Haalstraße 5/7 (Schwäbisch Hall)

Datenbank Bauforschung/Restaurierung

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Steinmetzhaus aus Wangen

ID: 189885326811  /  Datum: 24.11.2011
Datenbestand: Bauforschung
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Objektdaten

Straße: Rechenberghäuser Straße
Hausnummer: 2
Postleitzahl: 73117
Stadt-Teilort: Wangen

Regierungsbezirk: Stuttgart
Kreis: Göppingen (Landkreis)
Wohnplatzschlüssel: 8117055002
Flurstücknummer: keine
Historischer Straßenname: keiner
Historische Gebäudenummer: keine
Lage des Wohnplatzes: Lage des Wohnplatzes

Kartenansicht (OpenStreetMaps)

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Objektbeziehungen

Ist Gebäudeteil von:
1. Gebäudeteil: Freilichtmuseum Beuren, In den Herbstwiesen

Besteht aus folgenden Gebäudeteilen:
keine Angabe

Umbauzuordnung

keine

Weitere Objekte an diesem Wohnplatz

keine

Bauphasen

Kurzbeschreibung der Bau-/Objektgeschichte bzw. Baugestaltungs- und Restaurierungsphasen:

Auf der Südseite der Rechberghäuser Straße, am östlichen Ortsrand von Wangen befand sich seit 1885 das Wohn- und Ökonomiegebäude von Michael Schwarz (Maurer). Es stand giebelständig zur Straße, ringsum freistehend, wobei auch, abgesehen von einem Gebäude auf der gegenüberliegenden Straßenseite in der näheren Umgebung einst keine Nachbargebäude, sondern ausschließlich Gärten und Obstbaumstücke anzutreffen waren. Es wurde demnach, ungewöhnlicherweise, weit außerhalb der bebauten Siedlung errichtet.
Der Baukörper definiert ein sog. Quereinhaus, d.h. ein Wohnhaus mit Scheune unter einem gemeinsamen durchlaufenden Dach. Die Grundfläche des Wohnhauses beträgt ca. 10,5 x 9,7 m, die der Scheune ca. 6,8 x 9,7 m. Über einem tonnengewölbten Keller, der sich nach außen durch ein kleines Fenster im niedrigen Sockel zeigt, folgen zwei Vollgeschosse, ein Dachgeschoss sowie ein Spitzboden. Die Traufhöhe beträgt ca. 5,5 m.

Im Juni 1986 wurde die Abbruchgenehmigung für das seit längerer Zeit nicht mehr bewohnte, aber unter Denkmalschutz stehende Gebäude erteilt, da sich kein erhaltungswilliger Käufer fand und das Haus zudem der Planung eines Neubaugebietes im Wege stand. Wenig später entschied das Landratsamt Esslingen auf Empfehlung des Hauptkonservators der Landesstelle für Museumsbetreuung, Dr. E. Neuffer, die Übernahme des Gebäudes in das damals noch in Planung befindliche FLM Beuren.

Die bauhistorische und restauratorische Untersuchung sowie die Auswertung der Schriftquellen bestätigten den bereits im angetroffenen Zustand gewonnenen Eindruck, dass das Haus seit seiner Errichtung im Jahr 1885 keine nennenswerten Veränderungen mehr erfahren hatte. Die Zufügung verschiedener Anbauten auf der Ost- und der Südseite, zuletzt im Jahr 1914, vergrößerten zwar das Bauvolumen erheblich, griffen aber kaum in die Substanz des Haupthauses ein. Von der Teilung zweier Räume - der Remise im EG und der großen Kammer im OG - abgesehen, beschränkten sich die Veränderungen auf die Reparaturen infolge normaler Abnutzung und auf Modernisierung der "Haustechnik". Die originale Oberflächengestaltung der Wände, Decken und Ausbauteile im Inneren ist allerdings nirgends erhalten.

Vgl.: Steffi Cornelius: Hausgeschichten. Ein Führer durch das Freilichtmuseum Beuren, Esslingen 1995, S. 70-73.


