Ottilienkapelle (Eppingen)

Datenbank Bauforschung/Restaurierung

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Wohnhaus

ID: 331315049195  /  Datum: 08.07.2008
Datenbestand: Bauforschung und Restaurierung
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Objektdaten

Straße: Klostergasse
Hausnummer: 3
Postleitzahl: 78462
Stadt-Teilort: Konstanz

Regierungsbezirk: Freiburg
Kreis: Konstanz (Landkreis)
Wohnplatzschlüssel: 8335043012
Flurstücknummer: 43
Historischer Straßenname: keiner
Historische Gebäudenummer: keine
Lage des Wohnplatzes: Lage des Wohnplatzes

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Objektbeziehungen

keine

Umbauzuordnung

keine

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Bauphasen

Kurzbeschreibung der Bau-/Objektgeschichte bzw. Baugestaltungs- und Restaurierungsphasen:

Abgesehen von den benachbarten Baustrukturen bezieht sich die älteste, erkannte Bausubstanz neben dem Gewölbekeller auf einen mittelalterlichen Fachwerkbau unbekannter Tiefe und Höhe. Nach den dendrochronologischen, unter Vorbehalt stehenden Daten datiert dieser Bau in die 2. Hälfte des 14. Jahrhunderts. Die Abzimmerung des Daches datiert auf das Jahr 1860 (d).


1. Bauphase:
(1350 - 1399)
Mittelalterlicher Fachwerkbau, wohl aus der 2. Hälfte des 14. Jahrhundert.
Betroffene Gebäudeteile:
keine
Lagedetail:
  • Siedlung
    • Stadt
Konstruktionsdetail:
  • Holzgerüstbau
    • allgemein

2. Bauphase:
(1860)
Abzimmerung des Dachwerkes (d)
Betroffene Gebäudeteile:
Betroffene Gebäudeteile
  • Dachgeschoss(e)

Besitzer:in

keine Angaben

Fotos

Konstanz, Klostergasse 3 (in der Mitte)
(Schoenenberg 2008) / Wohnhaus in 78462 Konstanz

Zugeordnete Dokumentationen

  • Publikationen/ hist. Quellen
  • Bauhistorische Dokumentation

Beschreibung

Umgebung, Lage:
Im Norden der Altstadt im Bereich der Niederburg auf der westlichen Strassenseite gelegen.
Lagedetail:
  • Siedlung
    • Stadt
Bauwerkstyp:
  • Wohnbauten
    • Wohnhaus
Baukörper/Objektform (Kurzbeschreibung):
Bei dem untersuchten Gebäude handelt es sich im Kern um einen partiell unterkellerten, im Aufgehenden viergeschossigen Baukörper, der teils massiv aufgemauert, teils in Fachwerk abgezimmert wurde. Den Abschluss bildet ein Mansarddach in traufseitiger Ausrichtung zur südlich verlaufenden Klostergasse. Bezogen auf dessen Querschnitt überdacht das zweigeschossige Dach nicht die gesamte Gebäudetiefe. So ist das letzte Drittel der Gebäudetiefe über dem 3. Obergeschoss als Flachdach bzw. als Dachterrasse ausgeführt.
Im Osten grenzt an das untersuchte Gebäude der hohe, nach Osten entwässernde Pultdachbau Klostergasse 1 mit eigener und hoch aufragender Massivwand an. Der westliche und dreigeschossige Nachbarbau besitzt ein zur Klostergasse traufseitig ausgerichtetes Satteldach mit Abwalmung nach Westen.
Innerer Aufbau/Grundriss/
Zonierung:
keine Angaben
Vorgefundener Zustand (z.B. Schäden, Vorzustand):
Mittelalterlicher Kernbestand und frühneuzeitliche Veränderungen: so die Fassadengliederung mit Rechteckfenstern sowie das Treppenhaus wohl aus der Zeit um 1800. Dachgeschoss mit Flachdachterrasse Ende 19. Jahrhundert. (Denkmalliste)
Bestand/Ausstattung:
keine Angaben

