Kloster Bebenhausen (ehem. Holz- und Chaisenremise)

Datenbank Bauforschung/Restaurierung

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abgegangenes Wohn- und Geschäftshaus (A 203 - Kramgasse 1)

ID: 173922245020  /  Datum: 13.04.2018
Datenbestand: Bauforschung
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Objektdaten

Straße: Neue Straße
Hausnummer: keine
Postleitzahl: 89073
Stadt-Teilort: Ulm

Regierungsbezirk: Tübingen
Kreis: Ulm (Stadtkreis)
Wohnplatzschlüssel: 8421000028
Flurstücknummer: keine
Historischer Straßenname: Kramgasse
Historische Gebäudenummer: 1; A 203
Lage des Wohnplatzes: Lage des Wohnplatzes

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Objektbeziehungen

Ist Gebäudeteil von:
keine Angabe

Besteht aus folgenden Gebäudeteilen:
1. Beinhaltet Bauteil: Ehemalige Bebauung auf dem Gebiet der Neuen Straße in Ulm

Umbauzuordnung

keine

Weitere Objekte an diesem Wohnplatz

Gasthaus Forelle (89073 Ulm, Fischergasse 25)

Bauphasen

Kurzbeschreibung der Bau-/Objektgeschichte bzw. Baugestaltungs- und Restaurierungsphasen:

Im Bau- und Feuergeschwornen-Amtsprotokoll von Oktober 1705 wird ein alter Reversbrief von 1446 genannt. Dieses Datum stellt einen „terminus ante quem“ für die Entstehung des Gebäudes dar.
Das Kloster Bebenhausen kaufte 1292 Haus und Hof des Bürgers Ulrich Gwärlich.
Das Anwesen wird im Bereich der Kramgasse lokalisiert, wo durch das Kloster unter der heute russisch- orthodoxen Kapelle (s. A 204/2 = Valentinskapelle) Weinkeller eingerichtet wurden. Man muss daher schon in der zweiten Hälfte des 13. Jahrhunderts mit einer Bebauung in diesem Gebiet rechnen.

Das Vordergebäude wurde um 1705 neu errichtet wie aus den Bau- und Feuergeschworenen- Amtsprotokollen aus diesem Jahr hervorgeht.
Kurz darauf, um 1706, wurde der Antrag auf Abbruch des Hinterhauses bis auf die steinernen ,,Sargen" gestellt. Dabei heißt es am 17. Februar 1706, dass sich der Bauherr ,,umb des beij seinem vordern Hauß in der Cramgassen geführten Baus willen sich gemüßiget befinde" an dem Hinterhaus von besagten,,Sargen" an, die Stockwerck höher auf führen zu lassen, doch also, dass er umb so viel, also er mit diesen Gebäuen über sich fahre, dargegen mit dem Tachstuel niderer bleiben wolle, damit der woladel. Stuben nichts verbauet werden".
Das Dach sollte ,,auf alle vier Seiten" gerichtet werden und es wurde auch weiterhin das bereits vorher innegehabte Traufrecht nach allen vier Seiten zugesprochen.
Nach der Zerstörung im Zweiten Weltkrieg wird 1954 ein Gesuch zu einem Neubau gestellt. 1956 wurde die endgültige Genehmigung erteilt.


1. Bauphase:
(1250 - 1299)
Bebauung an dieser Stelle schon in der 2. Hälfte des 13. Jahrhunderts wahrscheinlich.
Betroffene Gebäudeteile:
keine
Lagedetail:
  • Siedlung
    • Stadt

2. Bauphase:
(1705)
Neuerrichtung des Vorgängerbaus (a)
Betroffene Gebäudeteile:
keine

3. Bauphase:
(1706)
Antrag auf Abbruch des Hinterhauses (a)
Betroffene Gebäudeteile:
keine

4. Bauphase:
(1939 - 1945)
Zerstörung im Zweiten Weltkrieg
Betroffene Gebäudeteile:
keine

5. Bauphase:
(1955)
Genehmigung zum Neubau nach Zerstörung im Zweiten Weltkrieg (a)
Betroffene Gebäudeteile:
keine

Besitzer:in

1. Besitzer:in:
(1857 - 1877)
Henner, Joh.
Bemerkung Familie:
Bemerkung Besitz:
besitzt A 203, A 203a und A 203b
Angaben laut Gebäudeschätzungsprotokoll von 1857, Ergänzungsband von 1858 bis 1877; Beginn und Ende der Besitzer-Phase damit nicht belegt.
Beschreibung:
Beruf / Amt / Titel:
  • Kaufmann
Betroffene Gebäudeteile:
keine

