Haalstraße 5/7 (Schwäbisch Hall)

Datenbank Bauforschung/Restaurierung

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Wohnhaus

ID: 158553595720  /  Datum: 31.03.2014
Datenbestand: Bauforschung
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Objektdaten

Straße: Weberbergasse
Hausnummer: 32
Postleitzahl: 88400
Stadt-Teilort: Biberach

Regierungsbezirk: Tübingen
Kreis: Biberach (Landkreis)
Wohnplatzschlüssel: 8426021004
Flurstücknummer: keine
Historischer Straßenname: keiner
Historische Gebäudenummer: keine
Lage des Wohnplatzes: Lage des Wohnplatzes

Kartenansicht (OpenStreetMaps)

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Objektbeziehungen

keine

Umbauzuordnung

keine

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Wohnhaus, Weberberggasse 31 (88400 Biberach)
12345

Bauphasen

Kurzbeschreibung der Bau-/Objektgeschichte bzw. Baugestaltungs- und Restaurierungsphasen:

Spätestens im 18./19. Jh. wird das um 1422/23 (d) errichtete Gebäude zum Mehrfamilienwohnhaus umgebaut.


1. Bauphase:
(1422 - 1423)
Nach der dendrochronologischen Untersuchung stammt das älteste erkannte Holzgerüst aus den Jahren 1422/23(d).
Betroffene Gebäudeteile:
keine

2. Bauphase:
(1550 - 1599)
Das Dachwerk datiert wohl in die 2. H. 16. Jh. (gk); in dieser Zeit wurde das Gebäude weitreichend umgebaut, darunter das alte Dach wurde abgenommen. Um die Obergschosshöhe zu vergrößern, wurde auf den vier Längsachsen aufgedoppelt und ein neues Dachwerk mit stehender Stuhlkonstruktion aufgeschlagen.
Im Zusammenhang mit dieser Umbaumaßnahme steht auch die Anlage einer gassenseitigen Wohnstube im EG.
Betroffene Gebäudeteile:
Betroffene Gebäudeteile
  • Obergeschoss(e)
  • Dachgeschoss(e)
Konstruktionsdetail:
  • Dachgerüst Grundsystem
    • Sparrendach, q. geb. mit stehendem Stuhl

3. Bauphase:
(1700 - 1899)
Umbau zum Mehrfamilienwohnhaus im 18./19. Jh. (gk).
Betroffene Gebäudeteile:
keine
Bauwerkstyp:
  • Wohnbauten
    • Wohnhaus

Besitzer:in

keine Angaben

Fotos

keine

Zugeordnete Dokumentationen

  • Bauhistorische Kurzuntersuchung

Beschreibung

Umgebung, Lage:
keine Angaben
Lagedetail:
  • Siedlung
    • Stadt
Bauwerkstyp:
  • Wohnbauten
    • Wohnhaus
Baukörper/Objektform (Kurzbeschreibung):
Giebelständiger Satteldachbau; zweigeschossiges Ständergerüst.
Innerer Aufbau/Grundriss/
Zonierung:
Das Gebäude besitzt eine dreischiffige und dreizonige Grundrissgliederung.
Vorgefundener Zustand (z.B. Schäden, Vorzustand):
keine Angaben
Bestand/Ausstattung:
keine Angaben

