Datenbank Bauforschung/Restaurierung

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ehem. Schloss

ID: 261312079133  /  Datum: 15.10.2008
Datenbestand: Bauforschung
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Objektdaten

Straße: Schlossgartenstraße
Hausnummer: 7
Postleitzahl: 71159
Stadt-Teilort: Mötzingen

Regierungsbezirk: Stuttgart
Kreis: Böblingen (Landkreis)
Wohnplatzschlüssel: 8115034002
Flurstücknummer: keine
Historischer Straßenname: keiner
Historische Gebäudenummer: keine
Lage des Wohnplatzes: Lage des Wohnplatzes

Kartenansicht (OpenStreetMaps)

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Objektbeziehungen

keine

Umbauzuordnung

keine

Weitere Objekte an diesem Wohnplatz

Wohnhaus (71159 Mötzingen, Öschelbronner Straße 5)

Bauphasen

Kurzbeschreibung der Bau-/Objektgeschichte bzw. Baugestaltungs- und Restaurierungsphasen:

Zu Beginn der 1580er Jahre wurde das Schloss durch den württembergischen Baumeister Heinrich Schickhardt erbaut. Im 19. Jh. fanden diverse Renovierungsmaßnahmen statt. Am Ende des Zweiten Weltkrieges wurde das Schloss zu großen Teilen zerstört.


1. Bauphase:
(1571)
Junker Hans von Rodenstein wird als Inhaber des Schlosses
erwähnt. Die Familie von Rodenstein stand bereits seit dem
15. Jahrhundert der Vogtei vor.
Betroffene Gebäudeteile:
keine

2. Bauphase:
(1580)
Die Familie von Rodenstein verkauft ihren Teil an Schloss und Ort
Mötzingen an das Bistum Speyer.
Betroffene Gebäudeteile:
keine

3. Bauphase:
(1581)
Das Bistum Speyer verkauft wiederum seine Anteile an Schloss
und Ort Mötzingen an das Herzogtum Württemberg.
Betroffene Gebäudeteile:
keine

4. Bauphase:
(1582)
Herzog Ludwig von Württemberg belehnt den Herrenberger Obervogt und Hofrichter Hans Burkhardt von Anweil mit Gütern und Rechten in Mötzingen.
Betroffene Gebäudeteile:
keine

5. Bauphase:
(1583 - 1585)
Hans Burkhardt von Anweil lässt durch den Herrenberger Baumeister Heinrich Schickhardt (1558-1634), später württembergischer Hofbaumeister, ein neues Schloss in Mötzingen erbauen. Es handelt sich dabei um eine der ersten Baumaßnahmen die Heinrich Schickhardt eigenständig durchgeführt hatte. Schickhardt selbst schreibt dazu: „Metzingen im Gay. Auff des edlen und vesten Hans Burkhardt von Anweil, fürstl. württ. Hofrichter und Obervogt zu Herrenberg ginstiges Begehren hab ich ohngever anno 1580 zu gedachtem Schloß, wie das von Grund auff new zu erbauwen, ein Abriß gemacht, ist auch gleich darauff erbaut worden.”
Betroffene Gebäudeteile:
keine

6. Bauphase:
(1592)
Ein Wappenstein mit dem Wappen der Familie von Anweil und der Jahreszahl 1592 (i), welcher sich heute am zugesetzten Kellereingang befindet, dokumentiert den Besitzerwechsel und Neubau des Schlosses.
Betroffene Gebäudeteile:
keine

7. Bauphase:
(1593)
Nach dem Tod des Hans Burkhardt von Anweil kam sein Sohn Johann Albrecht in den Besitz des Schlosses.
Betroffene Gebäudeteile:
keine

8. Bauphase:
(1622)
Nach Johann Albrecht hat Ludwig Friedrich von Anweil, der zweite Sohn von Hans Burkhardt, das Lehen angetreten.
Betroffene Gebäudeteile:
keine

9. Bauphase:
(1646)
Eberhard Friedrich, der Sohn des Ludwig Friedrich von Anweil, tritt das Lehen an und stirbt schließlich ohne männliche Nachkommen.
Betroffene Gebäudeteile:
keine

