Gasthaus Löwen/ Zur Glashütte
Datenbestand: Bauforschung
Objektdaten
Straße: | Glashütte |
Hausnummer: | 2 |
Postleitzahl: | 72270 |
Stadt-Teilort: | Baiersbronn - Buhlbach |
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Regierungsbezirk: | Karlsruhe |
Kreis: | Freudenstadt (Landkreis) |
Wohnplatzschlüssel: | 8237004018 |
Flurstücknummer: | keine |
Historischer Straßenname: | keiner |
Historische Gebäudenummer: | keine |
Lage des Wohnplatzes: |
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Kartenansicht (OpenStreetMaps)
Objektbeziehungen
Ist Gebäudeteil von: | |
1. Gebäudeteil: | ehem. Glashütte |
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Besteht aus folgenden Gebäudeteilen: | |
keine Angabe |
Turbinenhaus (72270 Baiersbronn - Buhlbach, Glashütte 3)
Ziegelei , Glashütte 7 (72270 Baiersbronn - Buhlbach)
Flaschenmagazin (72270 Baiersbronn - Buhlbach, Glashütte 8)
Mahlhaus (72270 Baiersbronn - Buhlbach, Schliffkopfstraße 46)
Bauphasen
Das Gebäudeensemble des ehemaligen Gasthauses "Zur Glashütte" bzw. späteren "Löwen" besteht aus zwei Einzelgebäuden, die erst im 20. Jahrhundert miteinander verbunden wurden.
Der Kernbau des östlichen Gebäudes ist dendrochronologisch auf 1782 (d) datiert. Dabei handelt es sich um eine Sommerfällung mit offensichtlich sofortigem Baubeginn. Das wird auch durch den Schlussstein über dem Kellereingang zu Raum 0.6 bestätigt, bei dem zwar die Zehnerziffer stark verwittert ist, der sich aber trotzdem als 1732 oder 1782 deuten lässt (i). Das dargestellte Wappen auf dem Schlussstein mit der Darstellung eines knospenden Baumstammes über der Initiale C in einer Rokokokartusche belegt vermutlich das Wappen der Calwer Holzhandelskompanie Vischer, die zu dieser Zeit Eigentümer der Glashütte und vor allem der Holzrechte war. Dieser Kernbau wurde vermutlich um 1800 erst um eine Zone nach Süden, dann vor 1836 um eine Zone nach Norden verlängert. Es kamen also ein zusätzlicher Keller, drei weitere Räume im OG und die vertäfelte Dachkammer dazu. In dem wahrscheinlich 1836 entstandenen Urkatasterplan von Buhlbach ist das Gebäude bereits in dieser Form abgebildet (a). (Der Urkatasterplan liegt in einer datierten Kopie von 1850 vor).
Das westliche Gebäude wurde vermutlich vor 1886 neu erbaut, wobei ein älterer Keller integriert wurde. Das zu diesem älteren Keller gehörende Gebäude ist im Urkataster bereits dargestellt, d.h. es wurde vor ca. 1836 erbaut. Beachtenswert ist weiterhin, dass die West- und Ostwand dieses Kellers R. 0.4 stumpf gegen die Nordwand stoßen. Entsprechend ist die Nordwand noch älter. Eine präzisere zeitliche Einordnung dieses Kellers ist jedoch nicht möglich.
Im Baiersbronner Heimatbuch (Sönke Lorenz und Axel Kuhn: Baiersbronn. Vom Königsforst zum Luftkurort, Stuttgart 1992) ist auf S. 148 ein Plan der Glashütte Buhlbach aus der Zeit kurz nach 1770 abgebildet (s. rechts: Nachzeichnung nach Hauptstaatsarchiv Stuttgart, A 248 Bü 2425 Nr. 5). Dieser schematische Plan ist weder maßstabsgetreu noch detailgenau. Die Lage der Gebäude zueinander ist nicht wirklichkeitsgerecht, wie ein Vergleich mit dem Urkataster zeigt. In diesem schematischen Plan ist als Gebäude B ein Wirtschaftshaus eingezeichnet, daneben das Wohnhaus der Entrepreneurs (A) und die Glashütte (H). Die anderen Gebäude lassen sich keinen späteren Bauten zuordnen und sind wohl schon frühzeitig abgegangen.
Es bleibt dabei unklar, ob es sich beim Wirtschaftshaus (B) um ein Vorgängergebäude des Neubaus von 1782 handelt, wie die Lage zum Wohnhaus (A) nahelegen würde, oder ob es sich vielleicht um das Gebäude handelt, von dem der Keller des westlichen Gebäudes stammt. Es könnte sich also bei dem Keller Raum 0.04 durchaus auch um den Keller der älteren Gastwirtschaft handeln.
Immerhin ist auch 1909 nur das westliche Gebäude unseres Untersuchungsensembles als Wirtschaftsgebäude benannt, wohingegen das östliche Gebäude als Wohnhaus bezeichnet ist. Genaugenommen gibt es keinen Beleg dafür, dass das östliche Gebäude vor der Zusammenlegung im 20. Jahrhundert überhaupt jemals als Wirtschaft genutzt wurde. Allerdings legen natürlich die beiden großen Keller des östlichen Gebäudes durchaus eine Nutzung als Gastwirtschaft nahe.
(1758 - 1850)

