper abgezimmert worden war.
Dieser als rückwärtiger Massivbau zu bezeichnende Bauteil besitzt im Süden eine starke Massivwand. Im heutigen EG ist sie ca. 95 cm stark; im 1. OG reduziert sich die Stärke auf ca. 80 cm. Über dem 1. OG bildet die Wand das Auflager eines nach Norden verlaufenden Eichengebälks. Es ist heute nur noch über die halbe Länge erhalten. Lediglich im Bereich des an die westliche Brandwand angelehnte Abtrittganges reicht noch ein alter Deckenbalken bis nahe an den Ehebgraben. Ansonsten wurden die um das Jahr 1284 (d) gefällten Balken durch einen jüngeren, ehemals mittig im Bauteil verlaufenden und durch einen zentralen Ständer unterstützen Unterzug getragen. Ähnlich verhält es sich mit den die Flachterrasse bildenden Deckenbalken. Sie liegen über dem jetzigen EG und reichen heute, infolge nachträglicher Kürzung nur noch über die halbe Länge. Lediglich unter dem Abtrittgang ist ein Deckenbalken in ganzer Länge erhalten. Wie die ehemals vollständig erhaltenen Balken lagert er im Norden auf einem durch mehrere Holzkeile unterfütterten Mauerholz. Die südlichen Auflagerenden sind mit Schindeln ummantelt. Das nur an der Oberseite gekantete und ansonsten baumrunde Nadelholz stammt wie das obere Eichenholz aus den Jahren um 1284 (d). In diese Zeitstellung ist auch die zugesetzte Fensternische in der westlichen Brandwand zu datieren. Die mit Spitzbögen gestalteten Fensteröffnungen sitzen offensichtlich in einem nachträglich aufgemauerten Verband. So jedenfalls sind die unterschiedlichen fluchtenden und mit unterschiedlichem Steinamterial errichteten Mauerwerke der Westwand zu interpretieren. Aus mehreren Bauphasen setzt sich wohl auch die Nordwand zusammen. Mit großer Sicherheit handelt es sich bei dem auf halber Raumhöhe erkennbaren Rücksprung um das Gebälkauflager des späteren 13. Jahrhunderts. Ob der darunter liegende Versatz einer ähnlichen, noch älteren Vorgängersituation zuzuordnen ist, bleibt bislang ungeklärt. Bemerkenswert ist die nach Süden ansteigende Rampe. Die Anlage erfolgte wohl um das Jahr 1470. Zu diesem Zeitpunkt wurden wohl beide alten Kellergänge zugeschüttet und das Gebälk des nördlichen Kellers erneuert sowie höher gelegt. Anstatt der alten Natursteinkonsolen wurden dafür in der Südwand neue Werksteinkonsolen eingebrochen. Der in das südliche Kellergewölbe führende Zugang begrenzt mit seinem nördlichen Austritt einen vom rückwärtigen Kernbau abgesetzten Vorderbau. Wie weit er noch nach Süden reichte ist zur Zeit ungewiss.
Um das Jahr 1326 (d), dem Zeitpunkt als das Gewölbe errichtet worden war, führte ein Kellerschacht in den zwischen beiden Gebäuden liegenden Zwischenraum. Mit hoher Sicherheit handelte es sich bei dem vorhandenen Gewölbe um den nachträglichen Einbau in eine ältere Baustruktur. So fixiert die in der Westwand erhaltene Wackenkonsole wohl die Höhenlage eines in West-Ost-Richtung verlegten Dachgebälks. Verglichen mit der ältesten Balkenlage des rückwärtigen Steinteiles lag es erheblich tiefer und datiert somit in die erste Hälfte des 13. Jahrhunderts. Ob es sich bei diesem ältesten Bauteil um den ehemaligen Keller oder um das ehemalige Erdgeschoss handelt, muss z.Z. noch offen bleiben.
