Domturm (Rottenburg)

Datenbank Bauforschung/Restaurierung

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Altes Rathaus

ID: 179867438310  /  Datum: 26.11.2024
Datenbestand: Bauforschung
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Objektdaten

Straße: Hauptstraße
Hausnummer: 40
Postleitzahl: 70839
Stadt-Teilort: Gerlingen

Regierungsbezirk: Stuttgart
Kreis: Ludwigsburg (Landkreis)
Wohnplatzschlüssel: 8118019004
Flurstücknummer: keine
Historischer Straßenname: keiner
Historische Gebäudenummer: keine
Lage des Wohnplatzes: Lage des Wohnplatzes

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Objektbeziehungen

keine

Umbauzuordnung

keine

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Bauphasen

Kurzbeschreibung der Bau-/Objektgeschichte bzw. Baugestaltungs- und Restaurierungsphasen:

Das sog. Alte Rathaus wurde 1827/ 28 nach den Plänen des Werkmeisters Haueisen aus Leonberg erbaut. 1880 wurde die westliche Giebelwand durch einen Steingiebel ersetzt. Mehrere bauliche Veränderungen sind für das 20. Jahrhundert belegt.


1. Bauphase:
(1827 - 1828)
Neubau eines Rathauses an alter Stelle:
Nach dem am 16. April 1827 gefassten und am 18. April vom Königlichen Oberamt genehmigten Beschluss zum Neubau eines Rathauses, wurde der Maurer- und Steinhauermeister Jakob Strauß am 20. April 1827 mit dem Bau nach den Plänen des Werkmeisters Haueisen aus Leonberg beauftragt.
Betroffene Gebäudeteile:
Betroffene Gebäudeteile
  • Erdgeschoss
  • Obergeschoss(e)
  • Dachgeschoss(e)
  • Ausstattung
Lagedetail:
  • Siedlung
    • Stadt
Bauwerkstyp:
  • Öffentliche Bauten/ herrschaftliche Einrichtungen
    • Rathaus
Konstruktionsdetail:
  • Mischbau
    • Holzbau mit Gebäudeteil aus Stein
  • Dachform
    • Satteldach mit Halbwalm-/Zweidrittelwalm
  • Wandfüllung/-verschalung/-verkleidung
    • Bruchstein/Wacken

2. Bauphase:
(1880)
Ersatz der westlichen Giebelwand durch einen Steingiebel.
Betroffene Gebäudeteile:
Betroffene Gebäudeteile
  • Erdgeschoss
  • Obergeschoss(e)
  • Dachgeschoss(e)

3. Bauphase:
(1921)
- Vermauerung des nördlichen Tores der Westfassade zu einem Fenster
- Vergrößern bzw. Einbrechen von Fenstern der Nordseite, hier waren bislang nur kleine Fensteröffnungen auf Bildern der Zeit zu sehen.
- Einzug einer Längswand im großen westlichen EG-Raum
- Durchbruch einer Türöffnung zwischen Flur und Nordwestraum des EG
- Verlegung der Arrestzelle vom EG ins DG und dabei Vergrößerung des Raumes nach Süden bis zur heutigen Flurwand
- Einrichten oder Vergrößerung eines Fensters an der Südseite
- Einbau zweier neuer Kamine und Abbruch des alten Kamins
- Einzug einer Querwand im Flur des EG
- Abbruch des Glockenturmunterbaus im 1. DG und Einziehen von Wänden (der Glockenturmunterbau wurde nicht abgebrochen (heutiger Bestand)
- Offenbar leichtes Verschieben nach Westen einer Treppe vom 1. ins 2. DG
- Im Schnitt wird auch der Abbruch der bisherigen Treppe im Haupttreppenhaus und der Einbau einer neuen samt Gaube gezeigt. Ob dies schon damals so ausgeführt wurde, ist zu bezweifeln, denn 1934 wird keine Gaube dargestellt, allerdings die Treppe dann erneuert.

