Wohnstallhaus
ID:
190031894917
/
Datum:
12.07.2019
Datenbestand: Bauforschung und Restaurierung
Datenbestand: Bauforschung und Restaurierung
Objektdaten
Straße: | Stocknachstraße |
Hausnummer: | 11 |
Postleitzahl: | 72660 |
Stadt-Teilort: | Beuren |
|
|
Regierungsbezirk: | Stuttgart |
Kreis: | Esslingen (Landkreis) |
Wohnplatzschlüssel: | 8116011002 |
Flurstücknummer: | keine |
Historischer Straßenname: | keiner |
Historische Gebäudenummer: | keine |
Lage des Wohnplatzes: |
Kartenansicht (OpenStreetMaps)
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Wohnhaus (72660 Beuren, Gartenstraße 29)
Kelter (72660 Beuren, Kelterstraße 15)
Wohnhaus (72660 Beuren, Linsenhofer Straße 20/22)
Pfarrscheuer (72660 Beuren, Linsenhofer Straße 3a)
Kelter (72660 Beuren, Kelterstraße 15)
Wohnhaus (72660 Beuren, Linsenhofer Straße 20/22)
Pfarrscheuer (72660 Beuren, Linsenhofer Straße 3a)
Bauphasen
Kurzbeschreibung der Bau-/Objektgeschichte bzw. Baugestaltungs- und Restaurierungsphasen:
Vermutlich im Jahr 1536 wurde das Gebäude als dreizoniges, quer geteiltes Wohnstallhaus errichtet. Die verbauten Eichenhölzer datieren auf eine Winterfällung 1536/37 (d). Hinweise auf eine Vorgängerbebauung wurden nicht beobachtet. Vermutlich im Jahr 1579 wurde der Halbwalm auf der Westseite durch einen Steilgiebel ersetzt. In das 18. Jahrhundert datiert die Errichtung einer Bruchsteinmauerwand im Erdgeschoss. Weitere Umbauten erfolgten im 19. Jahrhundert. Für 1900 (i) ist der Ausbau des Daches belegt. Im frühen 20. Jahrhundert wurden die Balken über dem Stall erneuert. Es folgten weitere Umbauten im 20. Jahrhundert.
1. Bauphase:
(1536)
(1536)
Bauphase Winter 1535/36 (d)
Vermutlich im Jahr 1536 wurde das Gebäude als dreizoniges, quer geteiltes Wohnstallhaus errichtet. Die verbauten Eichenhölzer datieren auf Winterfällung 1536/37 (d). Hinweise auf eine Vorgängerbebauung wurden nicht beobachtet.
Das einstöckige Gebäude hatte in der östlichen Zone Stube und Kammer, in der mittleren Zone Flur und Küche und in der westlichen Zone einen Stall. Das dreigeschossige Satteldach war auf der Westseite halb gewalmt, während es auf der straßenabgewandten Seite über der Stube einen Steilgiebel hatte. Dies nährt die Vermutung, dass der Straßenverlauf bauzeitig noch nicht an der Westfassade vorbei verlief.
Vermutlich im Jahr 1536 wurde das Gebäude als dreizoniges, quer geteiltes Wohnstallhaus errichtet. Die verbauten Eichenhölzer datieren auf Winterfällung 1536/37 (d). Hinweise auf eine Vorgängerbebauung wurden nicht beobachtet.
Das einstöckige Gebäude hatte in der östlichen Zone Stube und Kammer, in der mittleren Zone Flur und Küche und in der westlichen Zone einen Stall. Das dreigeschossige Satteldach war auf der Westseite halb gewalmt, während es auf der straßenabgewandten Seite über der Stube einen Steilgiebel hatte. Dies nährt die Vermutung, dass der Straßenverlauf bauzeitig noch nicht an der Westfassade vorbei verlief.
Betroffene Gebäudeteile:
- Erdgeschoss
- Dachgeschoss(e)
Lagedetail:
- Siedlung
- Stadt
Bauwerkstyp:
- Ländl./ landwirtschaftl. Bauten/ städtische Nebengeb.
- Wohnstallhaus
Konstruktionsdetail:
- Dachform
- Satteldach
- Satteldach mit Halbwalm-/Zweidrittelwalm
2. Bauphase:
(1579)
(1579)
Bauphase Winter 1578/79 (d)
Vermutlich im Jahr 1579 wurde der Halbwalm auf der Westseite durch einen Steilgiebel ersetzt. Die verbauten Eichenhölzer datieren auf Winterfällung 1578/79 (d). Die Gleichzeitigkeit mit der Erbauung des Nachbarhauses Nr. 9 fällt auf. Es wird ein Zusammenhang mit einem geänderten Verlauf der Stocknachstraße vermutet. Eigentlich wäre bei einem Neubau im 16. Jahrhundert ein Steilgiebel oder Krüppelwalm zur Straße hin zu erwarten. Zudem wäre die Lage der Stube zur Straße hin zu erwarten.