Die historische Firstpfette wurde von vier Ständern unterstützt. Drei Ständer sind noch heute vorhanden. Sie stehen auf einer Längsschwelle, wobei die beiden inneren Ständer durch angeblattete Steigbänder ausgesteift wurden. Auf der Firstpfette lagern noch drei Altsparren. Am Firstende besitzt sie ein Blatt für die Verbindung mit den ehemals bis zur Gassentraufe reichenden Gegensparren. Die erhaltenen Sparren sind offensichtlich gekürzt. Sie enden über der rückwärtigen Pfette des 1. Dachstocks, welche wie die Firstpfette über die gesamte Hauslänge reicht. Die Pfette selbst bildet das rückwärtige Auflager für eine nur noch teilweise erhaltene Kehlbalkenlage, die das obere Firstständergerüst trägt. Dieses Gebälk ist nicht mehr in voller Länge erhalten. Denn um den gassenseitigen Dachräumen die notwendige Raumhöhe zu geben, wurden sie entlang der Firtslinie abgesägt.
Das so zumindest in Ansätzen rekonstruierbare Dachwerk stammt aus den Jahren um 1360 (d). Während die gassenseitige Dachtraufe mit dem heutigen Dachabschluss weitgehend identisch war, ist der ehemals rückwärtige Dachabschluss, infolge der versetzten Rückwand nicht mehr vorhanden.
Dass das Dachwerk aus der zweiten Hälfte des 14. Jhs. zumindest ein Vorgängerdach hatte, stützt sich auf ein Dachprofil aus den Jahren um 1326 (d). Nach den vorliegenden Befunden handelt es sich um die älteste, die gesamte Haustiefe überstreckende Dachkonstruktion. Zu diesem Profil gehört offenbar die Unterkante der um 1360 (d) in Backstein erfolgten Giebelaufmauerung. Die dazugehörige Firstspitze ist wohl in dem unregelmäßigen Ausbruch südlich der mittelalterlichen Firstständerachse zu sehen.
Die zur Gasse geneigte Dachschräge besitzt eine Neigung von ca. 26°, und endet, wie das Vorgängerdach, im heutigen Traufpunkt. Zur rückwärtigen Dachfläche zählt wohl die zum Ehegraben abfallende Putzbraue. Sie bezieht sich ebenfalls auf den oben erwähnten Firstpunkt und fand ihren ursprünglichen Fußpunkt im Schnittpunkt mit der rückwärtigen Dachverlängerung über dem 2. OG. Im vertikalen Bezug mit der nördlichsten Gebäudeflucht fixiert sie zum ersten Mal den rückwärtigen Dachabschluss in der Flucht des Ehegrabens. Zu dem beschriebenen Dachprofil gehören wohl alle Gebälklagen über der südlichen Haushälfte. Sowohl über dem Erdgeschoss als auch über dem 1. OG lagern die nördlichen Auflagerenden in einer firstparallelen Massivwand. Über dem 2. OG bildet eine Riegelfolge das nördliche Auflager der in das jahr 1326 (d) zu datierenden Decke. Die Riegel sind in hohe, über zwei Geschosse reichende Ständer eingezapft. Die Ständer stehen auf einer Längsschwelle und tragen kopfzonig, über ein aufgezapftes Längsholz, das oben erwähnte und in die Jahre um 1360 (d) datierende "Kehl"- Gebälk. Schwellholz, Ständer und Längsholz waren sowohl quer als auch längs durch kurze beidseitig verblattet Kopf- und Fußbänder ausgesteift. Bei der ergo in Resten erhaltenen Längswand handelt es sich um die südliche Traufwand eines um das Jahr 1304 (d) abgezimmerte Fachwerkgerüst. Der in der Südwand mittig erhaltene Ständer und eine ehemals an seinem Fußpunkt in die Längsschwelle eingezapfte Querschwelle gliederten das Gerüst in zwei Zonen. Bemerkenswert ist dabei das nach Norden aufsteigende Kopfband. Es belegt einen ehemaligen Dachbalken, wobei die Form des darauf aufgeschlagenen Dachwerkes heute wohl nicht mehr nachvollziehbar ist. Eines ist jedoch hinreichend belegbar. Nämlich dass das Dach über einem eigenständigen, den Ehegraben begrenzenden, und um das besagte Fachwerkgerüst erhöhten Baukörper abgezimmert worden war.
