Ottilienkapelle (Eppingen)

Datenbank Bauforschung/Restaurierung

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Ehem. Lateinschule

ID: 213803263115  /  Datum: 21.04.2016
Datenbestand: Bauforschung und Restaurierung
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Objektdaten

Straße: Kirchstaffel
Hausnummer: 3
Postleitzahl: 74189
Stadt-Teilort: Weinsberg

Regierungsbezirk: Stuttgart
Kreis: Heilbronn (Landkreis)
Wohnplatzschlüssel: 8125102008
Flurstücknummer: 53/2
Historischer Straßenname: keiner
Historische Gebäudenummer: keine
Lage des Wohnplatzes: Lage des Wohnplatzes
Geo-Koordinaten: 49,1524° nördliche Breite, 9,2854° östliche Länge

Kartenansicht (OpenStreetMaps)

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Objektbeziehungen

keine

Umbauzuordnung

keine

Weitere Objekte an diesem Wohnplatz

Fachwerkbau, ehemaliger Farrenstall (74189 Weinsberg, Kanalstraße 23)
Weinsberg ( 74189 Weinsberg, Mönchhausgasse 2)
Stellwerk 1 (74189 Weinsberg, Stadtseestraße 1)
Wohn- und Geschäftshaus (74189 Weinsberg, Unteres Tor 5)

Bauphasen

Kurzbeschreibung der Bau-/Objektgeschichte bzw. Baugestaltungs- und Restaurierungsphasen:

Die Nutzungsgeschichte des Hausplatzes wird durch eine Haustafel an der Nordwestwand erläutert. Demnach befand sich an dieser Stelle das im Bauernkrieg 1525 abgebrannte Rathaus von Weinsberg.
Das jetzige Haus stammt aus dem Jahr 1541 und zählt zu den ältesten erhaltenen Gebäuden der Stadt.
Von 1550 bis 1926 beherbergte es die Lateinschule. Während des 1. Koalitionskrieges gegen das revolutionäre Frankreich diente das Haus 1794/ 95 als Lazarett für das österreichische Heer. Bis 1929 war die Realschule in diesem Gebäude untergebracht und ging anschließend in Privatbesitz über.

Ab dem 19. Jahrhundert konnten verschiedene Umbauten festgestellt werden. Im frühen 19. Jahrhundert wurden die West- und die Nordwand des Hauses im Erdgeschoss als Massivwände neu errichtet und in örtlichem Sandstein ausgeführt. In dieser Generalsanierungsphase dürfte auch die Ausstattung des Hauses mit den heutigen Fensteröffnungen und die wesentliche Gestaltverleihung des vorhandenen Innenausbaus (Brüstungstäfelungen in den Stuben, Treppenhaus, etc.) einheitlich zu datieren sein. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts wurde das Dachgeschoss zu Wohnzwecken ausgebaut. In der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts erfolgte der Garagenanbau, nach 1975 die Faserzement-Fassade und der Einbau der einflügeligen Fenster.


1. Bauphase:
(1541)
Neubau anstelle des abgebrannten Rathauses im Jahre 1525.
Betroffene Gebäudeteile:
keine
Lagedetail:
  • Siedlung
    • Stadt

2. Bauphase:
(1550 - 1929)
als Lateinschule / Realschule genutzt
Betroffene Gebäudeteile:
keine
Bauwerkstyp:
  • Anlagen für Bildung, Kunst und Wissenschaft
    • Schule, Kindergarten

3. Bauphase:
(1794 - 1796)
Als Lazarett genutzt
Betroffene Gebäudeteile:
keine
Bauwerkstyp:
  • Bauten für Wohlfahrt und Gesundheit
    • Krankenhaus

4. Bauphase:
(1800 - 1840)
Die West- und die Nordwand des Hauses wurden vermutlich während des frühen 19. Jh. im Erdgeschoss als Massivwände neu errichtet und in örtlichem Sandstein ausgeführt. In dieser Generalsanierungsphase dürfte auch die Ausstattung des Hauses mit den heutigen Fensteröffnungen und die wesentliche Gestaltverleihung des vorhandenen Innenausbaus (Brüstungstäfelungen in den Stuben, Treppenhaus, etc.) einheitlich zu datieren sein.

