Wohnhaus
ID:
321220389240
/
Datum:
09.02.2007
Datenbestand: Bauforschung
Datenbestand: Bauforschung
Objektdaten
Straße: | Hauptstraße |
Hausnummer: | 30 |
Postleitzahl: | 74382 |
Stadt-Teilort: | Neckarwestheim |
|
|
Regierungsbezirk: | Stuttgart |
Kreis: | Heilbronn (Landkreis) |
Wohnplatzschlüssel: | 8125066004 |
Flurstücknummer: | keine |
Historischer Straßenname: | keiner |
Historische Gebäudenummer: | keine |
Lage des Wohnplatzes: |
Kartenansicht (OpenStreetMaps)
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Handwerkerwohnhaus mit kleiner Schmiede (74382 Neckarwestheim, Heilbronnerstraße 33)
Jägerhof (74782 Neckarwestheim, Jägerhof 2)
Jägerhof (74782 Neckarwestheim, Jägerhof 2)
Bauphasen
Kurzbeschreibung der Bau-/Objektgeschichte bzw. Baugestaltungs- und Restaurierungsphasen:
Über einem massiven Unterstock (Erdgeschoss), der inschrifltich ins Jahr 1603 datiert, erhebt sich ein Fachwerkaufsatz aus dem Jahre 1623 (d).
Von drei Massivwänden abgesehen, überkam im Unterstock keine Altsubstanz. Im Oberstock beschränkt sich die bauzeitliche Substanz auf den firstparallelen Mittelflur und auf Einzelteile im Bereich der nördlichen und südlichen Giebelscheibe. Altes Stich- und Deckengebälk befindet sich noch unter dem Flurbereich. Seitlich des Mittelflures ist die Altsubstanz durch jüngere Materialien des 19./20. Jhs. ersetzt. Befunde, dass am rückwärtigen Giebel ein Bau aus selber Zeit angebaut war, liegen nicht vor.
1. Bauphase:
(1603)
(1603)
Bau des massiven Erdgeschosssockels. (i)
Betroffene Gebäudeteile:
- Erdgeschoss
2. Bauphase:
(1622 - 1623)
(1622 - 1623)
Abzimmerung des Fachwerkaufsatzes 1622/23. (d)
Betroffene Gebäudeteile:
- Obergeschoss(e)
- Dachgeschoss(e)
Zugeordnete Dokumentationen
- Photogrammetrische Aufnahmen (insg. 6)
- Kurze bauhistorische Analyse
Beschreibung
Umgebung, Lage:
Das Gebäude steht vor Kopf, d.h. giebelständig an der Straßenmündung Kirchstraße Ecke Schulstraße.
Lagedetail:
- Siedlung
- Stadt
Bauwerkstyp:
- Wohnbauten
- Wohnhaus
Baukörper/Objektform (Kurzbeschreibung):
Zweigeschossiger Mischbau mit Satteldach über hohem Ergeschosssockel: massiver Unterstock mit Fachwerkaufsatz
Innerer Aufbau/Grundriss/
Zonierung:
Zonierung:
Der bauzeitliche Grundriss ist weitgehend nachvollziehbar. Dabei wird von einer analogen Unterteilung im Unter- udn Oberstock ausgegangen; letzterer beherbergte wohl die eigentliche Wohnebene. Seitlich eines firstparallelen Mittelflures waren am schmuckhaft gestalteten Schaugiebel Stube und Kammer angelegt. Im Gegensatz zu den rückwärtigen Räumen (wie Küche und Nebenkammer) waren sie beheizt. Die umfangreichste Altbausubstanz findet sich im Dachwerk mit einer ausgeprägten Kammeretage im 1. Dachstock. Hier wie auch im oberen Dachwerk ist die ehemalige Gliederung ohne nähere Aussagen klar ablesbar.
