Schiefes Haus (Großbottwar)

Datenbank Bauforschung/Restaurierung

Datenbank Bauforschung/Restaurierung

Burg - Burgstaffeln, Hochwacht und Seilergang

ID: 168399661220  /  Datum: 28.05.2015
Datenbestand: Bauforschung und Restaurierung
Als PDF herunterladen:
Alle Inhalte dieser Seite: /

Objektdaten

Straße: keine
Hausnummer: keine
Postleitzahl: 73728
Stadt-Teilort: Esslingen

Regierungsbezirk: Stuttgart
Kreis: Esslingen (Landkreis)
Wohnplatzschlüssel: 8116019003
Flurstücknummer: keine
Historischer Straßenname: keiner
Historische Gebäudenummer: keine
Lage des Wohnplatzes: Lage des Wohnplatzes

Objektbeziehungen

keine

Umbauzuordnung

keine

Weitere Objekte an diesem Wohnplatz

Wohn- und Geschäftshaus, Heugasse 25 (73728 Esslingen am Neckar)
Wohnhaus, Innere Brücke 30 (73728 Esslingen am Neckar)
Wohnhaus, Landolinsgasse 8/1 (73728 Esslingen am Neckar)
Wohnhaus, Im Heppächer 19 (73728 Esslingen)
Wohnhaus, Landolinsgasse 16 (73728 Esslingen)
Wohnhaus, Landolinsgasse 18 (73728 Esslingen)
Wohnhaus, Landolinsgasse 9 (73728 Esslingen)
Waisenhofschule, ehem. Schwörhaus (Süd-West-Giebel) (73728 Esslingen, Marktplatz 9/11)
Fachwerkbau (73728 Esslingen, Milchstraße 11)
sog. "Hintere Bad" (73728 Esslingen, Milchstraße 6)
Wohnhaus (73728 Esslingen, Mittlere Beutau 14)
Fachwerkbau, Mittlere Beutau 49 (73728 Esslingen)
Wohnhaus (73728 Esslingen, Obere Beutau 22)
Wohnhaus, Obere Beutau 6 (73728 Esslingen)
Wohn- und Geschäftshaus, Rathausplatz 11 (73728 Esslingen)
Restaurant Reichsstadt (73728 Esslingen, Rathausplatz 5)
Wohnhaus (Rückgebäude), Rathausplatz 9/10 (73728 Esslingen)
Wohnhaus, Roßmarkt 20 (73728 Esslingen)
Wohn- und Geschäftshaus, Roßmarkt 31 (73728 Esslingen)
Wohn- und Geschäftshaus, Roßmarkt 32 (73728 Esslingen)

Bauphasen

Kurzbeschreibung der Bau-/Objektgeschichte bzw. Baugestaltungs- und Restaurierungsphasen:

Burgstaffeln
Die in nordöstlicher Richtung ansteigenden Burgstaffeln sind prinzipiell in zwei Abschnitte zu unterteilen.
Abschnitt I beginnt an der Oberen Beutau und umfasst ca. das erste Zehntel der gesamten Burgstaffellänge. Dieser Abschnitt ist modern erneuert und weist keine bauhistorisch relevanten Bauteile auf.
In Abschnitt I setzt mit deutlicher Fuge Abschnitt II an.
Dieser Abschnitt reicht in einem Zuge bis hoch zur Hochwacht und hat mit seinem Holzwerk mittelalterliche Substanz bewahrt. Dieser Teil der Burgstaffeln ist Bestandteil der Untersuchung.
Nach den angetroffenen Befunden handelt es sich bei dem Abschnitt II der Esslinger Burgstaffeln um das Ergebnis einer einheitlichen, im gesamten Umfang geplanten Holzkonstruktion. Belegbar ist dies unter anderem über die Abbundzeichen, welche aus zwei Zeichenfolgen bestehen. Beide Zeichenfolgen erlauben zwei wichtige Aussagen:
- Der hölzerne Wehrgang ist in einem Zuge abgebunden und auch errichtet worden.
- Abschnitt II ist der erhaltene Rest einer ursprünglich auch den Abschnitt I umfassenden Baumaßnahme.
Aus dem erhaltenen Bauteil wurden insgesamt 20 Bohrproben entnommen. Die Fälldaten der Eichenproben schwanken zwischen Winter 1496/97 (d) und 1498/99 (d). Im Vergleich dazu liegen die Fälldaten der Tannenhölzer früher. Sie wurden in zwei Schlagperioden gefällt: Winter 1494/95 (d) und 1495/96 (d).
Die zeitliche Differenz ist durch den unterschiedlichen Transport erklärbar. So handelt es sich bei den Nadelhölzern ausschließlich um Floßholz und bei den Eichen mit hoher Wahrscheinlichkeit um ortsnahe Baumbestände.
Hinsichtlich dem Zeitpunkt ihrer Verbauung geben die angetroffenen Abbundzeichen wertvolle Hinweise. Während die Längshölzer (Rähm und Mauerholz) ausgestemmte Abbundzeichen besitzen, wurden die den Längshölzern aufgekämmten Sparrendreiecke mit gerötelten Zeichen markiert. Sie sind zwar zu erkennen aber inhaltlich nicht mehr lesbar.
Rötelzeichen wurden prinzipiell nur dann verwendet, wenn unmittelbar nach dem Abbund der Aufrichtgang erfolgte. Bei einer längeren Lagerung besteht die Gefahr, dass die Zeichen (z.B. bei Regen) unleserlich werden.
Zusammenfassend ist die Abzimmerung des Burgstaffelwehrganges (beginnend an der Oberen Beutau - endend an der Hochwacht) frühestens im Jahre 1499, spätestens im Jahre 1500 anzusetzen.

