Fachwerkhaus
Datenbestand: Bauforschung
Objektdaten
Straße: | Lange Straße |
Hausnummer: | 49/51 |
Postleitzahl: | 74523 |
Stadt-Teilort: | Schwäbisch Hall |
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Regierungsbezirk: | Stuttgart |
Kreis: | Schwäbisch Hall (Landkreis) |
Wohnplatzschlüssel: | 8127076049 |
Flurstücknummer: | 649/ 650 |
Historischer Straßenname: | keiner |
Historische Gebäudenummer: | keine |
Lage des Wohnplatzes: |
Kartenansicht (OpenStreetMaps)
Objektbeziehungen
Ist Gebäudeteil von: | |
1. Gebäudeteil: | archäologische Ausgrabungen |
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Besteht aus folgenden Gebäudeteilen: | |
keine Angabe |
Gasthaus Kronprinz (74523 Schwäbisch Hall, Bahnhofstraße 17)
Ehemaliges Schlachthaus (74523 Schwäbisch Hall, Haalstraße 9)
Wohn- und Geschäftshaus (74523 Schwäbisch Hall, Haalstraße 13)
Wohnhaus, Haalstraße 6 (74523 Schwäbisch Hall)
Wohnhaus, Hirschgraben 1 (74523 Schwäbisch Hall)
Wohnhaus, Hirschgraben 3 (74523 Schwäbisch Hall)
Wohnhaus, Hirschgraben 7 (74523 Schwäbisch Hall)
Wohnhaus, Keller (74523 Schwäbisch Hall, Im Haal 13)
Schwäbisch Hall, Keckenhof 2 (74523 Schwäbisch Hall, Keckenhof 2)
Schwäbisch Hall, Keckenhof 3 (74523 Schwäbisch Hall, Keckenhof 3)
Fachwerkhaus (74523 Schwäbisch Hall, Keckenhof 5)
Wohnhaus, Kerfengasse 1 (74523 Schwäbisch Hall)
Wohnhaus, Schulgasse 10 (74523 Schwäbisch Hall)
Wohnhaus, Steinerner Steg 6 (74523 Schwäbisch Hall)
Fachwerkhaus, Sog. Sulmeisterhaus (74523 Schwäbisch Hall, Steinerner Steg 7)
Fachwerkhaus (74523 Schwäbisch Hall, Steinerner Steg 8)
Wohnhaus, abgebrochen (74523 Schwäbisch Hall, Zollhüttengasse 18)
Wohnhaus, abgebrochen (74523 Schwäbisch Hall, Zollhüttengasse 20)
Wohnhaus, abgebrochen (74523 Schwäbisch Hall, Zollhüttengasse 22)
Bauphasen
Aus den Kelleruntersuchungen jüngerer Zeit sind im Bereich der Vorstadt mehrere Belege für Bebauungen des zumindest 12./ 13. Jahrhunderts nachweisbar (auch die Kirche St. Katharina).
Massierungen an Bauresten dieses Baualters sind im Umfeld der Katharinenkirche, sowie im kocherwärts gelegenen Bereich der Zollhüttengasse-Bahnhofstraße bewiesen.
Diese Untersuchungen weisen den Baugrund der Gebäude Lange Straße 49, 51, 53 als teilweise überformte Flächen aus, welche nach momentanem Kenntnisstand sicherlich um 1300 existent waren.
Ein nachweisbarer Mauerzug, welcher die Höhendifferenz zwischen der Mauerstraße und gemeinhin das Niveau der Lange Straße überwindet markiert zusätzlich diese Situation.
Die Kelleruntersuchung Lange Straße 49 beinhaltet den Befund älterer Mauerwerksstrukturen als die aufstrebende Bebauung von 1470.
Die Keramikfragmente im Umfeld des Gebäudes weisen auf eine Baulichkeit hin, die wohl um 1400 hier existierte.
Eine jüngst erfolgte Ausschachtung im Gebäude Nr. 53 (Baumaßnahme Renovierung Gasthaus „Blauer Bock“) zeigte zwei parallel zur Lange Straße verlaufende, rückversetzte Mauerzüge mit einer Abbruchsituation zum Gebäude Nr. 51 (erfolgte durch nachträglichen Einbau eines Kellers unter Lange Straße 51., wohl um 1900).
In diesem Zusammenhang konnte ein Pfosten (vermutlich Trennwand als Raumteilung zwischen den Mauerwerken) dendrochronologisch auf 1319/20 datiert werden.
Die Ergebnisse dieser Untersuchung lassen eine Rekonstruktion von Baulichkeiten nicht zu, weisen jedoch gesichert auf das Vorhandensein von Bebauungen vor dem heute existierenden Anlagenkomplex Lange Straße 49-53 hin, beweisen aber durch die Verfüllung dieser unterirdischen Bebauung Lange Straße 53 gegenüber dem Archivalienstand (M. Kamp) einen vollständigen Verlust an Sachkenntnis darüber schon im Jahre 1796. So wird 1796 der Bau des Anwesens auf einem Gartengrundstück erwähnt.
