Ottilienkapelle (Eppingen)

Datenbank Bauforschung/Restaurierung

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Ehemaliges Stadtpfarrhaus

ID: 341212409282  /  Datum: 07.10.2007
Datenbestand: Bauforschung
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Objektdaten

Straße: Unterlimpurgerstraße
Hausnummer: 5
Postleitzahl: 74523
Stadt-Teilort: Schwäbisch Hall

Regierungsbezirk: Stuttgart
Kreis: Schwäbisch Hall (Landkreis)
Wohnplatzschlüssel: 8127076049
Flurstücknummer: keine
Historischer Straßenname: keiner
Historische Gebäudenummer: keine
Lage des Wohnplatzes: Lage des Wohnplatzes

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Objektbeziehungen

keine

Umbauzuordnung

keine

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12345

Bauphasen

Kurzbeschreibung der Bau-/Objektgeschichte bzw. Baugestaltungs- und Restaurierungsphasen:

Ehem. Unterlimpurger Stadtpfarrhaus, verputzter Fachwerkbau mit seitlichem Anbau, Sandsteinportal mit Volutengiebel, Türblatt, 18. Jh., mit älterem Kern. Eingetragen in das Landesverzeichnis der Baudenkmale in Württemberg seit 08. Oktober 1925. (StadtA Schwäb. Hall: Liste der Kulturdenkmale Stadt Schwäb.Hall, S. 396)
Im Zuge einer Außenrenovierung wurde der Steinsockel des Gebäudes vom Verputz befreit und steinsichtig einsehbar. Auffallend war hierbei eine in Bruchquadern ausgeführte Ecke, die auf einen ehemaligen, hochmittelalterlichen Baukörper hinweist. Ca 12./ 13. Jahrhundert.
Die Unterlimburgerstraße liegt im Verlauf eines wichtigen Nord- Süd- Weges durch Schwäbisch Hall in Richtung Komburg. EIn Steinbau des 12./ 13. Jahrhunderts an dieser Stelle kann eigentlich nur als grenzsichernder Akt verstanden werden. Auch der ursprünglich höhere Steinbau der zweiten Phase des 14./ 15. Jahrhunderts stellt ein durchaus repräsentatives Gebäude an dieser Stelle dar Im Laufe des 15. Jahrhunderts wird die Straße durch Vermauerung des Limpurger Tores von seiten der Haller Bürger vorübergehend entwertet. Es ist durchaus vorstellbar, dass die Wiederöffnung des Tores Anfang des 16. Jahrhunderts den Umbau, bzw. den Einbau der Stube mit entsprechender Befensterung zur Straße ausgelöst hat.
Dendrochronologisch datiert: Gerüst auf 1547/48; Dach 1548/49.


1. Bauphase:
(1100 - 1299)
Ältester erkennbarer Bauteil ist eine Buckelquaderecke in der heutigen Südwestecke des Gebäudes. Diese ist noch 2 m hoch erhalten. An der Westfassade sind noch wenige Kalksteinquader der ehemaligen Wand vorhanden, es handelt sich, soweit erkennbar um ein absolut lagiges Quadermauerwerk. Die wenigen erhaltenen Quader sind beim späteren Umbau teilweise abgeschlagen worden.
Betroffene Gebäudeteile:
keine

2. Bauphase:
(1300 - 1499)
Errichtung des heutigen Steingeschosses im EG, bzw. Zwischengeschoss. Der Buckelquaderrest wurde nun mit einer Quaderecke erhöht. Hierbei Verwendung von Sand- und Kalksteinquadern. Hier ist auch ein zweitverwendeter Buckelquader vorhanden, der sich aber mit einem ausgeprägtem Kissen von den in Phase I vorhandenen Quadern unterscheidet. Die Nordwestecke des Baukörpers besteht ebenfalls aus Sand- oder Kalksteinquadern, hier aber mit signifikanten Größenunterschieden.
Auffallend ist ein Lastbogen zwischen den beiden späteren Kellerfenstern auf Gehwegniveau, der auf eine Öffnung in dieser Phase hinweist. Auch das Fenstergewände im Norden ist in dieser Phase eingesetzt worden.
Eine weitere Öffnung muss sich im südlichen Bereich der Westfassade befunden haben. Bemerkenswert sind in dieser Phase verschiedene Rüsthölzer, die in situ oder als nachträglich mit Bast. zugesetzte Öffnungen beobachtet werden können. Diese können auch auf der Nord- und Südseite des Gebäudes beobachtet werden.
Die Südfassade ist wegen der späteren Geländeerhöhung auf dieser Seite nur in Teilen einsehbar. Hier sind aber zwei Konsolsteine vorhanden, die auf ein ehemals tiefer liegendes Niveau hinweisen, aber in der Funktion bisher nicht eindeutig einzuordnen sind.
Der Steinbau dürfte in dieser Phase ursprünglich wesentlich höher als die erhaltenen Teile gewesen sein. (gk)
Betroffene Gebäudeteile:
keine