Dieser als rückwärtiger Massivbau zu bezeichnende Bauteil besitzt im Süden eine starke Massivwand. Im heutigen EG ist sie ca. 95 cm stark; im 1. OG reduziert sich die Stärke auf ca. 80 cm. Über dem 1. OG bildet die Wand das Auflager eines nach Norden verlaufenden Eichengebälks. Es ist heute nur noch über die halbe Länge erhalten. Lediglich im Bereich des an die westliche Brandwand angelehnte Abtrittganges reicht noch ein alter Deckenbalken bis nahe an den Ehebgraben. Ansonsten wurden die um das Jahr 1284 (d) gefällten Balken durch einen jüngeren, ehemals mittig im Bauteil verlaufenden und durch einen zentralen Ständer unterstützen Unterzug getragen. Ähnlich verhält es sich mit den die Flachterrasse bildenden Deckenbalken. Sie liegen über dem jetzigen EG und reichen heute, infolge nachträglicher Kürzung nur noch über die halbe Länge. Lediglich unter dem Abtrittgang ist ein Deckenbalken in ganzer Länge erhalten. Wie die ehemals vollständig erhaltenen Balken lagert er im Norden auf einem durch mehrere Holzkeile unterfütterten Mauerholz. Die südlichen Auflagerenden sind mit Schindeln ummantelt. Das nur an der Oberseite gekantete und ansonsten baumrunde Nadelholz stammt wie das obere Eichenholz aus den Jahren um 1284 (d). In diese Zeitstellung ist auch die zugesetzte Fensternische in der westlichen Brandwand zu datieren. Die mit Spitzbögen gestalteten Fensteröffnungen sitzen offensichtlich in einem nachträglich aufgemauerten Verband. So jedenfalls sind die unterschiedlichen fluchtenden und mit unterschiedlichem Steinamterial errichteten Mauerwerke der Westwand zu interpretieren. Aus mehreren Bauphasen setzt sich wohl auch die Nordwand zusammen. Mit großer Sicherheit handelt es sich bei dem auf halber Raumhöhe erkennbaren Rücksprung um das Gebälkauflager des späteren 13. Jahrhunderts. Ob der darunter liegende Versatz einer ähnlichen, noch älteren Vorgängersituation zuzuordnen ist, bleibt bislang ungeklärt. Bemerkenswert ist die nach Süden ansteigende Rampe. Die Anlage erfolgte wohl um das Jahr 1470. Zu diesem Zeitpunkt wurden wohl beide alten Kellergänge zugeschüttet und das Gebälk des nördlichen Kellers erneuert sowie höher gelegt. Anstatt der alten Natursteinkonsolen wurden dafür in der Südwand neue Werksteinkonsolen eingebrochen. Der in das südliche Kellergewölbe führende Zugang begrenzt mit seinem nördlichen Austritt einen vom rückwärtigen Kernbau abgesetzten Vorderbau. Wie weit er noch nach Süden reichte ist zur Zeit ungewiss.
Um das Jahr 1326 (d), dem Zeitpunkt als das Gewölbe errichtet worden war, führte ein Kellerschacht in den zwischen beiden Gebäuden liegenden Zwischenraum. Mit hoher Sicherheit handelte es sich bei dem vorhandenen Gewölbe um den nachträglichen Einbau in eine ältere Baustruktur. So fixiert die in der Westwand erhaltene Wackenkonsole wohl die Höhenlage eines in West-Ost-Richtung verlegten Dachgebälks. Verglichen mit der ältesten Balkenlage des rückwärtigen Steinteiles lag es erheblich tiefer und datiert somit in die erste Hälfte des 13. Jahrhunderts. Ob es sich bei diesem ältesten Bauteil um den ehemaligen Keller oder um das ehemalige Erdgeschoss handelt, muss z.Z. noch offen bleiben.