Vermutlich im Jahr 1579 wurde der Halbwalm auf der Westseite durch einen Steilgiebel ersetzt. Die verbauten Eichenhölzer datieren auf Winterfällung 1578/79 (d). Die Gleichzeitigkeit mit der Erbauung des Nachbarhauses Nr. 9 fällt auf. Es wird ein Zusammenhang mit einem geänderten Verlauf der Stocknachstraße vermutet. Eigentlich wäre bei einem Neubau im 16. Jahrhundert ein Steilgiebel oder Krüppelwalm zur Straße hin zu erwarten. Zudem wäre die Lage der Stube zur Straße hin zu erwarten.
Betroffene Gebäudeteile:
- Dachgeschoss(e)
Konstruktionsdetail:
- Dachform
- Satteldach
3. Bauphase:
(1700 - 1799)
(1700 - 1799)
Bauphase 18. Jahrhundert
Im Erdgeschoss wurde zwischen Küche und Kammer nachträglich eine neue massive Brandwand aus Bruchsteinmauerwerk errichtet. Die neue Wand verläuft etwa 70 cm östlicher als die bauzeitliche Wand.
Sie schließt an den bauzeitlichen Türständer der Längswand zwischen Stube und Kammer an. Der genaue Zeitpunkt des Umbaus konnte bisher nicht ermittelt werden.
Im Erdgeschoss wurde zwischen Küche und Kammer nachträglich eine neue massive Brandwand aus Bruchsteinmauerwerk errichtet. Die neue Wand verläuft etwa 70 cm östlicher als die bauzeitliche Wand.
Sie schließt an den bauzeitlichen Türständer der Längswand zwischen Stube und Kammer an. Der genaue Zeitpunkt des Umbaus konnte bisher nicht ermittelt werden.
Betroffene Gebäudeteile:
- Erdgeschoss
Konstruktionsdetail:
- Steinbau Mauerwerk
- Bruchstein
4. Bauphase:
(1800 - 1899)
(1800 - 1899)
Bauphase 19. Jahrhundert
Vermutlich im 19. Jahrhundert wurden in der Stube die bauzeitlichen Befensterungen durch mehrere Einzelfenster ersetzt. Dabei wurden auch die Ausfachungen großteils erneuert. Ebenso wurde die bauzeitliche Wand zwischen Stube und Kammer durch eine Backsteinwand ersetzt. Auch in der Küche wurde die Südwand durch eine Wand aus Ziegelmauerwerk ersetzt. Zudem wurde die Fachwerknordwand des Stalls durch eine massive Wand aus grob gearbeiteten Sandsteinquadern ersetzt.
Vermutlich im 19. Jahrhundert wurden in der Stube die bauzeitlichen Befensterungen durch mehrere Einzelfenster ersetzt. Dabei wurden auch die Ausfachungen großteils erneuert. Ebenso wurde die bauzeitliche Wand zwischen Stube und Kammer durch eine Backsteinwand ersetzt. Auch in der Küche wurde die Südwand durch eine Wand aus Ziegelmauerwerk ersetzt. Zudem wurde die Fachwerknordwand des Stalls durch eine massive Wand aus grob gearbeiteten Sandsteinquadern ersetzt.
Betroffene Gebäudeteile:
- Erdgeschoss
Konstruktionsdetail:
- Steinbau Mauerwerk
- Backstein
- Großquader
5. Bauphase:
(1900 - 1920)
(1900 - 1920)
Bauphase 1900(i)
1900 (i) erfolgte ein teilweiser Dachausbau über dem Wohnteil. Dafür wurde auf der Nordseite ein Zwerchhaus errichtet. Im Innern wurde das Treppenhaus und zwei Zimmer ausgebaut. Dafür wurde eine neue Mittellängswand eingebaut, auf der sich eine inschriftliche Datierung „Otto Schweizer Gipßer 9.Sept.1900“ befindet.
Mit diesem Ausbau wurde auch ein geschlossener Kamin von der Küche an errichtet.
Ebenfalls im frühen 20. Jahrhundert wurden die Deckenbalken über dem Stall erneuert und mit Deckenfüllungen aus Stampfbeton verfüllt. Auch die Stallwestwand wurde aus Stampfbeton neu errichtet.
1900 (i) erfolgte ein teilweiser Dachausbau über dem Wohnteil. Dafür wurde auf der Nordseite ein Zwerchhaus errichtet. Im Innern wurde das Treppenhaus und zwei Zimmer ausgebaut. Dafür wurde eine neue Mittellängswand eingebaut, auf der sich eine inschriftliche Datierung „Otto Schweizer Gipßer 9.Sept.1900“ befindet.
Mit diesem Ausbau wurde auch ein geschlossener Kamin von der Küche an errichtet.
Ebenfalls im frühen 20. Jahrhundert wurden die Deckenbalken über dem Stall erneuert und mit Deckenfüllungen aus Stampfbeton verfüllt. Auch die Stallwestwand wurde aus Stampfbeton neu errichtet.