Hochwacht
Bei dem als Hochwacht bezeichneten Gebäude handelt es sich um einen Fachwerkbau. Er begrenzt den oberen Auslauf der Burgstaffeln. Gleichzeitig bildet er den westlichen Abschluß des sich nach Osten erstreckenden Seilerganges. Das Gebäude selbst war nicht Gegenstand der Untersuchungen. Zur Abrundung der Ergebnisse erfolgte trotzdem eine lokale dendrochronologische Untersuchung. Die entnommenen Holzproben entstammen alle aus dem Gebälk über dem Erdgeschoß (Wehrgangniveau). Nach der dendrochronologischen Untersuchung wurden die Bauhölzer im Winter 1500/01 (d) bzw. Frühsommer 1501 (d) gefällt und mit hoher Wahrscheinlichkeit im Jahre 1501 verbaut.
Der dreistöckige Fachwerkbau sitzt der sich nach Osten erstreckenden Schildmauer auf. Sowohl nach Süden, als auch nach Norden kragt er über die massive Gründungsebene aus. In der Mauer endende Strebhölzer sichern die Auskragung.
An den Fachwerkbau schließt sich die hölzerne Wehrgangskonstruktion des Seilerganges an.

Seilergang
Der sogenannte Seilergang bildet den hölzernen Abschluss einer mehrphasigen Schildmauer. Entsprechend den angetroffenen Mauerstrukturen gehen dem heutigen Mauerabschluss drei Bauphasen voraus.
Der Seilergang erstreckt sich von der Hochwacht im Westen, bis zum Dicken Turm im Osten.
Nach den vorliegenden Befunden zeigt der hölzerne Teil des Wehrganges die gleichen zimmerungstechnischen Befunde wie die Holzkonstruktion der Burgstaffeln. Obwohl hier keine der Kernkonstruktion zuzuordnenden Abbundzeichen angetroffen wurden (wohl alle Hölzer gerötelt), kann die ursprüngliche Ausdehnung des Seilerganges bis zum Dicken Turm als gesichert angesehen werden.
Aus den Bauhölzern der erhaltenen Kernkonstruktion wurden zur dendrochronologischen Datierung 13 Bohrproben entnommen. Es handelt sich ausschließlich um Nadelhölzer, die analog zu den Bauhölzern der Burgstaffeln auf dem Wasserwege nach Esslingen kamen. Die ermittelten Fälldaten schwanken zwischen Winter 1499/1500 (d), Winter 1500/1501 (d) und Sommeranfang 1501 (d). Unter Berücksichtigung des zeitlichen Verzuges, bedingt durch den Transport, ist davon auszugehen, dass der hölzerne Wehrgang des Seilerganges unmittelbar nach, oder zeitgleich mit der Erbauung der Hochwacht abgezimmert wurde.
Anders als der Burgstaffelwehrgang war der Seilerwehrgang durch einzelne Gebäude unterbrochen. Eines dieser Gebäude ist z. B. die schon mehrfach erwähnte Hochwacht. Ein zweiter, wohl ähnlich gestalteter Bau ist etwa in der Mitte des Seilerganges zu vermuten. Genauer zwischen dem Gebinde 37 und dem Gebinde 48. An den genannten Gebinden enden die Rähmhölzer ohne eine Blattsasse für das ansonsten übliche Längsgefüge. Eine vergleichbare Situation liegt an der Nahtstelle zur Hochwacht vor, so dass für den jeweiligen Abschluss wohl gleichfalls eine fußzonige Aussteifung anzunehmen ist.
Auch die Schildmauer weist diverse Befunde für ein ehemaliges, der Schildmauer ausgesetztes Gebäude auf. Da ist zum einen der bergseitige Abtritterker an der Schildmauer, wie auch die Auflagervertiefungen für die Auskragungsunterstützungen.
Alles konzentriert sich auf den Bereich zwischen dem 37. und dem 48. Gebinde. Dieser Abschnitt wird heute durch eine jüngere, aber konstruktiv schlüssige Ersatzkonstruktion geschlossen.
Diese Konstruktion, mit vielen wiederverwendeten Bauhölzern abgezimmert, lehnt sich in seiner Ausführung an den mittelalterlichen Vorgaben an und ist daher erst auf den zweiten Blick als jüngere Zutat erkennbar.
Nach der denrochronologischen Datierung von 5 Bauhölzern erfolgte der Lückenschluss wohl im Jahre 1803 (d).
Diese Aussage ist in zweierlei Hinsicht bedeutsam.
So ergibt das erwähnte Baudatum einen zeitlichen Anhalt für den Abbruch des Vorgängergebäudes, und ermöglicht parallel dazu eine zeitliche Vorgabe für die Dachdeckung. Letzteres sowohl für den besagten Abschnitt, wie auch für den angrenzenden Dachbereich.
Eine weitere Bauphase im Zuge des Seilerganges konnte am östlichen Abschluss, unmittelbar vor dem Dicken Turm lokalisiert werden.
Anders als bei den zuvor angetroffenen Befundkomplex handelt es sich in diesem Fall wohl um eine Erneuerung des Anschlussbereiches. Zumindest ist hier die Befundlage nicht so überzeugend, als das für den Bereich des Lückenschlusses gleichfalls ein Vorgängergebäude anzunehmen ist.
Bemerkenswert ist die Tatsache, dass bei der vorhandenen Ersatzkonstruktion die historische Vorgabe nahezu bis ins Detail beibehalten wurde.
Die vorhandenen Sparrendreiecke sind als zimmerungstechnische Einheit durch die angetroffenen Abbundzeichen und durch die erzielten Dendro-Daten definiert.
Nach den ermittelten Fälldaten wurden sie um das Jahr 1885 (d) abgezimmert.

