Hohes Haus (Schwäbisch Hall)

Datenbank Bauforschung/Restaurierung

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Wohnhaus

ID: 193405678515  /  Datum: 12.04.2024
Datenbestand: Bauforschung und Restaurierung
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Objektdaten

Straße: Schloßstraße
Hausnummer: 12
Postleitzahl: 73033
Stadt-Teilort: Göppingen

Regierungsbezirk: Stuttgart
Kreis: Göppingen (Landkreis)
Wohnplatzschlüssel: 8117026004
Flurstücknummer: keine
Historischer Straßenname: keiner
Historische Gebäudenummer: keine
Lage des Wohnplatzes: Lage des Wohnplatzes

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Objektbeziehungen

keine

Umbauzuordnung

keine

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Bauphasen

Kurzbeschreibung der Bau-/Objektgeschichte bzw. Baugestaltungs- und Restaurierungsphasen:

Das Wohnhaus Schloßstraße 12 in Göppingen wurde um 1612 unter Verwendung zahlreicher älterer Bauteile neu errichtet. Im 18. Jahrhundert kommt es zu baulichen Veränderungen. Nach dem großen Stadtbrand von 1782 kommt es im 19. Jahrhundert zu weiteren baulichen Eingriffen.
Die letzten größeren Veränderungen erlebte das Gebäude um 1905.
Somit gehört das Gebäude Schloßstraße 12 zu den ältesten Gebäuden der Stadt Göppingen und ist eines der wenigen Häuser, die den großen Stadtbrand von 1782 überstanden haben.


1. Bauphase:
(1612)
Wie die nun durchgeführte dendrochronologische Altersbestimmung belegt, wurde das Gebäude um 1612 (d) unter Wiederverwendung älterer Bauteile neu errichtet. Aus dieser Zeit haben sich
noch große Teile der Primärkonstruktion von den Kellerwänden bis zum Sparrendach erhalten. Vereinzelt sind sogar noch Wandfüllungen von 1612 erhalten, die in dieser Zeit als Lehmflechtwerk-Gefache ausgeführt wurden. Zu erwähnen sind hierbei insbesondere die mittige Querwand im 1. Dachgeschoss sowie die Wände in Raum 2.02 im 2. Obergeschoss, welche sogar noch Reste einer grauen Gefachmalerei mit Begleitstrichen zeigen.
Betroffene Gebäudeteile:
Betroffene Gebäudeteile
  • Erdgeschoss
  • Obergeschoss(e)
  • Dachgeschoss(e)
  • Untergeschoss(e)
Lagedetail:
  • Siedlung
    • Stadt
Bauwerkstyp:
  • Wohnbauten
    • Wohnhaus
Konstruktionsdetail:
  • Wandfüllung/-verschalung/-verkleidung
    • Bohlen
    • Flechtwerk

2. Bauphase:
(1700 - 1799)
Wohl im Laufe des 18. Jahrhunderts kam es zu diversen baulichen Eingriffen. Hierbei wurden einige Fachwerkwände von ihrem Lehmflechtwerk befreit und die Gefache mit Bruchsteinen ausgemauert. Auch die nördliche Außenwand im Erdgeschoss könnte in dieser Zeit entstanden sein. Die Gründe für diese Maßnahmen könnten zum einen in neuen Brandschutzbestimmungen jener Zeit zu suchen sein, andererseits könnten diese Eingriffe auch mit den zeittypischen Veränderungen an den Fassaden zusammenhängen, als man im Barock größere Fensteröffnungen bevorzugte.
Betroffene Gebäudeteile:
Betroffene Gebäudeteile
  • Erdgeschoss
  • Obergeschoss(e)
Lagedetail:
  • Siedlung
    • Stadt
Bauwerkstyp:
  • Wohnbauten
    • Wohnhaus
Konstruktionsdetail:
  • Steinbau Mauerwerk
    • Bruchstein

3. Bauphase:
(1800 - 1899)
Im 19. Jahrhundert kam es erneut zu baulichen Eingriffen. In dieser Zeit dürften beide Giebeldreiecke erneuert worden sein. Außerdem entstand an der südlichen Traufseite des 2. Obergeschosses ein Anbau; denkbar wäre eine Art Veranda. Ebenso scheint es, dass große Teile der östlichen Giebelfassade im 19. Jahrhundert erneuert wurden
Betroffene Gebäudeteile:
Betroffene Gebäudeteile
  • Obergeschoss(e)
  • Dachgeschoss(e)
  • Anbau
Lagedetail:
  • Siedlung
    • Stadt
Bauwerkstyp:
  • Wohnbauten
    • Wohnhaus

