Gasthaus Falken
Datenbestand: Bauforschung und Restaurierung
Objektdaten
Straße: | Bahnhofstraße |
Hausnummer: | 4 |
Postleitzahl: | 73728 |
Stadt-Teilort: | Esslingen am Neckar |
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Regierungsbezirk: | Stuttgart |
Kreis: | Esslingen (Landkreis) |
Wohnplatzschlüssel: | 8116019003 |
Flurstücknummer: | keine |
Historischer Straßenname: | keiner |
Historische Gebäudenummer: | keine |
Lage des Wohnplatzes: |
Kartenansicht (OpenStreetMaps)
Bauphasen
Das ehemalige Gasthaus Falken wurde 1860 durch den Konditor Friedrich Maier erbaut. Bereits 1889 ließ der Wirt Wilhelm Kienle das Gebäude nach Osten erweitern und nur wenige Jahre später, im Jahr 1897, ließ er das Gasthaus um zwei Obergeschosse und ein Dachgeschoss aufstocken.
Von diesen drei prägenden Bauphasen haben sich zahlreiche Ausstattungselemente im Gebäude erhalten. Besonders zu erwähnen sind hier die Füllungstüren, die Brüstungstäfer und die Stuckrahmungen der Decken.
Im 20. Jahrhundert erfolgten weitere, zumeist jedoch nur geringfügige Eingriffe oder additive Zutaten, die das Gesamtbild des Gasthauses nur unmerklich beeinflussen. Die erheblichste Veränderung stellt jedoch die weitestgehende Erneuerung der Fenster um 1975 dar.
2015-16 wurde das Gebäude weitestgehend entkernt.
(1860)
Im Stadtarchiv Esslingen befindet sich eine Bauakte vom Mai 1860. Laut dieser Bauakte beantragte der Konditor Friedrich Maier die Erbauung eines zweigeschossigen Wohngebäudes auf seinem neu erworbenen Bauplatz an der Ecke Bahnhofstraße-Kronenstraße.
Die beiliegenden Planunterlagen wurden von dem Baumeister Friedrich Metzger unterzeichnet. Das Bauvorhaben wurde vom Gemeinderat genehmigt und kam wohl kurze Zeit später zur Ausführung.
Wie die Planunterlagen von 1860 belegen, war bereits damals eine Gasthausnutzung im Erdgeschoss vorgesehen. Im Keller war zudem eine Backstube eingerichtet, von welcher heute leider nichts mehr vorhanden ist.
Von dieser Erbauungsphase haben sich neben zahlreichen Wänden im Unter-, Erd- und 1. Obergeschoss auch noch diverse Ausstattungselemente erhalten. So sind im Erdgeschoss die gusseisernen Säulen mit verzierten Kapitellen noch als Bauteile von 1860 anzusehen. Außerdem konnten sich im Erd- und 1. Obergeschoss einige Stuckrahmungen an den Decken (im Erdgeschoss zumeist über den abgehängten Decken) erhalten. Auch mehrere vierfeldrige, gestemmte Füllungstüren und einfache, zweifeldrige und gestemmte Brüstungstäfer sind noch als erbauungszeitlich anzusehen.
- Erdgeschoss
- Obergeschoss(e)
- Dachgeschoss(e)
- Untergeschoss(e)
- Ausstattung
- Siedlung
- Stadt
- Wohnbauten
- Wohnhaus
(1889)
zweigeschossiger Anbau mit Flachdach, welcher östlich an das Bestandsgebäude gebaut werden sollte. Im Juli 1889 wurde das Bauvorhaben schließlich genehmigt. Die Planung hierfür stammt von Regierungsbaumeister A. Metzger.
- Anbau
- Siedlung
- Stadt
- Dachform
- Flachdach
(1897)
Geplant war der Abbruch des bis dahin bestehenden Satteldaches. Auf die beiden Vollgeschosse sollten zwei weitere Obergeschosse und ein Dachgeschoss gesetzt werden. Das Bauvorhaben wurde noch im Februar 1897 genehmigt.
- Obergeschoss(e)
- Dachgeschoss(e)
- Siedlung
- Stadt
(1900 - 1953)
In der ersten Hälfte des 20. Jahrhundert vollzogen sich weitere, zumeist kleinere bauliche
Veränderungen, die nicht über Bauakten dokumentiert wurden. So übernahm 1929 der Gastwirt Theodor Krehl das Gasthaus von der Familie Kienle. In diesem Zusammenhang fanden sicherlich diverse Oberflächenerneuerung statt. Wie eine historische Abbildung dokumentiert, ließ der neue Eigentümer seinen Namen mit dem Schriftzug „Gasthof zum Falken von Theodor Krehl.“ an die Außenfassaden anbringen. Entsprechend dürften in dieser Zeit auch die Außenfassaden renoviert worden sein.
