Ottilienkapelle (Eppingen)

Datenbank Bauforschung/Restaurierung

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Wohn- und Geschäftshaus

ID: 341211379338  /  Datum: 07.11.2006
Datenbestand: Bauforschung
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Objektdaten

Straße: Engelgasse
Hausnummer: 9
Postleitzahl: 78628
Stadt-Teilort: Rottweil

Regierungsbezirk: Freiburg
Kreis: Rottweil (Landkreis)
Wohnplatzschlüssel: 8325049025
Flurstücknummer: keine
Historischer Straßenname: keiner
Historische Gebäudenummer: keine
Lage des Wohnplatzes: Lage des Wohnplatzes

Kartenansicht (OpenStreetMaps)

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Objektbeziehungen

keine

Umbauzuordnung

keine

Bauphasen

Kurzbeschreibung der Bau-/Objektgeschichte bzw. Baugestaltungs- und Restaurierungsphasen:

Auf dem dreigeschossigen Massivbau ist ein traufständig ausgerichtetes, in weiten Teilen erhaltenes Satteldach abgezimmert. Nach der dendrochronologischen Datierung wurde es offenbar zeitgleich, wohl um einen Arbeitsschritt früher als das aufgeschlagene Dachwerk des benachbarten Hauses Nr. 7 errichtet. 1963 (i) wurde die Erker-Vertäfelung neu bemalt.


1. Bauphase:
(1431 - 1432)
Abzimmerung des Dachwerkes (d).
Betroffene Gebäudeteile:
Betroffene Gebäudeteile
  • Dachgeschoss(e)
Lagedetail:
  • Siedlung
    • Stadt
Bauwerkstyp:
  • Wohnbauten
    • Wohnhaus

2. Bauphase:
(1963)
Malerei auf Erkerkorb-Vertäfelung.
Betroffene Gebäudeteile:
Betroffene Gebäudeteile
  • Ausstattung

Besitzer:in

keine Angaben

Fotos

keine

Zugeordnete Dokumentationen

  • Bauhistorische Untersuchung

Beschreibung

Umgebung, Lage:
Das Wohn- und Geschäftshaus liegt im nordwestlichen Bereich der hist. Altstadt von Rottweil und steht traufständig an der Nordseite der Engelgasse.
Lagedetail:
  • Siedlung
    • Stadt
Bauwerkstyp:
  • Wohnbauten
    • Wohn- und Geschäftshaus
Baukörper/Objektform (Kurzbeschreibung):
Es handelt sich um einen dreigeschossigen, verputzten Traufseitbau, dessen Satteldach an der Trauflinie über der westlichen der drei Fensterachsen von einer Aufzugsgaube durchbrochen wird. Im 1. Obergeschoss befindet sich in der mittleren Fensterachse ein holzverschalter Fenstererker, dessen Erkerkorb spitz nach unten zuläuft. Die Kassetten der Holzvertäfelung tragen Malereien zum Thema des Kachelofenbau-Handwerks, bezeichnet mit 1963 (i).
Innerer Aufbau/Grundriss/
Zonierung:
keine Angaben
Vorgefundener Zustand (z.B. Schäden, Vorzustand):
keine Angaben
Bestand/Ausstattung:
keine Angaben

Konstruktionen

Konstruktionsdetail:
  • Dachform
    • Satteldach
  • Detail (Ausstattung)
    • Fenstererker
Konstruktion/Material:
Dach:
Gerüst
Im 1.DG ist in drei Querachsen ein vierfach stehendes Stuhlgerüst angeordnet. Eine Abzimmerungsebene höher reduziert sich das Gerüst auf drei Ständer, während im Dachspitz nur noch der Dachfirstständer verbaut ist. Alle Ständer sind stockwerkweise abgebunden, fußzonig verzapft und tragen die von Giebel zu Giebel reichenden, maximal über eine Entfernung von 3,75 m freigespannten Pfetten. Auf den Pfetten liegen die mit den Sparren verblatteten Binder- und Leerkehlbalken. Die Bindersparren sind in die Dachbinderbalken gezapft, während die Fußpfetten der Leersparren in das firstparallel verlaufende Mauerholz gezapft sind. Bemerkenswert ist die Ausführung des Dachüberstandes. Zwischen Mauerholz und einer den Sparren untergenagelten Latte sind an der Traufe auskragende Hölzer verbaut. Der Dachüberstand wirkt als Hebel, so dass das Holz durch die Auflast der Deckung gegen die Latte gepresst wird. Ein vorstehender Holznagel verhindert das Abrutschen.
Im 2.DG besitzen nur noch die Querbinder und das mittig in den beiden Zonen verbaute Sparrenpaar angeblattete Kehlbalken.
Die unterste Ebene der Lastaufnahme bilden dem Unterbau angehörende, firstparallel ausgerichtete Unterzüge. Darauf ist das von Traufe zu Traufe reichende Deckengebälk mit aufliegender Dielung verlegt. Der Dachkonstruktion zugehörig sind vier, nun wieder rechtwinklig zum Gebälk verlaufende Balken. Sie sind als Lagerhölzer der darauf verlegten Dachbinderbalken anzusprechen. Diese mehrfach sich in der Ausrichtung abwechselnden Hölzer bilden so einen ca. 90 cm hohen Balkenrost, dessen Belastung durch den Einbau von weit ausladenden Strebehölzern in Grenzen gehalten werden sollte.

Abbundzeichen/ Bundseiten
Die wenigen erkannten Abbundzeichen erlaubten die Vermutung, dass die Kennzeichnung der Gebindeabfolge nach dem gleichen, am Dach von Haus Nr.7 angewandten und weitgehend logisch aufgebauten System erfolgte. Dagegen erscheint die Markierung auf den Längsachsenbundseiten weniger klar. Offensichtlich wurden unterschiedliche Symbol- und Strichzeichen den einzelnen Dachstockwerken oder Längsachsen zugeordnet und mit steigenden Beizeichen kombiniert.
Die Bundseiten der Querbinder besitzen eine einheitliche Ausrichtung, wobei die zu Haus Nr.7 weisende Bundseite durch den oben schon erwähnten Aufrichtablauf erklärbar ist.

Sonstiges
Das Dach ist rauchschwarz und umfassend aus Nadelholz abgezimmert. Die Dachneigung beträgt 49 Grad. Einen beachtenswerten Befund zeigt die konstruktive Gestaltung des vor Haus Nr. 11 aufgeschlagenen Querbinders. Parallel zu den beiden Dachneigungen verläuft eine ca. 2. Meter breite Flechtwerkfüllung. Sie schloss ursprünglich das Dachwerk nach außen hin ab. Das offene Profil darunter wird durch den alten Massivgiebel des Vorgängerdaches verdeckt.

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