Alte Aula (Tübingen)

Datenbank Bauforschung/Restaurierung

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Haartrockenschuppen der Gerberei Hermann Kolesch (abgegangen)

ID: 194636233013  /  Datum: 19.11.2017
Datenbestand: Bauforschung und Restaurierung
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Objektdaten

Straße: Bleicherstraße
Hausnummer: 90
Postleitzahl: 88400
Stadt-Teilort: Biberach an der Riß

Regierungsbezirk: Tübingen
Kreis: Biberach (Landkreis)
Wohnplatzschlüssel: 8426021004
Flurstücknummer: keine
Historischer Straßenname: keiner
Historische Gebäudenummer: keine
Lage des Wohnplatzes: Lage des Wohnplatzes

Kartenansicht (OpenStreetMaps)

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Objektbeziehungen

keine

Umbauzuordnung

keine

Weitere Objekte an diesem Wohnplatz

Bauphasen

Kurzbeschreibung der Bau-/Objektgeschichte bzw. Baugestaltungs- und Restaurierungsphasen:

Das Gebäude wurde 1906 als Haartrockenschuppen der Weißgerberei Herman Kolesch Jr. errichtet. 1922 erfolgte der Einbau einer Trockenanlage und in der Nachkriegszeit wurden im Obergeschoss einzelne Räume wohnlich ausgebaut.


1. Bauphase:
(1906)
Errichtung des Gebäudes als Haartrockenschuppen der nahegelegenen Weißgerberei Hermann Kolesch jr. Erd- und Obergeschoss als große, nur durch Stützenstellungen unterteilte Trockenräume, ebenso die Dachgeschosse.
Betroffene Gebäudeteile:
Betroffene Gebäudeteile
  • Erdgeschoss
  • Obergeschoss(e)
  • Dachgeschoss(e)
Bauwerkstyp:
  • Ländl./ landwirtschaftl. Bauten/ städtische Nebengeb.
    • Lagergebäude

2. Bauphase:
(1922)
Im Jahr 1922 wurde im Erdgeschoss das westliche Kopfende abgetrennt und mit einer Trocknungsanalge ausgestattet. Über einen in der Südwestecke in einem eigenen kleinen Heizraum stehenden Ofen wurde Warmluft erzeugt, die einen nördlich benachbarten Raum zur Felltrocknung mit Warmluft versorgte. Die Warmluft und die Abluft aus dem Felldtrocknungsraum konnten auch in das Obergeschoss zur Erwärmung des dortigen Trockenraumes um- und weitergeleitet werden.
Betroffene Gebäudeteile:
Betroffene Gebäudeteile
  • Erdgeschoss

3. Bauphase:
(1945 - 1955)
Am westlichen Kopfende des Obergeschosses wurden giebelseitig drei Räume wohnlich ausgebaut. In späterer Zeit wurde die Warmluftheizung im Erdgeschoss entfernt. Zudem wurden im Erdgeschoss die ursprünglich nur verbretterten Holzfachwerkaußenwände mit einer Backsteinausfachung hinter der Verbretterung versehen.
Betroffene Gebäudeteile:
Betroffene Gebäudeteile
  • Erdgeschoss
  • Obergeschoss(e)
Konstruktionsdetail:
  • Wandfüllung/-verschalung/-verkleidung
    • Backstein/Lehmziegel