Vorgefundener Zustand (z.B. Schäden, Vorzustand):
keine Angaben
Bestand/Ausstattung:
keine Angaben
Konstruktionen
Konstruktionsdetail:
- Mischbau
- Holzbau mit Gebäudeteil aus Stein
- Obergeschoss(e) aus Holz
- Unterbau aus Stein (gestelzt)
- Dachgerüst Grundsystem
- Sparrendach, q. geb. mit stehendem Stuhl
- Dachform
- Satteldach
- Schleppgaube(n)
- Gestaltungselemente
- Zierglieder im Holzbau
Konstruktion/Material:
Dachwerk:
Abgezimmert ist ein dreistöckiges Dachwerk mit Spitzboden. Am Hauptgiebel kragen die Dachstockwerke über Stichbalken aus; der Spitzboden reicht über die beiden Pfetten.
Der rückwärtige Dachgiebel kragt dagegen mit einer Ebene aus.
Im 1. Dachstock ist eine vierfach stehende Stuhlkonstruktion abgezimmert, eingebunden in einen ein- bzw. zweifach verriegelten Wandaufbau. Diese Aussage trifft sowohl für die Querachse als auch für die Längsachse zu. Im letzten Fall gilt dies jedoch nur für die beiden inneren Längsachsen.
Die erhaltene Gerüst- bzw. Wandkonstruktion gliedert den 1. Dachstock in drei Schiffe und zwei Zonen.
Innerhalb des mittigen Schiffes liegt der bauzeitliche Treppenaufgang. Das mittlere Schiff durchzog die gesamte Dachlänge und stellt somit die zentrale Erschließungsachse für die seitlich davon angeordneten Dachkammern dar. Insgesamt waren es vier Dachräume, von denen jeweils zwei Kammern giebelseitig angeordnet waren.
Die beiden Dachkammern am Hauptgiebel sind durch Doppelfenster mit Oberlicht belichtet, während am rückwärtigen Giebel einfache Fensteröffnungen angeordnet wurden.
Von ehemals vier Türöffnungen sind noch zwei in Gänze erhalten.
Das tragende Quergerüst im 2. Dachstock bildet eine mittig angeordnete Stuhlkonstruktion. Sie ist liegend ausgebildet. Die verzapften Kopfstreben sind in die Mittelpfette gezapft. Diese lagert am rückwärtigen Giebel auf einem mittig stehenden Stuhlständer. Am Hauptgiebel fehlt der mittige Stuhlständer. Sattdessen begrenzen hier zwei seitlich angeordnete Ständer die ursprüngliche Ladeluke.
Die gesamte Dachfläche blieb ohne Unterteilung. Wie der 3. Dachstock diente diese Ebene als Lagerfläche. Dazu sind auf den jeweiligen Pfetten Kehlbalken aufgelegt. Die Kehlbalken sind in die Sparren eingezapft und tragen den gefalzten Dielenbelag.
Im Gegensatz zum Dachwerk ist auf der Ebene des Oberstockes nur noch ein Bruchteil der originalen Bausubstanz erhalten.
Hauptgiebel
Ungeachtet der Holzschäden (siehe dazu den Schadensbericht) bezieht sich der erhaltene Altbestand auf die vier tragenden Bundständer, den seitlich davon angeordneten 2/3 Streben mit den kopfzonigen Knaggen, der mittigen Fenstergestaltung, sowie dem Schwellholz und dem Rähmholz.
Innengerüst
Durch die Stellung der vier Bundständer ist eine drei-schiffige Gliederung angezeigt. Diese Annahme wird durch den erhaltenen Bestand bestätigt.
So sind weitere Altteile im Rahmen von 2 Innenlängsachsen erhalten. Den umfangreichsten Bestand stellt hierbei die ostwärtige Längswand. Die zweifach verriegelte Fachwerkwand besitzt noch die beiden originalen Türöffnungen. Lediglich im südlichen Bereich ist durch den nachträglichen Einbau eines Fensters zum Treppenlauf eine lokale Störung vorhanden.
Der nördliche Zugang führte in die ehemalige Stube und die südliche Tür bildet den Küchenzugang. Bis auf das Dachgebälk und die Flurwand ist im Stubenbereich keine Altsubstanz mehr erhalten. Etwas umfangreicher ist der Erhaltungsgrad im Küchenbereich. Neben der Flurwand ist das Giebelfachwerk ebenso wie das Deckengebälk erhalten. Schon erwähnt wurde das Treppenfenster. Über das Fenster war es möglich die Treppe und damit den Zugang zum Dach zu überblicken.
