Haalstraße 5/7 (Schwäbisch Hall)

Datenbank Bauforschung/Restaurierung

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Ehem. Lederfabrik

ID: 193111732320  /  Datum: 13.12.2022
Datenbestand: Bauforschung
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Objektdaten

Straße: Albert-Hugard-Straße
Hausnummer: 12
Postleitzahl: 79219
Stadt-Teilort: Staufen

Regierungsbezirk: Freiburg
Kreis: Breisgau-Hochschwarzwald (Landkreis)
Wohnplatzschlüssel: 8315108015
Flurstücknummer: keine
Historischer Straßenname: keiner
Historische Gebäudenummer: keine
Lage des Wohnplatzes: Lage des Wohnplatzes
Geo-Koordinaten: 47,8786° nördliche Breite, 7,7334° östliche Länge

Kartenansicht (OpenStreetMaps)

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Objektbeziehungen

keine

Umbauzuordnung

keine

Bauphasen

Kurzbeschreibung der Bau-/Objektgeschichte bzw. Baugestaltungs- und Restaurierungsphasen:

Das Gebäude Albert-Hugard-Straße 12 wurde im Jahr 1855 wohl als Fabrikationsgebäude errichtet. Wohl um 1860 erfolgte der Anbau des sogenannten Magazins, irgendwann bis 1896 wurde ein schmaler, rückwärtiger Anbau mit Sanitäranlagen angefügt. Vor oder um 1900 richtete man im Erdgeschoss die noch aufgrund der Wandreste nachvollziehbaren Räume ein. Vermutlich nach 1908 wurden die Fachwerkaußenwände im Obergeschoss teilweise durch massive Wände ersetzt. Gleichzeitig mit dieser Maßnahme erfolgte der Einbau von Wohnräumen im Obergeschoss. Aus dem Jahr 1910 stammen Planungsunterlagen für den ersten der beiden Erker an der Hofseite und für eine Dachgaube. Vermutlich war bereits 1908, als Karl Bob das Gelände kaufte, damit begonnen worden, das Obergeschoss zu Wohnzwecken auszubauen. Neben dem Erker weist eine ebenfalls 1910 aufgesetzte Gaube darauf hin, dass man auch das Dachgeschoss weiter ausbaute. Der Bau des zweiten Erkers ist durch Planungsunterlagen aus dem Jahr 1921 belegt. Damit verbunden war ein weiterer Anbau auf der Rückseite, der einen bereits bestehenden Schlafraum im Obergeschoss erweitern sollte. In den 1930er oder 1940er Jahren wurden die Wohnräume erneut umgestaltet und weitere bauliche Veränderungen vorgenommen.


1. Bauphase:
(1855)
Errichtung des Fabrikationsgebäudes (d); im Erdgeschoss befanden sich nur zwei große Räume, im Obergeschoss gab es nur einen einzigen großen Raum. Im Erdgeschoss sind Umfassungswände und Zwischenwand aus Mauerwerk aus Bruchsteinen und Wacken beschaffen, wogegen das Obergeschoss Außenwände aus Fachwerk besaß.
Betroffene Gebäudeteile:
Betroffene Gebäudeteile
  • Erdgeschoss
  • Obergeschoss(e)
  • Dachgeschoss(e)
Lagedetail:
  • Siedlung
    • Stadt
Bauwerkstyp:
  • Gewerbe- und Industriebauten
    • Fabrik

2. Bauphase:
(1860)
Magazinanbau
Betroffene Gebäudeteile:
Betroffene Gebäudeteile
  • Anbau
Bauwerkstyp:
  • Militärische Anlagen
    • Magazin

3. Bauphase:
(1896)
Anbau mit Sanitäranlagen
Betroffene Gebäudeteile:
Betroffene Gebäudeteile
  • Anbau

4. Bauphase:
(1900)
Um 1900 im Erdgeschoss Räume eingerichtet.
Betroffene Gebäudeteile:
Betroffene Gebäudeteile
  • Erdgeschoss
Lagedetail:
  • Siedlung
    • Stadt
Bauwerkstyp:
  • Gewerbe- und Industriebauten
    • Fabrik