Betroffene Gebäudeteile:
Betroffene Gebäudeteile
  • Erdgeschoss
  • Obergeschoss(e)
  • Dachgeschoss(e)
  • Ausstattung

4. Bauphase:
(1934)
KG und EG
- Einbau eines Kellers mit Heizung, dabei Einrichtung zweier Fensteröffnungen in der Westwand
- Zumindest teilweise Erneuerung der Treppe
- Einziehen einer südlichen Flurwand im Westen des EG und Öffnungen (wohl Fenster mit Tresen) in der nördlichen Flurwand (zur „Gemeindepflege“ hin)
- Vermauern des südlichen Tores der Westfassade zu einem Fenster nach nördlichem Vorbild.
- Einfügen eines Abortes im südwestlichen Raum des EG (mit außenliegender Grube). Dabei Erstellen eines kleinen Fensters.
- Auch der große südwestliche Raum erhielt ein Fenster in der Südwand (heute Tür)
- Abbruch einer Querwand im EG und dadurch Herstellung eines Längsflures
- Wieder Verkürzen des ehem. Arrestraumes auf seine ehemalige Größe durch Einziehen einer Wand. Dabei Schließen einer Öffnung zum Treppenhaus
- Öffnen eines Durchgangs in der offenbar entgegen der Planung von 1921 geschlossen eingefügten Querwand zur Abgrenzung des Quermittelflures
- Abgrenzung eines Warteraumes im westlichen Bereich der mittleren Längszone
- Schließung einer Tür in der nördlichen Flurwand des östlichen Bereiches (zum Notarzimmer hin)
OG
- Das OG sollte mit dem neuen Treppenlauf eine Öffnung der Wand zum Abort hin bekommen. Letzterer wurde beibehalten jedoch mit verkleinertem Raum.
- Von dem Vorplatz sollte ein Zugang zum östlich anschließenden Warteraum geschaffen werden und dieser durch eine Wand vom „Techniker-Zimmer“ abgegrenzt werden
- Durch Abtrennung eines Raumes im östlichen Flurbereich wurde ein Platz für eine Schreibhilfe geschaffen.
- Offenbar wurde vom Schreibhilfenzimmer zum Warteraum eine Öffnung (evtl. nur Fenster mit Tresen) eingerichtet, ebenso wie eine Öffnung vom Flur in den Warteraum.
- Der Sitzungssaal im Westen blieb noch ungegliedert. Der 1921 projektierte Kamin wird als Bestand gezeigt
- Das Treppenhaus erhielt offenbar eine großzügige Öffnung zum Flur hin
- Der Bürgermeister erhielt sein Zimmer im großen Nordostraum mit direktem Durchgang durch das Gehilfenzimmer zum Sitzungssaal.
Betroffene Gebäudeteile:
Betroffene Gebäudeteile
  • Erdgeschoss
  • Obergeschoss(e)
  • Untergeschoss(e)
  • Ausstattung

5. Bauphase:
(1955 - 1956)
- 1955 sollte das Dach (weiter) ausgebaut werden. Auf der Südseite wurden Gauben geplant ebenso wie ein Dachflächenfenster über dem Treppenhaus.
- Im Westgiebel sollten zwei große Fensteröffnungen mittig eingebracht werden (dies wurde offenbar nicht in der Form ausgeführt)
- Eine andere Planvariante zeigt insgesamt fünf Fenster in der westlichen Giebelwand
- Eine andere Planungsvariante sah den Beibehalt der drei Giebelfenster der Westfassade vor
- Im Ostgiebel werden nun bereits die beiden weit auseinanderliegenden Fenster gezeigt. Im Plan von 1921 lagen diese noch dicht beieinander.
- Die wohl 1934 eingerichtete bzw. von dem südlichen Bereich in die Mitte verschobene Tür in der Ostfassade wurde wieder zu einem Fenster verkleinert
- Das mittlere EG-Fenster zwischen den beiden großen Fenstern der Westfassade sollte nach unten hin vergrößert werden
- Das Treppenhaus war an der Fassade gut ablesbar durch die nicht in Geschosshöhe platzierten Fenster
- Im OG plante man den Ausbau des Sitzungssaales. In einem Plan von 1968 werden bereits leichte Trennwände gezeigt
Betroffene Gebäudeteile:
Betroffene Gebäudeteile
  • Erdgeschoss
  • Obergeschoss(e)
  • Dachgeschoss(e)
  • Ausstattung