1. Bauphase:
(1884)
Baugesuch vom 24. Mai 1884: "ein neu zu erbauendes Wohnhaus mit Scheuer", Bauherr: Johann Michael Schwarz, Maurer (a, i).
Betroffene Gebäudeteile:
keine
Lagedetail:
  • Siedlung
    • Randlage
Bauwerkstyp:
  • Wohnbauten
    • Quereinhaus

2. Bauphase:
(1885)
Errichtung des Gebäudes: Umzäunung des gesamten Anwesens ab 1885; am 21. Februar erfolgte die Verlegung der ersten Sockelschicht; am 10. Juni die Beendigung des Rohbaus und der Feuerungsanlagen; am 23. November die Fertigstellung des Gebäudes. (a)
Betroffene Gebäudeteile:
keine

3. Bauphase:
(1886)
Im Schätzungsprotokoll werden für das Haus folgende Räume aufgezählt: 1 beheizbares Zimmer, 3 unbeheizbare Zimmer / gegipste Kammern, 3 gewöhnliche Kammern, 1 Küche, 1 Stallung, 1 gewölbter Keller, 1 Tenne, 1 Werkstätte (a).
Betroffene Gebäudeteile:
keine

4. Bauphase:
(1889 - 1914)
Ab 1889 bis 1914 erfolgten die Anlage eines Gemüsegartens an der nördlichen Giebelseite zur Straßenseite hin; 1893 der Anbau eines Holzschuppens und eines Stalls an der Ostseite sowie auf der gegenüberliegenden Straßenseite die Aushebung einer Dung- und Jauchegrube; im Jahr 1898 der Anbau eines Schweinestalls (a).
Betroffene Gebäudeteile:
Betroffene Gebäudeteile
  • Anbau
Bauwerkstyp:
  • Ländl./ landwirtschaftl. Bauten/ städtische Nebengeb.
    • Stallgebäude

5. Bauphase:
(1893)
Im Feuerschauprotokoll vom Januar wird eine Waschküche genannt, in der noch ein Balken vergipst werden muss. Wenig später Errichtung eines Backofens für den Hausbedarf in der Schmiedewerkstatt. Im März erfolgt der Anbau eines Holzschuppens. Kurz darauf der Anbau eines eingeschossigen, 5,50 m langen und 4,50 m breiten Stalls auf der Ostseite des Hauses; westlich gegenüber dem Haus die Anlage einer Dung- und Jauchegrube (a).
Betroffene Gebäudeteile:
Betroffene Gebäudeteile
  • Anbau

6. Bauphase:
(1907)
Im Schätzungsprotokoll werden für das Haus folgende Räume aufgezählt: EG - 1 Wasch- und Backküche, 1 Geschirrkammer, Oehrn mit Treppe, 1 Viehstall, 1 Tenne und 1 Barn; I. Stock - 1 beheizbares Zimmer, 3 unbeheizbare Zimmer / gegipste Kammern, 1 Küche, Abort, Oehrn mit Treppe und Futterraum; II. Stock - gewöhnliche Kammern, Bühnen- und Futterraum. (a)
Betroffene Gebäudeteile:
keine

7. Bauphase:
(1914)
Abriss der vorhandenen Anbauten bei gleichzeitiger Erweiterung des Wohn- und Ökonomieteils (a).
Betroffene Gebäudeteile:
keine

8. Bauphase:
(1914)
Von Februar 1914 liegt ein Baugesuch zur Vergrößerung des "Wohn- und Ökonomiegebäudes" durch einen zweigeschossigen Anbau auf der Ostseite vor; Bauherr: Christian Schwarz, Maurer und Bauer. Die Bauerlaubnis wurde am 27.3.1914 erteilt, die Aussteckung des Geländes erfolgte im April, die Fertigstellung des Gebäudes im September. Anschließend erfolgte die Einrichtung elektrischer Beleuchtung und Verlegung einer Wasserleitung mit einer "Saug- und Druckpumpe". (a)
Betroffene Gebäudeteile:
Betroffene Gebäudeteile
  • Anbau

9. Bauphase:
(1920)
Einbau einer Transmission mit Elektromotor und verschiedenen Maschinen bzw. Geräten (a).
Betroffene Gebäudeteile:
keine

10. Bauphase:
(1929)
Anbringung eines Blitzableiters (a).
Betroffene Gebäudeteile:
keine

11. Bauphase:
(1957)
Anbau einer Garage (a).
Betroffene Gebäudeteile:
Betroffene Gebäudeteile
  • Anbau

12. Bauphase:
(1960)
Änderung der Hausnummernzählweise, sodass das Gebäude nunmehr anstatt der Haus-Nr. 123, die Haus-Nr. 2 trägt (a).
Betroffene Gebäudeteile:
keine

