Datenbank Bauforschung/Restaurierung

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sog. Häcker Mühle

ID: 164372979617  /  Datum: 23.04.2015
Datenbestand: Bauforschung
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Objektdaten

Straße: Weingärtner Vorstadt
Hausnummer: 16
Postleitzahl: 71332
Stadt-Teilort: Waiblingen

Regierungsbezirk: Stuttgart
Kreis: Rems-Murr-Kreis (Landkreis)
Wohnplatzschlüssel: 8119079012
Flurstücknummer: keine
Historischer Straßenname: keiner
Historische Gebäudenummer: keine
Lage des Wohnplatzes: Lage des Wohnplatzes

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Objektbeziehungen

keine

Umbauzuordnung

keine

Weitere Objekte an diesem Wohnplatz

Nonnenkirchle (71332 Waiblingen, Alter Postplatz 19)
12

Bauphasen

Kurzbeschreibung der Bau-/Objektgeschichte bzw. Baugestaltungs- und Restaurierungsphasen:

Das Gebäude setzt sich aus zwei Teilen zusammen, dem älteren Kernbau, der die östlichen zwei Drittel des heutigen Volumens umfaßt, und einem späteren Anbau, eben das verbliebene Drittel.
1874 wurde das breite Zwerchhaus aufgesetzt (laut Listenerfassung des LDA). Zusammen mit der offenbar früheren geradezu auf die Eingangstür im Obergeschoß zuführenden Freitreppe (siehe Aufmaß durch das Hachbauamt 1979) verlieh es dem Gebäude zur Stadt hin einen recht repräsentativen Charakter. Offenbar wurde zu diesem Zeitpunkt versucht Zwerchhaus und Eingangstür jeweils möglichst in die Mitte zu rücken, soweit es die innere bauliche Struktur zuließ. Damals war es sicherlich schon längere Zeit verputzt gewesen.


1. Bauphase:
(1330 - 1370)
Bereits im altwürttembergischen Urbar der Stadt Waiblingen aus der Mitte des 14. Jh. wird eine Mühle vor dem „Stuchtürlin” erwähnt, welche jährlich 12 modios Kern (Weizen), 12 modios Roggen, 5 Pfund Heller Fleisch (auf Weihnachten), 1 Pfund Heller 1 Schilling Wiesengeld, 1 Mass Honig an Abgaben zu leisten hatte.
Dass es sich hierbei um einen Vorgängerbau der späteren Heinrichs- bzw. Häcker-Mühle handeln muss, zeigt die Tatsache, dass noch im 18. Jahrhundert die selben Abgaben von dieser Mühle eingefordert wurden.
Betroffene Gebäudeteile:
keine
Lagedetail:
  • Siedlung
    • Stadt

2. Bauphase:
(1626)
Am 14. Juni 1626 wird erstmals in einer Waiblinger Urkunde die „HeinrichsMühlin” erwähnt.
Betroffene Gebäudeteile:
keine

3. Bauphase:
(1649)
1749 verkauft die Stadt Waiblingen die Heinrichsmühle an den Müller Johann Jacob Kefferlen von Backnang. Die Beschreibung im Güterbuch 1750, Band 1, fol. 106 lautet wie folgt:
„Eine 2stockichte Behausung, darunter eine MahlMühlen mit 4 Mahl und einem GerbGang, darzu aber nur 4 WaßerRäder seÿnd, die HeinrichsMühl genannt, in der GerberVorstatt, zwischen der Straß, und der Rems, stost vornen auf die Allmand, und hinten hienach stehende Stallung, zinnst jährl: Frstl: Kellereÿ allhier FleischGeld 3 fl. 34 x 2h [nach Kaufvertrag 1749 auf Weihnachten], WiesenGeld 3 fl. 45 x 2h, Hellerzinnß 3 fl. 13 x 3 h, Kernen 10 sch 6 srj 3 h, Rocken 10 sch 6 srj 3 h, Honig 1 Mas.
Betroffene Gebäudeteile:
keine

4. Bauphase:
(1699 - 1700)
Errichtung des Kernbaus (d)
Vor 1816 wird die Mühle als Heinrichsmühle bezeichnet
Betroffene Gebäudeteile:
keine

5. Bauphase:
(1767)
Erweiterung des Kernbaus (d)
Betroffene Gebäudeteile:
Betroffene Gebäudeteile
  • Anbau
Bauwerkstyp:
  • Gewerbe- und Industriebauten
    • Mühle

6. Bauphase:
(1874 - 1875)
Aus dem Jahr 1874 sind Baugesuchsunterlagen für den Aufbau des Zwerchhauses erhalten. Ebenso geht aus dem Gebäudekataster der Stadt Waiblingen hervor, dass 1875 eine Vergrößerung der Mühle stattgefunden hat.
Betroffene Gebäudeteile:
Betroffene Gebäudeteile
  • Erdgeschoss
  • Obergeschoss(e)
  • Dachgeschoss(e)
Lagedetail:
  • Siedlung
    • Stadt
Bauwerkstyp:
  • Gewerbe- und Industriebauten
    • Mühle

