Wohnhaus
ID:
204371574115
/
Datum:
25.09.2018
Datenbestand: Bauforschung
Datenbestand: Bauforschung
Objektdaten
Straße: | Marktstraße |
Hausnummer: | 20 |
Postleitzahl: | 89601 |
Stadt-Teilort: | Schelklingen |
|
|
Regierungsbezirk: | Tübingen |
Kreis: | Alb-Donau-Kreis (Landkreis) |
Wohnplatzschlüssel: | 8425108011 |
Flurstücknummer: | keine |
Historischer Straßenname: | keiner |
Historische Gebäudenummer: | keine |
Lage des Wohnplatzes: |
Kartenansicht (OpenStreetMaps)
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Ehem. Bemmelberger Schlössle, Bemmelbergergasse 30 (89601 Schelklingen)
Altes Rathaus (89601 Schelklingen, Marktstraße 8)
Bürgerhaus (89601 Schelklingen, Maximilian - Kottmann Platz 9/11)
Sankt Afra-Kapelle, Sankt-Afra Weg 4 (89601 Schelklingen)
Burgruine Hohenschelklingen, Bergfried, Schlossberg (89601 Schelklingen)
Ehem. Kloster Urspring, sog. Unterer Gastbau (Mädchenhaus), Urspring 2 (89601 Schelklingen)
Altes Rathaus (89601 Schelklingen, Marktstraße 8)
Bürgerhaus (89601 Schelklingen, Maximilian - Kottmann Platz 9/11)
Sankt Afra-Kapelle, Sankt-Afra Weg 4 (89601 Schelklingen)
Burgruine Hohenschelklingen, Bergfried, Schlossberg (89601 Schelklingen)
Ehem. Kloster Urspring, sog. Unterer Gastbau (Mädchenhaus), Urspring 2 (89601 Schelklingen)
Bauphasen
Kurzbeschreibung der Bau-/Objektgeschichte bzw. Baugestaltungs- und Restaurierungsphasen:
Die dendrochronologische Untersuchung belegt wiederverwendete Bauhölzer im Bereich des Fachwerkinnengerüstes und des Dachwerkes, die in das Jahr 1345/ 46 (d) datieren und 1794/ 95 (d) abgezimmert wurden.
1. Bauphase:
(1345 - 1346)
(1345 - 1346)
Wiederverwendete Bauhölzer im Bereich des Fachwerkinnengerüstes und des Dachwerkes (d)
Betroffene Gebäudeteile:
keine
2. Bauphase:
(1794 - 1795)
(1794 - 1795)
Abzimmerung des Fachwerkinnengerüstes und des Dachwerkes (d)
Betroffene Gebäudeteile:
- Erdgeschoss
- Obergeschoss(e)
- Dachgeschoss(e)
Lagedetail:
- Siedlung
- Stadt
Bauwerkstyp:
- Wohnbauten
- Wohnhaus
Konstruktionsdetail:
- Holzgerüstbau
- allgemein
Zugeordnete Dokumentationen
- Bauhistorische Untersuchung
Beschreibung
Umgebung, Lage:
In der historischen Flurkarte von 1830 liegt das untersuchte Gebäude am östlichen Ortsrand. Es steht ebenfalls traufständig wie seine westlichen Nachbargebäude als letztes Haus auf der südlichen Straßenseite der Marktstraße. Mit einer baulichen Verengung des Straßenraums auf der gegenüberliegenden Straßenseite sowie einem anschließenden gemeinheitlichen Gebäude bildet dieses Ensemble den östlichen Zugang zum Ort.
Lagedetail:
- Siedlung
- Stadt
Bauwerkstyp:
- Wohnbauten
- Wohnhaus
Baukörper/Objektform (Kurzbeschreibung):
Das zweigeschossige, unterkellerte Gebäude mit abschließendem Satteldach besitzt einen südwestlich anschließenden Ökonomiebau.
Innerer Aufbau/Grundriss/
Zonierung:
Zonierung:
Der Grundriss gliedert sich im Erdgeschoss zweischiffig und fünfzonig. Während die drei östlichen Zonen den Wohnteil bilden, nehmen die Zonen 4 + 5 den Ökonomieteil auf. Über den Bezugsachsen- Schnittpunkt und die größere nördliche Schiffbreite definiert sich die Lage der Stube an der nordöstlichen Hausecke. Sie liegt im Erdgeschoss und besitzt an der Decke einen doppelten Stuckring in der Raummitte. Möglicherweise lag ursprünglich im südlichen Schiff der Zone 1 die Küche. Dieser Raum wird heute als Kammer genutzt. An der südlichen Traufwand der Zone 1 befindet sich außerdem der Zugang zum Keller. In der Zone 2 liegt der Flur und die Treppenerschließung zum oberen Geschoss. Der Querflur reicht über die gesamte Hausbreite. Bemerkenswerterweise liegen die Treppen noch in der ursprünglichen Lage. Zwei weitere Räume befinden sich in der Zone 3, von denen heute jener Raum im südlichen Schiff als Küche genutzt wird. Diese Küchennutzung muss jünger sein, da der dazugehörige Kamin im ersten Dachstock die einzige Verbindungstür in dieser Querwandachse verbaut.
