Wohn- und Geschäftshaus
Datenbestand: Bauforschung
Objektdaten
Straße: | Ingrimstraße |
Hausnummer: | 34 |
Postleitzahl: | 69117 |
Stadt-Teilort: | Heidelberg-Altstadt |
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Regierungsbezirk: | Karlsruhe |
Kreis: | Heidelberg (Stadtkreis) |
Wohnplatzschlüssel: | 8221000002 |
Flurstücknummer: | 1084 |
Historischer Straßenname: | keiner |
Historische Gebäudenummer: | keine |
Lage des Wohnplatzes: |
Kartenansicht (OpenStreetMaps)
Bauphasen
Das Wohn- und Geschäftshaus wurde auf einem Keller aus dem Vorgängerbau errichtet. Die Erbauungszeit des Hauses wurde dendrochronologisch auf das Jahr 1701 bestimmt. Das Fachwerkgebäude war giebelseitig zur Oberbadgasse ausgerichtet. Im Jahr 1708 (d) wurde der Dachstuhl erneuert und giebelseitig zur Ingrimstraße ausgerichtet.
1896 folgten bauliche Maßnahmen mit Eingriffen in die Fassadengliederung (EG), der Kellereingang von der Straße aus wurde zugemauert. Um 1906 folgten umfassende bauliche Veränderungen im gesamten Innenbereich.
Die Umbaumaßnahmen im 19. Jahrhundert und im Jahr 1906 stellen durch den teilweise erfolgten Austausch vorhandener Ausstattungsteile selektive Maßnahmen und kein zusammenhängendes Umgestaltungskonzept dar. Aus diesem Grund ist der Gesamtcharakter des 18. Jahrhunderts sowohl im Außenbereich (Ohrgewände, kassettierte Eingangstür mit Oberlichtvergitterung) als auch im Innenraum (Raumstruktur, Raumfunktion, Ausstattungsteile) nachvollziehbar.
Im Verlauf des 20. Jahrhunderts wurde das 1. Dachgeschoss in weitere Räume unterteilt, das 2. Dachgeschoss wurde als Wohngeschoss ausgebaut. Im Jahr 1992 wurde das Wohn- und Geschäftshauses umgebaut.
(1701)
(1708)
(1896)
(1906 - 1907)
(1906 - 1992)
(1993)
Zugeordnete Dokumentationen
- Fotodokumentation Istzustand (Raumbuch) und Restauratorische Untersuchung historischer Putz- und Farbfassungen im Außen- und Innenbereich
- Bauhistorische Kurzanalyse und dendrochronologische Datierung
Beschreibung
- Siedlung
- Stadt
- Wohnbauten
- Wohn- und Geschäftshaus
Zonierung:
Die ursprüngliche Grundrissgliederung (Innenwand-Verlauf) im 1. Obergeschoss wurde durch umfangreiche Baumaßnahmen im 19. Jahrhundert und zu Beginn des 20. Jahrhunderts stark verändert
Im Obergeschoss ist die vordere Zone in zwei Räume (der vordere Raum zur Straßenecke ist größer) aufgeteilt. Die hintere Zone ist in zwei Räume unterteilt, die die Wendeltreppe zum Dach und eine nicht direkt belichtete Küche beherbergen. Das Treppenhaus ist hier kleiner als im Erdgeschoss.
Die vordere Zone des Dachgeschosses entspricht in ihrer Aufteilung der im 1. Obergeschoss. Die hintere Zone ist in Treppenhaus und zwei sich anschließende Räume aufgeteilt.
Der Spitzboden ist unausgebaut und diente ursprünglich wohl als Lager.
Im Erdgeschoss und 1. Obergeschoss sind noch historische Holzfenster erhalten. Die Spindeltreppe im 1. Obergeschoss zum Dachgeschoss stammt aus dem 17. Jahrhundert. Die Treppenhausfenster (EG und 1. OG) sind originale Kreuzstockfenster des 18. Jahrhunderts.
Der Hauseingang ist mit einem Oberlicht in Ohrengewänden und Haustürblatt aus der Zeit um 1920/25 gestaltet. Innerhalb des Gebäudes sind die noch vorhandenen originalen, wertvollen Innenausbauteile, wie Stuckdecken, Decken mit Stuckkehlen, historische Wandputze, Innentüren, Dielenböden, originale Holztreppe mit dem Stakentengeländer auf und der oberen Spindel, Holzlambrien und ein Spiegelschrank erhalten.
Konstruktionen
- Dachform
- Satteldach
- Dachgerüst Grundsystem
- Sparrendach, q. geb. mit stehendem Stuhl
- Decken
- Lehmwickeldecke
- Gewölbe
- Tonnengewölbe
- Mischbau
- Obergeschoss(e) aus Holz
- Wandfüllung/-verschalung/-verkleidung
- Backstein/Lehmziegel
- Detail (Ausstattung)
- bemerkenswerte Fenster
- bemerkenswerte Treppen
- bemerkenswerte Türen
- bemerkenswerte Wand-/Deckengestaltung
- besondere Bodenbeläge
Die massiven Wände im Erdgeschoss sind gemauert. Das Ober- und Dachgeschoss sind verputzte Fachwerkbauten.
Die westliche (Oberbadgasse), nördliche (Ingrimmstrasse) und östliche Außenwände des Obergeschosses bestehen aus Schwelle, Rähm, Eck- und Bundständern, Fensterständern, Langstreben und zwei Riegelketten. Die Riegel sind mit den Langstreben verblattet. Die Einzelstellung der großen Fensteröffnungen bedingt die Ständerverdoppelung zwischen den Fenstern. In der Ostwand ist das Gefüge einfacher gehalten und westlich weitmaschiger (nur eine Riegelkette, keine Zwischenständer). Ost- und Westwand schließen mit eigenen, originalen Endständern an die aus Backstein gemauerte Südwand an.
Die Außenwände sind mit Backsteinmauerwerk ausgefacht. Die Innenwände sind mit Bruchsteinmauerwerk in Lehmmörtel bzw. mit Backsteinmauerwerk in Lehm- und in Kalkmörtel ausgefacht.
Die Decken bestehen aus einer Holzbalkenlage Nord-Süd mit Lehmwickelfüllung. Bei den Böden handelt es sich um Dielenböden.
Das Gebäude ist mit einem Satteldach mit Holztraufgesims und Giebelseite zur Ingrimstraße überdeckt. Es ist ein Sparrendach mit einer Kehlbalkenlage konstruiert, die von einem doppelten stehenden Stuhl unterstützt wird.