Hauptstrasse 13 (Mosbach)

Datenbank Bauforschung/Restaurierung

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Kasernenhof, Scheune

ID: 201220359389  /  Datum: 21.02.2006
Datenbestand: Bauforschung
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Objektdaten

Straße: Kasernenhof
Hausnummer: 6, 8
Postleitzahl: 72074
Stadt-Teilort: Tübingen-Bebenhausen

Regierungsbezirk: Tübingen
Kreis: Tübingen (Landkreis)
Wohnplatzschlüssel: 8416041002
Flurstücknummer: keine
Historischer Straßenname: keiner
Historische Gebäudenummer: keine
Lage des Wohnplatzes: Lage des Wohnplatzes

Kartenansicht (OpenStreetMaps)

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Objektbeziehungen

Ist Gebäudeteil von:
1. Gebäudeteil: Klosteranlage (ehemalige Zisterzienserabtei)

Besteht aus folgenden Gebäudeteilen:
keine Angabe

Umbauzuordnung

keine

Weitere Objekte an diesem Wohnplatz

Ehem. Zisterziensterabtei Bebenhausen, Ostflügel, Im Schloss 1 (72074 Bebenhausen)
Klosteranlage (ehemalige Zisterzienserabtei) (72074 Tübingen-Bebenhausen, Beim Schloss)
Westflügel mit Winter- und Laienrefektorium (72074 Tübingen-Bebenhausen, Beim Schloss 1)
Ehemalige Holz- und Chaisen-Remise (72074 Tübingen-Bebenhausen, Beim Schloss 2)
Schreibturm (Inneres Tor), Beim Schloss 6 (72070 Tübingen-Bebenhausen)
Ehem. Klosterkirche (72074 Tübingen-Bebenhausen, Im Schloss 2)
Ehemaliges Abtshaus, Schloss, Herrenhaus, Im Schloss 3, 4 (72074 Tübingen-Bebenhausen)
Kapfscher Bau (Infirmerie) (72074 Tübingen-Bebenhausen, Im Schloss 5)
Kasernenhof, Werkstattgebäude, Kasernenhof 14 (72074 Tübingen-Bebenhausen)

Bauphasen

Kurzbeschreibung der Bau-/Objektgeschichte bzw. Baugestaltungs- und Restaurierungsphasen:

Wie sich gezeigt hat, hat sich auch in der untersuchten Scheune Kasernenhof 6, 8 ein umfangreicher spätmittelalterlicher Baubestand erhalten. Zu einer ersten, dendrochronologisch um 1460 datierten Bauphase gehören die Umfassungsmauern und das Dachgebälk des Nordflügels, der im Erdgeschoß durch eine außermittige Querwand geteilt war und eine längslaufende Tragstruktur in der Mittelachse besaß. Während der östliche Bereich durch eine werksteingerahmte Türöffnung vom Hof her erschlossen war, war der größere westliche Bereich durch eine unmittelbar daneben gelegene, kleine Toröffnung zugänglich. Belichtet wurde er an der Westseite durch zwei werksteingerahmte Rechteckfenster; über die Befensterung an der Nordseite sind wir im Unklaren. Über diesem Unterbau erhob sich ein zumindest an der Westseite vollständig abgewalmtes Satteldach mit einem mittigen stehenden und möglicherweise seitlichen liegenden Stühlen im ersten Dachgeschoß, wovon sich jedoch keine Baureste mehr in situ erhalten haben. Gleichzeitig ist auch die nach Süden ziehende Fortsetzung der Westwand mit einer unregelmäßigen Reihung hochrechteckiger Werksteinfenster ausgestattet, welche belegt, dass hier von Anfang an eine sich bis zur südlichen Klostermauer hin erstreckende Anschlußbebauung vorgesehen war.
Eine zweite spätmittelalterliche Bauphase -dendrochronologisch um 1472 datiert - wird mit der Errichtung der wesentlichen Teile des Westflügels und seiner südlichen Fortsetzung greifbar. Unter Einbeziehung der gut zehn Jahre älteren Westwand wurde im Bereich des Westflügels ein massiver Unterbau errichtet, der von Osten her wahrscheinlich durch zwei Zweiergruppen von Tür und kleinem Tor erschlossen war. Sein Inneres besaß eine tragende Mittellängsachse und möglicherweise eine Querteilung innerhalb der innenliegenden Querbundachsen. Weitgehend vollständig aus jener Zeit hat sich das Dachwerk dieses Baues erhalten, das zu seiner Entstehungszeit schon den Anschluss an das Dach des Nordflügels gesucht hat und mit seinen fehlenden Kehlbalkenlagen als Heu- oder Strohbergeraum gedient haben dürfte. Ansonsten liegen zur ursprünglichen Nutzung beider Flügel kaum eindeutige Hinweise vor. Spuren einer ehemaligen Wohnnutzung fehlen vollständig, und die hofseitigen Tore lassen am ehesten an eine landwirtschaftliche Nutzung denken. Die zu vermutenden Zweiergruppen der Außenöffnungen machen hierbei eine Stallnutzung wahrscheinlich, schließen jedoch andere Nutzungen auch nicht aus. Die südliche Anschlußbebauung- im Dachbereich konstruktiv mit dem Westflügel verzahnt - war im Gegensatz zu jenem im Erdgeschoß als Fachwerkkonstruktion ausgeführt. An der Nahtstelle zum Westflügel blieb hier ein Wandfeld in der Breite einer Zone offen, wahrend der restliche Teil der Außenfront geschlossen war. Im Dachraum war der Bereich hinter der erdgeschossigen Außenöffnung durch seitliche Wandscheiben gegenüber dem restlichen Dachbereich abgetrennt. Zur Nutzung liegen hier keine weiterführenden Hinweise vor, wobei lediglich die weitgehende Geschlossenheit der Hoffront auf eine Andersartigkeit der Nutzung gegenüber jener des Nord- und Westflügels hinweist.


