Hofgut Tachenhausen, sog. Schweizerhaus (CT5)
ID:
165067628419
/
Datum:
31.07.2024
Datenbestand: Bauforschung und Restaurierung
Datenbestand: Bauforschung und Restaurierung
Objektdaten
Straße: | Hofgut Tachenhausen |
Hausnummer: | 5 |
Postleitzahl: | 72644 |
Stadt-Teilort: | Oberboihingen |
|
|
Regierungsbezirk: | Stuttgart |
Kreis: | Esslingen (Landkreis) |
Wohnplatzschlüssel: | 8116050002 |
Flurstücknummer: | keine |
Historischer Straßenname: | keiner |
Historische Gebäudenummer: | keine |
Lage des Wohnplatzes: |
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Kartenansicht (OpenStreetMaps)
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Bauphasen
Kurzbeschreibung der Bau-/Objektgeschichte bzw. Baugestaltungs- und Restaurierungsphasen:
Das heutige Hofgut Tachenhausen wird heute aus dem noch erhalten gebliebenen oberen Hof gebildet. Der Bau des ursprünglichen Wohnhauses erfolgte ab 1783. Für dieses Jahr ist die Abzimmerung des Dachstuhl dendrochronologisch erwiesen. In den 1840er Jahren erhielt das bestehende Gebäude einen Scheunenanbau. Ende des 19. Jahrhunderts folgte die Erhöhung des Wohnhauses um ein Geschoss. Mitte des 20. Jahrhunderts wurde das Wohnhaus renoviert.
1. Bauphase:
(1783)
(1783)
Errichtung Wohnhaus mit Erdgeschoss und Dachgeschoss (d).
Betroffene Gebäudeteile:

- Erdgeschoss
- Dachgeschoss(e)
Lagedetail:
- Siedlung
- Gutshof
Bauwerkstyp:
- Wohnbauten
- Wohnhaus
2. Bauphase:
(1840 - 1849)
(1840 - 1849)
Scheunenanbau
Betroffene Gebäudeteile:

- Anbau
Bauwerkstyp:
- Ländl./ landwirtschaftl. Bauten/ städtische Nebengeb.
- Scheune
3. Bauphase:
(1894 - 1899)
(1894 - 1899)
Dem Situationsplan von 1894 zeigt an der Südwestfassade von Wohnhaus und Scheune einen weiteren Anbau, der heute nicht mehr vorhanden ist. Zeitgleich müsste die Aufstockung des Wohnhauses erfolgt sein, da die verwendeten Materialien des Obergeschosses sowie die Ausstattung in diese Zeit datiert werden können. Dem späten 19. Jahrhundert zuzuordnen sind die profilierte Fensterrahmungen, die Türgestaltung (Füllungstüren mit Eckbändern, Kastenschlössern und gestalteten Türdrückern), Stuckdecken, Leichtbetonsteine als Gefachefüllungen und Mauerwerksteine im Obergeschoss.
Betroffene Gebäudeteile:
keine
4. Bauphase:
(1950 - 1969)
(1950 - 1969)
Archivalisch sind in den 1950er und 1960er Jahren verschiedene Schreiben erhalten, die den Umbau des Obergeschosses des Wohnhauses zu einer Verwalterwohnung dokumentieren. Dazu gehört auch der Einbau der Fenster, der Badeinbau sowie der Bau der Kamine und die Bodenbeläge.
Betroffene Gebäudeteile:
keine
Zugeordnete Dokumentationen
- Bauhistorische Dokumentation und Schadenskartierung
Beschreibung
Umgebung, Lage:
Das Hofgut Tachenhausen liegt östlich von Oberboihingen. Zu Beginn gab es einen oberen und unteren Hof. Der untere Hof wurde bis in das 19. Jahrhundert aufgelöst.
Heute besteht noch der obere Hof, der heute Teil der Hochschule für Wirtschaft und Umwelt Nürtingen-Geislingen mit angrenzendem Lehr- und Versuchsgarten ist.
