Ottilienkapelle (Eppingen)

Datenbank Bauforschung/Restaurierung

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Wohnhaus mit Kornhaus

ID: 341213349494  /  Datum: 07.09.2005
Datenbestand: Bauforschung
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Objektdaten

Straße: Kohlgasse
Hausnummer: 18
Postleitzahl: 89073
Stadt-Teilort: Ulm / Donau

Regierungsbezirk: Tübingen
Kreis: Ulm (Stadtkreis)
Wohnplatzschlüssel: 8421000028
Flurstücknummer: keine
Historischer Straßenname: keiner
Historische Gebäudenummer: keine
Lage des Wohnplatzes: Lage des Wohnplatzes

Kartenansicht (OpenStreetMaps)

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Objektbeziehungen

keine

Umbauzuordnung

keine

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Bauphasen

Kurzbeschreibung der Bau-/Objektgeschichte bzw. Baugestaltungs- und Restaurierungsphasen:

Älteste Teile des Gewölbekellers vor 1377. Gewölbekeller mit Ziegelgewölbe sowie die massiven Bruchsteinumfassungswände im 1. UG vor 1420. Massive Ziegelumfassungswände im 1. UG und EG sowie die Fachwerkostwand im 1. OG nach 1476d (letzter Ring). Neubau des Gebäudes 1577/78d unter Einbeziehung älterer Bausubstanz (s.o.). Reparaturen der Außenwände im 18. Jahrhundert. Abbruch des hohen traufständigen Dachs und Neubau des heutigen giebelständigen Satteldachs nach 1830. 2018 wird die Fassade saniert.


1. Bauphase:
(1300 - 1377)
Teile des 2. UG (Gewölbekeller) stammen aus der Zeit vor 1377. In diesem Bereich mehrere Lichtnischen. Die Ausrichtung der Wände weicht ca. 12° von der Ausrichtung der Kohlgasse ab. Die selbe Abweichung ist auch am südlich anschließenden Gebäude und an weiteren Gebäuden im Bereich nördlich des Münsters festzustellen. Vermutlich lag in diesem Quartier vor dem Bau des Münsters ab 1377 ein abweichendes Straßenraster vor.
Betroffene Gebäudeteile:
keine

2. Bauphase:
(1377 - 1420)
Neubau des Gewölbekellers im 2. UG unter Einbeziehung älterer Bausubstanz vor 1420. Umfassungswände aus Bruchstein mit Ziegeleinschlüssen, Gewölbe aus Ziegelstein. Die Ausrichtung dieser Bauteile orientiert sich bereits am Verlauf der Kohlgasse. Ebenfalls vor 1420 Neubau des 1. UG, ursprünglich als EG (Der FB liegt dort ca. 1,20m unter dem heutigen Straßenniveau. Das Nachbarhaus Kohlgasse 20 von 1420 bezieht sich bereits auf das aufplanierte heutige Straßenniveau).
Betroffene Gebäudeteile:
keine

3. Bauphase:
(1476 - 1500)
Neubau des EG aus massiven Ziegelumfassungswänden und Fachwerkinnenwänden nach 1476d (letzter Ring). Neubau des 1. OG als verblattete Fachwerkkonstruktion.
Betroffene Gebäudeteile:
keine

4. Bauphase:
(1578)
Aufstockung des 2. OG einschließlich der Deckenbalkenlage über dem 1. OG, mit neuem längsgebundenem Sparrendach mit zweifach liegendem und mittig stehendem Stuhl. Neuaufrichtung der Südfassade im EG und 1. OG als massive Ziegelwand.
Betroffene Gebäudeteile:
keine

5. Bauphase:
(1700 - 1799)
Umfangreiche Reparatur der nördlichen Zone. Die noch vorhandene Bausubstanz der Bauphase 1476ff.wird dabei weitgehend entfernt.
Betroffene Gebäudeteile:
keine

6. Bauphase:
(1830 - 1864)
Vermuteter Neubau des heutigen quergebundenen Sparrendachs aus zweitverwendetem Holz.
Betroffene Gebäudeteile:
keine
Bauwerkstyp:
  • Wohnbauten
    • Wohnhaus
Konstruktionsdetail:
  • Dachgerüst Grundsystem
    • Sparrendach, q. geb., mit einheitlicher Gebindeaufreihung

7. Bauphase:
(2018)
Sanierung der Fassade
Betroffene Gebäudeteile:
keine

Besitzer:in

keine Angaben

Fotos

Ulm, Kohlgasse 18, Westansicht und Nordgiebel. / Wohnhaus mit Kornhaus in 89073 Ulm / Donau

Zugeordnete Dokumentationen

  • Bauaufnahme und bauhistorische Kurzuntersuchung mit dendrochronologischer Datierung und Archivrecherche.

Beschreibung

Umgebung, Lage:
Das Gebäude liegt zwischen dem Münster und der nördlichen Stadtmauer an der Südseite der Kohlgasse.
Lagedetail:
  • Siedlung
    • Stadt
Bauwerkstyp:
  • Wohnbauten
    • Wohnhaus
  • Ländl./ landwirtschaftl. Bauten/ städtische Nebengeb.
    • Lagergebäude
Baukörper/Objektform (Kurzbeschreibung):
Schmaler dreigeschossiger Baukörper mit giebelständigem eingeschossigem Satteldach, vor ca. 1830 jedoch mit hohem traufständigem Satteldach, das als Kornlager genutzt wurde.
Innerer Aufbau/Grundriss/
Zonierung:
Einschiffige und dreizonige Grundrissgliederung. Gewölbekeller unter der südlichen Zone.
Vorgefundener Zustand (z.B. Schäden, Vorzustand):
Das Gebäude wurde seit der ältesten Bauphase (vor 1377) vielfach umgebaut. Prägend für den heutigen Bau ist der Umbau von 1577/78d, dem allerdings heute der zugehörige hohe traufständige Dachstuhl fehlt. Weitere substanzielle Reparaturen vom 18. bis ins 20. Jahrhundert. Durch die vielfältigen Reparaturen im Lauf der Jahrhunderte ist die prägende Bausubstanz oft nur noch fragmentarisch erhalten. Andererseits bedingen die zahlreichen Umbauten auf engstem Raum eine stattliche Befunddichte, die den eigentlichen bauhistorischen Wert des Gebäudes begründen.

Bestand/Ausstattung:
Ockerfassungen von 1577/78d fragmentarisch erhalten.

Konstruktionen

Konstruktionsdetail:
  • Mischbau
    • Holzbau mit Gebäudeteil aus Stein
    • Obergeschoss(e) aus Holz
    • Unterbau aus Stein (gestelzt)
  • Holzgerüstbau
    • Unterbaugerüst
  • Steinbau Mauerwerk
    • Backstein
    • Bruchstein
  • Gewölbe
    • Tonnengewölbe
  • Dachform
    • Satteldach
  • Dachgerüst Grundsystem
    • Sparrendach, l. geb. mit Sparrenschwelle
    • Sparrendach, q. geb. mit liegendem Stuhl
    • Sparrendach, q. geb. mit stehendem Stuhl
Konstruktion/Material:
Fachwerkbau, stockwerkweise abgebunden. Im 2. UG massiver Gewölbekeller aus Bruchstein mit Gewölbe aus 40 cm langen Ziegelsteinen, im 1. UG und EG Umfassungswände aus 34 cm langen Ziegelsteinen. Sparrendach ohne Stuhlkonstruktion, mit Windrispen, die von Außen auf die Sparren aufgeblattet wurden.

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