ehem. Ochsenstall
Datenbestand: Bauforschung
Objektdaten
Straße: | Gestütshof |
Hausnummer: | 6 |
Postleitzahl: | 72532 |
Stadt-Teilort: | Gomadingen |
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Regierungsbezirk: | Tübingen |
Kreis: | Reutlingen (Landkreis) |
Wohnplatzschlüssel: | 8415027007 |
Flurstücknummer: | keine |
Historischer Straßenname: | keiner |
Historische Gebäudenummer: | keine |
Lage des Wohnplatzes: |
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Kartenansicht (OpenStreetMaps)
Gestütswärter Wohnung - Wagenremise (72532 Gomadingen, Gestütshof 3)
Bauphasen
An der Scheune Nr. 6 des Haupt- und Landgestüts Marbach sind vier eindeutige Bauphasen zu erkennen. Die ursprüngliche Scheune war circa halb so lang wie das heutige Gebäude und der Bereich der heutigen Tennendurchfahrt war schmaler.
Das Erbauungsdatum dieser Scheune ist auf einer Holztafel über der östlichen Tenneneinfahrt abzulesen (1765i), welches durch die dendrochronologischen Untersuchungen bestätigt wurde (1765d). Die Konstruktion des 1. Dachgeschosses wurde nachträglich erneuert, worauf Abbundzeichen aus Rötelkreide schließen lassen, die in den übrigen Geschossen nicht vorkommen. Leider konnte ein genaues Datum für diese Erneuerungsphase nicht festgestellt werden, da sich die Proben nicht auswerten liesen. Der Umbau ist zwischen 1765 und 1771 anzunehmen.
In einer Phase um 1771(d) wurde die Scheune nach Westen verlängert, indem ein Erweiterungsbau gegen die ursprüngliche Scheune gestellt wurde. Die ehemalige westliche Außenwand ist noch an Verwitterungsspuren und Putzresten zu erkennen.
Die mächtige Scheune ist somit eindrucksvolles Zeugnis der großen Ausdehnung des Gestüts Ende des 18. Jahrhunderts. Innerhalb von nur sechs Jahren waren die Kapazitäten der Scheune zu klein geworden und sie musste um das Doppelte vergrößert werden.
(1765)
- Siedlung
- Dorf
- Ländl./ landwirtschaftl. Bauten/ städtische Nebengeb.
- Stallscheune
- Holzgerüstbau
- Unterbaugerüst
- Dachgerüst Grundsystem
- Sparrendach, q. geb. mit liegendem Stuhl
(1765 - 1800)
(1771)
Die heutige Tennendurchfahrt im östlichen Gebäudeteil wird durch Versetzen des Unterzuges bzw. der Ständerachse erweitert. Ein Befund hierfür sind die Blattsassen in den Deckenbalken der Bundachsen des östlichen Gebäudeteils.
(1800 - 1980)
In einem Bauantrag aus dem Jahre 1931 wird die Erneuerung des westlichen Scheunentores durch ein höheres Tor für beladene Heu- und Getreidewagen erwähnt.
Die Position des Unterzugs im Bereich des heutigen Pferdestalls ist nachträglich, vermutlich mit dem Einbau der Pferdeboxen versetzt worden. Die vier Außenfenster in der Südwand im Bereich des Pferdestalls sind nach unten vergrößert worden, was an der unterschiedlichen Steinfärbung und -bearbeitung, sowie der Verwitterung gut zu erkennen ist (Abb. 14). Archivalisch lässt sich dieser Befund durch einen Bauplan von 01.08.1980 (Staatliches Hochbauamt Reutlingen) nachweisen.
Zugeordnete Dokumentationen
- Bauaufnahme und bauhistorischen Untersuchung
Beschreibung
- Siedlung
- Gestüt
- Ländl./ landwirtschaftl. Bauten/ städtische Nebengeb.
- Scheune
- Stallscheune
Zonierung:
Das Obergeschoss ist dreischiffig und zehnzonig gegliedert. Hier befinden sich ein Stroh- und Heulager sowie die Tennendurchfahrt.
Der östliche Teil des Dachgeschosses der Scheune ist von der Außenwand bis zur Trennwand mit Dielen ausgelegt und begehbar. Eine Wandöffnung in der Trennwand führt in den offenen Scheunenraum .
Im westlichen Scheunenbereich ist der Dachstuhl offen ohne weitere Geschossunterteilung.
Konstruktionen
- Dachgerüst Grundsystem
- Sparrendach, q. geb. mit liegendem Stuhl
- Gewölbe
- Preußische Kappen
- Mischbau
- Holzbau mit Gebäudeteil aus Stein
- Steinbau Mauerwerk
- Werkstein
- Dachform
- Satteldach mit Schopfwalm (Krüppelwalm)
Das 1. Dachgeschoss ist als quer gebundener liegender Kehlbalkendachstuhl mit Stuhlverband und mittlerem Längsunterzug auf stehendem Stuhlständer ausgeführt.
Das 2. Dachgeschoss ist in der zweiten Ebene im östlichen Teil als stehender Kehlbalkendachstuhl, im westlichen Teil als liegender Kehlbalkendachstuhl ausgeführt. Die Giebelseiten enden nach oben als Krüppelwalm.