Im Erdgeschoss und im 1. OG wurde im selben Bauvorgang die Nordhälfte der östlichen Innenbundachse um ca. 1,4 m zugunsten einer Vergrößerung des Eingangsflures nach Osten verschoben, was letztlich auch Deformationen in den darüber gelegenen Bereichen nach sich zog und die heute erhaltene, dreiteilige Podesttreppenanlage in das 1. OG erst möglich machte.
Betroffene Gebäudeteile:
keine

5. Bauphase:
(1900 - 1940)
Die Innenausbauten im 1. DG stammen aus dem beginnenden 20. Jh., als hier eine Wohnung mit Küche eingerichtet wurde. Die Dachbodentreppe zum 2. DG wurde im Zuge dieses Umbaus um ca. 1 m nach Osten verlegt und mit einer liegenden Tür im 2. DG abgedeckt.

Des Weiteren entstanden mit dem Dachausbau zwei Dachgauben.
Betroffene Gebäudeteile:
keine

6. Bauphase:
(1929)
In Privatbesitz übergehend.
Betroffene Gebäudeteile:
keine
Bauwerkstyp:
  • Wohnbauten
    • Wohnhaus

7. Bauphase:
(1940 - 1990)
Als Zutaten aus den letzten Jahrzehnten sind zu erkennen:

- Garagenanbau mit Terrasse für das OG (Die Garage ist allerdings wegen zu beengter Zufahrtsverhältnisse für eine Kfz-Nutzung nicht zu gebrauchen; sie soll als Lagerraum genutzt werden.)

-Faserzement-Fassade nach 1975

-Einflügel-Holzfenster nach 1975

-Dachdeckung, um 1990
Betroffene Gebäudeteile:
keine

Besitzer:in

keine Angaben

Fotos

Ostfassade / Ehem. Lateinschule in 74189 Weinsberg (07.12.2010)
Westgiebel im 2. DG:
Die geschweiften Brüstungshölzer („Feuerböcke“) aus der Bauzeit des Hauses um 1550 und Einblicke in die gut erhaltene Dachkonstruktion.
 / Ehem. Lateinschule in 74189 Weinsberg (07.12.2010)
Der „Lange Gang“ - einst trockener Abort mit Fallentleerung in den Traufwinkel zwischen Häuser Nr. 3 und 1, später zum WC umgebaut. / Ehem. Lateinschule in 74189 Weinsberg (07.12.2010)
Der Spülstein aus Zeiten um 1910 wird geborgen und im Hauswirtschaftsraum im EG wieder funktional als Ausguss verwendet. / Ehem. Lateinschule in 74189 Weinsberg (07.12.2010)

Zugeordnete Dokumentationen

keine

Beschreibung

Umgebung, Lage:
Das Wohnhaus befindet sich am nördlichen Stadtrand von Weinsberg, unterhalb des Burgberges und unweit der Johanneskirche, des ehem. Pfarrhauses, der Mesnerei und der Deutschen Schule.
Lagedetail:
  • Siedlung
    • Stadt
Bauwerkstyp:
  • Wohnbauten
    • Wohnhaus
Baukörper/Objektform (Kurzbeschreibung):
Der zweistockige, heute verputzte Fachwerkbau zeigt eine zweischiffig-dreizonige Grundrissgliederung, welche von einem Satteldach mit liegendem Stuhlwerk mit vier Innenbundachsen überdeckt ist.

Die im 2. DG einsehbare Fassadenkonstruktion der Ostseite zeigt ein einstmals schmuckhaft gestaltetes Fachwerk zur Kirchstaffel/ Marktplatzseite hin.
Innerer Aufbau/Grundriss/
Zonierung:
keine Angaben
Vorgefundener Zustand (z.B. Schäden, Vorzustand):
Aufsteigende Feuchtigkeit in der Nordwand.

Ursache für die Feuchtigkeit: Ein unter diesem Bereich liegender Kellerraum wird mittels Lüftungszug, welcher unter dem abgebildeten Fenster endete, belüftet. Nach dem Abbruch des Lüftungszuges staut sich die aufsteigende Kellerfeuchte unter dem Holzfußboden.
Bestand/Ausstattung:
keine Angaben

Konstruktionen

Konstruktionsdetail:
  • Dachform
    • Satteldach
  • Verwendete Materialien
    • Putz
  • Holzgerüstbau
    • allgemein
Konstruktion/Material:
Das Gebäude Kirchstaffel 3 in Weinsberg entstand über einer vermutlich älteren Kelleranlage im 16. Jh. in giebelständiger Stellung zur Kirchstaffel.

Die Dachlonstruktion besteht aus einem gut erhaltenen, vollverzapften Dachwerk mit liegendem Stuhl, einem Gratstich unter dem westlichen Krüppelwalm und einem Andreaskreuz-Windverband zur Längsaussteifung.

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