Besitzer:in

keine Angaben

Fotos

keine

Zugeordnete Dokumentationen

  • Bestandsdokumentation

Beschreibung

Umgebung, Lage:
keine Angaben
Lagedetail:
  • Befestigungsanlage
    • allgemein
Bauwerkstyp:
  • Befestigungs- und Verteidigungsanlagen
    • Stadtbefestigung, allgemein
    • Wehrmauer
Baukörper/Objektform (Kurzbeschreibung):
keine Angaben
Innerer Aufbau/Grundriss/
Zonierung:
keine Angaben
Vorgefundener Zustand (z.B. Schäden, Vorzustand):
Orientiert an der durchgeführten Schadenskartierung liegt der Schwerpunkt der Reparaturmaßnahmen eindeutig bei der Dachneigung.
Dies trifft in einem verstärkten Maße auf die Burgstaffeln zu, berührt aber auch in einem beachtenswerten Umfang den Seilergang
Burgstaffeln
Das Holzwerk des Traggerüstes zeigt keinen Schädlingsbefall. Von insgesamt 128 Sparrenpaaren weisen 90 Paare eine nennenswerte Schiefstellung auf. Senkrecht stehende Sparrenpaare sind das Ergebnis lokaler Reparaturen verbunden mit partiellen Dachhauterneuerungen. Im Zusammenhang mit der Schiefstellung der Sparrenpaare erfolgte in den meisten Fällen eine Lösung der Verkämmung bzw. ein Verrutschen aus der Verkämmung. Eine generelle Neuausrichtung des Gespärres, auch hinsichtlich der Folgeschäden, ist anzunehmen.
Lokale Ausbesserungen von Holzteilen oder Verstärkungen fallen kaum ins Gewicht. Der Verlust von ursprünglicher Bausubstanz wird nach einem streng ausgelegten Reparaturplan weniger als 5 % betragen.
Anders verhält es sich bei der Reparatur der Dachhaut. Bei einer Gesamtfläche von ca. 515 qm sind ca. 70 qm als undicht zu bezeichnen. Diese Zahl erscheint vorerst niedrig, wird sich aber im Zuge der Sanierung wohl vervielfachen.
Allein die Beseitigung des Efeubewuchses birgt ein hohes Risiko für weitere Verlustflächen. Ergänzend kommt hinzu, dass es sich bei den erwähnten 70 qm um eine aus Kleinlücken aufaddierte Gesamtfläche handelt. Erschwerend für eine Gesamteinschätzung ist die Frage nach der Zugänglichkeit. Dieses Problem hat schon in der Vergangenheit entweder zu großflächigem Ziegelaustausch, oder zu unzureichendem Flickwerk geführt.
Eine wichtige Komponente ist die Frage nach dem Erhalt der Dachlattung. Aussagen zum jetzigen Zustand sind zwar lokal möglich, eine genauere Einschätzung ist jedoch erst nach der Entfernung der Ziegeleindeckung möglich.
Auf dem Dachwerk der Burgstaffeln sind ca 1.500 lfdm Dachlatten verbaut.
Seilergang
Die Holzkonstruktion des Seilerganges ist grundsätzlich saniert. Hölzerner Ersatz ist daher auch kaum notwendig und kann im Rahmen einer Gesamtschau vernachlässigt werden.