Im Ökonomieteil wird die Zone 4 als Tenne genutzt.
Unter dem südlichen Schiff der Zone 1-3 liegen zwei Keller. Der ältere Gewölbekeller von beiden reicht über alle drei Zonen. Sein ehemaliger Zugang liegt heute innerhalb der Fachwerkquerwand zwischen den Zonen 1 und 2. Er wird einem älteren Vorgängerbau zugeordnet. Der jüngere Gewölbekeller in Zone 1 bezieht dagegen die Innenseite der südlichen Traufwand in seine konstruktive Ausbildung mit ein. Er muss demnach zur selben Zeit wie die Errichtung der massiven Außenwände gebaut worden sein.
Im ersten Obergeschoss gliedert sich der Grundriss ebenfalls zweischiffig und fünfzonig. Die Zone 1 weist zwei Kammern auf, wobei man davon ausgehen kann, dass zumindest die nördliche Kammer mit einem Eisenofen beheizt werden konnte. Die Zone 2 dient wie im Erdgeschoss über die gesamte Hausbreite als Flurzone und nimmt die Treppenerschließung zum ersten Dachstock mit auf. Zwei weitere Kammern folgen in der Zone 3, von denen der Raum im südlichen Schiff als Küche genutzt wird. Auch diese Küchennutzung wird nicht der Erbauungszeit zugeordnet. Die Küche wurde möglicherweise erst eingerichtet, nachdem das erste Obergeschoss als separate Wohnung ausgewiesen worden ist.
Die Grundrissgliederung und die Abzimmerung ihrer zweifach verriegelten Fachwerkwände wird im Verlauf des Jahres 1796 angenommen.
Im Ökonomieteil wird die Zone 4 als Tenne genutzt.
Unter dem südlichen Schiff der Zone 1-3 liegen zwei Keller. Der ältere Gewölbekeller von beiden reicht über alle drei Zonen. Sein ehemaliger Zugang liegt heute innerhalb der Fachwerkquerwand zwischen den Zonen 1 und 2. Er wird einem älteren Vorgängerbau zugeordnet. Der jüngere Gewölbekeller in Zone 1 bezieht dagegen die Innenseite der südlichen Traufwand in seine konstruktive Ausbildung mit ein. Er muss demnach zur selben Zeit wie die Errichtung der massiven Außenwände gebaut worden sein.
Im ersten Obergeschoss gliedert sich der Grundriss ebenfalls zweischiffig und fünfzonig. Die Zone 1 weist zwei Kammern auf, wobei man davon ausgehen kann, dass zumindest die nördliche Kammer mit einem Eisenofen beheizt werden konnte. Die Zone 2 dient wie im Erdgeschoss über die gesamte Hausbreite als Flurzone und nimmt die Treppenerschließung zum ersten Dachstock mit auf. Zwei weitere Kammern folgen in der Zone 3, von denen der Raum im südlichen Schiff als Küche genutzt wird. Auch diese Küchennutzung wird nicht der Erbauungszeit zugeordnet. Die Küche wurde möglicherweise erst eingerichtet, nachdem das erste Obergeschoss als separate Wohnung ausgewiesen worden ist.
Die Grundrissgliederung und die Abzimmerung ihrer zweifach verriegelten Fachwerkwände wird im Verlauf des Jahres 1796 angenommen.
Vorgefundener Zustand (z.B. Schäden, Vorzustand):
Das Gebäude besitzt in den beiden Geschossen massive Umfassungswände. Sie weisen im Erdgeschoss eine durchschnittliche Wandstärke von 56 cm und im 1. Obergeschoss von 52 cm auf. Die Fachwerkwände der Grundrissgliederung wurden eigenständig abgezimmert und mit einem geringen Abstand vor die massiven Wände gesetzt.
Im Gebäude konnte aufgrund archivarischer Überlieferung zeitweise eine Nutzung als Gastwirtschaft nachgewiesen werden. Möglicherweise wurde dafür die gesamte Zone 1 im Erdgeschoss verwendet. Das erste Obergeschoss dürfte als Gastraum wohl weniger in Betracht kommen, weil hier allein schon die lichte Raumhöhe mit ca. 2,18 m deutlich niedriger als im Erdgeschoss ist. Somit würde die Umnutzung der Zone 1 die Verlegung der Küche in die Zone 3 erklären.
Im Gebäude konnte aufgrund archivarischer Überlieferung zeitweise eine Nutzung als Gastwirtschaft nachgewiesen werden. Möglicherweise wurde dafür die gesamte Zone 1 im Erdgeschoss verwendet. Das erste Obergeschoss dürfte als Gastraum wohl weniger in Betracht kommen, weil hier allein schon die lichte Raumhöhe mit ca. 2,18 m deutlich niedriger als im Erdgeschoss ist. Somit würde die Umnutzung der Zone 1 die Verlegung der Küche in die Zone 3 erklären.