Das Gelände besteht aus verschiedenen Scheunen, Maschinenhalle, Universitätsverwaltungsgebäuden, Gewächshäusern und historischen Gebäudebeständen wie ehemaligem Gesindehaus oder Verwaltergebäude. Die Gebäudenummerierung erfolgt aus der universitären Nutzung mit dem Kürzel „CT“ (Campus Tachenhausen) und
einer Gebäudenummerierung. Die Gebäude CT1 bis CT5 sind um den historischen Hofplatz angeordnet. Das Gebäude CT5 steht im östlichen Geländebereich. Es besteht aus einem Wohnhaus (südlich) und angrenzender Scheune (nördlich). Durch das ansteigende Gelände ist die Scheune vom Platz ebenerdig zu erschließen, während die Zugänge im EG und OG Wohnhaus am Hang aufwärts zugänglich sind.
Heute besteht noch der obere Hof, der heute Teil der Hochschule für Wirtschaft und Umwelt Nürtingen-Geislingen mit angrenzendem Lehr- und Versuchsgarten ist.
Das Gelände besteht aus verschiedenen Scheunen, Maschinenhalle, Universitätsverwaltungsgebäuden, Gewächshäusern und historischen Gebäudebeständen wie ehemaligem Gesindehaus oder Verwaltergebäude. Die Gebäudenummerierung erfolgt aus der universitären Nutzung mit dem Kürzel „CT“ (Campus Tachenhausen) und
einer Gebäudenummerierung. Die Gebäude CT1 bis CT5 sind um den historischen Hofplatz angeordnet. Das Gebäude CT5 steht im östlichen Geländebereich. Es besteht aus einem Wohnhaus (südlich) und angrenzender Scheune (nördlich). Durch das ansteigende Gelände ist die Scheune vom Platz ebenerdig zu erschließen, während die Zugänge im EG und OG Wohnhaus am Hang aufwärts zugänglich sind.
Lagedetail:
keine Angaben
Bauwerkstyp:
keine Angaben
Baukörper/Objektform (Kurzbeschreibung):
Das sogenannte Schweizerhaus (oder auch Schäferhaus) besteht aus einem Wohnteil im Südosten und einem Scheunenteil Richtung Nordwesten.
Das Gebäude wurde in zwei Schritten erbaut. Die zweigeteilte Errichtung und Nutzung des Gebäudes ist auch anhand der Kubatur und der Dachfläche ablesbar. Das am Hang erbaute Gebäude besteht aus einem dreigeschossigen Wohnhausteil im Süden und einem eingeschossigen Scheunenteil im Norden. Die Firstlinie knickt zwischen dem Wohnhaus und dem Scheunenteil leicht ab. So sind die Nordostfassade sowie die Südwestfassade
ebenfalls abgewinkelt. Beide Gebäude sind durch ein Satteldach abgeschlossen, das auf einer einheitlichen Firsthöhe ausgerichtet ist. Das Dach des Wohnhauses ist zum Giebel hin mit einem Viertelwalm gestaltet und seitlich mit Dachgauben unterbrochen.
Das Gebäude ist vollflächig verputzt und durch eine umlaufende Sockelzone aus Werksteinen gegliedert. Die Fassaden im Bereich der Scheune werden im Erdgeschoss durch
kleine Wandöffnung, die zur Belichtung dienten, und Lüftungsrohren vermutlich zugehörig zu einer ehemaligen Stallnutzung, durchbrochen. An der Südwestfassade sind zwei größere Tore zur Erschließung der Scheune eingebaut.
Das Wohnhaus ist deutlich stärker durchfenstert. Das Erdgeschoss besitzt wie die Scheune nur kleinere Fensteröffnungen zur Belichtung und Durchlüftung. Sie sind, anders als die einfach gehaltenen Öffnungen im Scheunenbereich durch ein Werksteingewände gestaltet. Die Südostfassade wird im Erdgeschoss durch eine größere mittig liegende Toreinfahrt gegliedert, ähnlich der Scheunenzufahrt. Die hofseitige Fassade ist im Erdgeschoss mit einer Eckquaderung gestaltet.
