Wohnhaus
ID:
180359397615
/
Datum:
01.08.2012
Datenbestand: Bauforschung
Datenbestand: Bauforschung
Objektdaten
Straße: | Apothekergasse |
Hausnummer: | 13 |
Postleitzahl: | 74206 |
Stadt-Teilort: | Bad Wimpfen |
|
|
Regierungsbezirk: | Stuttgart |
Kreis: | Heilbronn (Landkreis) |
Wohnplatzschlüssel: | 8125007002 |
Flurstücknummer: | keine |
Historischer Straßenname: | keiner |
Historische Gebäudenummer: | keine |
Lage des Wohnplatzes: |
Kartenansicht (OpenStreetMaps)
Durch Ihre Cookie-Auswahl haben Sie die Kartenansicht deaktiviert, die eigentlich hier angezeigt werden würde. Wenn Sie die Kartenansicht nutzen möchten, passen Sie bitte Ihre Cookie-Einstellungen unter Impressum & Datenschutzerklärung an.
Blauer Turm (74206 Bad Wimpfen, Burgviertel 9)
Wohnhaus, Corneliastraße 54 (74206 Bad Wimpfen)
Ehem. Bürgerspital, Hauptstraße 45 (74206 Bad Wimpfen)
Ehrenberghaus, Klostergasse 10 (74206 Bad Wimpfen)
Wohnhaus, Marktplatz 6 (74206 Bad Wimpfen)
Wohnhaus, Salzgasse 20 (74206 Bad Wimpfen)
Wohnhaus, Schwibbogen 2 (74206 Bad Wimpfen)
Wohnhaus, Corneliastraße 54 (74206 Bad Wimpfen)
Ehem. Bürgerspital, Hauptstraße 45 (74206 Bad Wimpfen)
Ehrenberghaus, Klostergasse 10 (74206 Bad Wimpfen)
Wohnhaus, Marktplatz 6 (74206 Bad Wimpfen)
Wohnhaus, Salzgasse 20 (74206 Bad Wimpfen)
Wohnhaus, Schwibbogen 2 (74206 Bad Wimpfen)
Bauphasen
Kurzbeschreibung der Bau-/Objektgeschichte bzw. Baugestaltungs- und Restaurierungsphasen:
Die dendrochronologische Untersuchung datiert die Abzimmerung des Daches auf 1544/ 45 (d) und es ist davon auszugehen, dass die hölzerne Konstruktion im Jahr 1545 (d) errichtet wurde. Weitere Proben belegen eine Umbau-/ Anbauphase im 19. Jahrhundert wurde. In den großen Radialquadern des sandsteinernen Rundbogenportals zum Gewölbekeller sind Reste eines Vorgängergebäudes aus dem 14./ 15. Jahrhundert zu vermuten.
1. Bauphase:
(1300 - 1499)
(1300 - 1499)
Reste eines Vorgängerbaus: sandsteinernes Rundbogenportal zum Gewölbekeller
Betroffene Gebäudeteile:
- Untergeschoss(e)
2. Bauphase:
(1545)
(1545)
Abzimmerung Dach und Holzkonstruktion des Gebäudes.
Betroffene Gebäudeteile:
- Dachgeschoss(e)
Lagedetail:
- Siedlung
- Stadt
Bauwerkstyp:
- Wohnbauten
- Wohnhaus
Konstruktionsdetail:
- Holzgerüstbau
- allgemein
3. Bauphase:
(1800 - 1899)
(1800 - 1899)
Umbau/ Anbau im 19. Jahrhundert
Betroffene Gebäudeteile:
- Anbau
Beschreibung
Umgebung, Lage:
Das Wohngebäude Apothekergasse 13 liegt im Zentrum der Altstadt von Bad Wimpfen am Berg. Der Hauseingang befindet sich an der südlichen Schmalseite des Gebäudes zur Apothekergasse hin. Östlich des Hauses verläuft eine kurze Verbindungsgasse zwischen dem steil zum Marktplatz emporführenden Marktrain und der Apothekergasse. Das Gebäude wurde offensichtlich regelrecht
in eine schmale „Restparzelle” eingesetzt und schmiegt sich westlich an die Nachbargebäude an, wobei jeder noch so kleine Freiraum ausgenutzt wurde und entsprechend viele Rücksprünge im Grundriss des Gebäudes zu erkennen sind.
in eine schmale „Restparzelle” eingesetzt und schmiegt sich westlich an die Nachbargebäude an, wobei jeder noch so kleine Freiraum ausgenutzt wurde und entsprechend viele Rücksprünge im Grundriss des Gebäudes zu erkennen sind.