Fotos

keine

Zugeordnete Dokumentationen

  • Kurzbeschreibung

Beschreibung

Umgebung, Lage:
Das ehem. Wohn- und Geschäftshaus befand sich in traufseitiger Ausrichtung an der Westseite der Kramgasse.
Lagedetail:
  • Siedlung
    • Stadt
Bauwerkstyp:
  • Wohnbauten
    • Wohnhaus
Baukörper/Objektform (Kurzbeschreibung):
Dreigeschossiges Gebäude mit nach Westen gerichtetem Flügel. Beide, Wohnhaus und Flügel, werden im Gebäudeschätzungsprotokoll als massiv und geriegelt bezeichnet. Die Brandversicherungskataster aus den Jahren 1811 und 1837/ 38 beschrieben den unteren Stock als steinern und die oberen als mit Riegelwänden (Fachwerk) versehen.
Das Gebäudeschätzungsprotokoll von 1857 spricht von zwei gewölbten Kellern.
In einem Baugesuchplan von 1871 wurden im Schnitt und im Grundriss Kellerräumlichkeiten gezeigt. Demnach befanden sich zwei gewölbte Keller unter dem Gebäude, wobei im Schnitt der südliche gelb als abzubrechen markiert wurde. Im Grundriss des nördlichen Raumes wurde ein nach Norden abzweigender Gang dargestellt.

Auszug aus dem Gebäudeschätzungsprotokoll 1857, Ergänzungsband von 1858 bis 1877:

A 203
Beschreibung: ein an sich und 201 angebautes dreistokig. massives u. geriegeltes Wohnhaus in der Kramgasse, mit 19,5' hohem Plattendache und einem Anbau.
Maße Wohnhaus: 53,5' lang, 44' breit, 36' hoch
Maße Anbau: 10' lang, 22,5' breit, 36' hoch

A 203a
Beschreibung: ein an 3 Seiten freistehender und an sich angebauter dreistokiger massiver u' geriegelter Flügel mit 8,5´ hohem Plattendach
Maße: 27,5' lang, 15,5 breit, 35,5´ hoch

A 203b
Beschreibung: ein fliegendes Dach an der Hofrnauer, mit kupf. Waschkessel und Feuerung darunter.
Maße: kein Eintrag
Innerer Aufbau/Grundriss/
Zonierung:
Auszug aus dem Gebäudeschätzungsprotokoll 1857, Ergänzungsband von 1858 bis 1877:

A 203
Räume (auf beide bezogen): 5 heizbare Zimmer,4 gewöhnliche Kammern,2 Küchen, 2 gewölbte Keller, 1 Einfahrt mit Dielen, 2 gewölbte Magazine und 1 geipster Laden.

A 203a
Räume: 2 heizbare Zimmer. 1 gewölbter Keller, 1 Holzlege mit Entresole

A 203b
Räume: kein Eintrag
Vorgefundener Zustand (z.B. Schäden, Vorzustand):
1702 wurde das Gebäude in den Bau- und Feuergeschworenen-Amtsprotokollen als baufällig bezeichnet. Es waren Reparaturarbeiten geplant, wobei man um Überlassung von
Gemeindegrund bat.
Bestand/Ausstattung:
keine Angaben

Konstruktionen

Konstruktionsdetail:
  • Steinbau Mauerwerk
    • allgemein
  • Holzgerüstbau
    • allgemein
Konstruktion/Material:
Auszug aus dem Gebäudeschätzungsprotokoll 1857, Ergänzungsband von 1858 bis 1877:

A 203

Dachdeckung: Platten
Umfassungs- und Giebelwände: massiv und geriegelt mit 1 mass. Giebel und 1 Walmen
Keine feuergefährlichen Einrichtungen.
Als unzerstörbar angesehen: die Fundation, Keller, Gitter, u. das große gewölbte Magazin mit seiner Umfassung auf eine Stokhöhe.

Ergänzungsband S. 193/194:
Wurde verbessert, daher Anschlag erhöht.

A 203a
Dachdeckung: Platten
Umfassungs- und Giebelwände: mit 4 eig. massiven u. gerieg. Seiten, 1 gerieg. Gbl. und 1 Walmen.
Keine feuergefährlichen Einrichtungen
Als unzerstörbar angesehen: die Fundation, Gitter, der eis. Wasserkasten, die eis. Krippe und Räufe.

Ergänzungsband S. 193/194:
Verbessert, daher Anschlag erhöht

A 203b
Dachdeckung: Platten
Umfassungs- und Giebelwände: kein Eintrag
Keine feuergefährlichen Einrichtungen
Als unzerstörbar angesehen: die Hofmauer

Ergänzungsband S. 193/194:
Fliegendes Dach unverändert

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