Gasthaus Löwen
Datenbestand: Bauforschung
Objektdaten
Straße: | Hauptstraße |
Hausnummer: | 24 |
Postleitzahl: | 79427 |
Stadt-Teilort: | Eschbach |
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Regierungsbezirk: | Freiburg |
Kreis: | Breisgau-Hochschwarzwald (Landkreis) |
Wohnplatzschlüssel: | 8315033001 |
Flurstücknummer: | keine |
Historischer Straßenname: | keiner |
Historische Gebäudenummer: | keine |
Lage des Wohnplatzes: |
Kartenansicht (OpenStreetMaps)
Wohnhaus, Hauptstraße 53 (79427 Eschbach)
Baukomplex Weinstetter Hof, Weinstetter Hof (79427 Eschbach)
Bauphasen
Frühester Bauteil ist ein gemauerter, zweigeschossiger Baukörper auf einer gedrungen rechteckigen Grundfläche dessen ursprüngliche Nutzung und Aussehen nicht bekannt sind. Möglicherweise bestand dieser Bau schon vor 1327 (a). Dieser Bau brannte aus und wurde mit einem Keller versehen und nach 1372 d (? - Sturzholz, daher unsichere Datierung ) um ein drittes Geschoss (glatte Eck- statt Buckelquadern) aufgestockt. Die Spitzbogigen Doppelfenster können nur mit einfachen Läden verschlossen gewesen sein, daher Nutzung als Neben-, Schlaf- oder Speicherraum. In der nächsten Bauphase wurde ein zweigeschossiger Anbau hinzugefügt, der im OG eine Stube mit Vertäfelung und vom Altbau zu beschickendem Ofen enthielt. In einer weiteren Phase wurden Alt- und Anbau auf eine Höhe gebracht. Vermutlich 1443 d wird das Gebäude mit einem großen, dreigeschossigen Anbau in schiefem Winkel Richtung Norden erheblich erweitert. Dieser wird unterkellert, tief gegründet und mit einem Graben umgeben, der auch um die älteren Gebäudeteile lief und daher eine Unterfangung mit Futtermauern bedingte. Der Hauptwohnraum befand sich im 1.OG, belichtet durch große Fensternischen, im 2.OG gab es dagegen nur schmale Fenster. In den Winkeln des nun L-förmigen Gebäudes wurde ein in der Grundfläche quadratisches Gebäudeteil eingestellt. In diesem Gebäudeteil zeigen sich verschiedene Gewölbespuren und eine 3,5o m hohe Spitzbogenöffnung, die nicht sicher interpretiert werden konnten und als (Kapellen)Erker oder Verteidigungselement vorgeschlagen werden.
Als sicher datierte Bauphase werden 1484 alle Gebäudeteile unter einem gemeinsamen Dach mit Spitzen und wohl auch Fähnchen über den Walmen zusammengefasst, wofür alle Mauerkronen auf eine einheitliche Höhe gebracht werden mussten. Dabei wurde auch der Eingang an die Ostseite verlegt. Auf den fortifikatorischen Anspruch deutet noch eine danebenliegende Schlüssellochscharte. Zu diesem Zeitpunkt enstand der Baukörper, wie er im Wesentlichen noch heute erhalten ist. Die lange Baugeschichte machte sich an verschiedenen Innenniveaus und willkürlicher Fensterverteilung deutlich.
Möglicherweise wurden die beiden Gebäudeteile zeitweise getrennt genutzt, was die Anlage eines Treppenturmes mit integriertem Aborterker im Graben nötig machte. Die Holzvertäfelung der Stube wurde entfernt und die Wände verputzt. Im 17. Jh. wurde der Graben verfüllt und ein Aussenzugang zur Wendeltreppe angelegt. Sein heutiges Erscheinungsbild erhielt der Löwen zwischen 1743 und 1745: In dieser Zeit wurde das Gebäude gründlich umgebaut und viele durch die Baugeschichte bedingte Mängel behoben. So wurden die meisten Balkenlagen ersetzt um einheitliche Innenniveaus zu erlangen, Teile der dicken Innenmauern (=ehemalige Aussenwände) ausgebrochen um günstigere Innenraumteilungen zu erlangen, der Keller wurde abgetieft, erhielt Gewölbe und Aussenzugang, die Wendeltreppe wurde entfernt und eine den Idealen des Barock entsprechende gleichmäßige Fensterteilung geschaffen. Der Eingang wurde verlegt und das repräsentative Portal vorgesetzt.
(1327)
(1344)
(1372)
(1373 - 1443)
(1443)
(1443 - 1484)
(1484)
(1484 - 1743)
(1601 - 1699)
(1743 - 1745)
(1954)
(1954)
(1970)
(1973)
Zugeordnete Dokumentationen
- Maßnahmenbegleitende Untersuchung
- Dendrochronologische Datierung
Beschreibung
- Anlagen für Handel und Wirtschaft
- Gasthof, -haus
- Befestigungs- und Verteidigungsanlagen
- Element der Befestigungsarchitektur
Zonierung:
Konstruktionen
- Steinbau Mauerwerk
- Bruchstein
- Werkstein
- Dachgerüst Grundsystem
- Sparrendach, q. geb. mit liegendem Stuhl
- Dachform
- Satteldach mit Schopfwalm (Krüppelwalm)