Konstruktionen

Konstruktionsdetail:
  • Mischbau
    • Holzbau mit Gebäudeteil aus Stein
    • Steinbau mit Gebäudeteilen aus Holz
  • Dachform
    • Mansarddach/-helm
    • Pultdach
  • Steinbau Mauerwerk
    • allgemein
  • Wandfüllung/-verschalung/-verkleidung
    • Bohlen
  • Decken
    • Balken-Bretter-Decke
Konstruktion/Material:
Nahezu die gesamte Gebäudebreite einnehmend, grenzt der Keller unmittelbar an die Massivwand des im Osten stehenden Pultdachgebäudes an. Von hier entwickelt er sich bis vor die Westwand, während seine Einwölbung in Nord- Süd- Richtung gespannt war und in Resten noch vorhanden ist. Die Erschließung erfolgt über eine innerhalb des Erdgeschossgrundrisses liegende Kellertreppe, deren unterer Auslauf vor einem aufgeweiteten Rundbogenportal endet. Mit seinem Gewölbe ursprünglich das Erdgeschossniveau überschneidend, ist dieses heute gekappt und durch eine Kombination aus Stahlträgern und Betonfüllung ersetzt.

Bezogen auf seine Lage innerhalb des Erdgeschossgrundrisses deutet die Kellerbreite, entgegen der heutigen Gliederung, einen ehemals nur zweizonigen Überbau an. Während die gassenseitige Zone durch die innere Tragachse im Grundriss ablesbar ist, wird die vermutete alte rückwärtige Tragachse durch den erhaltenen Gerüstständer innerhalb der westlichen Giebelwand angezeigt. Sollte es sich bei diesem Gerüstständer tatsächlich um den ursprünglichen Eckständer von Giebel und Rücktraufe handeln, so wäre die angetroffene Gebäudetiefe das Ergebnis einer späteren Gebäudeverlängerung. In diesem Sinne könnte dann auch das Fehlen eines zur heutigen Rücktraufe ausgerichteten und im Normalfall mit dem Giebelständer verzapften Geschossriegels erklärt werden. Unterstützend kommt hinzu, dass sich auch im 1. Obergeschoss eine auf die vermutete Rücktraufe bezogene Tragachse ablesen lässt.

Gesicherte Erkenntnisse liegen zur Ausdehnung der straßenseitigen Zone vor. Dort, wo im Obergeschoss im Regelfall die mittelalterliche Stube zu suchen ist. Zur Klostergasse ausgerichtet lag und liegt sie dann auch noch heute an der vermuteten Stelle. In Anlehnung an den Deckenversprung und die erhaltene Sturzbohle innerhalb der inneren Tragachse ist davon auszugehen, dass die zugehörige Bretter- Balken- Decke unter der heutigen Putzschale verborgen ist. Ursprünglich wohl die gesamte Gebäudebreite einnehmend, ist nicht auszuschließen, dass sich auch noch einzelne Bereiche der ehemaligen Bohlenwände erhalten haben.
Weiter Aussagen zum mittelalterlichen Bestand sind zurzeit nicht möglich. Allenfalls die Trennwand zwischen Küche und Treppenhaus kann mit ihren spärlichen Fachwerkresten noch in das späte 16. Jahrhundert datiert werden.

Weitgehend befundlos ist das 2. Obergeschoss. Es ist umfassend bewohnt und verkleidet, so dass bis auf die strukturellen Übereinstimmungen mit den unteren Tragachsen keine genaueren Interpretationen oder Analysen möglich sind.

Anders verhält es sich im 3. Obergeschoss. Hier ist in annähernd vertikaler Abstimmung mit der im 1. Obergeschoss beschriebenen Stubenwand ein firstparalleles Rähm verbaut. Ob es sich bei dem an seiner Unterseite auffallend weit von der Decke abgesetzten Bauholz um ein ehemaliges Wand- bzw. Stuhlrähm eines zur Rücktraufe ansteigenden Pultdaches handelt oder ob es tragender Bestandteil eines vollwertigen 3. Obergeschosses war, muss vorerst offen bleiben.
In dieser Frage helfen auch die dendrochronologischen, unter Vorbehalt stehenden Daten nicht weiter.

Sichere Ergebnisse liegen erst wieder für das Dachwerk vor. Um das Jahr 1860 (d) abgezimmert, bildet es den Ersatz des mittelalterlichen Daches, wobei davon auszugehen ist, dass zum gleichen Zeitpunkt auch die Erschließungstraufe erhöht wurde. In die Zeit des großen Umbaus datieren dann auch Bereiche der Außenwände und der größte Teil der Ausstattung, bevor im 20. Jahrhundert nur noch partielle Veränderungen erfolgten.

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