13. Bauphase:
(1986)
Erteilung der Abbruchgenehmigung im Jahr 1986 (a).
Betroffene Gebäudeteile:
keine

14. Bauphase:
(1987 - 1988)
Vom 22.06.1987-01.02.1988 dauert die Abtragung des Hauses: Von einigen jüngeren Stücken abgesehen wurden alle Ausbauteile, Gefügehölzer und Werksteine des Haupthauses einzeln mit geprägten Metallschildchen nummeriert, das übrige Material (Dachschieferplatten, Mauersteine etc.) abschnittsweise in nummerierten Kisten zusammengefasst. Lediglich zwei von Anfang an nicht ausgefachte, sondern nur verbretterte Wandabschnitte und die an den Schornstein angebaute Räucherkammer wurde im ganzen abgehoben und zum Lagerplatz auf dem Gelände des FLM Beuren transportiert. (a)
Betroffene Gebäudeteile:
keine
Lagedetail:
  • Siedlung
    • Freilichtmuseum
Bauwerkstyp:
  • Anlagen für Bildung, Kunst und Wissenschaft
    • Museum/Ausstellungsgebäude

Besitzer:in

keine Angaben

Fotos

Abbildungsnachweis
Westansicht/Eingangsfassade; M 1:100 (Feldmeier 1987) / Steinmetzhaus aus Wangen in 73117 Wangen (25.11.1987 - Bauaufnahme 1987 (Büro Gromer).)
Relief über der Haustür / Steinmetzhaus aus Wangen in 73117 Wangen (25.11.1987)
Ziegel aus dem Erdgeschossmauerwerk; Inschrift: "Göppingen 1883" / Steinmetzhaus aus Wangen in 73117 Wangen (25.11.1987)

Zugeordnete Dokumentationen

  • Bauhistorische und Restauratorische Untersuchung zur Translozierung
  • Kulturwissenschaftliche Untersuchung

