Baukomplex Weinstetter Hof
ID:
213628666014
/
Datum:
31.01.2011
Datenbestand: Bauforschung
Datenbestand: Bauforschung
Objektdaten
Straße: | Weinstetter Hof |
Hausnummer: | keine |
Postleitzahl: | 79427 |
Stadt-Teilort: | Eschbach |
|
|
Regierungsbezirk: | Freiburg |
Kreis: | Breisgau-Hochschwarzwald (Landkreis) |
Wohnplatzschlüssel: | 8315033001 |
Flurstücknummer: | keine |
Historischer Straßenname: | keiner |
Historische Gebäudenummer: | keine |
Lage des Wohnplatzes: |
Kartenansicht (OpenStreetMaps)
Durch Ihre Cookie-Auswahl haben Sie die Kartenansicht deaktiviert, die eigentlich hier angezeigt werden würde. Wenn Sie die Kartenansicht nutzen möchten, passen Sie bitte Ihre Cookie-Einstellungen unter Impressum & Datenschutzerklärung an.
Ehem. Kirche St. Agnes, heute Friedhofskapelle und Turm, Bahnhofstraße 30 (79427 Eschbach)
Gasthaus Löwen (79427 Eschbach, Hauptstraße 24)
Wohnhaus, Hauptstraße 53 (79427 Eschbach)
Gasthaus Löwen (79427 Eschbach, Hauptstraße 24)
Wohnhaus, Hauptstraße 53 (79427 Eschbach)
Bauphasen
Kurzbeschreibung der Bau-/Objektgeschichte bzw. Baugestaltungs- und Restaurierungsphasen:
Der untersuchte Baukomplex setzt sich aus vier verschiedenen Bauteilen zusammen, die im Lauf der Zeit zum heutigen Baukomplex zusammenwuchsen: im Süden der Kernbau, der sich mit deutlicher Distanz vom Nordbau absetzt; zwischen den beiden Gebäudeteilen liegt der sogenannte Zwischenbau, dem im Westen der Treppenturm als vierter Bauteil zugeordnet wird.
1. Bauphase:
(1606)
(1606)
Der Treppenturm ist durch die Jahreszahl 1606 (i) datiert. Mit seiner Erbauung ist der Zwischenbau als vorhanden vorauszusetzen.
Betroffene Gebäudeteile:
keine
2. Bauphase:
(1653)
(1653)
Errichtung des Baukomplexes um 1653 (d)
Nach den vorliegenden Fälldaten ist die Verbauung der untersuchten Bauhölzer einer einheitlichen Baumaßnahme zuzuordnen. Orientiert an dem späten Fälldatum des Kellergebälks, bei dem es sich auch um einen verzögerten Einbau in einem schon eingedeckten Baukörpers handeln könnte, ist diese Baumaßnahme für die Jahre um 1653 anzusetzen.
Nach den vorliegenden Fälldaten ist die Verbauung der untersuchten Bauhölzer einer einheitlichen Baumaßnahme zuzuordnen. Orientiert an dem späten Fälldatum des Kellergebälks, bei dem es sich auch um einen verzögerten Einbau in einem schon eingedeckten Baukörpers handeln könnte, ist diese Baumaßnahme für die Jahre um 1653 anzusetzen.
Betroffene Gebäudeteile:
- Erdgeschoss
- Obergeschoss(e)
- Dachgeschoss(e)
- Untergeschoss(e)
- Anbau
Zugeordnete Dokumentationen
- Bauhistorische Untersuchung Villa und Herrenhaus
Beschreibung
Umgebung, Lage:
keine Angaben
Lagedetail:
- Siedlung
- Randlage
Bauwerkstyp:
- Ländl./ landwirtschaftl. Bauten/ städtische Nebengeb.
- Herrenhaus
Baukörper/Objektform (Kurzbeschreibung):
Der untersuchte Baukomplex setzt sich aus vier verschiedenen Bauteilen zusammen, die im Lauf der Zeit zum heutigen Baukomplex zusammenwuchsen: im Süden der Kernbau, der sich mit deutlicher Distanz vom Nordbau absetzt; zwischen den beiden Gebäudeteilen liegt der sogenannte Zwischenbau, dem im Westen der Treppenturm als vierter Bauteil zugeordnet wird.
Innerer Aufbau/Grundriss/
Zonierung:
Zonierung:
Verwinkelter Baukörper mit Treppenturm.