5. Bauphase:
(1908)
Fachwerkwände im Obergeschoss teilweise durch massive Wände ersetzt, Einrichtung von Wohnräumen (a).
Betroffene Gebäudeteile:
Betroffene Gebäudeteile
  • Obergeschoss(e)
Lagedetail:
  • Siedlung
    • Stadt
Bauwerkstyp:
  • Wohnbauten
    • Wohnhaus

6. Bauphase:
(1910 - 1921)
Weitere Ausbauarbeiten 1910 (Dachgaupen) und 1921 (Anbau auf der rückseite) (a)
Betroffene Gebäudeteile:
Betroffene Gebäudeteile
  • Obergeschoss(e)
  • Dachgeschoss(e)
Lagedetail:
  • Siedlung
    • Stadt
Bauwerkstyp:
  • Wohnbauten
    • Wohnhaus

7. Bauphase:
(1930 - 1949)
In den 1930er/1940er Jahren Umgestaltung der Wohnräume: neue Treppe, Küche verlegt, Öffnungen zur Terrasse im Obergeschoss mit deren Aufbauten. Später rückwärige Gaupen aufgesetzt und ein tieferliegender Zugang in den rückwärtigen Lageranbau vorgesehen. Die rückwärtigen Gauben und womöglich auch die lange Dachgaube zwischen den beiden Erkern an der Hofseite baute man gleichzeitig oder in der Folgezeit an.
Betroffene Gebäudeteile:
Betroffene Gebäudeteile
  • Erdgeschoss
  • Obergeschoss(e)
  • Dachgeschoss(e)
Lagedetail:
  • Siedlung
    • Stadt

Besitzer:in

keine Angaben

Fotos

Abbildungsnachweis
Ansicht von Osten / Ehem. Lederfabrik in 79219 Staufen, Staufen im Breisgau (2019 - K. Herrmann, S. King)
Abbildungsnachweis
Ansicht von Nordosten, Hauptfassade / Ehem. Lederfabrik in 79219 Staufen, Staufen im Breisgau (2019 - K. Herrmann, S. King)
Abbildungsnachweis
Ansicht von Nordwesten, Hauptsfassade mit Rückgiebel / Ehem. Lederfabrik in 79219 Staufen, Staufen im Breisgau (2019 - K. Herrmann, S. King)

Zugeordnete Dokumentationen

  • Bauhistorische Dokumentation mit Bestandsliste Ausstattung
  • Dendrochronologische Auswertung

