Gasthaus zum Adler
ID:
211014669817
/
Datum:
28.02.2017
Datenbestand: Bauforschung
Datenbestand: Bauforschung
Objektdaten
Straße: | Hauptstraße |
Hausnummer: | 17 |
Postleitzahl: | 72514 |
Stadt-Teilort: | keine |
|
|
Regierungsbezirk: | Tübingen |
Kreis: | Sigmaringen (Landkreis) |
Wohnplatzschlüssel: | 8437059003 |
Flurstücknummer: | keine |
Historischer Straßenname: | keiner |
Historische Gebäudenummer: | keine |
Lage des Wohnplatzes: |
Kath. Kirche Mater Dolorosa (St. Maria und Verena), Am Kirchbühl 2 (72514 Inzigkofen-Engelswies)
Bauphasen
1. Bauphase:
(0 - 1720)
(0 - 1720)
Der unter dem 1720 errichteten Hauptbaukörper befindliche, tonnengewölbte Kellerraum dürfte einer Vorgängerbauphase angehören und damit vor 1720 entstanden sein. Genauer datierende Anhaltspunkte liegen nicht vor.
Betroffene Gebäudeteile:
- Untergeschoss(e)
Lagedetail:
- Siedlung
- Dorf
2. Bauphase:
(1720 - 1721)
(1720 - 1721)
Der Hauptbaukörper des Gasthauses entstand nach Ausweis der dendrochronologischen Datierung und der vorhandenen Bauinschrift um das Jahr 1720. Das Erdgeschoss war vermutlich von Anfang an ummauert, aber durch Fachwerkinnenwände in seinem Inneren gegliedert. In der Nordwestecke liegt eine große Stube mit Leistendecke, an die sich vermutlich ursprünglich nach Süden hin die Küche anschloß. Östlich davon befand sich ein schmaler Querflur, der sich durch die ganze Breite des Gebäudes zieht. Im östlichen Teil des Hauses schließlich befanden sich vermutlich drei große Einzelräume, die vom Flur her zugänglich waren und Wirtschaftszwecken gedient haben werden. In dem zur Gänze in Fachwerk errichteten Obergeschoss wiederholt sich dieser Grundriß weitgehend. Auch hier ist ein schmaler Querflur vorhanden. In der Nordwestecke liegt wieder eine große Stube mit Leistendecke. An sie schließt sich nach Süden hin eine geräumige Kammer an. Östlich des Mittelflures waren ursprünglich wohl ein schmaler Stichflur sowie nördlich und südlich davon je zwei kleinere Einzelräume ausgebildet. Als oberer Abschluß entstand ein dreigeschossiges Satteldach mit Fachwerkgiebeln gegen Westen und Osten ohne feste Einbauten.
Betroffene Gebäudeteile:
- Erdgeschoss
- Obergeschoss(e)
- Dachgeschoss(e)
Bauwerkstyp:
- Anlagen für Handel und Wirtschaft
- Gasthof, -haus
3. Bauphase:
(1750 - 1870)
(1750 - 1870)
Vom 18. Jahrhundert bis ins ausgehende 19. Jahrhundert kommt es im Gebäude zu verscheidenen Erneuerungen und Veränderungen an den Innenwänden, die jedoch nicht grundlegend in den Baubstand eingreifen. Die Decke der großen Stube im Obergeschoss wird durch einen Unterzug gestützt, der über ein Eisenband ins Dachgeschoss hinaufgehängt ist. Die Flurwände des Obergeschosses werden großzügig erneuert. Im ersten Dachgeschoss werden hinter dem westlichen Giebel zwei Kammern für Wohnzwecke eingebaut.
Betroffene Gebäudeteile:
- Erdgeschoss
- Obergeschoss(e)
- Dachgeschoss(e)
4. Bauphase:
(1870 - 1920)
(1870 - 1920)
Vom ausgehenden 19. Jahrhundert bis in die 1920er Jahre kommt es zu umfangreichen Veränderungen. So wird im Erdgeschoss der nordöstliche Eckbereich neu aufgeteilt und als Küche ausgebaut, während die einstige Küche in der Südwestecke zum Nebenzimmer wird. Auch die Treppe im Querflur wird erneuert. Rückwärtig wird in den 1920er Jahren ein kleiner, eingeschossiger Saalanbau angefügt. Im Obergeschoss wird die große Stube in der Nordwestecke in drei kleinere Einzelräume unterteilt.