Die Durchfensterung im Obergeschoss zeigt deutlich größere Fensterformate, die das Geschoss als Wohnbereich kennzeichnen. Die Fensterrahmung besteht aus profilierten Holzrahmen, die in das 19. Jahrhundert datiert werden können. Die Fenster wurden später im 20. Jahrhundert ausgetauscht. Die Nordostfassade ist durch den außenliegenden Treppenaufgang sowie einen Anbau weitestgehend verstellt.
Das Gebäude wurde in zwei Schritten erbaut. Die zweigeteilte Errichtung und Nutzung des Gebäudes ist auch anhand der Kubatur und der Dachfläche ablesbar. Das am Hang erbaute Gebäude besteht aus einem dreigeschossigen Wohnhausteil im Süden und einem eingeschossigen Scheunenteil im Norden. Die Firstlinie knickt zwischen dem Wohnhaus und dem Scheunenteil leicht ab. So sind die Nordostfassade sowie die Südwestfassade
ebenfalls abgewinkelt. Beide Gebäude sind durch ein Satteldach abgeschlossen, das auf einer einheitlichen Firsthöhe ausgerichtet ist. Das Dach des Wohnhauses ist zum Giebel hin mit einem Viertelwalm gestaltet und seitlich mit Dachgauben unterbrochen.
Das Gebäude ist vollflächig verputzt und durch eine umlaufende Sockelzone aus Werksteinen gegliedert. Die Fassaden im Bereich der Scheune werden im Erdgeschoss durch
kleine Wandöffnung, die zur Belichtung dienten, und Lüftungsrohren vermutlich zugehörig zu einer ehemaligen Stallnutzung, durchbrochen. An der Südwestfassade sind zwei größere Tore zur Erschließung der Scheune eingebaut.
Das Wohnhaus ist deutlich stärker durchfenstert. Das Erdgeschoss besitzt wie die Scheune nur kleinere Fensteröffnungen zur Belichtung und Durchlüftung. Sie sind, anders als die einfach gehaltenen Öffnungen im Scheunenbereich durch ein Werksteingewände gestaltet. Die Südostfassade wird im Erdgeschoss durch eine größere mittig liegende Toreinfahrt gegliedert, ähnlich der Scheunenzufahrt. Die hofseitige Fassade ist im Erdgeschoss mit einer Eckquaderung gestaltet.
Die Durchfensterung im Obergeschoss zeigt deutlich größere Fensterformate, die das Geschoss als Wohnbereich kennzeichnen. Die Fensterrahmung besteht aus profilierten Holzrahmen, die in das 19. Jahrhundert datiert werden können. Die Fenster wurden später im 20. Jahrhundert ausgetauscht. Die Nordostfassade ist durch den außenliegenden Treppenaufgang sowie einen Anbau weitestgehend verstellt.
Innerer Aufbau/Grundriss/
Zonierung:
Zonierung:
Die Grundrissstruktur nimmt deutlich Bezug auf die jeweiligen Nutzungen der Bereiche. Das Erdgeschoss des Wohnhauses diente wohl zeitweise als Schafstall und auch als eine Art Remise mit einer großen Einfahrt im Südgiebel des Wohnhauses. Der Raum ist durch eine Stützenstellung aus Holz weitestgehend ungeteilt. Das Obergeschoss ist über einen außenliegenden Treppenaufgang zugänglich und in einen schmalen Flurbereich, Toilettenraum, Küche, Bad und Wohnräume unterteilt. Das Dachgeschoss wurde nicht ausgebaut. Die Scheune besitzt neben dem großen Lagerraum, bestehend aus Tenne und Lagerebene, zugänglich durch das große Scheunentor, noch einen abgetrennten Raum im nördlichen Gebäudeabschnitt. Dieser diente ebenfalls als
Lagerraum für landwirtschaftliche Geräte und ist wie die Tenne hofseitig über einen Eingang ebenerdig erreichbar.
Lagerraum für landwirtschaftliche Geräte und ist wie die Tenne hofseitig über einen Eingang ebenerdig erreichbar.