Vorgefundener Zustand (z.B. Schäden, Vorzustand):
Der Kernbau:
Der mutmaßlich älteste Baubestand konnte im Keller aufgenommen werden. Hierbei handelt es sich um den westlichen Balkenkeller, dessen Mauerstrukturen sich durch längliche, grob zugeschlagene Sandsteinquader auszeichnen. Bauzeitlich ist eventuell ein an der Westseite vermauerter Eingang, während ein ursprünglich interner Zugang wohl in Anlehnung an eine vermauerte Nische in der Nordostecke vermutet werden kann.
Neben den erwähnten Befunden können der beschriebenen Bauphase keine weiteren Öffnungen zugeordnet werden. An keiner Stelle scheint die ursprüngliche Mauerkrone der Kellerwände erhalten zu sein. So deuten die mit wiederverwendetem Baumaterial gesetzten Mauerabschlüsse eine umfassende Veränderung an.
In Abstimmung mit dem Kellergrundriss kann der älteste Bestand des Überbaus gesehen werden. Hier dominiert an der West- und Südseite ein mit Ziegeln und Backsteinen durchsetztes Wackenmauerwerk. Während dieser Verband in der Westwand durch zwei Eckverbände eindeutig abgrenzbar ist, kann der östliche Abschluss im Zuge der Südwand nicht näher lokalisiert werden. Wie im Kellerbereich ist auch im Überbau der obere Mauerverband stark gestört und neu gefasst. Bauzeitliche Öffnungen wurden nicht erkannt.
Eine genauere zeitliche Einordnung des massiven Kernbaus ist nicht möglich. Mit aller Vorsicht ist eine Datierung in das 14./15. Jahrhundert möglich.
Der Zwischenbau:
Die heutige Ostwand des Kernbaus ist das Ergebnis eines späteren Umbaus. Diese Aussage resultiert aus der hier angetroffenen Mauerstruktur, die sich deutlich von dem oben beschriebenen Mauerverband des Kernbaus unterscheidet. Mit der sich nach Norden fortsetzenden Ostwand ist zum ersten Mal der Zwischenbau erfasst. Er muss wiederum im Zusammenhang mit dem Treppenturm gesehen werden, da spätestens dessen Ausführung die Errichtung des Zwischenbaus voraussetzt. Hinsichtlich seiner ursprünglichen Funktion diente das Erdgeschoss des Zwischenbaus wohl schon von Beginn an als ebenerdige Erschließung der angrenzenden Bauteile.
Ob mit dem Anbau des Zwischenbaus der alte Kellerraum des Kernbaus seine heute vorhandenen Kellerfenster erhielt ist nicht gesichert. Gleiches gilt auch für die zeitliche Einordnung des östlichen Gewölbekellers. Dessen Zugang sitzt in einem späteren Ausbruch und sein heutiges Gewölbe überlagert das ältere Kellerfenster in der Südwand. Für die vorangegangene Kellereindeckung ist wohl gleichfalls eine Balkenlage, wohl die Fortsetzung des vorhandenen Gebälks, anzunehmen.
Der Treppenturm:
Dieser Bauteil ist über dem Eingang durch die Jahreszahl 1606 datiert. Wie schon oben erwähnt, ist mit seiner Erbauung der Zwischenbau als vorhanden vorauszusetzen, wobei eine Überprüfung des baulichen Zusammenhangs mit dessen Westmauer noch aussteht. Mit der Erbauung des Turmes ist auch die heute vorhandene Kellererschließung zu sehen, die sich in der Nordwestecke des Kellers deutlich als spätere Ausbruchmaßnahme zu erkennen gibt. Zusätzlich zum Keller erschließt der Treppenturm drei weitere Nutzungsebenen. Dies sind das Erd- und Obergeschoss, sowie das Dachwerk.
Der Nordbau:
Mit seiner schrägen Ausrichtung zum Kern- und Zwischenbau, wie auch durch den Versprung innerhalb der Ostwand, gibt sich der Nordbau als ehemals eigenständiger Bauteil zu erkennen. Seine ursprüngliche Ausdehnung in Richtung Osten ist heute nicht mehr erhalten, lässt sich aber ausreichend genau nachvollziehen. So handelt es sich bei den abgewinkelten Quaderfassungen um den Ansatz eines ehemaligen Polygons, dessen Funktion mit hoher Sicherheit als Chorabschluss eines ehemaligen Kirchenbaus zu werten ist. Das genaue Alter dieses Baukörpers ist nicht bekannt. Älter als der Zwischenbau, wird er spätestens mit dessen Erbauung in den gemeinsamen Baukomplex eingebunden.