7. Bauphase:
(1911 - 1939)
Im Laufe des 20. Jahrhunderts fanden noch zahlreiche weitere baulichen Änderungen am Gebäude statt. So wurde laut Bauakten 1911/12 im Dachgeschoss eine Küche eingerichtet und 1939 wurde im Erdgeschoss ein Kraftwageneinstellraum eingebaut. Des weiteren wurde die auf der Südseite befindliche Außentreppe in ihrer Ausrichtung abgeändert und im Gebäude wurden diverse Umbaumaßnahmen durchgeführt.
Betroffene Gebäudeteile:
Betroffene Gebäudeteile
  • Erdgeschoss
  • Obergeschoss(e)
  • Dachgeschoss(e)

Besitzer:in

keine Angaben

Fotos

Abbildungsnachweis
Ansicht der Häckermühle von Südwesten / sog. Häcker Mühle in 71332 Waiblingen (10.08.2006 - Markus Numberger, Esaslingen)
Abbildungsnachweis
Bauphasenkartierung an der Südfassade / sog. Häcker Mühle in 71332 Waiblingen (18.08.2006 - Markus Numberger, Esslingen)

Zugeordnete Dokumentationen

  • Bauhistorische Untersuchung und archivalische Forschungen
  • Bauhistorische Kurzdokumentation

Beschreibung

Umgebung, Lage:
Das Gebäude steht außerhalb der Stadtmauer Waiblingens. Zu dieser ist es, wie auch zur Straße traufseitig ausgerichtet. Der ehemalige Mühlenkanal floß ehemals parallel zur Rücktraufe.
Lagedetail:
keine Angaben
Bauwerkstyp:
  • Gewerbe- und Industriebauten
    • Mühle
Baukörper/Objektform (Kurzbeschreibung):
Auf einem massiven Sockelgeschoß ist ein allseitig auskragendes Stockwerk in Fachwerk abgezimmert. Den Abschluß bildet ein Satteldach aus zwei Stockwerken und einem Spitzboden. Der erste Dachstock ist vollständig; der zweite ist teilweise ausgebaut. An der Straßentraufe ist ein großes Zwechhaus aufgesetzt. Bis 1876, als das große Mühlengebäude dahinter errichtet wurde (siehe Listenerfassung durch das LDA), wurde hier gemahlen.
Das Gebäude setzt sich aus zwei Teilen zusammen, dem älteren Kernbau, der die östlichen zwei Drittel des heutigen Volumens umfaßt, und einem späteren Anbau, eben das verbliebene Drittel.
Der Anbau vor dem Westgiebel gleicht sich in seinem Aufbau und seinen Dimensionen dem Kernbau an. Er besitzt ebenfalls ein massives Sockelgeschoß, einen Fachwerkaufsatz und einen liegenden dachstuhl in zwei Ebenen.
Innerer Aufbau/Grundriss/
Zonierung:
Der Kernbau besitzt im Sockelgeschoß eine große, offene Halle mit lediglich drei eisernen Stützen. Hier war früher die Mühleneinrichtung installiert, woven jedoch zur Zeit der Untersuchung keine Spuren zu erkennen waren. Der Oberstock war ursprünglich drei-zonig und zwei- oder drei-schiffig gegliedert (im erdgeschoß taucht nur eine Längsteilung auf). Die Lage der ursprünglichen Stube ist in der nosr- oder südöstlichen Ecke zu suchen (auf die nordöstliche weist das breiteste von drei Schiffen und die straßenseitige Ausrichtung). In der mittleren Zone lag und liegt der Flur, der wohl seit jeher über eine Außentreppe zugänglich war. Der Dachstuhl inst in zwei Ebenen liegend abgebunden.
Zur Erschließung des Anbaus wurde ein Stichflur im Kernbau angelegt, bzw. ein Teil des mittleren Schiffes umgebaut.
Vorgefundener Zustand (z.B. Schäden, Vorzustand):
Der bauliche Zustand des Gebäudes ist insgesamt- soweit einsehbar- als gut und durchaus sanierungsfähig zu bezeichnen. Durch Absinken der Stützen im Unterbau entstenden leichte Setzungen innerhalb des Kernbaus, dessen Ursache durch die Hochwassermarke an der Südostecke gut dokumentiert ist. Setzungen innerhalb des Anbaus sind auf dieselbe Ursache zurückzuführen. Im Dach ist stellenweise Schädlingsbefall zu beobachten. Bedingt durch die unsachgemäße Verputzung sind im Holzwerk des Fachwerkaufsatzes größere Schäden zu erwarten. Doch muß einer Freilegung des Fachwerkes ohnehin abgeraten werden, da die eher klassizistische Gestaltung des äußeren Erscheinungsbildes mit Zwerchhaus, großer Eingangstür und breiter Freitreppe eine ganzflächige Verputzung voraussetzt.
Bestand/Ausstattung:
keine Angaben

Konstruktionen

Konstruktionsdetail:
keine Angaben
Konstruktion/Material:
keine Angaben

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