10. Bauphase:
(1662)
Das Gut wird Anna Margareta von Anweil, der Schwester des Eberhard Friedrich, und ihrem Ehemann Ludwig Du May übertragen.
Betroffene Gebäudeteile:
keine

11. Bauphase:
(1686)
Nach dem Tod von Ludwig Du May, der ebenfalls keine männlichen Erben hinterließ, verkauften dessen Töchter das gesamte Gut, darunter auch das Schloss, an die herzogliche Rentkammer.
Betroffene Gebäudeteile:
keine

12. Bauphase:
(1692)
Die herzogliche Rentkammer verkauft das Schlossgut an den Dragoneroberst und Obervogt von Nagold, Karl Friedrich Carolin von Sommaripa.
Betroffene Gebäudeteile:
keine

13. Bauphase:
(1715)
Georg Sigfried von Leininger kauft das Schloss von der Witwe von Sommaripa und deren zweiten Ehemann, Oberstwachtmeister von Rudolphi.
Betroffene Gebäudeteile:
keine

14. Bauphase:
(1741)
Nach dem Tode Georg Siegfried von Leininger geht das Schlossgut als Erbschaft an dessen Schwiegersohn Christian Heinrich von Göllnitz.
Betroffene Gebäudeteile:
keine

15. Bauphase:
(1770)
Anschließend kommt der Oberamtmann Kraft von Herrenberg in den Besitz des Schlosses.
Betroffene Gebäudeteile:
keine

16. Bauphase:
(1801)
Amtmann Neufer wird als Besitzer des Schlosses erwähnt.
Betroffene Gebäudeteile:
keine

17. Bauphase:
(1807)
Franziska von Harling, Ehefrau des königlich württembergischen Staatsministers Philipp Christian Friedrich Graf von Normann-Ehrenfels kauft das Schloss und die Güter.
Betroffene Gebäudeteile:
keine

18. Bauphase:
(1817)
Das Schloss wird durch Johann Georg Wagners Witwe erkauft.
Betroffene Gebäudeteile:
keine

19. Bauphase:
(1848)
Das Schloss ging je zur Hälfte an die Schwiegersöhne der Wagnerschen Witwe. Jakob Kleiner, Hirschwirt in Ebhausen, und Christian Hiller, späterer Löwenwirt.
Betroffene Gebäudeteile:
keine

20. Bauphase:
(1865)
Heinrich Kußmaul, Schwiegersohn des Christian Hiller, erbt das halbe Schloss. Die andere Hälfte erwarb er durch Kauf von Jakob Kleiner.
„Dieser neue Besitzer nahm im gleichen Jahr eine Renovation des Schlosses vor, die allerdings eher einer Verwüstung desselben durch Einbau von Scheune und Stallung (ein Eckstein trägt die Jahreszahl 1865 als Jahr der Renovation) gleichkommt.”
Betroffene Gebäudeteile:
keine

21. Bauphase:
(1889)
Die zweite Ehefrau des Heinrich Kußmaul, Philippine Kußmaul geb. Frank, übernimmt das Schloss.
Betroffene Gebäudeteile:
keine

22. Bauphase:
(1909)
Nach dem Tod der Philippine Kußmaul geht das Schloss in den Besitz ihrer Töchter über.
Betroffene Gebäudeteile:
keine

23. Bauphase:
(1913)
Julius Rieder, der Verfasser der „Beiträge zu Ortschronik von Mötzingen” schreibt damals: „Von der früheren Einrichtung des Schlosses ist durch die oben erwähnte Renovation nur noch sehr wenig erhalten. Die Grundform blieb ja wohl dieselbe, doch sind die charakteristischen Merkmale alter Schlösser, wie Freitreppe und Gänge sofort verschwunden. Erhalten sind, allerdings in schlechtem Zustande, Wappen, Böden, Decken (übertüncht), Fensteröffnungen und -verkleidungen, Fenster, Dachgebälk im westlichen Teil des Gebäudes. Der östliche Teil wurde völlig umgebaut. 6 Steinsäulen der Freitreppe tragen jetzt einen angebauten Holzschuppen. Der Schloßsee ist zur Wiese umgewandelt. Der Schloßgarten, der äußerlich noch ein Ganzes bildet, gehört zur Hälfte Gottlieb Frank, die andere Hälfte, teilweise den Schloßbesitzerinnen, Metzger Hiller, Schäfer Holderle, Jakob Kußmaul. Die übrigen Schloßgüter sind ebenfalls zerstückelt.”
Betroffene Gebäudeteile:
keine