Neben der ostwärtigen Flurwand zeigt auch die südliche Längswand große Partien mit altem originalem Wandaufbau.
Erkennbar sind insgesamt zwei alte Türöffnungen. Eine weitere, etwas schmälere Öffnung ist im Süden belegt. Sie ist heute verbreitert, sodass der alte Türständer zum Zeitpunkt der Untersuchung nach Norden versetzt angetroffen wurde.
Mit hoher Wahrscheinlichkeit führte diese Öffnung über einen schmalen Gang zum traufseitigen Abtritt. Das im Türbereich angeordnete Giebelfenster diente dabei als Zugangsbelichtung.
Neben dem Gang war eine separat erschlossene Kammer angelegt.
Wie für die folgende Kammer am Giebel beziehen sich die erhaltenen Altbefunde nur auf die Deckenbalken und das Flurfachwerk.
Diese Substanz reicht jedoch aus, um der Giebelkammer eine höherwertige Funktion zuzuordnen. Nach den Befunden an der Flurwand war sie ehemals beheizbar. Diese Ausstattung wird auch für die um ein Balkenfeld größere Stube angenommen.
Der erhaltene Bestand des Rückgiebels beschränkt sich auf das zweifach verriegelte Fachwerk im Küchen- und Flurbereich.
Unterstock:
Abgesehen davon, dass zwischen dem Holzwerk von 1622/23 (d) und dem inschriftlich datierten Steinteil 1603 (i) eine zeitliche Differenz von 20 Jahren liegt, ist anzunehmen, dass der Gewölbekeller wohl der jüngeren der beiden Bauphasen zuzuordnen ist. Genauere Angaben dazu sind zur Zeit nicht möglich.
Die ältesten Steinteile des Unterstocks beziehen sich auf den Nordgiebel, die Westtraufe und weite Teile des rückwärtigen Giebels.
Vom ehemaligen Innengerüst, welches nach den vorliegenden Befunden analog zum Oberstock (jedoch ohne Gang zum Abtritt) gegliedert war, ist nichts mehr vorhanden. Der letzte bauzeitliche Rest bezieht sich auf das Deckengebälk über dem Mittelflur. Dieses zeigt wie das Gebälk über dem Oberstock das alte (nachträglich vergrößerte) Treppenloch.
Abgezimmert ist ein dreistöckiges Dachwerk mit Spitzboden. Am Hauptgiebel kragen die Dachstockwerke über Stichbalken aus; der Spitzboden reicht über die beiden Pfetten.
Der rückwärtige Dachgiebel kragt dagegen mit einer Ebene aus.
Im 1. Dachstock ist eine vierfach stehende Stuhlkonstruktion abgezimmert, eingebunden in einen ein- bzw. zweifach verriegelten Wandaufbau. Diese Aussage trifft sowohl für die Querachse als auch für die Längsachse zu. Im letzten Fall gilt dies jedoch nur für die beiden inneren Längsachsen.
Die erhaltene Gerüst- bzw. Wandkonstruktion gliedert den 1. Dachstock in drei Schiffe und zwei Zonen.
Innerhalb des mittigen Schiffes liegt der bauzeitliche Treppenaufgang. Das mittlere Schiff durchzog die gesamte Dachlänge und stellt somit die zentrale Erschließungsachse für die seitlich davon angeordneten Dachkammern dar. Insgesamt waren es vier Dachräume, von denen jeweils zwei Kammern giebelseitig angeordnet waren.
Die beiden Dachkammern am Hauptgiebel sind durch Doppelfenster mit Oberlicht belichtet, während am rückwärtigen Giebel einfache Fensteröffnungen angeordnet wurden.
Von ehemals vier Türöffnungen sind noch zwei in Gänze erhalten.
Das tragende Quergerüst im 2. Dachstock bildet eine mittig angeordnete Stuhlkonstruktion. Sie ist liegend ausgebildet. Die verzapften Kopfstreben sind in die Mittelpfette gezapft. Diese lagert am rückwärtigen Giebel auf einem mittig stehenden Stuhlständer. Am Hauptgiebel fehlt der mittige Stuhlständer. Sattdessen begrenzen hier zwei seitlich angeordnete Ständer die ursprüngliche Ladeluke.