Beschreibung

Umgebung, Lage:
Wangen zählt zum Einzugsgebiet des früh industrialisierten Göppingens und liegt auf einem zum Schurwald gehörenden Bergrücken, oberhalb des Filstals. Es ist ein lang gezogenes Straßendorf. Im Jahr 1844 zählte es 600 Einwohner, 96 Haupt und 10 Nebengebäude. Das Wohn- und Wirtschaftsgebäude, ein sog. Quereinhaus, wurde außerhalb des Dorfes, am östlichen Ortsrand von Wangen errichtet. Der Bauplatz lag verkehrsgünstig an einer Kreuzung der Wege nach Oberwälden, nach Rechberghausen und einem Fußweg nach Göppingen, östlich der Gemeinde Wangen, nahe einem Steinbruch.
Lagedetail:
  • Siedlung
    • Freilichtmuseum
Bauwerkstyp:
  • Wohnbauten
    • Quereinhaus
  • Anlagen für Bildung, Kunst und Wissenschaft
    • Museum/Ausstellungsgebäude
Baukörper/Objektform (Kurzbeschreibung):
Zweistöckiges, giebelständiges Quereinhaus mit durchgehendem, mäßig steilem Satteldach; der Dachraum ist zweigeschossig unterteilt. Die Ausrichtung des Gebäudes erfolgte vor Ort in Nordsüd-Richtung; die Eingangsseite zeigt nach Westen und ist in ihrer aufwendigen Gestaltung augenfällig als Hauptfassade ausgebildet: Die gesamte Fassade ist massiv gemauert, das Erdgeschoss aus Sandstein, das Obergeschoss in Ziegel errichtet; ein Wechsel vom Großflächigen zum Kleinteiligen, markiert durch die horizontale Gliederung und ein breites Gesims. Einzig die Bekrönung der Haustür und das Scheunentor durchdringen die Geschosse. Die Fenster des Wohnteils sind in regelmäßigen Abständen eingelassen,wobei auf die Symmetrieachse der Haustüre Bezug genommen wurde. Ein durchlaufendes Fenstergesims aus farbig meliertem Sandstein unter den drei Fenster des "piano nobile" betont die Mittelachse des Wohnteils und die Funktion des repräsentativen Raumes: die Wohnstube. Auffällig ist die englische Art der Dachdeckung: Verschiedenfarbige Schieferplatten zeichnen ein geometrisches Muster. Im Bereich von Stall und Scheune schließt sich auf der Ostseite des Hauses ein jüngerer Anbau an.
Innerer Aufbau/Grundriss/
Zonierung:
Der zur Straße hin gelegene Wohnteil nimmt knapp zwei Drittel, die rückwärtig anschließende Scheune gut ein Drittel der Gesamtlänge von 17,33 m ein, die Tiefe beträgt einheitlich 9,70 m. Der Wohnteil besteht aus zwei Geschossen, von denen im Erdgeschoss mit Remise, Stall, Tenne und Barn den Wirtschaftszwecken, das Obergeschoss den Wohnzwecken vorbehalten war; das letzte Drittel des Obergeschosses zählt zur Scheune. Insgesamt standen 102 m² Wohnfläche zur Verfügung, wobei den zentralen Raum der Flur bildete, um den in U-Form fünf Räume gruppiert worden waren. Das EG wird exakt auf der Mittelachse von Traufseite zu Traufseite von dem knapp 2 m breiten Hausflur durchzogen. Er ist auf der Westseite durch die Haustür, auf der Ostseite durch eine Hintertür zugänglich. Die zur Straße hin anschließende Zone besteht aus zwei Räumen. Zum Obergeschoss führt eine einläufige Treppe entlang der Südwand des Hausflurs. Sie liegt in der östlichen Hälfte des Flurs und steigt nach Osten hin an. Im Obergeschoss findet sich eine prinzipiell ähnliche Raumanordnung wie im Erdgeschoss, d.h. der mittlere Flur wird im Norden und Süden von einer Raumgrenze begleitet, doch reicht der Flur nicht über die gesamte Haustiefe, sondern erstreckt sich nur über gut die östliche Hälfte. Die Treppe vom OG zum DG liegt etwa an der gleichen Stelle wie die Treppe vom EG zum OG und ist ebenfalls einläufig, wenn auch etwas steiler und kürzer. Im Dachgeschoss läuft der Flur wieder über die gesamte Haustiefe durch, wird aber nur auf der Nordseite von einer Raumzone mit zwei Räumen begleitet, während im Süden der Dauchraum der Scheune bis an die Südwand des Flures heranreicht.
Unter der nördlichen Zone des EG liegt ein über die ganze Tiefe des Hauses reichender tonnengewölbter Keller, der über eine Treppe vom EG-Flur aus zugänglich ist (mit gleicher Steigrichtung unter der Treppe vom Erd- zum Obergeschoss).
Die Scheune ist vom Hof her durch das große, zweiflügelige Tor und eine kleinere, heute vermauerte Tür in der Westwand zugänglich. Eine große, torähnliche Öffnung in der Rückwand ermöglicht die Durchfahrt zum jüngeren Anbau. Der Innenraum ist bis in Höhe des Dachgebälks ungeteilt (abgesehen von jüngeren Zwischendecken auf Rundhölzern). Die Dachbalken laufen nur oberhalb der Tenne durch, über dem Barn werden sie bereits kurz nach der Wand von Wechselbalken aufgefangen. Der Dachraum der Scheune erstreckt sich in den Bereich des Wohnteils hinein bis zur Südwand des DG-Flures. Durch eine Bretterlage auf dem Kehlgebälk wird die obere Hälfte des Dachraumes von der unteren abgeteilt.
Vorgefundener Zustand (z.B. Schäden, Vorzustand):
keine Angaben
Bestand/Ausstattung:
keine Angaben

Konstruktionen

Konstruktionsdetail:
  • Steinbau Mauerwerk
    • Backstein
    • Werkstein
  • Verwendete Materialien
    • Stein
  • Dachform
    • Satteldach
  • Gestaltungselemente
    • Zierglieder im Steinbau
  • Mischbau
    • Steinbau mit Gebäudeteilen aus Holz
  • Gewölbe
    • Tonnengewölbe
Konstruktion/Material:
Die Eingangsfassade ist in ganzer Höhe als massive Mauer ausgeführt, wobei jedoch streng zwischen EG und OG unterschieden wird. Ersteres besteht aus sehr sorgfältig gearbeitetem Sandsteinquaderwerk, Letzteres aus ebenfalls sehr sorgfältig gesetztem Ziegelmauerwerk.

