Bandhaus (Schloß Presteneck)

Datenbank Bauforschung/Restaurierung

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Wohn-Gasthaus

ID: 190384806513  /  Datum: 15.04.2015
Datenbestand: Bauforschung und Restaurierung
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Objektdaten

Straße: Kurze Straße
Hausnummer: 29
Postleitzahl: 71332
Stadt-Teilort: Waiblingen

Regierungsbezirk: Stuttgart
Kreis: Rems-Murr-Kreis (Landkreis)
Wohnplatzschlüssel: 8119079012
Flurstücknummer: keine
Historischer Straßenname: keiner
Historische Gebäudenummer: keine
Lage des Wohnplatzes: Lage des Wohnplatzes

Kartenansicht (OpenStreetMaps)

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Objektbeziehungen

keine

Umbauzuordnung

keine

Weitere Objekte an diesem Wohnplatz

Nonnenkirchle (71332 Waiblingen, Alter Postplatz 19)
12

Bauphasen

Kurzbeschreibung der Bau-/Objektgeschichte bzw. Baugestaltungs- und Restaurierungsphasen:

Gebäude um vmtl. 1791 (d) errichtet.


1. Bauphase:
(1790 - 1791)
Errichtung des Kernbaus (d)
Betroffene Gebäudeteile:
Betroffene Gebäudeteile
  • Erdgeschoss
  • Obergeschoss(e)
  • Dachgeschoss(e)

Besitzer:in

keine Angaben

Fotos

keine

Zugeordnete Dokumentationen

  • Bauhistorische und konstruktive Kurzdokumentation

Beschreibung

Umgebung, Lage:
keine Angaben
Lagedetail:
keine Angaben
Bauwerkstyp:
keine Angaben
Baukörper/Objektform (Kurzbeschreibung):
keine Angaben
Innerer Aufbau/Grundriss/
Zonierung:
keine Angaben
Vorgefundener Zustand (z.B. Schäden, Vorzustand):
keine Angaben
Bestand/Ausstattung:
keine Angaben

Konstruktionen

Konstruktionsdetail:
keine Angaben
Konstruktion/Material:
1.Dachstock
Unter Berücksichtigung der Mansardkonstruktion eigentlich der 2. Dachstock. Das tragende Gerüst des um 1790(d) abgezimmerten Dachwerkes stellt eine zweifach stehende Stuhlkonstruktion. Einschließlich der Giebel ist sie in vier Querachsen angeordnet. Bemerkenswert sind 2 Punkte:
-die mit 5,80m recht große Spannweite der Stuhlpfetten.
-die südöstliche Stuhllänge war im Bereich der südlichen Zone ehemals als Außenwand ausgeführt.
daraus resultiert: Das ursprüngliche Dachwerk besaß im Bereich der südlichen Zone ein asymmetrisches Dachprofil. Die heute vorhandene Tür war ehemals ein Fenster. der Dachwerkgrundriss spart im Südosten eine unbebaute Fläche aus.
Am Dachwerk ist auch ablesbar, dass das ermittelte Dendrodatum von 1790/91(d) nicht nur auf das Dachwerk, sondern auf den gesamten Kernbau zu übertragen ist.
Die auf der untersuchten Ebene abgezimmerten Dachhölzer besitzen bei den eingekerbten Abbundzeichen drei Stockwerkszeichen.
Daraus ist ersichtlich, dass der um 1790 abgezimmerte Bau das heutige Bauvolumen umfasste.

2. Obergeschoss
Unter Berücksichtignug der Mansardkonstruktion eigentlich der 1.Dachstock. Das tragende Gerüst bilden die liegenden Ständer entlang den Traufen in Kombination mit zwei inneren Fachwerkwänden, von denen die östliche Fachwerkwand im Bereich der südlichen Zone ursprünglich als Außenwand ausgeführt war. Die letzte Aussage wird durch zwei Befunde belegt:
-Unter der modernen Verkleidung konnte eine nachträglich vermauerte Fensteröffnung erkannt werden.
-Es ist zimmerungstechnische Praxis, dass sich bei einer Mittelflurwand die Längsachsenbundseiten gegenüber liegen. Im Zuge der östlichen Längsachse weist sie nicht zur westlichen Längsachse, sondern zur Osttraufe. Resultierend aus der Absicht, dass die Ostachse im Süden Außenwand wird! An Außenwänden liegen die Bundseiten außen!
Nach den bauhistorischen Befunden kann für den L-förmigen Grundriss folgende Grundriss- und Nutzungstruktur aufgezeigt werden.
Innerhalb einer über 2/3 der Gebäudelänge reichenden Fluranlage sind im Osten zwei Kammerräume zugänglich. Gegenüber den Kammern waren Stube und Schlafkammer angelegt, wobei die Schlafkammer ursprünglich nur über die Stube zu erreichen war.
Der mit Abstand größte Raum befand sich im Südwesten und wird hier als "Saal" bezeichnet. Er umfasst den Mittelfluranteil und das westliche Schiff. Ein frei gespannter Unterzug trägt das Deckengebälk.