Die gesamte Dachfläche blieb ohne Unterteilung. Wie der 3. Dachstock diente diese Ebene als Lagerfläche. Dazu sind auf den jeweiligen Pfetten Kehlbalken aufgelegt. Die Kehlbalken sind in die Sparren eingezapft und tragen den gefalzten Dielenbelag.
Im Gegensatz zum Dachwerk ist auf der Ebene des Oberstockes nur noch ein Bruchteil der originalen Bausubstanz erhalten.
Hauptgiebel
Ungeachtet der Holzschäden (siehe dazu den Schadensbericht) bezieht sich der erhaltene Altbestand auf die vier tragenden Bundständer, den seitlich davon angeordneten 2/3 Streben mit den kopfzonigen Knaggen, der mittigen Fenstergestaltung, sowie dem Schwellholz und dem Rähmholz.
Innengerüst
Durch die Stellung der vier Bundständer ist eine drei-schiffige Gliederung angezeigt. Diese Annahme wird durch den erhaltenen Bestand bestätigt.
So sind weitere Altteile im Rahmen von 2 Innenlängsachsen erhalten. Den umfangreichsten Bestand stellt hierbei die ostwärtige Längswand. Die zweifach verriegelte Fachwerkwand besitzt noch die beiden originalen Türöffnungen. Lediglich im südlichen Bereich ist durch den nachträglichen Einbau eines Fensters zum Treppenlauf eine lokale Störung vorhanden.
Der nördliche Zugang führte in die ehemalige Stube und die südliche Tür bildet den Küchenzugang. Bis auf das Dachgebälk und die Flurwand ist im Stubenbereich keine Altsubstanz mehr erhalten. Etwas umfangreicher ist der Erhaltungsgrad im Küchenbereich. Neben der Flurwand ist das Giebelfachwerk ebenso wie das Deckengebälk erhalten. Schon erwähnt wurde das Treppenfenster. Über das Fenster war es möglich die Treppe und damit den Zugang zum Dach zu überblicken.
Neben der ostwärtigen Flurwand zeigt auch die südliche Längswand große Partien mit altem originalem Wandaufbau.
Erkennbar sind insgesamt zwei alte Türöffnungen. Eine weitere, etwas schmälere Öffnung ist im Süden belegt. Sie ist heute verbreitert, sodass der alte Türständer zum Zeitpunkt der Untersuchung nach Norden versetzt angetroffen wurde.
Mit hoher Wahrscheinlichkeit führte diese Öffnung über einen schmalen Gang zum traufseitigen Abtritt. Das im Türbereich angeordnete Giebelfenster diente dabei als Zugangsbelichtung.
Neben dem Gang war eine separat erschlossene Kammer angelegt.
Wie für die folgende Kammer am Giebel beziehen sich die erhaltenen Altbefunde nur auf die Deckenbalken und das Flurfachwerk.
Diese Substanz reicht jedoch aus, um der Giebelkammer eine höherwertige Funktion zuzuordnen. Nach den Befunden an der Flurwand war sie ehemals beheizbar. Diese Ausstattung wird auch für die um ein Balkenfeld größere Stube angenommen.
Der erhaltene Bestand des Rückgiebels beschränkt sich auf das zweifach verriegelte Fachwerk im Küchen- und Flurbereich.
Unterstock:
Abgesehen davon, dass zwischen dem Holzwerk von 1622/23 (d) und dem inschriftlich datierten Steinteil 1603 (i) eine zeitliche Differenz von 20 Jahren liegt, ist anzunehmen, dass der Gewölbekeller wohl der jüngeren der beiden Bauphasen zuzuordnen ist. Genauere Angaben dazu sind zur Zeit nicht möglich.
Die ältesten Steinteile des Unterstocks beziehen sich auf den Nordgiebel, die Westtraufe und weite Teile des rückwärtigen Giebels.
Vom ehemaligen Innengerüst, welches nach den vorliegenden Befunden analog zum Oberstock (jedoch ohne Gang zum Abtritt) gegliedert war, ist nichts mehr vorhanden. Der letzte bauzeitliche Rest bezieht sich auf das Deckengebälk über dem Mittelflur. Dieses zeigt wie das Gebälk über dem Oberstock das alte (nachträglich vergrößerte) Treppenloch.