Das EG ist aus unterschiedlich großen, vom Schnitt jedoch von unten nach oben an Höhe abnehemden Sandsteinquadern gefügt. Die Quader besitzen einen scharrierten Randschlag von 3,5-4 cm Breite, während der Spiegel nur grob in die Fläche zurückgespitzt ist. Ein niedriger, aus gleichem Material bestehender Sockel springt ca. 6 cm weit vor und läuft umknickend in alle Tür- und Toröffnungen hinein. Nach oben abgeschlossen wird die EG-Quaderung durch ein kräftig ausladendes, aus dem gleichen Material bestehendes Sims. Die einzelnen Öffnungen sind der Anordnung und Nutzung der dahinter liegenden Räume entsprechend unterschiedlich gestaltet und unregelmäßig angeordnet.

Die zur Straße hin gerichtete Giebelseite differenziert in ihrer vertikalen Abfolge fast noch stärker als die hofseitige Fassade. Über einem Sandsteinquadersockel folgt im EG Backsteinmauerwerk mit Fenstereinfassungen und Ecklisenen in Sandstein, im OG und im Giebeldreieck mit Backstein ausgemauertes Fachwerk. Das Traufgesims der Längsseiten biegt an den Ecken um und reicht noch ein Stück weit horizontal in die Giebelseite hinein, in gleichem Profil ist auch das Ortganggesims ausgebildet. Neben der horizontalen Schichtung wird die Giebelfassade vertikal in vier Fensterachsen gegliedert, die annähernd dem Rhythmus zwei und zwei folgen. Im DG setzen sich nur die beiden mittleren Fensterachsen fort, in der Giebelspitze sitzt ein einziges, kleines Fenster zwischen den beiden Achsen.

Die rückwärtige Giebelseite besteht aus einheitlich abgebundenem Fachwerk mit verputzter Bruchsteinausmauerung. Nur die SW-Ecke als Stirnseite der Westfassadenmauer ausgebildet, im EG gequaderte Sandsteinlisene, im OG Backsteinlisene. Das Fachwerk sitzt auf einem niedrigen Sockel aus groben, grob quaderförmig behauenen Bruchsteinen und läuft wegen der fehlenden Geschossteilung der Scheune bis zum Dachgebälk durch.
Mehrere Putzschichten und farbige Fassungen, zumindest teilweise mit aufgemalter Ziegelimitation. Das Ortgesims im Prinzip ähnlich wie an der Straßenfassade, jedoch unter Verzicht auf den Zahnschnitt; das Karniesprofil sitzt hier direkt unter dem Brettkasten.

Keller:
Unverputztes, nicht ausgefugtes Mauerwerk aus druchweg größeren, grob quaderförmig behauenen Bruchsteinen mit meist durchlaufendenen Lagerfugen. Der Fußboden besteht aus in Querreihen verlegtem Ziegelpflaster, begrenzt zu den Umfassungsmauern hin durch einen Streifen parallel zu diesen verlegter Ziegel.
Vor der Südwand unterhalb der Gewölbeöffnung befindet sich ein rund gemauerter Brunnenschaft, der Wasserspiegel ist heute etwa auf dem Niveau des Kellerfußbodens.

Die Dachdeckung erfolgte mittels hochrechteckiger Schieferplatten in englischer Deckung auf Latten. Am Ort entlang jeweils eine Reihe querrechteckig verlegter Platten, die frei liegenden Ecken hier flach abgeschrägt. Durch das Einfügen dunkelweinroter Platten in die ansonsten hellschiefergraue Deckung ist die Dachfläche geometrisch gemustert: Streifen von einer Plattenbreite bilden an First und Traufe entlang ein breites Zickzackband, jede zweite Zacke beider Bänder durch einen von grauen Platten regelmäßig unterbrochenen, vertikalen Streifen verbunden. In den so entstandenen großen Feldern je eine kleine, stehende Raute mit mittlerem Punkt. Ursprünglich wohl auch alle Randstreifen durch rote Platten abgesetzt, später teilweise mit grauen Platten erneuert. Die Firstdeckung erfolgte durch Zinkblech mit eisernen Befestigungsklammern.

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