Eine Luftschutztüre im Untergeschoss sowie einige Luftschutzläden an den Kellerfenstern belegen zudem, dass in den 1940er Jahren der Keller zu einem Luftschutzraum umgebaut wurde.
Mit dem Anschluss des Gebäudes an die Schwemmkanalisation im Jahr 1953 wurden nun einige Sanitäranlagen und Toiletten eingebaut bzw. erneuert.
- Ausstattung
- Siedlung
- Stadt
(1968)
Laut Baugesuchsunterlagen vom Mai 1966 wurden die Toilettenanlagen im Erdgeschoss umgebaut und erneuert. Die Genehmigung und Ausführung dieser Maßnahmen erfolgte erst im Jahr 1968.
- Erdgeschoss
- Siedlung
- Stadt
(1970 - 1977)
Mitte der 1970er Jahre wurde das Gebäude unter den damaligen Eigentümern, dem Ehepaar Mödinger, renoviert. Dabei wurde die gesamte Fassade neu gestrichen, die meisten Fenster wurden erneuert und diverse kleinere Veränderungen und Oberflächenerneuerungen im Inneren fanden statt.
Ein Baugesuch von 1977 belegt den Einbau des Öltank-Lagers im Untergeschoss.
- Erdgeschoss
- Obergeschoss(e)
- Dachgeschoss(e)
- Untergeschoss(e)
- Siedlung
- Stadt
(2015 - 2016)
- Erdgeschoss
- Obergeschoss(e)
- Dachgeschoss(e)
- Untergeschoss(e)
- Ausstattung
Zugeordnete Dokumentationen
- Bauhistorische Kurzuntersuchung
Beschreibung
Das Gebäude wurde 1860 im Bereich der historischen Pliensau-Vorstadt unmittelbar westlich
an die ehemalige Stadtmauer gebaut.
- Siedlung
- Stadt
- Anlagen für Handel und Wirtschaft
- Gasthof, -haus
Auffallend ist zudem die Abschrägung der südwestlichen Gebäudeecke. Hier befindet sich der Eingang zur Gaststube und im 1. Obergeschoss ein kleiner, schmiedeeiserner Balkon. Nach oben schließt das Gebäude mit einer Dachgeschossebenen unter einem sog. Stuttgarter Dach, ein Mansard-Walmdachgeschoss mit aufgesetztem, leicht geneigtem Blech-Flachdach, ab. Im Dachgeschoss sitzen drei Dachhäuschen, jeweils an den straßenseitigen Gebäudeecken.
Zonierung:
Im Erdgeschoss befindet sich die ehemalige Gastwirtschaft mit Gaststube, Nebenzimmern, Küche und Sanitäranlagen.
Die drei Obergeschosse zeigen weitestgehend dieselbe Grundrissgliederung. Vom Treppenhaus gelangt man in einen zentralen Dielenbereich, von wo aus die ehemaligen Gästezimmer und Sanitärräume zu erreichen sind. Die Gästezimmer sind dabei zu den Straßen hin ausgerichtet, die Sanitär- und Nebenräume zur Straße abgewandten Seite.
Das Dachgeschoss nimmt weitere, wohl eher untergeordnete Zimmer auf. Im westlichen Bereich befindet sich ein großer unausgebauter Bühnenraum.
Nahezu alle Türen in diesen aufgestockten Ebenen zeigen noch bis heute fünffeldrige, gestemmte Füllungstüren, die häufig ihre bauzeitlichen Kastenschlösser und Türdrücker besitzen. Im 2. und 3. Obergeschoss finden sich zudem in fast allen Gästezimmern zweifeldrige, gestemmte Brüstungstäfer, die sich wiederum in ihrer Detailform von den Brüstungstäfern des Erd- und 1. Obergeschosses unterscheiden. Die Treppenläufe mit den sie flankierenden Lambrien stammen hier ausnahmslos von 1897. Besonders bemerkenswert sind noch ein paar wenige historische Fenster, die sich hier in untergeordneten Nebenräumen (Toiletten und Bühnenraum) erhalten konnten.
Konstruktionen
- Mischbau
- Obergeschoss(e) aus Holz
- Decken
- Balkendecke
- Gewölbe
- Tonnengewölbe
- Dachgerüst Grundsystem
- Sparrendach, q. geb. mit stehendem Stuhl
- Detail (Ausstattung)
- bemerkenswerte Türen
- bemerkenswerte Wand-/Deckengestaltung
- Dachform
- Mansardwalmdach
- Gestaltungselemente
- allgemein