1796 werden jene alten Mauerzüge zur Errichtung eines Gewölbekellers mitverwendet.
Die bauliche Situation des Gewölbekellers schließt durch das starke Hereintragen des Gewölbescheitels in das Erdgeschoss Lange Straße 53 eine Wohnnutzung aus und legt sie für das 1.OG fest.
(Der Umstand wird zusätzlich durch zweitverwendete Hölzer mit Blattsassen in Gebäude Nr. 49 – 1470, welche schlüssig mit der Bauphase 1470, verwendet wurden erhärtet.)
Für das Anwesen Lange Straße 49/ 51 lässt sich ein enger Zusammenhang zwischen den archivalischen Überlieferungen und den bauhistorischen und archäologischen Untersuchungen herstellen.
Die derzeit gesichert verwertbaren Regesten beginnen um 1660.
Weitere Fragestellungen sind somit vor allem in der Zeitspanne der Erbauung 1470 bis 1660 zu stellen.
Nach wie vor ist die Funktion des Ursprungsbaues 1470 ungeklärt.
Die derzeitigen Interpretationen weisen in verschiedene Richtungen:
Handelt es sich um ein sogenanntes „Kleinsthaus“ mit allem zur Zeitstellung des 15. Jahrhunderts aus dem adeligen und großbürgerlichen Bereich bekannten Ausstattungsdetails, so muss aufgrund der hochwertigen Funde (Glas- Keramik- Textilien) die Frage nach „sozialem Status“ der darin wohnenden „Kleinbürger“ gestellt werden.
Oder: Stellt der Bau 1470 den Typus eines „Gartenhauses“ einer „Oberschicht“ dar, welcher im Laufe der Jahrhunderte allmählich einer „profanen“ Nutzung zugeführt wurde.
Beide Interpretationen erscheinen berechtigt; um Abgrenzungen herauszuarbeiten ist eine weitere Beobachtung der vorhandenen Bausubstanz im gesamten Vorstadtbereich notwendig.
(1470)
Als zur Bauzeit 1470 zugehörig sind eine straßenseitige und eine hofseitige Erschließungssituation.
(1565 - 1566)
Zur Errichtung des Anbaus wurde eine neue Erschließung der Obergeschoßbereiche notwendig.
Zur Nutzung im Erdgeschoss findet sich archivalisch:
1687 wird in einer Kaufurkunde erwähnt; „nechst daran erbauten Viehstall“, dies könnte ein Hinweis sein, ist jedoch aufgrund der fehlenden Lagebeschreibung nicht gesichert.(a)
- Wohnbauten
- Wohnhaus
(1578 - 1579)
Aussagen über die Nutzung des EG können nur noch archivalisch (ab 1709) getroffen werden, da das gesamte Erdgeschoss aufgrund von späteren Umbaumaßnahmen komplett ausgewechselt wurde.
Eine etwas genauere Beschreibung erfolgt erst 1774 im Zuge eines Verkaufs. Genannt ist hier Johan Georg Münch – Neuer Besitzer: „Und besteht die verkaufte Helfte in den unteren Theil, dazu gehöret eine Stuben, eine Kammer, ein besonderes Kellerlein unter der Kammer, und ein Stück vom Höflein, worein man einen Schweinestall bauen kann.“
Die „untere Stube“ erschein nochmals 1784; im Jahre 1796 baut „Mauermeister Kolb“ das Gebäude Lange Straße 53 und schließt den Raum zwischen beiden Häusern (51/53) mit einem Dach auf Erdgeschosshöhe.(a)
Diese Baulichkeit des Zwischenbaus überdauerte bis in heutige Tage.
Bis in heutige Zeit erhalten und in seinem baulichen Zusammenhängen ablesbar, ist das OG und DG des Anbaus 1578/79.
Im OG und DG wurde der Anbau ohne eigene „Giebelwandscheibe“ direkt an das Kerngebäude Lange Str. 49 angebaut.
Die heute sichtbare Farbfassung des Raumes dürfte der Bauzeit 1578/79 entsprechen
(1800 - 1950)
Das Anwesen verändert jedoch seine ursprüngliche Ausprägung nicht.
Zugeordnete Dokumentationen
- Kurzzusammenfassung der baugeschichtlichen Untersuchungsaspekte - und Ideensammlung zum Museumskonzept.
- Bauarchäologische Dokumentation
- Kellerdokumentation (Lange Strasse 49)
Beschreibung
- Siedlung
- Stadt
- Wohnbauten
- Wohnhaus
Zonierung:
Konstruktionen
- Steinbau Mauerwerk
- allgemein
- Decken
- Balken-Bretter-Decke
- Einschubdecke
Keller der Lange Straße 49: Gewölbekeller von ca. 3,25 m Breite. Die seitliche Wandung hat eine Höhe von ca. 1,30 m. Mit einem Gewölbestich von ca 38 cm wird die erwähnte Breite überspannt. Die Erschließung erfolgt über einen kurzen Kellerabgang an der Straßenseite.