1. Obergeschoss
Die aus dem 2.OG bekannte Fluranlage ist auf dieser Ebene über die gesamte Hauslänge erhalten. Ihr entlang reihten sich im Osten zwei Kammern und eventuell ein Abtrittgang auf. Der Grundrissrücksprung im Südosten ist hier zwar nicht belegt, jedoch sehr wahrscheinlich.
Innerhalb des westlichen Schiffes war eine Stube, die benachbarte Kammer und ein abschließender Großraum angelegt. Umlaufende Stuckprofile und Täferverkleidungen lassen das 1. OG gegenüber dem 2. OG als "hochwertigere" Wohnebene erkennen. dabei sind die groß angelegten Durchgänge wohl das Ergebnis einer jüngeren Veränderung.
Beiden Geschossebenen gleich war innerhalb des Flures in funktionaler Abhängigkeit zur Stube die Flurküche angelegt. Wenn überhaupt, war sie nur leicht vom Mittelflur abgetrennt.
Eine weitere Feuerstelle ist innerhalb der östlichen Längswand zu vermuten. Erkennbar wird sie durch die vor die Fachwerkflucht vorstehende "Massivplombe". Von hier war ein Ofen im östlichen Schiff beschickbar.
Wie im 2.OG sind die Fachwerkwände zwei-fach verriegelt und durch wandhohe Streben ausgesteift. In beiden Geschossebenen liegen die Treppenlöcher an den originalen Stellen.

Erdgeschoss
Trotz den gravierenden Veränderungen infolge der Gaststubenerweiterung ist die aus dem Obergeschoss vorgegebene Grundrissstruktur nachvollziehbar.
Dies betrifft in erster Linie die mittige Fluranlage. Deren Achsen sind im Bereich der Gaststube durch Unterzüge (Stahl bzw. gedoppelter Holzunterzug) ersetzt. Im Osten ist sie zudem durch eine massive Wandscheibe erneuert. Eine auf die Erbauungszeit zurückreichende Fachwerkwand ist nur noch im Zuge der Westlängswand, in Verlängerung der Obergeschosstreppe zu vermuten.
Im Vergleich zu den Längsachsen sind bei den Querachsen wohl mehrere Wände mit ursprünglichem Wandaufbau erhalten. Im Westen ist dies die Treppenwand und im Osten die beiden nördlichen Wandscheiben.
Auch das vorhandene Treppenloch ist dem originalen Bestand zuzuordnen. Zur Vergrößerung der Gaststube wurde der Treppenantritt lediglich um 90 Grad abgewinkelt.

Umbauten
Obwohl viele Bohrproben entnommen wurden, war eine exakte Datierung des ersten nachhaltigen Umbaus nicht möglich. Bei diesem besagten Umbau wurde die eigenartige Baulücke im Südosten überbaut und dem Kernbau bis in das Dachwerk angefügt.
Es ist nicht auszuschließen, dass der heutige Anbau zwei unterschiedlichen Bauphasen zuzuordnen ist. So scheint der erste Anbau nur zur Ostflucht des Kernbaus gereicht zu haben und wurde erst in einem zweiten Schritt (in Zusammenhang mit dem verzogenen Bau der neuen Massivwand) weiter nach Osten geführt.
Genauere Aussagen sind erst nach einer großflächigen Entfernung der im EG angebrachten Deckenverkleidung möglich.

Mauerreste im Nordosten
Im Bereich der Nordostecke ist von außen der Abbruchrest einer Massivmauer zu erkennen. Die genaue Untersuchung ergab, dass es sich hierbei um den Rest eines Eckverbandes handelt. Von der zugehörigen Mauer ist nur noch die äußere in Nord-Südrichtung verlaufende Schale erhalten.
An diesen Eckverband ist die nördliche Giebelwand des Kernbaus angesetzt.
Der weitere Verlauf des älteren Wand deckte sich wohl mit der Ostflucht des Kernbaus und es ist zu vermuten, dass der eigenartige Rücksprung im Südosten auf den alten Verlauf der ältesten Massivwand zurückzuführen ist. Der Kernbau von 1790/91(d) somit quasi den Negativabdruck der Altwand widerspiegelt.
Die genaue Stärke, wie auch die Funktion dieser Mauer sind aus dem erhaltenen Rest nicht ablesbar. Der vermutete Verlauf lässt an eine Hofmauer denken.

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