Beschreibung

Umgebung, Lage:
Das Gebäude befindet sich östlich außerhalb des historischen Staufener Ortskerns und war Teil eines größeren Fabrikkomplexes. Diese sehr heterogene Bautengruppe hat sich nach und nach aus einer Walkmühle entwickelt, welche durch einen vom Neumagen abgezweigten Gewerbekanal angetrieben wurde. Nutzungsänderungen des gesamten Areals sorgten im Laufe der letzten beiden Jahrhunderte auch für Veränderungen am vorliegenden Bau. Dieser erstreckt sich annähernd in Ost-West- Richtung und befand sich am östlichen Rand des Firmengeländes. Die übrigen Reste der ehem. Fabrikanlage erstrecken sich nach Westen bis zum Gewerbekanal hin.
Lagedetail:
  • Industrieanlage
    • allgemein
  • Siedlung
    • Stadt
Bauwerkstyp:
  • Wohnbauten
    • Wohnhaus
  • Gewerbe- und Industriebauten
    • Fabrik
Baukörper/Objektform (Kurzbeschreibung):
Es handelt sich um ein zweigeschossiges Gebäude mit Satteldach Der Baukörper des Gebäudes ist verhältnismäßig schmal und langgezogen. An der Rückseite sind ein größerer, eingeschossiger Anbau sowie zwei kleinere, im Grundriss rechteckige Erweiterungen angefügt.
Die Außengliederung des Gebäudes ist durch eine strenge, regelmäßige Fenstersetzung bestimmt. Die Hofseite im Norden bildet die Hauptfassade des Gebäudes, da sich auf dieser Seite die Einfahrt und ein ehemals deutlich größerer, privater Garten befanden.
Das Erdgeschoss ist heute durch zwei Eingänge erschlossen, der mittige Haupteingang und ein weiterer Eingang in der dritten Achse von Osten. Im Obergeschoss wird die strenge Gliederung durch zwei flache Polygonalerker und zwei Balkone aufgelockert.
Innerer Aufbau/Grundriss/
Zonierung:
Im Inneren ist das Gebäude im Erdgeschoss durch Eingangsbereich und Treppenhaus sowie im Obergeschoss durch einen durchgehenden Querflur pro Stockwerk in zwei Teile gegliedert. Im Erdgeschoss befanden sich im straßenseitigen, separat erschlossenen Teil zuletzt fünf oder sechs kleinere Räume, deren Verteilung und Zuschnitt an den Resten der ehemaligen Zwischenwände nachvollziehbar ist. Der den übrigen Fabrikbauten zugewandte Teil besteht aus einem einzigen großen Raum, in den der hinter einer Wand verborgene Treppenunterbau hineinragt. Getragen wird die Decke in diesem Raum von einem Unterzug auf einer gusseisernen Säule. Durch den mittigen Haupteingangsflur gelangt man zum einen in den Keller, welcher sich jedoch nur aus dem Treppenunterbau sowie einem Ausgang in das Erdgeschoss des rückwärtigen Magazinanbaus zusammensetzt. Zum anderen führt eine weitere Tür zur Treppe ins Obergeschoss. Im Obergeschoss gibt es insgesamt 11 Räume, welche, abgesehen von dem bereits genannten Querflur und kleineren Räumen im ersten Erweiterungsbau, rechts und links einer firstparallel unter dem ehemaligen Unterzug verlaufenden Zwischenwand angeordnet sind. Im östlichen Teil zur Straße hin, befinden sich fünf Räume unterschiedlicher Größe und Nutzung. Im westlichen Teil hingegen sind nur drei Wohnräume mit dem Vorplatz des heutigen Treppenaufgangs angelegt. Über eine Holztreppe mit dekorierten Treppenwangen gelangt man ins Dachgeschoss. Dieses war ehemals ausgebaut, wovon die stehengelassenen Gerippe von Wänden und Türen zeugen. Die Treppe führt in einen Raum, welcher mit einem durchgehenden Fensterband in einer Gaube versehen ist. Giebelseitig schließt ein weiterer Raum an. Dieser verfügt ebenfalls über eine Gaube mit Fensterreihe sowie über einen Ausgang auf das Dach der Räume des rückwärtigen großen Anbaus. Eine weitere Tür führt in den zweiten Eckraum. Von hier gelangt man in einen Raum, welcher durch Erker II erweitert wurde. Zwischen diesem und dem benachbarten Raum ist heute eine Öffnung, welche aber wohl nur durch den Abbruch des hier befindlichen Kamins entstanden ist. Eine weitere Tür führt traufseitig in einen Raum, der durch eine zweifach abknickende Wand vom übrigen Raum abgetrennt war. Bis zum Giebel hin erstreckt sich nun noch ein großer Raum, in dem sich Erker I befindet. Hier lässt sich anhand der Reste einer Fachwerkwand erkennen, dass unter der Dachschräge Abseiten abgetrennt waren. Zwischen diesen gelangte man ins Dachgeschoss des kleineren rückwärtigen Anbaus, wo sich wohl Toiletten befanden. Das Dachgeschoss besitzt einen Kniestock und damit verbunden eine zeittypisch flache Dachneigung. Der Dachrand ist mit einem Gesims dekoriert. Die heutige Dacheindeckung besteht aus modernen Dachsteinen (Braas, Frankfurter Pfannen).
Vorgefundener Zustand (z.B. Schäden, Vorzustand):
Der vorgefundene Zustand weist bereits einige Schäden und Veränderungen auf (Fenster, entfernte Wandfüllungen).
Bestand/Ausstattung:
keine Angaben

Konstruktionen

Konstruktionsdetail:
  • Steinbau Mauerwerk
    • Bruchstein
    • Wacken/Kiesel
  • Mischbau
    • Obergeschoss(e) aus Holz
  • Dachform
    • Satteldach
Konstruktion/Material:
Im Erdgeschoss sind Umfassungswände und Zwischenwand aus Mauerwerk aus Bruchsteinen und Wacken beschaffen, wogegen das Obergeschosses Außenwände aus Fachwerk besaß. Im Obergeschoss wurden die Wände teilweise durch massive Wände ersetzt.

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