Wasserkraftwerk "Hagenbucher"
Datenbestand: Bauforschung
Objektdaten
Straße: | Kranenstraße |
Hausnummer: | 14/1 |
Postleitzahl: | 74072 |
Stadt-Teilort: | Heilbronn |
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Regierungsbezirk: | Stuttgart |
Kreis: | Heilbronn (Stadtkreis) |
Wohnplatzschlüssel: | 8121000005 |
Flurstücknummer: | keine |
Historischer Straßenname: | keiner |
Historische Gebäudenummer: | keine |
Lage des Wohnplatzes: |
Kartenansicht (OpenStreetMaps)
Laubenganghaus (74072 Heilbronn, Olgastraße 84)
Eisenbahnüberführung Schillerstraße, Schillerstraße (74076 Heilbronn)
Bauphasen
1882 wurde das Unternehmen Carl Hagenbucher gegründet, dessen Produktion um 1914 mit der Verarbeitung von 20.000 t Ölsaaten pro Jahr ihren Höhepunkt erreichte. Bereits 1884 erfolgte die Errichtung des ersten Kraftwerks mit fünf mittelschlächtigen Rädern am nordöstlichen Ende ihres Betriebsgeländes. 1916 folgte eine 80-PS Wasserturbine und 1918 kommen durch
Zukauf des Brückenmühl- und Schleifmühlareals weitere 150 PS Leistung dazu. Nur ein Jahr später wurde das Kraftwerk umgebaut und es entstand das untersuchte Gebäude, das historische Kraftwerk. 1919/ 1920 erfolgte die Ausstattung mit einer Wasserturbinenanlage mit 450 PS von der Fa. Voith (Heidenheim). Der Bedarf an Elektrizität und Produktionsfläche für das Unternehmen Hagenbucher stieg weiter an und in der Folge wurde 1922 das Kraftwerk T6 mit Werk T5 zusammengelegt und die heute noch erhaltenen Francis-Turbinen eingebaut.
Beim Luftangriff am 4.12.1944 werden bei Hagenbucher über 60 Prozent der Gebäude vernichtet. Die Voith-Turbinen standen in dem nicht zerstörten Teil des Firmengeländes. Bis Oktober 1946 wird das Hagenbuchersche Mühlwerk wieder errichtet und im Dezember 1950 nimmt Hagenbucher eine moderne Extraktionsanlage für Ölsaaten in Betrieb.
(1882 - 1884)
- Bauten für Ver- und Entsorgung
- Wassserkraftwerk
(1919)
(1919 - 1920)
Zugeordnete Dokumentationen
- Bauhistorische Kurzdokumentation
Beschreibung
- Siedlung
- Stadt
- Bauten für Ver- und Entsorgung
- Wassserkraftwerk
Die Nordseite des Gebäudes besteht aus einer in Horizontalrichtung zweigeteilten Putzfassade, die oben von einem sehr schmalen Dachüberstand bekrönt wird. Auf der Ostseite zeigt sich das Gebäude als verputzte, weiß getünchte Fläche mit lediglich punktuell konzentrierten Öffnungen, die von dem überstands- und attikalosen Dach abgeschlossen wird.
Die Südseite wird von dem Kraftwerkszulauf und der Regulierung des Wasserzustroms dominiert.
Die Westseite präsentiert sich als geschlossene, verputzte und weiß getünchte Fläche.
Zonierung:
Das südliche Viertel des Erdgeschosses wird vom großen Raum durch eine Tür in der Südostecke erschlossen. Es handelt sich um einen schlichten, trapezoiden Raum, der von einer Wandvorlage vom Zugang leicht abgetrennt wird. Zwei Fenster auf der Südseite spenden Licht. Die östliche Öffnung ist mit Glasbausteinen gefüllt, die westliche mit einem Lamellenfenster. Eine Vertiefung im Boden ist mit einem Gitterrost bedeckt.
Aus dem großen Erdgeschossraum führt entlang der Westwand eine einläufige Holztreppe ins Obergeschoss. Das Obergeschoss selbst ist in zwei ungleich große Räume unterteilt, wobei die Teilung hier gegenüber dem EG um 90° gedreht ist und in Nord-Süd-Richtung verläuft.
Eine Wendeltreppe führt vom Erdgeschoss ins Untergeschoss.
Konstruktionen
- Dachform
- Pultdach
- Steinbau Mauerwerk
- allgemein
- Betonbau
- Verwendete Materialien
- Beton
- Eisen
- Putz
- Detail (Dach)
- Dachüberstand
Die Decke über dem Untergeschoss ist eine mit betonierten Unterzügen verstärkte Betonscheibe, gleiches gilt vermutlich für die Zwischendecke zwischen EG und OG.
Die offene Deckenkonstruktion besteht aus zwei Doppel-T-Trägern in Ost-West-Richtung und
darüber liegenden hochrechteckigen Holzbalken, die jeweils nur ein Feld überspannen. Ihre Verlängerung für das nächste Feld liegt, anstelle eines stumpfen Stoßes, einfach auf dem Träger einfach neben dem Balkenende. In den beiden nördlichen Ecken befinden sich schräg verlaufende Träger zur Unterstützung der Deckenkonstruktion.