3. Bauphase:
(1500 - 1599)
Umbau des Gebäudes im Erdgeschossbereich. Offensichtlich wurde hier erst jetzt das heute vorhandene Zwischengeschoss eingebaut. Wegen der Treppenanlage auf der Nordseite bleibt die Befensterung hier unverändert. Dagegen reagiert der südliche Teil der Westfassade auf die neue Innenteilung. Die ursprüngliche Öffnung wird geschlossen und entsprechend tief ein Rechteckfenster mit Werksteinlaibung eingebaut. Die Vermauerung der Öffnung erfolgte mit Kalkbruchstein, groblagig aufgesetzt, mit Zwickungen und unter Mitverwendung von Bast. und Hohlziegelfrgm..
Gleichzeitig muss das zweigeteilte Werksteinfenster zum Zwischengeschoss entstanden sein. Dieses dient zur Beleuchtung einer vertäfelten Stube, deren Ausmalung des 16. Jahrhunderts vollständig erhalten ist.
Auch entstand frühestens jetzt als nachträglicher Einbau eine Tür zur Stube in der Südwand des Gebäudes.
(gk)
Betroffene Gebäudeteile:
keine

4. Bauphase:
(1500 - 1700)
In dieser Phase entstanden die beiden Kellerfenster mit Rechteckgewände, welche offensichtlich eine ältere Öffnung ersetzen.
In diese Ausbauphase gehört wohl auch der nachträglich angefügte Erker auf der Nordseite, der im Zusammenhang mit einer Verlängerung des Kellerabgangs steht.
Auch das kleinere Türchen bei der Nordwestecke der Nordfassade ist nachträglich eingebaut worden. (gk)
Betroffene Gebäudeteile:
keine

5. Bauphase:
(1600 - 1799)
Einbau des heutigen Portals mit seinen barocken Formelementen. Die Ausflickung der ausgebrochenen älteren Wandflächen: mit Kalk- oder Sandstein, auch zweitverwendete Sandwerksteine, Bast., Hohlziegelfrgm. (gk)
Betroffene Gebäudeteile:
keine

6. Bauphase:
(1800 - 1997)
Der Wandbereich der ehemaligen Südfassade ist wegen der Stützmauer des 19./ 20. Jahrhunderts nicht einsehbar. (gk)
Betroffene Gebäudeteile:
keine

7. Bauphase:
(1900 - 1997)
Verschiedene Auswechslungen von Gewändeteilen der vorhandenen Befensterung im Zuge der laufenden Sanierung im 20. Jh. (gk)
Betroffene Gebäudeteile:
keine

Besitzer:in

keine Angaben

Fotos

Lageplan (Vorlage LV-BW) / Ehemaliges Stadtpfarrhaus in 74523 Schwäbisch Hall
Nordostansicht, August 2007. Foto: Dietmar Hencke (StadtA SHA Server Häuserlexikon) / Ehemaliges Stadtpfarrhaus in 74523 Schwäbisch Hall

Zugeordnete Dokumentationen

  • Baugeschichtliche Befundaufnahme. Bericht über eine baugeschichtliche Befundaufnahme am Steinsockel des Gebäudes

Beschreibung

Umgebung, Lage:
Südöstlich ausserhalb der Altstadt in der Nähe des Justizgebäudes gelegen.
Lagedetail:
  • Siedlung
    • Stadt
Bauwerkstyp:
  • Wohnbauten
    • Wohnhaus
Baukörper/Objektform (Kurzbeschreibung):
Über der Kellerbebauung erhebt sich ein fünfgeschossiges Fachwerkgebäude.
Innerer Aufbau/Grundriss/
Zonierung:
keine Angaben
Vorgefundener Zustand (z.B. Schäden, Vorzustand):
Ältester Befund ist eine Buckelquaderdecke in der heutigen Südwestecke des Gebäudes aus dem 12./ 13. Jahrhundert. Diese ist noch ca 2 Meter hoch erhalten.
Bestand/Ausstattung:
keine Angaben

Konstruktionen

Konstruktionsdetail:
  • Steinbau Mauerwerk
    • allgemein
    • Bruchstein
    • Werkstein
  • Wandfüllung/-verschalung/-verkleidung
    • Bruchstein/Wacken
    • Hohlziegel (Nonnen-, Mönchziegel)
  • Gestaltungselemente
    • Zierglieder im Steinbau
Konstruktion/Material:
Sockelzone des Gebäudes: Steinbau: Buckelquaderdecke, Sand,- und Kalksteinquader, sowie Bruch,- oder Haustein und hauptsächlich an der Nord- und Südseite beobachtet: verschiedene Rüsthölzer, Bast. - und Hohlziegelfragment. Es handelt sich um ein absolut lagiges Quadermauerwerk an der Westfassade. Lastbogen zwischen Kellerfenstern auf Gehwegniveau. Sandsteinportal.

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