Lagedetail:
- Siedlung
- Stadt
Bauwerkstyp:
- Wohnbauten
- Wohnhaus
Baukörper/Objektform (Kurzbeschreibung):
Bei dem Gebäude handelt es sich um ein zweigeschossiges, verputztes Wohnhaus, welches über einem hohen, massiv gemauerten Erd- bzw. Kellergeschoss errichtet wurde. Durch die leichte Hanglage des Gebäudes befindet sich der Hauseingang auf Höhe des Kellergeschosses. Die beiden Obergeschosse wurden in Fachwerkbauweise errichtet. An der westlichen Traufseite wurde im 19. Jahrhundert ein Anbau erstellt. Nach oben schließt das Gebäude mit einer Dachgeschossebene unter einem Satteldach ab.
Innerer Aufbau/Grundriss/
Zonierung:
Zonierung:
Das Wohnhaus besitzt unter der nördlichen, im Hang sitzenden Gebäudehälfte einen Gewölbekeller. Dieser Keller wird durch ein rundbogiges Sandsteinportal erschlossen. Die beiden Obergeschosse zeigen eine nahezu identische Grundrissgliederung. Das schmale, einschiffige Gebäude ist hier jeweils in drei Querzonen (Räume) unterteilt, wobei der mittlere Raum zugleich die Küche und das Treppenhaus aufnimmt. Nördlich und südlich dieser Flurküche schließen sich jeweils Schlaf- und Wohnzimmer (Stube) an. Die ehemalige Stubenzone befand sich wohl im Norden mit Blick auf den Marktrain. Das Dachgeschoss ist unausgebaut und dient zu Lagerzwecken. In Richtung Norden befindet sich im Dachgeschoss ein Aufzugsladen.
Vorgefundener Zustand (z.B. Schäden, Vorzustand):
keine Angaben
Bestand/Ausstattung:
keine Angaben
Konstruktionen
Konstruktionsdetail:
- Steinbau Mauerwerk
- Bruchstein
- Mischbau
- Holzbau mit Gebäudeteil aus Stein
- Dachform
- Satteldach
- Holzgerüstbau
- allgemein
- Wandfüllung/-verschalung/-verkleidung
- Bohlen
Konstruktion/Material:
Über dem massiv aus hammerrecht bearbeiteten Bruchsteinen gefügten Erd- bzw. Kellergeschoss befindet sich eine hölzerne Fachwerkkonstruktion. Die heute vorzufindenden Ausfachungen bestehen in großen Teilen aus Backstein-Ausmauerungen. Nur vereinzelt finden sich noch ältere Lehmflechtwerk-Ausfachungen. Bemerkenswert ist das sandsteinerne Rundbogenportal zum
Gewölbekeller. In seiner handwerklichen Ausführung mit den verhältnismäßig großen Radialquadern könnte es noch auf das 14./ 15. Jahrhundert hinweisen und somit von einem Vorgängergebäude
stammen. Im 2. Obergeschoss ist im westlich angebauten Raum (2.02) eine Knagge der ehemaligen traufseitigen Außenwand zu erkennen. Der zugehörige Wandständer zeigt zudem an seiner südlichen Seite eine durchgängige Nut, wie sie auch für Bohlenwände üblich ist. Denkbar wäre, dass hier im Bereich der ehemaligen Stube Bohlenwände vorhanden waren. Auffällig ist jedoch, dass die dendrochronologische Datierung dieses Wandständers eine spätere Umbauphase/ Erneuerung andeutet; eine eindeutige Datierung war leider nicht möglich. Von einer ehemaligen Stube lassen sich ansonsten kaum Reste ausmachen. Der Grund dafür ist in baulichen Veränderungen des 18./ 19. Jahrhunderts zu suchen. So wurde in dieser Zeit die Innenwand zwischen Raum 2.01 und 2.03 erneuert. Als Beleg kann ein offenes Zapfenloch an einem Wandständer in der südwestlichen Ecke von Raum 2.03 angesehen werden, welches den Verlauf einer älteren Wand andeutet. Die nördliche Giebelwand des Gebäudes wurde ebenfalls im 18./ 19. Jahrhundert komplett erneuert und dabei um gut einen Meter nach Norden versetzt. Diese Erneuerung und Versetzung der Giebelwand lässt sich am besten am Dachtragwerk ablesen; dort befindet sich im Dachspitz noch die hölzerne Konstruktion der ehemaligen Außenwand mit einem geschweiften Andreaskreuz als Zierelement.
Das Dachtragwerk des Satteldaches wurde im 1. Dachgeschoss mit einer zweifach liegenden Stuhlkonstruktion errichtet. Jedoch ist zu bemerken, dass von den fünf Querbundachsen mit liegenden Stuhlständern lediglich noch einer komplett vorhanden und intakt ist. Bei den übrigen Stuhlkonstruktionen wurden durch jüngere Veränderungen die westlichen Stuhlständer entfernt und teilweise durch notdürftig eingestellte stehende Ständer ergänzt. Das gesamte Dachtragwerk besteht aus rußgeschwärztem Nadelholz und zeigt verzapfte Holzverbindungen sowie durchgängige Abbundzeichen in Form von römischen Zahlzeichen. Entsprechend ist von einer einheitlichen, zeitgleichen Errichtung des gesamten Dachstuhles auszugehen.