4. Bauphase:
(1900 - 1945)
Wie Baugesuchsunterlagen von 1905 und vereinzelte Zeitungsmakulaturen im Gebäude (ebenfalls von 1905) belegen, wurde in dieser Zeit der südliche Anbau neu errichtet. Ebenso dürften im frühen 20. Jahrhundert die Innenräume saniert worden sein. Zahlreiche Innentüren, vereinzelte Fenster und die preußische Kappendecke des Kellers stammen ebenfalls aus jener Zeit.
Betroffene Gebäudeteile:
Betroffene Gebäudeteile
  • Erdgeschoss
  • Obergeschoss(e)
  • Untergeschoss(e)
  • Anbau
Lagedetail:
  • Siedlung
    • Stadt
Bauwerkstyp:
  • Wohnbauten
    • Wohnhaus
Konstruktionsdetail:
  • Gewölbe
    • Preußische Kappen

5. Bauphase:
(1945 - 1980)
Nach 1945 erfolgten zumeist kleinere bauliche Maßnahmen im Innern des Gebäudes. Zudem wurde an der nördlichen Traufseite ein Abort-Anbau errichtet. In der 2. Hälfte des 20. Jahrhundert wurden zahlreiche Fenster erneuert.
Betroffene Gebäudeteile:
Betroffene Gebäudeteile
  • Erdgeschoss
  • Obergeschoss(e)
  • Anbau
Lagedetail:
  • Siedlung
    • Stadt
Bauwerkstyp:
  • Wohnbauten
    • Wohnhaus

Besitzer:in

keine Angaben

Fotos

Abbildungsnachweis
Ansicht des Gebäudes von Südwesten / Wohnhaus in 73033 Göppingen (20.04.2017 - Markus Numberger)
Abbildungsnachweis
Bauzeitliche Gefachemalerei um 1612 in Raum 2.02 im 2. Obergeschoss (2017) / Wohnhaus in 73033 Göppingen (20.04.2017 - Markus Numberger)

Zugeordnete Dokumentationen

  • Bauhistorische Untersuchung und Bestandsdokumentation

Beschreibung

Umgebung, Lage:
Das kleine Wohnhaus Schloßstraße 12 steht am westlichen Rand der historischen Altstadt von Göppingen. Unmittelbar westlich des Gebäudes verlief einst die Stadtmauer. Das Haus steht zurückgesetzt, in zweiter Reihe zur Schloßstraße.
Lagedetail:
  • Siedlung
    • Stadt
Bauwerkstyp:
  • Wohnbauten
    • Wohnhaus
Baukörper/Objektform (Kurzbeschreibung):
Bei dem Gebäude handelt es sich um ein giebelständiges, dreigeschossiges Wohnhaus, welches komplett in Fachwerkbauweise errichtet wurde. Lediglich die nördliche Außenwand im Erdgeschoss ist massiv aus Natursteinen aufgemauert. Alle drei Vollgeschosse sind verputzt. Nach oben schließt das Gebäude mit einer Dachgeschossebene und Spitzboden unter einem Satteldach ab.
An der südlichen Traufseite wurde um 1905 ein Anbau errichtet, der wohl in seinen Abmessungen eine ältere „Veranda“ im 2. Obergeschoss aufnahm. Am westlichen Giebel stoßen das 2. Obergeschoss sowie das 1. Dachgeschoss jeweils leicht vor.
Innerer Aufbau/Grundriss/
Zonierung:
Das Gebäude ist im westlichen Drittel teilunterkellert. Hier befindet sich ein trapezförmiger Kellerraum, der von einer preußischen Kappendecke überspannt wird. Die historische Grundrissgliederung variiert zwischen dem Erd- und 1. Obergeschoss und den beiden darüber folgenden Ebenen. Im Erdgeschoss sowie im 1. Obergeschoss lassen sich drei Querzonen und zwei Längszonen ausmachen. Im 2. Obergeschoss sowie im Dachgeschoss sind hingegen sehr deutlich nur zwei Querzonen und ebenfalls zwei Längszonen zu erkennen.
Ursprünglich nahm das Erdgeschoss möglicherweise ökonomische Nutzungen wie z.B. Tierställe auf. Die eigentlichen Wohnebenen lagen in den beiden Obergeschossen.
Das Dachgeschoss sowie der Spitzboden sind unausgebaut und dienen zu Lagerzwecken.
Vorgefundener Zustand (z.B. Schäden, Vorzustand):
keine Angaben
Bestand/Ausstattung:
keine Angaben

Konstruktionen

Konstruktionsdetail:
  • Decken
    • Balkendecke
  • Dachgerüst Grundsystem
    • Sparrendach, q. geb. mit stehendem Stuhl
  • Holzgerüstbau
    • Geschossgerüst
  • Gewölbe
    • Preußische Kappen
Konstruktion/Material:
Über einem massiv gemauerten Keller und Natursteinsockel erheben sich die drei in Fachwerkbauweise errichteten Vollgeschosse. Das 1. Dachgeschoss zeigt eine zweifach stehende Stuhlkonstruktion. Im Spitzboden verlaufen lediglich die Gespärre.
Das überwiegend in Nadelholz (Tanne) errichtete Fach- und Dachwerk wurde mit verzapften Holzverbindungen gefügt. Abbundzeichen in Form von römischen Ziffern konnten an den Bundachsen nachgewiesen werden.

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