Bestand/Ausstattung:
keine Angaben
Konstruktionen
Konstruktionsdetail:
- Dachform
- Satteldach
- Mischbau
- Steinbau mit Gebäudeteilen aus Holz
Konstruktion/Material:
Die Abzimmerung des Dachwerks datiert ins Jahre 1796. Im ersten Dachstock gliedert sich der Grundriss einschiffig und fünfzonig. Während die Querachsen 3, 4 und 5 in den darunterliegenden Geschossen ihre Fortsetzung finden, verspringt die Querachse 2 um einen Dachbalkenabstand gegenüber der Querachse im ersten Oberstock. Der Dachraum wird durch eine Fachwerkwand in der Querachse 3 in zwei offene Dachräume unterteilt. Hierbei sind die Pfettenunterstützungshölzer als liegende Binder ausgebildet worden. Die Fachwerkwand besitzt eine Verbindungstür, welche von dem jüngeren Kamin in Zone 3 inzwischen verdeckt wird. Der heutige Durchgang ist nachträglich eingebrochen worden. Für die Abzimmerung dieser Fachwerkwand in der Querzone 3 verwendete der Zimmermann überwiegend mittelalterliches Bauholz von abgebrochenen Gebäuden.
Die Belichtung der beiden Dachräume erfolgt über kleine Fensteröffnungen an den Giebeln. Dachgauben konnten nicht nachgewiesen werden.
Das Dachwerk besitzt im ersten Dachstock einen zweifach liegenden Stuhl mit verzapfen Kopfstreben. Am First werden die Sparren mit einer verschlitzten Verbindung konstruktiv zusammengefügt. Ferner zapfen die liegenden Binder in die Sparren an den beiden Traufpunkten in die Dachbalken ein (Deckenbalken über dem ersten OG).
Die Längsaussteifung des Dachwerks erfolgt über Diagonalstreben, welche in der Dachschräge die Binder mit dem Pfetten aussteifen. Einige wenige Streben fehlen bereits. Das Dachwerk wurde in einem einheitlichen, zimmermannstechnischen Aufrichtvorgang mit saftfrischem Holz und einem erheblichen Anteil von zweitverwendeten Bauhölzern abgezimmert. Aus saftfrischem Bauholz wurden die liegenden Binder, einige Sparren, zum Teil Kehlbalken und Spannriegel, die Pfetten und ein Teil der Gerüst- und Gefügehölzer in den Wandachsen gefertigt. Diese Bauhölzer lassen sich auch über die markierten Abbundzeichen lokalisieren. Zum Abzeichnen der Bauhölzer im Dachwerk verwendete der Zimmermann für die Sparren eine durchlaufende Folge von Zählzeichen (einschließlich jener Sparren in den Binderachsen). In den Binderachsen erhalten die liegenden Stühle eigene Achsenzeichen, die am Ostgiebel, mit einem Ausstich beginnend, markiert werden.
Dieselben Achsenzeichen finden sich in den Bundachsen der Fachwerkwände in den darunterliegenden Geschossen.
Die Belichtung der beiden Dachräume erfolgt über kleine Fensteröffnungen an den Giebeln. Dachgauben konnten nicht nachgewiesen werden.
Das Dachwerk besitzt im ersten Dachstock einen zweifach liegenden Stuhl mit verzapfen Kopfstreben. Am First werden die Sparren mit einer verschlitzten Verbindung konstruktiv zusammengefügt. Ferner zapfen die liegenden Binder in die Sparren an den beiden Traufpunkten in die Dachbalken ein (Deckenbalken über dem ersten OG).
Die Längsaussteifung des Dachwerks erfolgt über Diagonalstreben, welche in der Dachschräge die Binder mit dem Pfetten aussteifen. Einige wenige Streben fehlen bereits. Das Dachwerk wurde in einem einheitlichen, zimmermannstechnischen Aufrichtvorgang mit saftfrischem Holz und einem erheblichen Anteil von zweitverwendeten Bauhölzern abgezimmert. Aus saftfrischem Bauholz wurden die liegenden Binder, einige Sparren, zum Teil Kehlbalken und Spannriegel, die Pfetten und ein Teil der Gerüst- und Gefügehölzer in den Wandachsen gefertigt. Diese Bauhölzer lassen sich auch über die markierten Abbundzeichen lokalisieren. Zum Abzeichnen der Bauhölzer im Dachwerk verwendete der Zimmermann für die Sparren eine durchlaufende Folge von Zählzeichen (einschließlich jener Sparren in den Binderachsen). In den Binderachsen erhalten die liegenden Stühle eigene Achsenzeichen, die am Ostgiebel, mit einem Ausstich beginnend, markiert werden.
Dieselben Achsenzeichen finden sich in den Bundachsen der Fachwerkwände in den darunterliegenden Geschossen.