Ursprüngliche Öffnungen im Zuge der erhaltenen Außenwände sind nicht erhalten. Die heute vorhandenen Fenster in der Nordwand sitzen in mehr oder weniger deutlichen Ausbrüchen oder auch älteren Öffnungen. Eine in der Westwand vermauerte Öffnung ist stark verunklärt, sodass keine eindeutige Aussage zur ursprünglichen Funktion möglich ist. Gleiches gilt auch für die Ausnehmungen in der südlichen Innenwand. Das über dem Erdgeschoss verbaute Gebälk verläuft im östlichen Abschnitt in Nord-Süd-Richtung und im westlichen Abschnitt im rechten Winkel dazu.
Der Gesamtbau:
Der spätestens um das Jahr 1606 nachweisbare Gesamtkomplex wurde in den Jahren um 1653 umfassend erneuert. In dieser Zeit erhielt der älteste Keller ein neues Gebälk und dem ruinös erscheinenden Erdgeschoss von Kern- und Zwischenbau wird nach umfassenden Reparaturmaßnahmen der heute vorhandene, ehemals auch im Giebel abgezimmerte Fachwerkaufsatz mit zugehörigem Dachwerk aufgesetzt.
Mit der Erneuerung um die Mitte des 17. Jahrhunderts wurde auch auf dem massiven Erdgeschoss des Kirchenbaus eine Fachwerkebene ausgeführt. Nachweislich der am Dachwerk angetroffenen Befunde bezieht sich diese Aussage auch auf das Polygon. Dessen Dachwerk, das quer zum Hauptdach angeordnet war, ist heute nicht mehr erhalten. Wahrscheinlich zeitgleich mit dem Ersatz der beiden Fachwerkgiebel im Norden und Süden, erhielt der nördliche Bauteil seinen heute vorhandenen Ostabschluss. Im Erdgeschoss massiv, war hier ehemals nur eine mittige Fensteröffnung ausgeführt. Die Lücke im Obergeschoss wurde mit einem konstruktiven, wohl verputzten Fachwerk geschlossen. Eine Situation, die wohl auf den gesamten Baukomplex übertragen werden kann.
In das 19. Jahrhundert ist auch die heutige Treppensituation im Bereich des Zwischenbaus zu datieren. Die heutige Treppe verbaut einen älteren Zugang vom Treppenturm. Dieser lag nördlich des jetzigen Zugangs und ist vermauert.
Der mutmaßlich älteste Baubestand konnte im Keller aufgenommen werden. Hierbei handelt es sich um den westlichen Balkenkeller, dessen Mauerstrukturen sich durch längliche, grob zugeschlagene Sandsteinquader auszeichnen. Bauzeitlich ist eventuell ein an der Westseite vermauerter Eingang, während ein ursprünglich interner Zugang wohl in Anlehnung an eine vermauerte Nische in der Nordostecke vermutet werden kann.
Neben den erwähnten Befunden können der beschriebenen Bauphase keine weiteren Öffnungen zugeordnet werden. An keiner Stelle scheint die ursprüngliche Mauerkrone der Kellerwände erhalten zu sein. So deuten die mit wiederverwendetem Baumaterial gesetzten Mauerabschlüsse eine umfassende Veränderung an.
In Abstimmung mit dem Kellergrundriss kann der älteste Bestand des Überbaus gesehen werden. Hier dominiert an der West- und Südseite ein mit Ziegeln und Backsteinen durchsetztes Wackenmauerwerk. Während dieser Verband in der Westwand durch zwei Eckverbände eindeutig abgrenzbar ist, kann der östliche Abschluss im Zuge der Südwand nicht näher lokalisiert werden. Wie im Kellerbereich ist auch im Überbau der obere Mauerverband stark gestört und neu gefasst. Bauzeitliche Öffnungen wurden nicht erkannt.
Eine genauere zeitliche Einordnung des massiven Kernbaus ist nicht möglich. Mit aller Vorsicht ist eine Datierung in das 14./15. Jahrhundert möglich.
Der Zwischenbau:
Die heutige Ostwand des Kernbaus ist das Ergebnis eines späteren Umbaus. Diese Aussage resultiert aus der hier angetroffenen Mauerstruktur, die sich deutlich von dem oben beschriebenen Mauerverband des Kernbaus unterscheidet. Mit der sich nach Norden fortsetzenden Ostwand ist zum ersten Mal der Zwischenbau erfasst. Er muss wiederum im Zusammenhang mit dem Treppenturm gesehen werden, da spätestens dessen Ausführung die Errichtung des Zwischenbaus voraussetzt. Hinsichtlich seiner ursprünglichen Funktion diente das Erdgeschoss des Zwischenbaus wohl schon von Beginn an als ebenerdige Erschließung der angrenzenden Bauteile.