Vereinzelt sind an den Balken sog. Wiedlöcher zu erkennen, die eine Flößung der Hölzer belegen. Somit ist davon auszugehen, dass das Bauholz für das Gebäude aus dem Schwarzwald stammt und über den Neckar nach Bad Wimpfen geflößt wurde. Die nun durchgeführte dendrochronologische Altersbestimmung zeigt, dass die Bauhölzer des Dachtragwerkes im Winter 1544/ 45 gefällt wurden. Somit ist davon auszugehen, dass die hölzerne Konstruktion des Gebäudes im Jahr 1545 errichtet wurden. Die Probe D6 im 2. Obergeschoss datiert auf 1546, wobei es sich hier möglicherweise um den Eckständer des Nachbargebäudes Marktrain 7 handelt. Weitere Proben aus dem westlichen Anbau und dem südöstlichen Eckständer des Gebäudes datieren in das 19. Jahrhundert und belegen somit Anbau- und Umbauphasen in dieser Zeit.
Gewölbekeller. In seiner handwerklichen Ausführung mit den verhältnismäßig großen Radialquadern könnte es noch auf das 14./ 15. Jahrhundert hinweisen und somit von einem Vorgängergebäude
stammen. Im 2. Obergeschoss ist im westlich angebauten Raum (2.02) eine Knagge der ehemaligen traufseitigen Außenwand zu erkennen. Der zugehörige Wandständer zeigt zudem an seiner südlichen Seite eine durchgängige Nut, wie sie auch für Bohlenwände üblich ist. Denkbar wäre, dass hier im Bereich der ehemaligen Stube Bohlenwände vorhanden waren. Auffällig ist jedoch, dass die dendrochronologische Datierung dieses Wandständers eine spätere Umbauphase/ Erneuerung andeutet; eine eindeutige Datierung war leider nicht möglich. Von einer ehemaligen Stube lassen sich ansonsten kaum Reste ausmachen. Der Grund dafür ist in baulichen Veränderungen des 18./ 19. Jahrhunderts zu suchen. So wurde in dieser Zeit die Innenwand zwischen Raum 2.01 und 2.03 erneuert. Als Beleg kann ein offenes Zapfenloch an einem Wandständer in der südwestlichen Ecke von Raum 2.03 angesehen werden, welches den Verlauf einer älteren Wand andeutet. Die nördliche Giebelwand des Gebäudes wurde ebenfalls im 18./ 19. Jahrhundert komplett erneuert und dabei um gut einen Meter nach Norden versetzt. Diese Erneuerung und Versetzung der Giebelwand lässt sich am besten am Dachtragwerk ablesen; dort befindet sich im Dachspitz noch die hölzerne Konstruktion der ehemaligen Außenwand mit einem geschweiften Andreaskreuz als Zierelement.
Das Dachtragwerk des Satteldaches wurde im 1. Dachgeschoss mit einer zweifach liegenden Stuhlkonstruktion errichtet. Jedoch ist zu bemerken, dass von den fünf Querbundachsen mit liegenden Stuhlständern lediglich noch einer komplett vorhanden und intakt ist. Bei den übrigen Stuhlkonstruktionen wurden durch jüngere Veränderungen die westlichen Stuhlständer entfernt und teilweise durch notdürftig eingestellte stehende Ständer ergänzt. Das gesamte Dachtragwerk besteht aus rußgeschwärztem Nadelholz und zeigt verzapfte Holzverbindungen sowie durchgängige Abbundzeichen in Form von römischen Zahlzeichen. Entsprechend ist von einer einheitlichen, zeitgleichen Errichtung des gesamten Dachstuhles auszugehen.
Vereinzelt sind an den Balken sog. Wiedlöcher zu erkennen, die eine Flößung der Hölzer belegen. Somit ist davon auszugehen, dass das Bauholz für das Gebäude aus dem Schwarzwald stammt und über den Neckar nach Bad Wimpfen geflößt wurde. Die nun durchgeführte dendrochronologische Altersbestimmung zeigt, dass die Bauhölzer des Dachtragwerkes im Winter 1544/ 45 gefällt wurden. Somit ist davon auszugehen, dass die hölzerne Konstruktion des Gebäudes im Jahr 1545 errichtet wurden. Die Probe D6 im 2. Obergeschoss datiert auf 1546, wobei es sich hier möglicherweise um den Eckständer des Nachbargebäudes Marktrain 7 handelt. Weitere Proben aus dem westlichen Anbau und dem südöstlichen Eckständer des Gebäudes datieren in das 19. Jahrhundert und belegen somit Anbau- und Umbauphasen in dieser Zeit.