Dies trifft nun nicht auf die Ziegeleindeckung zu. Über die gesamt Fläche von ca. 440 qm verteilt, wurden immer wieder kleinere Lücken angetroffen. Zusammen mit dem großflächigen Schadensbild zwischen den Gebinden 70 und 78 addieren sie sich auf ca. 22 qm auf.
Aber auch hier gilt die Aussage, dass bei den kleinen lokalen Schäden die angrenzenden Flächen in die Reparatur einzubeziehen sind. Gleichfalls stellt sich hier die Frage der Zugänglichkeit. Der Zustand der Dachlatten ist ein nicht zu unterschätzender Aspekt bei der Frage nach dem Umfang der zukünftigen Reparaturen.
Bestand/Ausstattung:
keine Angaben

Konstruktionen

Konstruktionsdetail:
  • Mischbau
    • Steinbau mit Gebäudeteilen aus Holz
  • Verwendete Materialien
    • Holz
    • Stein
  • Steinbau Mauerwerk
    • allgemein
Konstruktion/Material:
Baulich- konstruktive Aussagen
Burgstaffeln
Das tragende Gerüst für das Wehrgangdach bilden neben der massiven Wehrgangsmauer eichene Gerüstständer. Sie stehen auf einer niedrigen Sockelmauer und tragen kopfzonig das Rähm. Fußzonig sind den Gerüstständern eichene Schwellriegel eingezapft. Eine mittige Riegelfolge unterteilt die Gerüsthöhe. Auf dem Rähm und dem der massiven Wehrmauerkrone aufgelegten Mauerholz sitzen die das Dach bildenden Sparrendreiecke. Hierbei handelt es sich um verblattete Sparrenpaare aus geflößten Tannenhölzern.
Zur Winkelsicherung des Traggerüstes waren gleichfalls verblattete Hölzer verbaut. Parallel zum Firstverlauf handelte es sich um sogenannte Steigbänder, die beginnend an den Schwellriegeln die Gerüstständer überblatteten und mit Blatt am Rähmholz endeten. Quer zum First sicherte die Winkelaussteifung Dachwerk und Traggerüst. Dazu waren an der Mehrzahl der Gerüstständer Kopfbänder angeblattet. Sie überquerten den Dachbalken und endeten am Sparren.
Beide oberen Längshölzer, das eichene Mauerholz auf der Mauerkrone und das Rähm auf den Gerüsthölzern sind entlang des Burgstaffelaufstieges mehrfach gestoßen. Die eichenen Mauerhölzer in kürzeren Abständen, die Rähmhölzer in größeren Abständen.
Eine besondere Beachtung verdient die Auflagerung der Sparrenpaare auf den Längshölzern. Die Dachbalken sind den Längshölzern aufgekämmt. Dabei ist die Einschnitttiefe der Wehrgangsteigung angepasst, so dass die Dachbalken waagrecht zum Liegen kommen. Eine Beobachtung, auf die bei der Beschreibung des Schadensbildes noch einmal eingegangen wird.
Beginnend am unteren Wehrmaueranstieg sind die einzelnen Wehrganghölzer durch Abbundzeichen markiert. Bei den oberen Längshölzern handelt es sich um gestemmte Zeichen, orientiert an der römischen Zahlenfolge. Im Gegensatz dazu handelt es sich bei der Markierung der Sparrendreiecke um Rötelzeichen. Sie sind kaum noch sichtbar und in keinem Fall auch eindeutig zu lesen.