Vorgefundener Zustand (z.B. Schäden, Vorzustand):
keine Angaben
Bestand/Ausstattung:
keine Angaben
Konstruktionen
Konstruktionsdetail:
- Wandfüllung/-verschalung/-verkleidung
- Backstein/Lehmziegel
- Bruchstein/Wacken
- Steinbau Mauerwerk
- Werkstein
- Mischbau
- Obergeschoss(e) aus Holz
- Unterbau aus Stein (gestelzt)
- Dachform
- Schopfwalm (Krüppelwalm)
Konstruktion/Material:
Das massive Erdgeschoss wurde aus Werkstein und Haustein errichtet. Die Werksteine im Fassadenbereich der Eckquaderung und der Sockelzone am Wohnbereich zur Hofseite wurden mit einem Randschlag und einem gespitzten Spiegel deutlich herausgearbeitet. Möglicherweise ist diese starke Ausarbeitung ein Indiz für eine spätere Veränderung der Fassaden. Insgesamt sind die genutzten Werksteine auch im Bereich der Scheune besonders groß, was eine Zweitverwendung dieser Steine möglich macht.
Auf dem massiven Erdgeschoss aufsitzend finden sich Umfassungswände aus Fachwerk. Die Gefache bestehen aus unterschiedlichen Baumaterialien wie Bruchstein im Bereich der Scheune, Backstein ebenfalls im Bereich der Scheune aber auch auf der hangseitigen Fassadenseite des Wohnhauses. In der Giebelwand des Wohnhauses sind im Dachgeschoss Gefache aus Leichtbetonsteinen verbaut. Eine Betrachtung der Backsteinformate ergab, dass sich hier mindestens zwei verschiedene Formate finden. Die Backsteine im Bereich des Wohnhauses sind schmaler. Die Trennwand zwischen Wohnhaus und Scheune besitzt deutlich höhere Backsteinformate, die auf Grund des Formats in eine jüngere Zeit datiert werden können. Die Trennwände im Obergeschoss sind vermutlich vollständig aus Leichtbetonsteinen gemauert. Jüngere Trennwände des 20. Jahrhunderts wurden in Leichtbauweise ausgeführt. Die Boden- und Deckenaufbauten sind im Wohnhaus nicht einsehbar. Im Scheunenteil befindet sich eine Decke zum abgetrennten ehem. Stallbereich, heute Lagerraum. Die Decke besteht aus diagonalen Einschubhölzern und einer Lehmstrohfüllung. Diese isolierende Deckenkonstruktion war für eine geplante Nutzung als reiner Lagerraum nicht notwendig.
Auf dem massiven Erdgeschoss aufsitzend finden sich Umfassungswände aus Fachwerk. Die Gefache bestehen aus unterschiedlichen Baumaterialien wie Bruchstein im Bereich der Scheune, Backstein ebenfalls im Bereich der Scheune aber auch auf der hangseitigen Fassadenseite des Wohnhauses. In der Giebelwand des Wohnhauses sind im Dachgeschoss Gefache aus Leichtbetonsteinen verbaut. Eine Betrachtung der Backsteinformate ergab, dass sich hier mindestens zwei verschiedene Formate finden. Die Backsteine im Bereich des Wohnhauses sind schmaler. Die Trennwand zwischen Wohnhaus und Scheune besitzt deutlich höhere Backsteinformate, die auf Grund des Formats in eine jüngere Zeit datiert werden können. Die Trennwände im Obergeschoss sind vermutlich vollständig aus Leichtbetonsteinen gemauert. Jüngere Trennwände des 20. Jahrhunderts wurden in Leichtbauweise ausgeführt. Die Boden- und Deckenaufbauten sind im Wohnhaus nicht einsehbar. Im Scheunenteil befindet sich eine Decke zum abgetrennten ehem. Stallbereich, heute Lagerraum. Die Decke besteht aus diagonalen Einschubhölzern und einer Lehmstrohfüllung. Diese isolierende Deckenkonstruktion war für eine geplante Nutzung als reiner Lagerraum nicht notwendig.