ehem. Breitwieser Haus, Wohn- und Geschäftshaus
Datenbestand: Bauforschung
Objektdaten
Straße: | Schloßberg |
Hausnummer: | 2 |
Postleitzahl: | 69117 |
Stadt-Teilort: | Heidelberg-Altstadt |
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Regierungsbezirk: | Karlsruhe |
Kreis: | Heidelberg (Stadtkreis) |
Wohnplatzschlüssel: | 8221000002 |
Flurstücknummer: | 1318/2 |
Historischer Straßenname: | keiner |
Historische Gebäudenummer: | keine |
Lage des Wohnplatzes: |
Kartenansicht (OpenStreetMaps)
Schloss Heidelberg (Sachgesamtheit) (69117 Heidelberg)
Wohn- und Geschäftshaus (69117 Heidelberg-Altstadt, Dreikönigstraße 20)
ehem. Hotel, heute Verwaltungsgebäude (69117 Heidelberg-Altstadt, Friedrich-Ebert-Anlage 22)
Hexenturm (69117 Heidelberg-Altstadt, Grabengasse 3-5)
Wohnhaus, Große Mantelgasse 21 (69117 Heidelberg-Altstadt)
Palais Neukirch (69117 Heidelberg-Altstadt, Hauptstraße 120)
ehem. Oberrheinische Bank, Bank- und Wohnhaus, Hauptstraße 126 (69117 Heidelberg-Altstadt)
Café Scheu, Wohn- und Geschäftshaus, Hauptstraße 137 (69117 Heidelberg-Altstadt)
Gasthaus „Zum Sepp’l“ (69117 Heidelberg-Altstadt, Hauptstraße 213)
Wohn- und Geschäftshaus (69117 Heidelberg-Altstadt, Hauptstraße 86)
Wohn- und Geschäftshaus (69117 Heidelberg-Altstadt, Ingrimstraße 34)
Wohn- und Geschäftshaus (69117 Heidelberg-Altstadt, Kleine Mantelgasse 7)
ehemaliges Verbindungshaus, Studentenwohnheim (69115 Heidelberg, Haspelgasse 10)
Wohn- und Geschäftshaus, Hauptstraße 131 (69117 Heidelberg)
Europahaus IV (69117 Heidelberg, Kleine Mantelgasse 24)
Wohn- und Geschäftshaus (69117 Heidelberg, Mittelbadgasse 14)
Friedrichsbau (Heidelberg, Schloss)
Ottheinrichsbau (69117 Heidelberg, Schlosshof 1)
Hinterhaus (69117 Heidelberg, Semmelsgasse 9)
Bauphasen
Das sog. Bretwieser Haus mit Außenanlagen wurde ab 1718 unmittelbar westlich an das Klingentor, einem ehemaligen Heidelberger Stadttor, angebaut. Das Haus ist auf dem Keller eines Vorgängerbaus errichtet. Der Bauherr war der kurfürstliche Leibmedicus und Geheimrat Franz von Jungwirth, der mit dem Werkmeister Johann Jacob Rischer einen bekannten Architekten verpflichtet hatte. Der unvollendete Bau wurde vom Kurfürsten im Jahre 1723 zur Gründung eines Seminars den Jesuiten übergeben und 1730 eingeweiht.
Das Klingentor wurde zwischen 1620 und 1622 im Zuge der Verstärkung der Stadtbefestigung als Torbogen mit darüber liegendem Wachlokal erbaut. Im Jahr 1728 erhielt das Tor einen zweistöckigen Aufbau, der unter anderem eine Kapelle für das angrenzende Gebäude Schloßberg 2 enthielt. Spätestens ab diesem Zeitpunkt war die bauliche und historische Verbindung zum angrenzenden Barockhaus hergestellt, denn der Zugang zur Kapelle erfolgte über das Haus.
1749 erfolgte der Verkauf des Wohngebäudes an die kurfürstliche Hofkammer, die das Gebäude in den folgenden Jahrzehnten als Garnisonslazarett und als Lagerhaus nutzte, zeitweise war auch die kurfürstliche Tapeten- und Seidenfabrik hier untergebracht. Ab 1787 war das Haus wieder in der Hand verschiedener hoch stehender Privatleute, darunter Graf Franz von Jenison-Walworth, der Renovierungen vornahm und einen stattlichen Park anlegen ließ. Ab 1818 schließlich hieß der Besitzer Karl Cäser von Leonhard, ein berühmter Mineraloge und Geologe, der als Heidelberger Hochschullehrer ein ambitioniertes gesellschaftliches Leben führte und in seinem Haus Konzert- und Theaterveranstaltungen abhielt. 1892 begann die Nutzung als Wohn- und Geschäftshaus mit Möbelfabrik durch die Familie Breitwieser. Aus dieser Zeit stammt der Ladeneinbau im Erdgeschoss. Damals wurden auf den Gartenterrassen mehrere Werkstatt- und Lagerbauten errichtet. Heute befindet sich in diesen Bauten ein Schreinereibetrieb. Das Hauptgebäude wird als Wohn- und Geschäftshaus genutzt.
(1620 - 1622)
- Befestigungs- und Verteidigungsanlagen
- Stadttor
(1718 - 1720)
- Wohnbauten
- Wohnhaus
(1723 - 1749)
- Anlagen für Bildung, Kunst und Wissenschaft
- Schule, Kindergarten
(1749 - 1787)
- Bauten für Wohlfahrt und Gesundheit
- Krankenhaus
- Gewerbe- und Industriebauten
- Industrieanlage, Fabrik
(1787 - 1818)
- Wohnbauten
- Wohnhaus
(1818 - 1892)
- Wohnbauten
- Wohnhaus
- Anlagen für Bildung, Kunst und Wissenschaft
- Kino, Konzert-, Theaterhaus, Oper
(1892 - 2009)
- Wohnbauten
- Wohn- und Geschäftshaus
- Gewerbe- und Industriebauten
- Werkstattgebäude
Zugeordnete Dokumentationen
- Bestandserfassung, Fotodokumentation, Baubegleitende Dokumentation
- Schadensdokumentation Dachstuhl
Beschreibung
- Siedlung
- Stadt
- Wohnbauten
- Wohn- und Geschäftshaus
- Befestigungs- und Verteidigungsanlagen
- Stadttor
Zonierung:
Die Obergeschosse sind symmetrisch gegliedert, wobei zu beiden Seiten des Mittelflurs je zwei Appartements (Raumfolge á 3 Räumen) angelegt wurden. Das Haus besitzt 42 Zimmer, mehrere Küchen und zwei große Säle.
Der häufige Eigentumswechsel und die unterschiedlichen Nutzungen des Gebäudes führten bemerkenswerterweise zu äußeren Veränderungen der baulichen Struktur, so zum Beispiel zum Ladeneinbau im Erdgeschoss.
Im 1. OG hat sich ein originaler Festsaal erhalten. Der Boden ist mit Medaillonseinlage sternförmig gestaltet.
Konstruktionen
- Steinbau Mauerwerk
- Bruchstein
- Dachform
- Mansardwalmdach
- Zeltdach/Pyramidendach/-helm
- Detail (Ausstattung)
- bemerkenswerte Fenster
- bemerkenswerte Treppen
- bemerkenswerte Türen
- bemerkenswerte Wand-/Deckengestaltung
- besondere Bodenbeläge
- Wandfüllung/-verschalung/-verkleidung
- Lambris/Täfer
Das Tor ist mit einem Pyramidaldach bedeckt.