Schiefes Haus (Großbottwar)

Datenbank Bauforschung/Restaurierung

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Ehem. Rebbauern‐ und Fischerhaus

ID: 311317148981  /  Datum: 10.05.2010
Datenbestand: Bauforschung
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Objektdaten

Straße: Seestraße
Hausnummer: 25
Postleitzahl: 78479
Stadt-Teilort: Reichenau

Regierungsbezirk: Freiburg
Kreis: Konstanz (Landkreis)
Wohnplatzschlüssel: 8335066005
Flurstücknummer: 9527
Historischer Straßenname: keiner
Historische Gebäudenummer: keine
Lage des Wohnplatzes: Lage des Wohnplatzes
Geo-Koordinaten: 47,6921° nördliche Breite, 9,0786° östliche Länge

Kartenansicht (OpenStreetMaps)

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Objektbeziehungen

keine

Umbauzuordnung

keine

Weitere Objekte an diesem Wohnplatz

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Wohnhaus, Seestraße 33 (78479 Reichenau)

Bauphasen

Kurzbeschreibung der Bau-/Objektgeschichte bzw. Baugestaltungs- und Restaurierungsphasen:

Seit dem Spätmittelalter bestanden auf der Insel Reichenau kleinere Rebbauernhäuser, die als Wohn- und Wirtschaftsraum für eine Familie ausgelegt waren. An den Uferstraßen (z.B. Seestraße, Fischergasse) fanden sich sog. Rebbauern‐/Fischerhäuser mit kleineren Weinkellern (teilweise auch ohne Stall), wobei eine eindeutige Trennung zwischen Fischerhäusern und Rebbauernhäusern nicht möglich ist. Das Haus Seestraße 25 ist diesem Typus zuzuordnen.
Das Haus wurde im 16. Jahrhundert (1556-1571 (d)) als Rebbauern- /Fischerhaus errichtet. Im frühen 18. Jahrhundert (1704 (i)) gab es eine erste Umbauphase. Bis ins frühe 20. Jahrhundert kam es zu Veränderungen in der Ausstattung und zwischen 1963-1964 (a) folgte ein wesentlicher Umbau vom Bauernhaus zum Wohnhaus. 2009-2010 wurde erneut umgebaut und saniert.


1. Bauphase:
(1556 - 1571)
1556 (d) und 1570/1571 (d):
Das Gebäude entstand spätestens im 16. Jahrhundert als Rebbauern‐ und Fischerhaus. Denkbar wäre auch zuerst der Bau eines Fischerhauses und anschließend der Umbau zu einem Rebbauernhaus. Es kann angenommen werden, dass die heute noch bestehende Struktur des Hauses mit Mittelflur und giebelseitig anschließenden Räumen von Anfang an bestand.
Betroffene Gebäudeteile:
keine
Bauwerkstyp:
  • Ländl./ landwirtschaftl. Bauten/ städtische Nebengeb.
    • Bauernhaus

2. Bauphase:
(1704)
Am Türsturz des Hauseingangs auf der südöstlichen Traufseite ist die Jahreszahl „1704“ (i) eingekerbt. Sie datiert eine große Umbauphase, wobei die äußere Kubatur und die innere Struktur des Hauses bestehen blieben.
Betroffene Gebäudeteile:
keine

3. Bauphase:
(1824 - 1930)
Erneuerung der Ausstattung im 19./frühen 20. Jahrhundert; Inschrift "1824" am Kachelofen in der Stube (i).
Betroffene Gebäudeteile:
keine

4. Bauphase:
(1963 - 1964)
Umbau und Sanierung des Rebbauernhauses 1964 (a).
Betroffene Gebäudeteile:
keine
Bauwerkstyp:
  • Wohnbauten
    • Wohnhaus

5. Bauphase:
(2009 - 2010)
Sanierung und Umbau der angebauten Scheune.
Betroffene Gebäudeteile:
Betroffene Gebäudeteile
  • Anbau

Besitzer:in

keine Angaben

Fotos

Abbildungsnachweis
Ansicht von Ost / Ehem. Rebbauern‐ und Fischerhaus in 78479 Reichenau (23.11.2009 - Stefanie Kiel)