Betroffene Gebäudeteile:
- Erdgeschoss
- Dachgeschoss(e)
- Ausstattung
Konstruktionsdetail:
- Dachform
- Zwerchhaus/-häuser
6. Bauphase:
(1920 - 1999)
(1920 - 1999)
Bauphase 20. Jahrhundert
Im 20. Jahrhundert wurde die Stalldecke durch mehrere Stahlträger verstärkt. Vermutlich erfolgte dies erst nach dem Einbau der neuen Deckenbalken über dem Stall. Zudem wurde in den Stall ein Abort eingebaut. Etwa um die Mitte des 20. Jahrhunderts wurde schließlich im östlichen Bereich der Stube ein schmaler Raum abgetrennt. Vermutlich handelte es sich um ein Schlafzimmer, da von dem in dem Raum befindlichen vier Fenstern zwei Fenster verschlossen wurden.
Im 20. Jahrhundert wurde die Stalldecke durch mehrere Stahlträger verstärkt. Vermutlich erfolgte dies erst nach dem Einbau der neuen Deckenbalken über dem Stall. Zudem wurde in den Stall ein Abort eingebaut. Etwa um die Mitte des 20. Jahrhunderts wurde schließlich im östlichen Bereich der Stube ein schmaler Raum abgetrennt. Vermutlich handelte es sich um ein Schlafzimmer, da von dem in dem Raum befindlichen vier Fenstern zwei Fenster verschlossen wurden.
Betroffene Gebäudeteile:
- Erdgeschoss
- Dachgeschoss(e)
Zugeordnete Dokumentationen
- Schadensuntersuchung
- Dendrochronologischer Datierungsbericht
- Bauaufnahme
Beschreibung
Umgebung, Lage:
Das Gebäudeensemble Stocknachstraße 9 und 11 steht am südlichen Rand des historischen Ortskerns von Beuren. Beide Gebäude stehen giebelständig auf der Ostseite der Stocknachstraße. Auffällig ist dabei, dass der Ostgiebel des Gebäudes Nr. 11 ursprünglich einen Halbwalm hatte und sich die Stube mit Steilgiebel darüber auf der von der Straße abgewandten Westseite des Gebäudes befand. Zudem weißt auch die Bauflucht der Gebäude Stocknachstraße 1-7 in Richtung der Ostseite von Gebäude Nr. 11 hin. Dies wirft Fragen über den ursprünglichen Verlauf der Straße auf.
Offenbar führte die Straße vor 1579 in einen geschlossenen Hofraum, der durch das Wohnhaus Stocknachstraße 11 und die Scheunen Gartenstraße 9 und Stocknachstraße 7/1 eingerahmt wurde. Mit der Errichtung des Gebäudes Stocknachstraße 9 im Jahr 1578/79 (d) wurde die Straße dann weiter nach Westen verlegt. Der ursprüngliche Straßenverlauf ist unsicher. Die abgegangene Scheune Stocknachstraße 8 datierte auf 1481 (d), war also bereits vorher über diese Straße erschlossen.
Offenbar führte die Straße vor 1579 in einen geschlossenen Hofraum, der durch das Wohnhaus Stocknachstraße 11 und die Scheunen Gartenstraße 9 und Stocknachstraße 7/1 eingerahmt wurde. Mit der Errichtung des Gebäudes Stocknachstraße 9 im Jahr 1578/79 (d) wurde die Straße dann weiter nach Westen verlegt. Der ursprüngliche Straßenverlauf ist unsicher. Die abgegangene Scheune Stocknachstraße 8 datierte auf 1481 (d), war also bereits vorher über diese Straße erschlossen.
Lagedetail:
- Siedlung
- Dorf
Bauwerkstyp:
- Ländl./ landwirtschaftl. Bauten/ städtische Nebengeb.
- Wohnstallhaus
Baukörper/Objektform (Kurzbeschreibung):
Das Gebäude ist ein einstöckiges Wohn- und Stallgebäude mit dreigeschossigem Satteldach.
Innerer Aufbau/Grundriss/
Zonierung:
Zonierung:
Der Grundriss gliedert sich in zwei Längszonen und drei Querzonen. Die zwei westlichen Querzonen bilden den Wohnteil, die östliche Querzone wird von einem Stall eingenommen. Der Erdstock ist überwiegend als Fachwerkkonstruktion errichtet. Im Stallbereich sind die Außenwände aber weitgehend durch massive Wände ersetzt.
Im Dachbereich des Wohnteils befindet sich auf der Nordseite ein großes Zwerchhaus. Hier sind im 1.DG zwei Zimmer ausgebaut. Ansonsten ist das Dach nicht ausgebaut.
Im Dachbereich des Wohnteils befindet sich auf der Nordseite ein großes Zwerchhaus. Hier sind im 1.DG zwei Zimmer ausgebaut. Ansonsten ist das Dach nicht ausgebaut.
Vorgefundener Zustand (z.B. Schäden, Vorzustand):
keine Angaben
Bestand/Ausstattung:
An historischer Ausstattung hat sich nichts Bemerkenswertes erhalten.
Konstruktionen
Konstruktionsdetail:
- Dachform
- Satteldach
- Dachgerüst Grundsystem
- Sparrendach, q. geb. mit liegendem Stuhl
- Holzgerüstbau
- Unterbaugerüst, einstöckig
Konstruktion/Material:
keine Angaben