Wohnhaus
Datenbestand: Bauforschung
Objektdaten
Straße: | Nonnenhof |
Hausnummer: | 3 |
Postleitzahl: | 74523 |
Stadt-Teilort: | Schwäbisch Hall |
|
|
Regierungsbezirk: | Stuttgart |
Kreis: | Schwäbisch Hall (Landkreis) |
Wohnplatzschlüssel: | 8127076049 |
Flurstücknummer: | 22 |
Historischer Straßenname: | keiner |
Historische Gebäudenummer: | keine |
Lage des Wohnplatzes: |
Kartenansicht (OpenStreetMaps)
Wohnhaus, Badtorweg 6 (74523 Schwäbisch Hall)
Wohnhaus, Im Weiler 26 (74523 Schwäbisch Hall)
Fachwerkhaus, Nonnenhof 4 (74523 Schwäbisch Hall)
Schloss Rechenberg (74597 Stimpfach, Zum Schloss 7)
Bauphasen
Bei dem kellerartigen Raum handelt es sich um eine zweiphasige Latrinenanlage:
Latrine 1 ist in hochmittelalterlicher Zeit errichtet worden und ist im angeschnittenen Bereich mit sehr viel Keramik des 15. Jahrhunderts verfüllt.
Latrine 2 ist um 1400 unter Mitverwendung von Teilen der älteren Latrine 1 entstanden.
Die Latrinengrube war eingewölbt. Durch die Wölbung war ein Fallrohr geführt. Die Latrine 2 ist offensichtlich im Zusammenhang mit dem EG und 1.OG des bestehenden Gebäudes 1402 (d) errichtet, für das im Raumkonzept der Obergeschosse ein ehemals innenliegender Abort zu erwarten ist.
Gedanken zum historischen Umfeld:
Die Parzellengrenze zwischen Nonnenhof (östliche Innenwand Nonnenhof 3) und dem westlich anschließenden Bereich ist heute noch als markanter Mauerzug vorhanden.
Im Zusammenhang mit dieser Parzellengrenze wurden von W. Hommel 1956 einige interessante Vermutungen geäußert: Das Gebäude Nonnenhof 3 liegt demnach im Bereich des ehemaligen Berlerhofs. Die Berler saßen seit hochmittelalterlicher Zeit auf einer größeren Parzelle (Steinhaus: heutiges Gebäude Klosterstraße 6) südlich von St. Michael.
1156 haben diese offenbar Teile ihrer Hofstatt dem Johanneskapital zur Krankenpflege eingeräumt. In diesem Zusammenhang könnte der spätere Spitalbereich von der Berlerschen Großparzelle abgetrennt worden sein. Die Ostwand des Gebäudes Nonnenhof 3 ist demnach eine Parzellengrenze zwischen dem Berlerhof und dem ehem. Spitalbereich im Osten. 1228 erfolgt eine größere Stiftung an das Spital. Im Zusammenhang mit dem benachbarten Spitalbereich waren auf dem Berlerhof Beghinen ansässig („Nonnenhof“).
Das Spital bestand hier bis 1323 und wurde dann in das neue Spital am Bach verlegt. Möglicherweise löst dieser Vorgang eine Umstrukturierung auch im Bereich der Pfarrgasse aus (Pfarrgasse 9 – 1337 d).
(1100 - 1299)
(1380 - 1402)
Die Latrine 2 steht im Bezug zu den Außenwänden des bestehenden Gebäudes (1402 d). Für die Ergebnisse der baugeschichtlichen Untersuchung wäre interessant, ob die durch den Latrinenbau vorgegebene Lage eines ehemaligen innenliegenden Aborts im Raumkonzept des aufstrebenden Baus zu verifizieren ist.
(1402)
Das Haus ist später im östlichen Dachbereich erweitert worden und besitzt heute ein Pultdach.
Zugeordnete Dokumentationen
- Bericht über die baugeschichtliche Kurzuntersuchung einer mittelalterlichen Latrinenanlage.
Beschreibung
- Siedlung
- Stadt
- Wohnbauten
- Wohnhaus
Zonierung:
Latrine 2: quadratischer Grundriss.
In der ansonsten in ihrer Bauphase des 14/15. Jhs erhaltenen Latrine 2 sind heute nur noch wenige Reste des Gewölbes vorhanden.
Konstruktionen
- Dachform
- Pultdach
- Steinbau Mauerwerk
- allgemein
- Bruchstein
Latrine 2: hat die Maße von ca 2,4 auf 2,4 Meter. Desweiteren weist sie einschalige Mauerwerke bestehend aus unregelmäßig versetzten Bruchsteinen und ein Tonnengewölbe auf.