Das Anwesen weist eine facettenreiche Bau- und Nutzungsgeschichte auf. Obwohl es unter der Bezeichnung Alter Amtshof bekannt ist, beherbergte es diesen nie in seinen heute bestehenden Mauern. Vielmehr wurde das heute bestehende Wohngebäude wohl 1768 anstelle des ruinösen Amtshauses neu errichtet. Es lehnt sich im Osten an eine in das Mittelalter zurückreichende Bebauung an. Für die Errichtung des Hauses wurden insbesondere im Dachwerk Balken einer älteren Vorbebauung aus dem 15. Jahrhundert wiederverwendet. Dies und auch die archäologischen Spuren weisen auf die herausgehobene Bebauung hin, die an dieser Stelle im Mittelalter bestanden hat. Die Bedeutung des Anwesens wird nicht zuletzt durch die Größe der Parzelle und die repräsentative Lage an der höchsten Stelle mitten in der Stadt deutlich.

Der auf dem Anwesen seit dem 14. Jahrhundert nachgewiesene Alte Amtshof war durch die kriegerischen Ereignisse im Dreißigjährigen Krieg so stark beschädigt worden, dass er als solcher nicht mehr nutzbar war. Nach mehreren Provisorien entschloss man sich in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts schließlich zu dem repräsentativen Neubau. Letztendlich war es eine Fehlplanung, denn der Amtshof war 1768 in das so genannte Gumpp´sche Haus in die Hauptstraße 50 verlegt worden. Der Amtmann fand in dem gegenüberliegenden Haus Hauptstraße 35 seine standesgemäße Wohnung. daran wurde auch nach Fertigstellung des Neubaus an der Eisenbahnstraße 12 nichts geändert. Das Gebäude wurde seit 1788 als Apotheke genutzt. In dieser Funktion kam es in den Besitz der Familie Walter. Das Gebäude zeigt eine außergewöhnliche Kontinuität hinsichtlich seiner Nutzung.

• Siedlung
  • Dorf

• Öffentliche Bauten/ herrschaftliche Einrichtungen
  • Amtsgebäude

• Siedlung
  • Dorf

• Anlagen für Handel und Wirtschaft
  • Apotheke

• Siedlung
  • Stadt

• Wohnbauten
  • Wohnhaus

• Dachform
  • Mansarddach/-helm
• Detail (Ausstattung)
  • Erker