Schiefes Haus (Großbottwar)

Datenbank Bauforschung/Restaurierung

Datenbank Bauforschung/Restaurierung

Objekt [188582091214] Vogtshaus Vogtshaus

ID: 188582091214  /  Datum: 08.07.2016
Datenbestand: Bauforschung
Als PDF herunterladen: als PDF herunterladen
Alle Inhalte dieser Seite: anzeigen / verstecken

Objektdaten [188582091214] Vogtshaus Objektdaten

Straße: Hauptstraße
Hausnummer: 63
Postleitzahl: 88339
Stadt-Teilort: Bad Waldsee

Regierungsbezirk: Tübingen
Kreis: Ravensburg (Landkreis)
Wohnplatzschlüssel: 8436009005
Flurstücknummer: keinekeine
Historischer Straßenname: keinerkeiner
Historische Gebäudenummer: keinekeine
Lage des Wohnplatzes: Lage des Wohnplatzes
Geo-Koordinaten: 47,9211° nördliche Breite, 9,7523° östliche Länge

Kartenansicht (OpenStreetMaps) Kartenansicht (OpenStreetMaps)

Durch Ihre Cookie-Auswahl haben Sie die Kartenansicht deaktiviert, die eigentlich hier angezeigt werden würde. Wenn Sie die Kartenansicht nutzen möchten, passen Sie bitte Ihre Cookie-Einstellungen unter Impressum & Datenschutzerklärung an.

Objektverknüpfungen [188582091214] Vogtshaus Objektbeziehungen

keinekeine

Umbauzuordnung [188582091214] Vogtshaus Umbauzuordnung

keinekeine

Weitere Objekte an diesem Wohnplatz [188582091214] Vogtshaus Weitere Objekte an diesem Wohnplatz

Handwerkerhaus (88339 Bad Waldsee, Entenmoos 22)
Wohnhaus, Entenmoos 29 (88339 Bad Waldsee)
Gasthaus zur Stadt, Hauptstraße 49 (88339 Bad Waldsee)
Wohn- und Geschäftshaus (88339 Bad Waldsee, Wurzacher Straße 4)

Bauphasen [188582091214] VogtshausBauphasen

Kurzbeschreibung der Bau-/Objektgeschichte bzw. Baugestaltungs- und Restaurierungsphasen:

Um 1480 (d) errichtetes dreigeschossiges Gebäude unter zweigeschossigem Satteldach. Es diente, soweit nachvollziehbar, ursprünglich als Vogts- oder Amtshaus der Truchsesse von Waldburg.
Ab 1681 städtisch, ab 1683 spätestens 1690 Gästehaus des Franziskanerinnenklosters.
Ab 1782 städtische Schule, ab 1856 in Besitz einer Wachszieherfamilie. Seitdem in Privatbesitz.
Keller, EG und die beiden Obergeschosse im Kern mittelalterlich. Das Dach 1670 (d) unter Beibehaltung der spätmittelalterlichen Dachbalkenlage über darübergelegten Schwellen und zweiter Dachbalkenlage neu errichtet, ebenso die beiden Giebel. Die Umfassungswände in Keller und EG zum Großteil Bruchstein bzw. Mischmauerwerk. In den Obergeschossen später vermauerte "Sparbögen" an beiden Traufseiten nachweisbar.
Im Keller Eichenbalkendecke in Querlage, im EG Längsbalkenlage, in den Obergeschossen Querbalkenlage, Dendrodatierungen der Deckenbalken: Keller: Winter 1479/80 (Eiche), über EG und 1. OG: Sommer 1474 (Tannen) und über dem 2. OG (= alte Dachbalkenlage): Sommer 1477 (Tanne). In Keller und EG möglicherweise Integration älteren Mauerwerks in den Neubau der 1480er Jahre. Im ursprünglich wohl drei-, heute nurmehr zweischiffigen Keller eine stark dimensionierte Stütze, darüber eingehalst ein wohl nachträglich eingebrachter Längsunterzug. Darauf aufsitzend (wohl in durch Unterzugeinbau veränderter Situation) eine EG-Stütze.
Im konstruktiv ursprünglich längs und quer in drei Zonen unterteilten EG bauzeitlich eine Halle mit zwei doppelten Querunterzügen über vier Holzstützen. Davon zwei erhalten, die anderen beiden durch Mauerwerk ersetzt. In der östlichen Längszone eine starke Bruchsteinquerwand mit später eingebrachtem oder zumindest erweitertem Bogen in der Querbundachse.
In den Obergeschossen bleibt eine Beurteilung der älteren Phasen aufgrund des hochwertigen und fast komplett erhaltenen Verkleidungszustands des beginnenden 20. Jh. im Spekulativen. Erhalten blieb eine ältere Gliederung hauptsächlich in den Zwischenböden über den abgehängten Decken. Soweit ablesbar auch hier eine Teilung jeweils in drei Längs- und drei Querzonen (in den Geschossen nicht lotrecht übereinander). Im NO jeweils ein größerer Eckraum (wohl auch beim Ursprungsbau, da durch die älteren Längsbünde in den Zwischendecken nachweisbar). Soweit ersichtlich Versprung der westlichen Längsbundachse auf Höhe des ersten Querbunds von Süden in Richtung Osten in die heutige Flurwand. In der mittleren Querzone zwischenzeitlich in einer Erweiterung des Flures nach Westen der Erschließungsraum vom EG aus und Küchennutzung im 2. OG. Diese wurde später in die östliche Längszone verlegt.
Im NO-Raum im 2. OG Erhalt einer bauzeitlichen Bohlenwand, diese innen später mit senkrechten Brettern verkleidet.
Aus der Zeit der Schulnutzung lassen sich entlang der Nordseite in beiden Obergeschossen je ein großer Schulsaal nachweisen. Sie wurden später in beiden Geschossen durch Trennwände in je drei Räume unterteilt. Zwei Schulsäle werden neben drei Lehrerwohnungen auch in der Literatur genannt. (vgl. Auswertung Barczyk)
Zwischenzeitliche Erschließungen der Obergeschosse konnten am Bestand nachgewiesen werden, eine bauzeitliche Erschließung bleibt bislang unter der zu schützenden Verkleidung verborgen.

Die dem heutigen Bau sein maßgebliches Erscheinungsbild gebende Umbaumaßnahme fand im frühen 20. Jh. statt. Terrazzo- und Fliesenböden, Türblätter und abgehängte Stuckdecken (z. T. mit Jugendstilornamenten) blieben aus der Zeit erhalten. Ebenso stellt sich das äußere Erscheinungsbild mit Zieraufsätzen über den Fenstern und Masken an der Nordfassade als Gestaltung unter der Wachszieherfamilie Albrecht im frühen 20. Jh. dar.
Das heute einheitliche Erscheinungsbild birgt eine Vielzahl an z. T. noch ablesbaren Veränderungen zur Nutzung als Gästehaus und Schule. (z. B. Saal, frühere Küchennutzung, zwischenzeitliche Erschließung und frühere Kaminstandorte).


1. Bauphase:
(1480)
Um 1480 (d) errichtetes dreigeschossiges Gebäude unter zweigeschossigem Satteldach. Es diente, soweit nachvollziehbar, ursprünglich als Vogts- oder Amtshaus der Truchsesse von Waldburg (zur Nutzungsgeschichte vgl. Recherche Michael Barczyk in: Elisa Barz und Michael Barczyk: "Kultur- und bauhistorisches Gutachten Teil 1 kulturhistorischer Teil", Mai-Juni 2015).
Betroffene Gebäudeteile:
keinekeine

2. Bauphase:
(1670)
1670 (d) Neuerrichtung des Daches und der beiden Giebel, dabei neue Schwele und darüber Dachbalkenlage über mittelalterlicher ehem. Dachbalkenlage.
Betroffene Gebäudeteile:
Betroffene Gebäudeteile
  • Dachgeschoss(e)
Bauwerkstyp:
  • Wohnbauten
    • Wohn- und Geschäftshaus
Konstruktionsdetail:
  • Dachgerüst Grundsystem
    • Sparrendach, q. geb. mit liegendem Stuhl

