Kelleranlagen
Datenbestand: Bauforschung
Objektdaten
Straße: | Blendstatt / Säumarkt / Lager / Gelbinger Gasse |
Hausnummer: | keine |
Postleitzahl: | 74523 |
Stadt-Teilort: | Schwäbisch Hall |
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Regierungsbezirk: | Stuttgart |
Kreis: | Schwäbisch Hall (Landkreis) |
Wohnplatzschlüssel: | 8127076049 |
Flurstücknummer: | Blendstatt 1,3,5, 5/1, 5/2, Säumarkt 3-5, Lager 5/1, Gelbinger Gasse 2-16. |
Historischer Straßenname: | keiner |
Historische Gebäudenummer: | keine |
Lage des Wohnplatzes: |
Kartenansicht (OpenStreetMaps)
Objektbeziehungen
Ist Gebäudeteil von: | |
1. Gebäudeteil: | archäologische Grabungen |
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Besteht aus folgenden Gebäudeteilen: | |
keine Angabe |
Wohnhaus, Badtorweg 6 (74523 Schwäbisch Hall)
Wohnhaus, Im Weiler 26 (74523 Schwäbisch Hall)
Fachwerkhaus, Nonnenhof 4 (74523 Schwäbisch Hall)
Schloss Rechenberg (74597 Stimpfach, Zum Schloss 7)
Bauphasen
Ziel der Untersuchung war, durch in Augenscheinnahme der aufstrebenden Bausubstanz und der unterirdischen Bebauung, festzustellen, ob und in wieweit stadtgeschichtlich wertvolle Einzelsituationen durch die Erweiterung des Landratsamtes tangiert werden.
Die Gelbingergasse entspricht der alten Straße von Heilbronn nach Nürnberg.
Die Geschichtsbeschreibung bezeichnet sie als keltische Salzstraße. Münzfunde aus dieser Zeit sind für den Bereich Blendstatt belegt.
Erste urkundliche Erwähnungen finden sich, soweit bisher bekannt, für die Blendstatt im Jahre 1339. In der ersten Hälfte des 14. Jahrhunderts wurde die Gelbingervorstadt mit einer Stadtmauer umgeben.
Aufgrund der zahlreichen Einzelbefunde entlang der Bauzeile Blendstatt 1 - Säumarkt 5 (Lager), Säumarkt 3, sowie Gelbingergasse 6 - 8 bis 16 aus Zeitstellungen des 13. und 14. Jahrhunderts ist auf dem gesamten Planungsareal mit einer stadtgeschichtlich bedeutsamen Befundsituation zu rechnen.
(1200 - 1499)
In Analogie zur Analyse von Mauerwerksstrukturen in Schwäbisch Hall sind Mauerwerke in Kellern der Anwesen Säumarkt 3 und 5 sowie Gelbingergasse 6, 8 und 12 in das 13. Jahrhundert zu datieren.
Diese belegen eine dicht gestaffelte Bebauungssituation auf dem Areal vor Ummauerung der Vorstadt in der ersten Hälfte des 14. und 15. Jahrhunderts.
Bauaktionen des 14. und 15. Jahrhunderts schließen sich an.
Im Bereich der Adressen Gelbingergasse 2, 6-8 und 14 dokumentiert die Lage der Mauerwerkssituationen und der Kellergewölbe deutlich differente Hausgrundrisse zur heutigen Situation.
Besondere Bedeutung für die Neubebauung hat die Situation im Bereich des Gebäudes Säumarkt 5 (Lager) und 5/1.
Unter dem umgebungsniveaugleichen (Erdgeschoss-) Gewölberaum befindet sich bis ca. 4,40 unter Umgebungsniveau eine zweietagige Kelleranlage.
Die Räume des 1. und 2. Untergeschosses (Säumarkt 5/1) sind vollständig verputzt und ohne einsehbare Ausstattungselemente. Eine auch nur annähernde Datierung ist nicht möglich.
Säumarkt 5 (Lager) mit Mauerwerksbefunden im 1. UG aus dem 14. Jahrhundert. 2. UG ist vollständig verputzt; nachträgliche Abtiefung.
Kriegsdurchbruch (Einsturzgefahr) im 2. UG von ca. 15-20 m Länge gegen die Kellerbebauung der westlichen Hauszelle Gelbingergasse. Dieser unterschneidet vermutlich die Kellerbebauung des Anwesens Gelbingergasse 2.
Die Parzellengliederung des 19. Jahrhunderts weist den größten Teil der Gartenfläche und der rückwärtigen Hofbebauung dem Gasthof Sonne zu.
In Analogie der Befunde kann schon im Mittelalter mit einem Gasthof vor den Toren der staufischen Stadt gerechnet werden. (gk)
(1680 - 1839)
In den Gebäuden erbrachten die Dachwerke keine Hinweise auf eine Zeitstellung vor 1680 (Brandkatastrophe im südlichen Teil der Gelbingervorstadt).
Bemerkenswert ist die Dachkonstruktion Säumarkt 5 als vermutlicher Nachbau eines spätmittelalterlichen Dachstuhls mit zeitgemäßer Verzapfungstechnik (nach 1680).
Blendstatt 1: Verdacht auf Existenz von Bausubstanz aus dem 15./ 16. Jahrhundert. Diese ist 1839 als Scheune dargestellt. (gk)
Zugeordnete Dokumentationen
- Orientierungsmaßnahme - Erweiterung des Landratsamtes -
Beschreibung
- Siedlung
- Stadt
- Wohnbauten
- Wohn- und Geschäftshaus
Zonierung:
Die Kelleranlage Säumarkt 5 enthält im 1. UG Mauerwerkbefunde des 14. Jahrhunderts.