6. Bauphase:
(1976)
- 1976 plante man den Ausbau zu einem „Treffpunkt für alte Menschen“
- Dabei wollte man das Fenster im westlichen Bereich der Südseite zur Tür erweitern (vgl. heutiger Bestand)
- Der schmale Abortgang im Osten des südwestlichen EG-Raumes wurde abgebrochen und das Fenster zugesetzt
- Im westlichen EG-Bereich wurden auch die Flurwände wieder weitgehend herausgenommen und nur noch durch Stützen die Last abgeleitet.
- Die Tür zwischen dem nordwestlichen Raum und dem Querflur sollte wieder zugesetzt werden
- Die Eingangstür im Norden sollte eine nach außen vorgelagerte Freitreppe bekommen (bis dahin hausintern im Windfang)
- Die Zwischenwand im nordöstlichen Raum sollte abgebrochen werden
- An Stelle der Trennwand zwischen dem südöstlichen Raum und dem westlich anschließenden wurde die heutige Toilettenanlage eingebaut
Betroffene Gebäudeteile:
Betroffene Gebäudeteile
  • Erdgeschoss
  • Ausstattung

7. Bauphase:
(1992)
- Man schuf den heutigen südlichen Eingang und errichtete eine neue andersherum laufende Treppe an alter Stelle. Das Treppenhaus bekam im EG eine neue Trennwand zum Längsflur
- Im Osten der Nordwand wurden sowohl im EG als auch im OG je ein Fenster neu eingebracht, im OG wurde dafür das dritte (mittlere) Fenster in der Osthälfte der Fassade vermauert
- Der Keller erhielt eine Erweiterung
- Im Dach fanden Veränderungen statt, hier vor allem auch neue Gauben. Die früheren Gauben wurden rückgebaut
- Im Obergeschoss wurde zwischen Treppenhaus und Flur eine Trennwand eingebaut.
- Die Brüstungshöhe der beiden großen Fenster der Westfassade wurde verringert. Alte Aufnahmen zeigen für die nördliche Brüstung sogar ein zwischenzeitliches vollständiges Entfernen
Betroffene Gebäudeteile:
Betroffene Gebäudeteile
  • Erdgeschoss
  • Obergeschoss(e)
  • Dachgeschoss(e)
  • Untergeschoss(e)
  • Ausstattung

Besitzer:in

keine Angaben

Fotos

Abbildungsnachweis
Ansicht Süd / Altes Rathaus in 70839 Gerlingen (Christoph Kleiber Denkmalmanagement)

Zugeordnete Dokumentationen

  • Bauhistorische Untersuchung

Beschreibung

Umgebung, Lage:
Freistehender Bau am nördlichen Rand des heutigen Rathausplatzes. Früher Kopfbau einer Viertelbebauung. Großflächiger Abbruch der Häuser zum Neubau des heutigen Rathauses in den 1960er Jahren.
Lagedetail:
  • Siedlung
    • Stadt
Bauwerkstyp:
  • Öffentliche Bauten/ herrschaftliche Einrichtungen
    • Rathaus
Baukörper/Objektform (Kurzbeschreibung):
Zweigeschossiges Gebäude mit Walmdach und Glockenturm.
Innerer Aufbau/Grundriss/
Zonierung:
Heute drei Längs- und vier- bzw. fünf (DG) Querzonen.
- mittlere Erschließungszonen
- Mittellängsflur
- Mittelquerflur, darin im Süden das Treppenhaus, früher in umgekehrter Steigrichtung, ab 1992 heutiger Zustand
Vorgefundener Zustand (z.B. Schäden, Vorzustand):
Fachwerkwände mit verschiedenen Gefachefüllungen: Bauzeitlich Bruchstein, Backstein und Bimsstein aus Umbauphasen.
Westgiebel roter Sandstein
Bestand/Ausstattung:
Im OG der frühere Ratssaal mit Stuckrahmen an der Decke. Im EG Trennwand zwischen Treppenhaus und früherer Gefängniszelle in Blockbauweise. Im DG Glockenturm.

Konstruktionen

Konstruktionsdetail:
  • Mischbau
    • Holzbau mit Gebäudeteil aus Stein
  • Dachform
    • Satteldach mit Halbwalm-/Zweidrittelwalm
  • Wandfüllung/-verschalung/-verkleidung
    • Backstein/Lehmziegel
    • Bruchstein/Wacken
  • Verwendete Materialien
    • Sandstein
Konstruktion/Material:
Glockenturm Fachwerk

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