24. Bauphase:
(1945)
In Folge des Zweiten Weltkriegs wurde das Schloss in Brand geschossen und in weiten Teilen zerstört.
Betroffene Gebäudeteile:
keine

25. Bauphase:
(1955)
Aus dem Jahr 1955 liegt ein Baugesuch zur Überbauung der Schlossruine durch das heute noch vorhandene Wohnhaus vor.
Betroffene Gebäudeteile:
keine

Besitzer:in

keine Angaben

Fotos

Südwestliche Ansicht des heutigen Wohnhauses mit Resten des ehemaligen Schlosses (2007) / ehem. Schloss in 71159 Mötzingen
Im alten Kellerabgang vermauerter Wappenstein der Familie von Anweil 1592 (i) / ehem. Schloss in 71159 Mötzingen

Zugeordnete Dokumentationen

  • Bauhistorische Kurzuntersuchung der Reste des ehem. Schlosses

Beschreibung

Umgebung, Lage:
Die Reste des ehemaligen Schlosses befinden sich in nahezu zentraler Lage des historischen Ortskerns von Mötzingen. Südöstlich des Schlosses befand sich einst der Schlossgarten, welcher zum Ortsrand hin in die freie Landschaft überging. Das in den 1580er Jahren durch Heinrich Schickhardt erbaute Schloss dürfte an Stelle eines älteren Schlossbaus errichtet worden sein, von welchem noch Reste im Keller der heutigen Schlossruine zu erwarten sind.
Lagedetail:
  • Siedlung
    • Stadt
Bauwerkstyp:
  • Residenz- und Hofhaltungsbauten
    • Schloss
Baukörper/Objektform (Kurzbeschreibung):
Vom ehemaligen Mötzinger Schloss, welches 1945 in weiten Teilen zerstört wurde, konnten sich bis heute lediglich der Gewölbekeller und Reste der Erdgeschosswände erhalten.
Ursprünglich handelte es sich beim Schloss um ein dreigeschossiges, massiv erbautes Gebäude mit Vollwalmdach und nördlich vorgelagerter Freitreppe.
Innerer Aufbau/Grundriss/
Zonierung:
Der westliche Gebäudeteil ist durch einen Gewölbekeller unterkellert, welcher in seinen südlichen und westlichen Außenwänden noch Reste einer Vorgängerbebauung aufzeigt.
Von der Zerstörung im Jahr 1945 war in erster Linie der östliche Gebäudeteil betroffen. Dieser komplett zerstörte Ostteil wurde in den 1950er Jahren nicht überbaut, so dass die östlich freistehende ehemalige Außenwand des Schlosses bis heute noch im ruinösen Zustand vorhanden ist und sich in weiten Teilen innerhalb der angebauten Scheune befindet.
Im Erdgeschoss haben sich vor allem die Außenwände sowie im westlichen Gebäudebereich einige Innenwände sowie Tonnen- und Kreuzgratgewölbe erhalten. Das Ober- und Dachgeschoss wurde in den 1950er Jahren auf die Schlossruine aufgesetzt.
Vorgefundener Zustand (z.B. Schäden, Vorzustand):
Aus dem Jahr 1946 sind Aufmaßpläne der Schlossruine vorhanden, die das Ausmaß der Zerstörung dokumentieren. Deutlich wird daran jedoch auch, dass nach dem Zweiten Weltkrieg noch wesentlich mehr bauliche Substanz des Schlosses vorhanden war.
Erst mit dem Aufbau des heutigen Wohngebäudes in den 1950er Jahren wurden die Reste des 1. und 2. Obergeschosses abgetragen.
Bestand/Ausstattung:
keine Angaben

Konstruktionen

Konstruktionsdetail:
  • Gewölbe
    • Kreuzgratgewölbe
    • Tonnengewölbe
  • Gestaltungselemente
    • Zierglieder im Steinbau
  • Steinbau Mauerwerk
    • Bruchstein
    • hammerrechtes Schichtenmauerwerk
  • Dachform
    • Satteldach mit beidseitigem Vollwalm
Konstruktion/Material:
keine Angaben

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