- Untergeschoss(e)
- Industrieanlage
- allgemein
- Siedlung
- Talschaft
- Anlagen für Handel und Wirtschaft
- Gasthof, -haus
- Gewerbe- und Industriebauten
- Glashütte
(1782)
- Anlagen für Handel und Wirtschaft
- Gasthof, -haus
- Gewerbe- und Industriebauten
- Glashütte
- Wandfüllung/-verschalung/-verkleidung
- Bohlen
- Bruchstein/Wacken
(1790 - 1820)
Gefachausbesserungen aus Bruchstein/Vollziegeln, Fassungen: Kalktünchebündel, graue Fassungsfragmente als Hinweis auf eine graue Fachwerkfassung, Einrichtung einer rückwärtigen Stube mit aufwändiger mehrfarbiger Maserierungsfassung (pietistische Betstube?),
Außenbereich: 1. Verschindelung

- Anbau
- Wandfüllung/-verschalung/-verkleidung
- Bruchstein/Wacken
- Ziegel
(1850 - 1900)
im östlichen Gebäude wird der ältere Schlot unter Verlegung der Herdstelle durch 2 Kaminzüge ersetzt, Fassungen: Papiertapeten, Maserierungen Brüstungstäfer, Stuckprofile
- Wandfüllung/-verschalung/-verkleidung
- Lambris/Täfer
(1900 - 1950)
Vermutl. 1947: Verbindung der beiden Baukörper im OG durch einen Verbindungsraum,
nach 1947: Umgestaltung der vermutl. "Betstube" zum Wohnraum

- Ausstattung
Zugeordnete Dokumentationen
- Bauaufnahme
- Restauratorische Voruntersuchung
Beschreibung
- Siedlung
- Talschaft
- Wohnbauten
- Wohnhaus
- Anlagen für Handel und Wirtschaft
- Gasthof, -haus
- Gewerbe- und Industriebauten
- Glashütte
Zonierung:
Konstruktionen
- Mischbau
- Holzbau mit Gebäudeteil aus Stein
- Unterbau aus Stein (gestelzt)
- Holzgerüstbau
- Unterbaugerüst
- Gewölbe
- Tonnengewölbe
- Dachform
- Satteldach
- Dachgerüst Grundsystem
- Balkendach mit Rofen und stehendem Stuhl
- Sparrendach, q. geb. mit stehendem Stuhl
- Decken
- Kassettendecke
- Wandfüllung/-verschalung/-verkleidung
- Holzschindeln