Gasthaus Kronprinz, nördlicher Anbau
Datenbestand: Bauforschung
Objektdaten
Straße: | Bahnhofstraße |
Hausnummer: | 17 |
Postleitzahl: | 74523 |
Stadt-Teilort: | Schwäbisch Hall |
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Regierungsbezirk: | Stuttgart |
Kreis: | Schwäbisch Hall (Landkreis) |
Wohnplatzschlüssel: | 8127076049 |
Flurstücknummer: | keine |
Historischer Straßenname: | keiner |
Historische Gebäudenummer: | keine |
Lage des Wohnplatzes: |
Kartenansicht (OpenStreetMaps)
Objektbeziehungen
Ist Gebäudeteil von: | |
1. Gebäudeteil: | Gasthaus Kronprinz |
2. Gebäudeteil: | Stadtmauerbefunde |
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Besteht aus folgenden Gebäudeteilen: | |
keine Angabe |
Wohnhaus, Badtorweg 6 (74523 Schwäbisch Hall)
Wohnhaus, Im Weiler 26 (74523 Schwäbisch Hall)
Fachwerkhaus, Nonnenhof 4 (74523 Schwäbisch Hall)
Schloss Rechenberg (74597 Stimpfach, Zum Schloss 7)
Bauphasen
Der heutige Gasthof Kronprinz befindet sich im Süden der Katharinenvorstadt, außerhalb des Stadtmauerrings im Bereich des ehemaligen Riedner Tores. Dieser südliche Stadtausgang war erst im Laufe des 15. Jahrhunderts im Zusammenhang mit der Schließung des weiter westlich gelegenen Lullentors entstanden. In der Folge wurde die südliche Verlängerung der Mauerstraße, die heutige Bahnhofstraße, zur wichtigsten Nord-Süd-Achse der westlich des Kochers gelegenen Vorstädte.
Das Grundstück war bis Anfang des 19. Jahrhunderts offensichtlich nur als Garten genutzt worden. Eine erste Bebauung im Süden des Bereichs erfolgte zwischen 1803 und 1816. Bald danach, vor 1827, wurde unter Einbeziehung des vorhandenen Baukörpers das heute bestehende Gebäude errichtet. Dieses ist bis in jüngere Zeit im nördlichen Bereich mehrmals nach Osten hin erweitert bzw. umgebaut worden. Aus dem Primärkataster von 1827 ist ersichtlich, dass die Flucht der nördlichen Hausfassade im Bereich der äußeren Grabenmauer der ehemaligen Stadtbefestigung liegt . Bei der Kelleruntersuchung konnten in diesem Bereich auch ältere (14. Jahrhundert) Mauerwerke beobachtet werden Zudem wurden Mauerwerke beobachtet, die auf eine Besiedlung noch vor der Stadtummauerung in der 1. Hälfte des 14. Jahrhunderts hinweisen.
(1800 - 1993)
Hochmittelalterliche Siedelspuren, die nach Befunden im nordwestlichen Hauskeller (14. Jh.) zu vermuten waren, konnten nicht beobachtet werden. Dabei ist nicht auszuschließen, dass zu Beginn des 19. Jahrhunderts umfangreiche Planierungen stattgefunden haben könnten.
Die äußere Grabenmauer der mittelalterlichen Stadtbefestigung konnte in der Flucht der heutigen Nordfassade des Kronprinz in Resten beobachtet werden (Sondage 2). Diese scheint in diesem Bereich ursprünglich geendet zu haben. Der Stadtgraben könnte demnach zum Kocher hin offen ausgelaufen sein.
Weitere mittelalterliche Befunde oder Befundschichten sind im untersuchten Bereich nicht vorhanden. (gk)
Es konnten in Sondage 1 und 2 nur Planierungen, bzw. Bauaktionen des 19./ 20. Jahrhunderts beobachtet werden.
In Sondage 1 wurde ein Mauerzug abgeschnitten, der keinen aus den bekannten Plänen hervorgehenden Nebengebäuden in diesem Bereich zugeordnet werden kann. Die Mauer folgt der bis heute gültigen Parzellengrenze im Nordosten und ist wohl als Stütz-/ Gartenmauer des abfallenden Geländes zu verstehen. Nördlich der Mauer konnte eine Wegbefestigung angeschnitten werden. Diese dürfte zu einem Weg gehören, der auf dem Stadtplan von 1816 verzeichnet ist und von Südosten in den ehemaligen Graben der Stadtbefestigung führt.
Die Nordwand des Kronprinz-Kernbaus sitzt direkt auf der Grabenmauer (Sondage 2) auf, nutzt diese also als Fundament. Die Mauer, als Verlängerung der Nordfassade des Kernbaus liegt zwar in der Flucht der ehemaligen äußeren Grabenmauer, nutzt diese aber nicht als Fundament, sondern ist von dieser durch Planierungen des 19. Jhs. getrennt. Die Mauer ist mehrfach gestört, bzw. ausgebessert worden. Zuletzt ist in jüngerer Zeit die Nordostecke in Beton bzw. Formziegel errichtet worden.
Weiter südlich liegt ein paralleler Mauerzug, der in seiner Funktion bisher nicht recht gedeutet werden kann. Dazwischen ist ein Pflaster aus Kalksteinplatten vorhanden. Diese Befunde sind eigentlich nur im Zusammenhang mit den Umbauten bzw. Nutzungsänderungen des östlichen Anbaus zu verstehen. (gk)
Im Zuge des Baugrubenaushubes wurde desweiteren ein nördlich des südlichen Gebäudeflügels gelegener Brunnen zugänglich.
Zugeordnete Dokumentationen
- Bericht über eine archäologische Befundaufnahme im Bereich der ehemaligen Stadtbefestigung der Katharinenvorstadt.
Beschreibung
- Siedlung
- Stadt
- Anlagen für Handel und Wirtschaft
- Gasthof, -haus
Zonierung:
Konstruktionen
- Steinbau Mauerwerk
- allgemein