Zugeordnete Dokumentationen

  • Bauhistorische Untersuchung

Beschreibung

Umgebung, Lage:
Das Gebäude Seestraße 25 befindet sich auf der Insel Reichenau (Baden) im Ortsteil Oberzell im östlichen Bereich der Seestraße, die entlang des Gnadensees am nordöstlichen Ufer der Insel verläuft. Das Haus steht giebelständig zur Straße, der First verläuft in Südwest‐/Nordost‐Richtung.
Lagedetail:
  • Siedlung
    • Dorf
Bauwerkstyp:
  • Ländl./ landwirtschaftl. Bauten/ städtische Nebengeb.
    • Bauernhaus
Baukörper/Objektform (Kurzbeschreibung):
An einen längsrechteckigen, zweigeschossigen Hauptbau schließt sich an der nordwestlichen Traufseite ein Anbau an, der über die gesamte Länge der Hauptbaus verläuft. Beide Gebäudeteile werden durch ein Satteldach, das auf der Seite des Anbaus weiter nach unten gezogen ist, überdeckt. Die Ziegeldachhaut wird von drei Schornsteinen und vier Dachflächenfenstern im Nordwesten durchbrochen. Im Nordwesten ist außerdem ein kleines Gewächshaus mit Pultdach angebaut.
Innerer Aufbau/Grundriss/
Zonierung:
Das ehemalige Rebbauern‐ und Fischerhaus weist innerhalb des Hauptbaus in allen Geschossen eine dreizonige und zweischiffige Gliederung auf. Von einem Mittelflur, in dem eine Treppe beide Geschosse verbindet, gehen links und rechts verschieden große Räume ab. Den Grundriss ergänzt ein Anbau auf der nordwestlichen Traufseite.
Der Haupteingang des Hauses befindet sich etwas außermittig auf der südöstlichen Traufseite und ist über eine kleine Freitreppe mit vier Stufen zu erreichen. Durch ihn betritt man einen schmalen Flur – die Mittelzone des Hauses. Eine schlichte, einläufige und gerade Treppe führt unmittelbar rechts vom Haupteingang ins Obergeschoss. Das Obergeschoss weist die gleiche Grundgliederung wie das Erdgeschoss auf. Es besitzt ebenfalls einen Mittelflur, von dem zu beiden Traufseiten je zwei Schlafzimmer/Kammern abgehen. Am Ende des Flurs befinden sich wieder zwei Türen (getrennt durch eine Holzstütze), die zu einem Bad und einem WC im Anbaubereich führen. Über eine schmale Treppe mit verbrettertem, durch eine einfache Brettertür verschlossenem Aufgang, gelangt man in den Mittelflur des Dachgeschosses, von dem zur Straße und zum Garten je ein Raum abgeht: Zur Straße ein Schlafzimmer, zum Garten ein Abstell‐ und Trockenraum.
Das Gebäude ist nicht unterkellert, Stube, Küche und Flur im Südwesten des Erdgeschosses liegen aber rund 90 cm höher als der Weinkeller und die und Garage, die ebenerdig zur Straße liegen.
Vorgefundener Zustand (z.B. Schäden, Vorzustand):
Der Hauptbau des im Kern spätmittelalterlichen Rebbauern‐/Fischerhauses hat sich in seiner inneren Struktur und seit dem frühen 18. Jahrhundert auch in seiner äußeren Gesamterscheinung kaum verändert und ist mit einiger originaler und viel historischer Bausubstanz erhalten geblieben. Einzige größere Veränderungen nach 1704 waren der Anbau im Nordwesten des Hauses und der Neubau des Daches.
Bestand/Ausstattung:
keine Angaben

Konstruktionen

Konstruktionsdetail:
  • Mischbau
    • Holzbau mit Gebäudeteil aus Stein
  • Dachform
    • Satteldach
  • Verwendete Materialien
    • Ziegel
Konstruktion/Material:
Bei dem ehemaligen Rebbauern‐ und Fischerhaus handelt es sich um einen Mischbau: Die Giebelseiten sind bis auf einen kleinen Rest Fachwerk im Erdgeschoss der nordöstlichen Giebelfassade massiv ausgebildet und verputzt. Beide Traufseiten weisen ein Fachwerk auf. Die Schwellen bestehen aus Eichenholz, die übrigen Konstruktionsteile ebenfalls aus Eiche oder Fichte. Die Konstruktionsteile sind mittels Verzapfungen miteinander verbunden.

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