3. Bauphase:
(1690)
Ab 1681 (a) städtisch, ab 1683 spätestens 1690 Gästehaus des Franziskanerinnenklosters. Dabei nutzungsbedingte Veränderungen der Grundrisse und wohl Küchen- und Kamineinbau.
Betroffene Gebäudeteile:
Betroffene Gebäudeteile
  • Obergeschoss(e)
  • Dachgeschoss(e)

4. Bauphase:
(1782)
Ab 1782 (a) städtische Schule, dabei Einrichtung zweier Säle in den Obergeschossen (nach Befund entlang der Nordseite).
Betroffene Gebäudeteile:
Betroffene Gebäudeteile
  • Erdgeschoss
  • Obergeschoss(e)
Bauwerkstyp:
  • Anlagen für Bildung, Kunst und Wissenschaft
    • Schule, Kindergarten

5. Bauphase:
(1900)
Ab 1856 (a) in Besitz einer Wachszieherfamilie. Tiefgreifende Veränderungen um 1900 (s), die dem Gebäude weitgehend sein heutiges Aussehen gaben.
Betroffene Gebäudeteile:
Betroffene Gebäudeteile
  • Erdgeschoss
  • Obergeschoss(e)
  • Ausstattung
Bauwerkstyp:
  • Wohnbauten
    • Wohn- und Geschäftshaus

Besitzer:in [188582091214] VogtshausBesitzer:in

keine Angabenkeine Angaben

Fotos Fotos

Abbildungsnachweis Information
Blick von NW / Vogtshaus in 88339 Bad Waldsee (31.05.2016 - Kleiber)
Abbildungsnachweis Information
Nordfassade / Vogtshaus in 88339 Bad Waldsee (31.05.2016 - Kleiber)

Dokumentation Zugeordnete Dokumentationen

  • Bauhistorische Untersuchung

Beschreibung [188582091214] Vogtshaus Beschreibung

Umgebung, Lage:
keine Angabenkeine Angaben
Lagedetail:
  • Siedlung
    • Stadt
Bauwerkstyp:
  • Wohnbauten
    • Wohn- und Geschäftshaus
Baukörper/Objektform (Kurzbeschreibung):
Dreigeschossig unter zweigeschossigem Satteldach.
Innerer Aufbau/Grundriss/
Zonierung:
Drei Längs- und drei Querzonen, geschossweise leicht zueinander verschoben. Auch gegenüber dem Vorzustand heute durch die Umbauphase des frühen 20. Jh. teilweise verschobene Zonierung.
Vorgefundener Zustand (z.B. Schäden, Vorzustand):
keine Angabenkeine Angaben
Bestand/Ausstattung:
Vereinheitlichender Ausbau und Außengestaltung des frühen 20. Jh. Bodenbeläge, Türen und Stuckdecken und z. T. Tapeten aus der Zeit.

Konstruktionen [188582091214] Vogtshaus Konstruktionen

Konstruktionsdetail:
  • Mischbau
    • Steinbau mit Gebäudeteilen aus Holz
  • Verwendete Materialien
    • Holz
    • Stein
Konstruktion/Material:
Mischmauerwerk mit Fachwerkbereichen (vor allem an den Giebelseiten).
Längsbalkenlage im EG und Querbalkenlage in den Obergeschossen. Im Keller Eichenbalkenlage. Z. T. Vormauerungen unter "Sparbögen" in den Obergeschossen entlang der Traufseiten und ersetzte Wandpartien (an der südlichen Giebelseite vor allem). Durch erhaltenswerte Oberflächen aus der Zeit um 1900 bleibt eine genauere Differenzierung der Materialien und maßgenaue Kartierung derselben anhand von Befundöffnungen zum jetzigen Zeitpunkt weitgehend verwehrt. Bei späteren baulichen Veränderungen und Substanzeingriffen wären baubegleitend weitere Befunde aufzunehmen.

Quick-Response-Code Quick-Response-Code

qrCode