Konstruktionen

Konstruktionsdetail:
  • Decken
    • Balken-Bretter-Decke
  • Wandfüllung/-verschalung/-verkleidung
    • Backstein/Lehmziegel
  • Dachgerüst, verstärkende Einbauten
    • Ständer
  • Dachform
    • Satteldach
Konstruktion/Material:
Nach den vorliegenden Befunden sind von dem alten Ständergerüst noch 5 Gerüstständer erhalten. Durch die an den Ständern ansetzenden und mit ihnen verzimmerten Holzteile sind im Bereich des rückwärtigen Giebels zwei weitere Ständer rekonstruierbar. Vermutlich handelte es sich ehemals um eine dreischiffige und dreizonige Grundrissgliederung.
Im Bereich der daraus resultierenden Achsen werden für 2 Teilbereiche innerhalb der Querachsen noch Reste alter Wandaufbauten vermutet. Alle restlichen Wände sind entweder aufgegeben oder durch jüngere Wandfüllungen ersetzt. Im Bereich der Innenwände handelt es sich in der Mehrzahl um jüngeres Flickwerk in Fachwerk, während es sich bei den Außenwänden um Backsteinauswechslungen handelt.
Bei den in den Altständern eingezapften Hölzern sind die Querhölzer von den Längshölzern zu unterscheiden. Die Querhölzer (Geschossriegel) sind unter den Längshölzern (Bundbalken) eingezapft. Auf diesen Geschossriegeln lagerte das Längsgebälk, welches im Bereich des mittigen Flures noch zum Teil erhalten ist.
Die erwähnten Bundbalken sind als Deckenbalken im Bereich der Längsachse anzusprechen. Zwischen den Altständern und den beschriebenen Hölzern waren Kopfbänder eingebaut. Soweit erkennbar, waren diese, zumindest am inneren Hausgerüst, nur kopfzonig angeordnet.
Durch die Lage der Kopfbänder lässt sich die ursprüngliche Bundseitenausrichtung eindeutig fixieren. Ausgehend vom rückwärtigen Giebel, sind danach die Querachsenbundseiten in drei Querachsen zum Rückgiebel hin angeordnet. Innerhalb der beiden inneren Längsachsen zeigen sie zur Gebäudemitte. Die bisherige Aussage zur Grundrissgliederung wie auch die Bemerkung zur Gefügeanordnung und zu den daraus resultierenden Bundseitenausrichtungen gelten auch für das Obergeschoss. Hier sind im Altgerüst noch zwei Ständer erhalten. Die zum Teil erkannten Blattsassen belegen die obigen Aussagen.
Auf den beiden Ständern sind in Firstrichtung verlaufende Rähmhölzer aufgezapft. In welchem Umfang sie noch erhalten sind, war zum Zeitpunkt der Untersuchung nicht bekannt.
Auf diesen Rähmhölzern sind über beiden Ständern die abgesägten Reste eines ehemals über die gesamte Gebäudebreite verlaufenden Bunddeckenbalkens vorhanden. Darauf war ursprünglich das Dachwerk aufgeschlagen.
Bemerkenswert ist, dass die im Obergeschoss vorhandenen Ständer in einer Länge in das Erdgeschoss reichen. Dies trifft auf die beiden vorderen Erdgeschossständer nicht mehr zu. Sie sind zwischenzeitlich gekürzt und daher im OG nicht mehr vorhanden. Auch das in einer Querachse erhaltene Restgebälk ist umfassend ersetzt.
Das tragende Gerüst bildet eine weitgehend zweigeschossige Ständerkonstruktion. Diese Konstruktion gliedert den zur Weberberggasse ausgerichteten Baukörper in drei Schiffe und drei Zonen. Auf den in die Gerüstständer eingezapften Geschossriegeln lagerte das firstparallele Deckengebälk über dem Erdgeschoss. An der Gassenseite kragte es wohl weit aus (siehe dazu den weit hinter die Giebelflucht zurückgestellten Keller) und ermöglichte so den Überstand des Obergeschosses.
Soweit belegbar, war das mittige Schiff über die gesamte Hauslänge ungeteilt und daher offen. Die in den seitlichen Schiffen angelegten Kammern besaßen unverriegelte Flechtwerkwände. Eine verbohlte Stube ist im Erdgeschoss nicht belegt.
Bis auf die giebelseitige Auskragung ist für das Obergschosseine analoge Grundrissgliederung anzunehmen. In Anlehnung an die Bundseitenlage innerhalb den Querachsen und bedingt durch die unterschiedlichen Schiffbreiten wird im Obergeschoss jedoch eine Wohnstube angenommen. Definitive Befunde liegen jedoch nicht vor. Jüngere Umbauten bedingten hier den Totalverlust.
Auf diesem zweigeschossigen Ständergerüst war das giebelständige Dachwerk abgezimmert. Bis auf einzelne Dachbalkenstücke und einigen wiederverwendeten Sparren und Kehlbalken im jüngeren Dachwerk ist davon nichts mehr erhalten.
Im Verlauf des 16. Jh. wurde das Gebäude gravierend umgebaut.
Das alte Dach wurde abgenommen. Um die Obergschosshöhe zu vergrößern wurde auf den vier Längsachsen aufgedoppelt und ein neues Dachwerk mit stehender Stuhlkonstruktion aufgeschlagen. Im Zusammenhang mit dieser Umbaumaßnahme steht auch die Anlage einer gassenseitigen Wohnstube im EG. Bedingt durch das wohl zwischenzeitlich angestiegene Gassenniveau wurde der Stubenboden angehoben. Die Stube springt zumindest mit drei Umfassungswänden vor die Flucht des alten Gerüstrasters. Die neue Wand zum mittigen Schiff besitzt noch Reste von Bohlenwänden. Über die gesamte Länge und Breite ist eine gerade Bretter-Balken-Decke erhalten.
In vertikaler Abstimmung mit der Stube befindet sich im OG ein weiterer Großraum. Durch seine funktionale Zuordnung mit der benachbarten Küche wird hier eine ehemalige Stubennutzung angedeutet. Bis auf Feuerungsbefunde innerhalb der starken Trennwand zur Küche sind wohl keine älteren Befunde mehr erhalten.

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