Seilergang
Was die konstruktive Gestaltung des Seilerganges angeht, so bestehen im Vergleich zur Holzkonstruktion der Burgstaffeln nur geringfügige Unterschiede.
So weisen die Sparren deutlich stärkere Querschnitte auf und die Konstruktion bestand offensichtlich ganz aus Nadelholz. Im Gegensatz zu den Burgstaffeln kamen dabei nicht nur Tannen- sondern auch Fichtenhölzer zum Einsatz.
Abbundzeichen wurden nicht erkannt.
Wie bei der Holzkonstruktion auf den Burgstaffeln besitzen auch auf dem Seilergang alle Sparrenpaare eine einheitliche, nach Osten zeigende Bundseitenausrichtung.

Aussagen zum historischen Bestand
Burgstaffeln
Der untersuchte Abschnitt besteht aus insgesamt 128 Sparrenpaaren. Davon sind noch 109 Gebinde vollständig erhalten. Von den verbleibenden 19 Dreiecken sind 3 Gebinde vollständig ersetzt, während bei den restlichen Sparrendreiecken noch Bestandsteile, wie z.B. Sparren oder Dachbalken erhalten blieben.
Von ca. 75 lfdm Eichenständern wurden noch etwa 35 lfdm angetroffen. Bei den eichenen Schwellriegeln hat sich der Bestand von ca. 125 lfdm auf knapp 55 lfdm reduziert. Dagegen ist das Riegelwerk vollständig abgängig.
Anders bei den oberen Längshölzern, bei den Mauerhölzern und Rähmen ist nahezu kein Verlust zu verzeichnen.
Dagegen sind die Gefügehölzer, offensichtlich infolge einer bewussten Vergrößerung des Wehrgangprofiles (Queraussteifung) und aus Gründen der Vereinfachung (Längsaussteifung) in vollem Umfang abgängig.
Zusammenfassend ergab sich für den ursprünglichen Holzbestand des Wehrgangabschnittes II ein Bedarf von ca. 1.380 lfdm Bauholz. Davon entfielen ca. 810 lfdm auf die Sparrenpaare und 570 lfdm auf die Unterkonstruktion.
Orientiert an diesen Ursprungsbeständen sind ca. 735 lfdm Sparrenpaare und ca. 335 lfdm der Unterkonstruktion erhalten.
Damit beläuft sich der ursprüngliche, noch heute erhaltene Holzbestand auf ca. 77 %.

Seilergang
Der hölzerne Wehrgang des Seilerganges weist insgesamt 104 Sparrenpaare auf. Davon entfallen 6 Gebinde auf die Zeitebene 1885 (d), 11 Gebinde auf die Zeitebene 1803 (d) und die restlichen 97 Sparrendreiecke auf die Bauzeit 1501 (d).
Bis auf eine Ausnahme ist die gesamte Unterkonstruktion aller drei Zeitebenen vollständig abgängig.
Die Erneuerung erfolgte wohl noch in der zweiten Hälfte des 20. Jh. und umfasste auch die Dachkonstruktion.
Dessen Holzwerk ist generell in Ordnung und bedarf allenfalls einiger kleinerer Ausbesserungen im Rahmen der Dachhautsanierung.

Quick-Response-Code

qrCode