1. Bauphase:
(1459 - 1460)
Errichtung des Unterbaus um 1460 (1459/60 d).
Betroffene Gebäudeteile:
keine

2. Bauphase:
(1471 - 1472)
Errichtung des Dachwerks um 1472 (1471/72 d).
Betroffene Gebäudeteile:
keine

Besitzer:in

keine Angaben

Fotos

Kloster Bebenhausen: Lageplan nach dem Urkataster von 1825 / Kasernenhof, Scheune in 72074 Tübingen-Bebenhausen
Blick auf die Nordseite / Kasernenhof, Scheune in 72074 Tübingen-Bebenhausen

Zugeordnete Dokumentationen

  • Bauhistorische Untersuchung bestehend aus einer Bauaufnahme, Bauforschung mit Fotodokumentation und dendrochronologischer Untersuchung

Beschreibung

Umgebung, Lage:
Das Gebäude stellt das nordwestliche Eckstück der nordwestlichen Randbebauung des Bebenhauser Kasernenhofs dar.
Lagedetail:
  • Klosteranlage
    • allgemein
  • Siedlung
    • Dorf
Bauwerkstyp:
  • Ländl./ landwirtschaftl. Bauten/ städtische Nebengeb.
    • Scheune
Baukörper/Objektform (Kurzbeschreibung):
Auf längsrechteckiger Grundfläche steht ein eingeschossiger Scheunenbau mit dreigeschossigem über beide Flügel laufendem Dachwerk. Beide Flügel stoßen rechtwinklig aneinander, der westliche besitzt an seinem südlichen Ende hofseitig einen eingeschossigen Dachaufbau, der die ansonsten ruhigen Gebäudeumrisse durchbricht.

Innerer Aufbau/Grundriss/
Zonierung:
Der Nordflügel ist im Erdgeschoss als Halle ausgeführt mit stark veränderter Stützenstellung.
Das Innere des Westflügels wird durch zwei Querwände in drei etwa gleich breite Zonen eingeteilt, in der sich Stallungen aus jüngerer Zeit befinden.
Vorgefundener Zustand (z.B. Schäden, Vorzustand):
Das mittelalterliche Dachwerk des Westflügels und die Umfassungsmauern im Ergeschoss beider Gebäude sind noch weitgehend erhalten.
Bestand/Ausstattung:
Teilweise gefaste Gewände aus Sandstein im Erdgeschoss.

Konstruktionen

Konstruktionsdetail:
  • Holzgerüstbau
    • Unterbaugerüst
  • Steinbau Mauerwerk
    • Bruchstein
    • Werkstein
  • Dachgerüst Grundsystem
    • Sparrendach, q. geb. mit liegendem Stuhl
    • Sparrendach, q. geb. mit stehendem Stuhl
  • Dachform
    • Satteldach mit Halbwalm-/Zweidrittelwalm
    • Schleppgaube(n)
Konstruktion/Material:
Der Unterbau des Nordflügels besteht aus einer massiven Umfassungsmauer aus lagerhaftem bis hammerrechten Bruchsteinmauerwerk, die Nordwestecke mit sorgfälltig behauenen mittelgroßen Sandsteinquadern. Die innere Wandaufteilung lässt auf eine Halle zurückschliessen wurde aber mehrfach verändert. Darüber befindet sich ein Satteldach mit verzapft liegendem Stuhl und abgewalmter Schmalseite im Anschluss an den Westflügel. Dieser ist im Erdgeschoss ebenfalls massiv aus Naturbruchsteinmauerwerk mit Sandsteingewänden. Darüber ein steiles dreigeschossiges Sparrendach mit mittig stehendem und seitlich liegendem unterem Geschoss, das zweite Dachgeschoss besteht aus einem doppelt stehendem Stuhl und im dritten Dachgeschoss befindet sich gar keine Stuhlkonstruktion.

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