Betroffene Gebäudeteile:
- Erdgeschoss
- Obergeschoss(e)
5. Bauphase:
(1950 - 2000)
(1950 - 2000)
In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts kommt es nur noch zu wenigen Veränderungen an den Gebäuden. So wird an der rückwärtigen Traufe ein neuer Abortvorbau errichtet, der teilweise an die Stelle eines älteren Laubenganges tritt. Die Wohnräume in der Nordostecke des Obergeschosses werden modern ausgebaut, während ansonsten Wohn- und Gaststättenräume weitgehend unverändert bleiben.
Betroffene Gebäudeteile:
- Erdgeschoss
- Obergeschoss(e)
Zugeordnete Dokumentationen
- Bauhistorische Untersuchung
Beschreibung
Umgebung, Lage:
Inmitten des Ortes Engelswies an der Hauptstraße gelegen, schräg gegenüber der als Wallfahrtskirche bedeutsamen Pfarrkirche.
Lagedetail:
- Siedlung
- Dorf
Bauwerkstyp:
- Anlagen für Handel und Wirtschaft
- Gasthof, -haus
Baukörper/Objektform (Kurzbeschreibung):
Der Kernbau von 1720 ist ein großer zweigeschossiger Bau über rechteckigem Grundriß. Die Außenwände des Erdgeschosses sind gemauert, ansonsten Fachwerkbau mit heute meist verputzten Fachwerkwandscheiben. Nach außen hin ist die Fachwerkkonstruktion lediglich an der gegen Osten gerichteten, rückwärtigen Giebelscheibe freiliegend. Im Südwesten wurde in den 1920er Jahren ein kleiner Saalanbau angefügt.
Innerer Aufbau/Grundriss/
Zonierung:
Zonierung:
Unter dem östlichen Kopfende des Kernbaues befindet sich ein älterer, einer Vorgängerphase entstammender, tonnengewölbter Kellerraum. Im Erdgeschoß liegt ein schmaler Mittelquerflur. Westlich davon liegt die große Gaststube und heute als Nebenraum umgebaute einstige Küche. Ostseitig sind ein schmaler Stichflur und seitlich davon Küche und Nebenräume angeordnet. Im Obergeschoss besteht eine vergleichbare Gliederung mit schmalem Mittelquerflur. Westlich davon liegt eine große, heute in mehrere kleine Räume unterteilte Stube und rückwärtig die anschließende Kammer. Östlich des Mittelquerflures findet sich ein schmaler Stichflur mit je zwei seitlich gelegenen Einzelräumen. Das dreigeschossiges Dachwerk mit Satteldach besteht ohne feste Einbauten und ohne Dachaufbauten.
Der rückwärtiger Saalanbau ist eingeschossig und traufseitig befenstert. Der obere Abschluß erfolgt durch ein mäßig steil geneigtes Satteldach ohne Einbauten.
Der rückwärtiger Saalanbau ist eingeschossig und traufseitig befenstert. Der obere Abschluß erfolgt durch ein mäßig steil geneigtes Satteldach ohne Einbauten.
Vorgefundener Zustand (z.B. Schäden, Vorzustand):
Das Gebäude ist schon lange als Gasthaus aufgegeben und wird nur noch zu Abstellzwecken genutzt. Dadurch liegt uns ein relativ unberührtes, urtümliches historisches Gebäude vor.
Bestand/Ausstattung:
An Ausstattung zu erwähnen ist die Leistendecken der beiden Stuben, Türen aus der Zeit vom 18. bis zum frühen 20. Jahrhundert sowie Stubentäfer und der inschriftlich datierte Blockrahmen der Hauseingangstür.
Konstruktionen
Konstruktionsdetail:
- Wandfüllung/-verschalung/-verkleidung
- Bruchstein/Wacken
- Lambris/Täfer
- Steinbau Mauerwerk
- Bruchstein
- Mischbau
- Unterbau aus Stein (gestelzt)
- Decken
- Einschubdecke
- Gewölbe
- Tonnengewölbe
- Dachform
- Satteldach
- Dachgerüst Grundsystem
- Sparrendach, q. geb. mit liegendem Stuhl
- Sparrendach, q. geb. mit stehendem Stuhl
- Detail (Ausstattung)
- bemerkenswerte Türen
- Holzgerüstbau
- Unterbaugerüst, einstöckig
Konstruktion/Material:
Erdgeschoss massiv umfangen, Innenwände aus Fachwerk. Das Obergeschoss ist zur Gänze in Fachwerk. Dachwerk aus Nadelholz, Eichenholz und Pappelholz.