Besitzer:in

keine Angaben

Fotos

Abbildungsnachweis
Gesamtansicht von Südwesten.
Abgesehen von einzelnen Veränderungen in der Befensterung der westlichen Giebelseite (links im Schatten) hat sich der Zustand der Erbauungszeit noch fast vollständig und ungestört erhalten. / Haartrockenschuppen der Gerberei Hermann Kolesch (abgegangen) in 88400 Biberach an der Riß (01/2017 - Stefan Uhl)
Abbildungsnachweis
Gesamtansicht von Süden
Abgesehen von den deutlich erkennbaren Bauschäden hat sich der Zustand der Entstehungszeit noch fast vollständig und ungestört erhalten. / Haartrockenschuppen der Gerberei Hermann Kolesch (abgegangen) in 88400 Biberach an der Riß (01/2017 - Stefan Uhl)
Abbildungsnachweis
Erstes Dachgeschoß, Blick durch den Innenraum nach Südosten.
Wie in allen anderen Geschossen auch ist hier im ursprünglichen Zustand eine große Trockenhalle ausgebildet, die nur durch die konstruktiv bedingte Stützenstellung gegliedert wird. / Haartrockenschuppen der Gerberei Hermann Kolesch (abgegangen) in 88400 Biberach an der Riß (01/2017 - Stefan Uhl)
Abbildungsnachweis
Grundriß des ersten Obergeschosses.
Die ursprüngliche Bausubstanz (rot) ist noch praktisch vollständig erhalten. An der westlichen Stirnseite (links) wurden nachträglich drei Räume wohnlich ausgebaut. / Haartrockenschuppen der Gerberei Hermann Kolesch (abgegangen) in 88400 Biberach an der Riß (01/2017 - Stefan Uhl)
Abbildungsnachweis
Querschnitt.
Die ursprüngliche Konstruktion (rot) ist noch praktisch vollständig erhalten. Über den großen Trockenhallen des Erd- und Obergeschosses befindet sich ein dreigeschossiges Satteldach, das im Inneren ebenfalls komplett für Trockenzwecke genutzt wurde. An der südlichen Traufseite (links) befindet sich ein großes Zwerchhaus für Aufzugszwecke. Im ersten Obergeschoß wurden nachträglich (modern) drei Stützachen eingezogen, um die nur sehr schwach dimensionierte ursprüngliche Holzkonstruktion zu stabilisieren. / Haartrockenschuppen der Gerberei Hermann Kolesch (abgegangen) in 88400 Biberach an der Riß (01/2017 - Stefan Uhl)

Zugeordnete Dokumentationen

  • Bauhistorische Dokumentation
  • Restauratorische Untersuchung

Beschreibung

Umgebung, Lage:
Nördlich der Biberacher Altstadt an der Straße nach Warthausen und Ehingen an der Westseite des Rißtales gelegen.
Lagedetail:
  • Siedlung
    • Stadt
Bauwerkstyp:
  • Gewerbe- und Industriebauten
    • Gerberei
Baukörper/Objektform (Kurzbeschreibung):
Großer zweigeschossiger Holzbau mit mehrgeschossigem Satteldach, außenseitig ringsum verbrettert und mit großen Lüftungsöffnungen versehen.
Innerer Aufbau/Grundriss/
Zonierung:
Alle Geschosse ursprünglich als große, nur durch Stützenstellungen unterteilte Trockenhallen ausgebildet. In Erd- und Obergeschoss am westlichen Kopfende nachträglich Räume für eine Trocknungsanlage (EG) und für Wohnzwecke (OG) herausgetrennt.
Vorgefundener Zustand (z.B. Schäden, Vorzustand):
Weitgehend unberührter Originalzustand, durch lange Vernachlässigung in sehr stark geschädigtem, teilweise einsturzgefährdetem Zustand.
Bestand/Ausstattung:
Die ursprüngliche Konstruktion und die ursprüngliche Ausstattung mit großen Lüftungsläden sind noch weitgehend erhalten geblieben. Die 1922 eingebaute Trocknungsanlage ist nicht mehr vorhanden.

Konstruktionen

Konstruktionsdetail:
  • Decken
    • Balkendecke
  • Verwendete Materialien
    • Holz
  • Dachform
    • Satteldach
  • Dachgerüst Grundsystem
    • Sparrendach, q. geb. mit liegendem Stuhl
    • Sparrendach, q. geb. mit stehendem Stuhl
  • Wandfüllung/-verschalung/-verkleidung
    • Bretter
  • Holzgerüstbau
    • Unterbaugerüst, mehrstöckig
Konstruktion/Material:
Zweigeschossiger Fachwerkbau mit außenliegender Bretterverkleidung, im Inneren dreischiffiges Achsraster mit kopfzoniger Aussteifung. Im ursprünglichen Zustand reine Trockenhalle ohne innere Einbauten. Das Fachwerk ist als schmuckloses Riegelfachwerk mit Pfosten, Streben und Riegeln ausgeführt

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