Ob mit dem Anbau des Zwischenbaus der alte Kellerraum des Kernbaus seine heute vorhandenen Kellerfenster erhielt ist nicht gesichert. Gleiches gilt auch für die zeitliche Einordnung des östlichen Gewölbekellers. Dessen Zugang sitzt in einem späteren Ausbruch und sein heutiges Gewölbe überlagert das ältere Kellerfenster in der Südwand. Für die vorangegangene Kellereindeckung ist wohl gleichfalls eine Balkenlage, wohl die Fortsetzung des vorhandenen Gebälks, anzunehmen.
Der Treppenturm:
Dieser Bauteil ist über dem Eingang durch die Jahreszahl 1606 datiert. Wie schon oben erwähnt, ist mit seiner Erbauung der Zwischenbau als vorhanden vorauszusetzen, wobei eine Überprüfung des baulichen Zusammenhangs mit dessen Westmauer noch aussteht. Mit der Erbauung des Turmes ist auch die heute vorhandene Kellererschließung zu sehen, die sich in der Nordwestecke des Kellers deutlich als spätere Ausbruchmaßnahme zu erkennen gibt. Zusätzlich zum Keller erschließt der Treppenturm drei weitere Nutzungsebenen. Dies sind das Erd- und Obergeschoss, sowie das Dachwerk.
Der Nordbau:
Mit seiner schrägen Ausrichtung zum Kern- und Zwischenbau, wie auch durch den Versprung innerhalb der Ostwand, gibt sich der Nordbau als ehemals eigenständiger Bauteil zu erkennen. Seine ursprüngliche Ausdehnung in Richtung Osten ist heute nicht mehr erhalten, lässt sich aber ausreichend genau nachvollziehen. So handelt es sich bei den abgewinkelten Quaderfassungen um den Ansatz eines ehemaligen Polygons, dessen Funktion mit hoher Sicherheit als Chorabschluss eines ehemaligen Kirchenbaus zu werten ist. Das genaue Alter dieses Baukörpers ist nicht bekannt. Älter als der Zwischenbau, wird er spätestens mit dessen Erbauung in den gemeinsamen Baukomplex eingebunden.
Ursprüngliche Öffnungen im Zuge der erhaltenen Außenwände sind nicht erhalten. Die heute vorhandenen Fenster in der Nordwand sitzen in mehr oder weniger deutlichen Ausbrüchen oder auch älteren Öffnungen. Eine in der Westwand vermauerte Öffnung ist stark verunklärt, sodass keine eindeutige Aussage zur ursprünglichen Funktion möglich ist. Gleiches gilt auch für die Ausnehmungen in der südlichen Innenwand. Das über dem Erdgeschoss verbaute Gebälk verläuft im östlichen Abschnitt in Nord-Süd-Richtung und im westlichen Abschnitt im rechten Winkel dazu.
Der Gesamtbau:
Der spätestens um das Jahr 1606 nachweisbare Gesamtkomplex wurde in den Jahren um 1653 umfassend erneuert. In dieser Zeit erhielt der älteste Keller ein neues Gebälk und dem ruinös erscheinenden Erdgeschoss von Kern- und Zwischenbau wird nach umfassenden Reparaturmaßnahmen der heute vorhandene, ehemals auch im Giebel abgezimmerte Fachwerkaufsatz mit zugehörigem Dachwerk aufgesetzt.
Mit der Erneuerung um die Mitte des 17. Jahrhunderts wurde auch auf dem massiven Erdgeschoss des Kirchenbaus eine Fachwerkebene ausgeführt. Nachweislich der am Dachwerk angetroffenen Befunde bezieht sich diese Aussage auch auf das Polygon. Dessen Dachwerk, das quer zum Hauptdach angeordnet war, ist heute nicht mehr erhalten. Wahrscheinlich zeitgleich mit dem Ersatz der beiden Fachwerkgiebel im Norden und Süden, erhielt der nördliche Bauteil seinen heute vorhandenen Ostabschluss. Im Erdgeschoss massiv, war hier ehemals nur eine mittige Fensteröffnung ausgeführt. Die Lücke im Obergeschoss wurde mit einem konstruktiven, wohl verputzten Fachwerk geschlossen. Eine Situation, die wohl auf den gesamten Baukomplex übertragen werden kann.
In das 19. Jahrhundert ist auch die heutige Treppensituation im Bereich des Zwischenbaus zu datieren. Die heutige Treppe verbaut einen älteren Zugang vom Treppenturm. Dieser lag nördlich des jetzigen Zugangs und ist vermauert.
Bestand/Ausstattung:
keine Angaben
Konstruktionen
Konstruktionsdetail:
- Verwendete Materialien
- Backstein
- Ziegel
- Steinbau Mauerwerk
- Wacken/Kiesel
Konstruktion/Material:
keine Angaben